Ich erinnere mich, dass ich in der Grundschule mal eine Zeitlang täglich mal irgendwas seltsames für's Pausenbrot des Sohnes mitgeben sollte. Etwas, was er gar nicht mochte. Auf Nachfrage kam, dass aber der XY das so gerne isst und er mit ihm dann tauschen würde. Weil nämlich die Mutter vom XY sowas nicht erlauben würde und das wär ja schade für den XY.
Besagte Mutter kannte ich ganz gut, schon. Also seit Krabbelgruppenzeiten. Angerufen hab ich sie aber nicht, ich dachte, wenn wir uns mal sehen, spreche ich's mal an, hab's auch ein bisschen verschoben, ich wusste nicht so recht wie. Zu sagen, mein Sohn tauscht mit deinem das Frühstück, weil - ähm ja, weil. Weil meine Stullen besser schmecken als deine? Weil mein Sohn Leberwurst essen darf und einer nicht? Weil die Kinder es total interessant finden, miteinander zu handeln? Ich wusste ja selbst nicht so genau, worum es ging. Aber um Freundschaft erkaufen, ging es irgendwie nicht. Mehr so um - Reaktionen abchecken, glaub ich.
Aber bis ich sie dann mal traf, war die Phase schon vorbei und was anderes war wichtiger.
Dann kam die Phase, in der mein Sohn Mathehausaufgaben von Schulkollegen gegen Süßkram erledigte. Das fand ich irgendwie auch nicht soooo toll. Hat sich aber dann auch schnell erledigt.
Mal gucken, was als nächstes kommt.
Ich glaub, ich würde abwarten bis die Mutter des Kindes von selber auf die Idee kommt, dass ihr Kind nicht ständig anderen Kindern was kaufen soll. Gegebenenfalls mal beiläufig erwähnen, aber kein Fass aufmachen.
Ach ja, als meine Kinder kleiner waren, hatten wir Nachbarn, die sie täglich mit Lollies beschenkten. Wir hatten erst mal den Deal, dass sie pro abgelieferten Lollie ein Stückchen unschädlicheren Süßkram von mir bekommen. Mit Begründung klappte das gut. Aber da waren sie echt noch klein...