Beiträge von martita

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    Ich finde es so wie du das beschreibst, nicht weiter schlimm. Er bekommt gesundes Essen, und darf aufhören, wenn er satt ist. Bei Oma sind manche Dinge anders als bei Mama, das ist auch völlig ok und schon für die Kleinsten gut unterscheidbar.

    Ich hätte mir gewünscht, dass meine Große, die immer sehr picky war und noch ist, schon früher gelernt hätte, sich mal bei einer gesunden Mahlzeit satt zu essen und dann auch mal für 2-3 Stunden nicht. Wir haben das immer so locker gehandhabt, und haben jetzt mit 13 Jahren immer noch das ständige Snacken und leider eben nicht vorwiegend gesunde Dinge. Es ist auch ok wie es ist, und unser Kind hat sich Fütterungsversuchen seitens der Oma durchaus sehr konsequent widersetzt, aber wenn es irgendwie funktioniert, finde ich es durchaus erstrebenswert, dass die Kinder lernen, vorwiegend bei den Mahlzeiten zu essen. Ich würde das nicht erzwingen - haben wir bei unseren Kindern auch nicht.

    Deine Beschreibung hört sich für mich akzeptabel an.

    lg martita

    zu den Hormonen - ich glaube, dass ich mindestens so oft, wie ich den Spruch mit "die hat wohl grad ihre Tage" gehört habe, auf Männer bezogen einen genauso abwertenden und scheußlichen Kommentar gehört habe, der das beobachtete Verhalten desjenigen mit der Häufigkeit von S#x in den letzten Tagen in Verbindung gebracht hat. Insofern kenne ich (leider) den Bezug auf "hormongesteuert" durchaus für beide Geschlechter.

    lg martita

    Gibt es vielleicht Möglichkeiten auf eine Handelsschule oder Wirtschafts-Fachschule o. ä. mit gymnasialer Oberstufe zu wechseln?

    Das gab es zu meiner Zeit in NRW als vorteilhafte Option fürs Wechseln von der Real- oder Hauptschule, vor allem wegen der Fremdsprachenproblematik.

    Oder eine stärker auf Technik- und Naturwissenschaften ausgerichtete Schule, die Abitur anbietet?


    Ich drücke die Daumen, dass ihr da was findet!

    lg martita

    Ich habe zur Abwechslung mal eine Frage in die Runde. Kennt ihr blogs, youtuberinnen oder ähnliche Quellen, die ich meiner 12 jährigen mal antragen könnte, um sie ein bisschen auf das Thema Feminismus anzusetzen?

    lg martita


    Ja, das stimmt. Was man als bewusster Verbraucher machen kann ist wirklich wenig, wenn ich mir allein vorstelle, wieviele unsinnige Plastikfolien-Einwicklungen beim Hausbau verwendet werden. Wieso sollten komplett nässe-unempfindliche Betonpflastersteine, die stabil im Verbund auf Paletten gepackt sind, mit Folie eingewickelt werden? 1000 weitere Beispiele könnte man dafür finden, wo ohne nennenswerten Funktionsverlust leicht Tonnenweise Plastik eingespart werden kann.

    Und Mikroplastik in Kosmetika - sowas hat doch nie im Leben irgendein Verbraucher verlangt - es werden uns die absurdesten Dinge untergemogelt und hinterher soll ich als "mündiger" Verbraucher das Ganze über mein Einkaufsverhalten wieder hinbiegen? - Ich empfinde das als unverschämte Zumutung!


    Dies gilt auch für andere Bereiche - Tierwohl, fairtrade, Plastikvermeidung, Biobaumwolle, Bio-Lebensmittel, und das alles während ich unter hohem Zeit und Gehirnaufwand herausfinden muss, welche Lebensmittel wieviel Zucker, Farb- und Konservierungsstoffe enthalten und was überhaupt halbwegs gesund ist (eine einfache Kennzeichnung wird ja massiv von Politik und Lobbyverbänden bekämpft).


    Überall wird die Verantwortung auf die geschoben, die am wenigsten wirksam was machen können.

    lg martita

    Gibt es wirklich in Deutschland noch blackfacing bei Sternsingern? Ich habe das noch nie gesehen, selbst in meiner Kindheit nicht, und in unserer Gemeinde bzw. auch bei uns im Bistum habe ich auch noch nie gehört, dass jemand auf so eine Idee gekommen wäre.

    Und beim Krippenspiel? ??

    Ich finde das in der Tat einen sehr befremdlichen Gedanken, und genauso würde das wohl auch in unserer Gemeinde ankommen.

    Auf den Sternsinger-Fotos der Infoseite sternsinger.de konnte ich auch gerade keine angemalten Sternsinger sehen.


    lg martita

    Fuer mich ist es immer wieder erhellend, wenn wir in Gegenden oder Ländern sind, in denen meine Kinder oder Mann weniger oder auch gar nicht herausstechen, wie normaler sie behandelt werden, wie weniger sie als anders (gut wie schlecht) wahrgenommen werden. Das sind einfach ganz ganz subtile Dinge, die da vorgehen, und ich denke nicht, dass die meisten irgendetwas böses meinen (rassistisch denken oder handeln), aber sie werden halt zunaechst immer als nicht dazugehoerig wahrgenommen.

    ja genau, das ist es, was mich daran betrübt. Ich denke auch, dass die allermeisten Menschen, denen meine Kinder bisher begegnet sind, überhaupt nichts Schlechtes im Sinn haben. Es ist nur so, dass das unbekümmerte und selbstverständliche Selbstbild, als Kind oder Jugendliche einfach dabei zu sein, irgendwann anfangen wird, Sprünge zu bekommen. Dabei bin ich sehr froh, dass beide Kinder einen sehr netten Freundeskreis haben, wo sie sich sehr unkompliziert zugehörig fühlen.

    Ich glaube ganz lässt sich dieses "Auffallen, weil anders" auch nicht abstellen für Menschen mit z.B. asiatischem oder afrikanischen Aussehen. Genauso wenig wie für Menschen im Rollstuhl, Kleinwüchsige oder sonst wie anders als die meisten aussehenden.


    Ja, damit hast du sicher recht, und es gehört halt einfach zu ihnen, und sie werden auch damit klar kommen. Anderseits ist mir schon bei verschiedenen Gelegenheiten aufgefallen, wie angenehm und entspannt es für mich ist, mich in einer wirklich "diversen" Umgebung zu befinden - in Gruppen/Seminaren, wo man nicht auf den ersten Blick sagen könnte, wer "anders" aussieht, weil alle so unterschiedlich sind und es dabei keine Rolle spielt, weil das Thema davon ganz unabhängig ist. Und wie außergewöhnlich positiv mir Situationen im Gedächtnis geblieben sind, wo ich im beruflichen Kontext genauso ernst und als kompetent wahrgenommen wurde, wie meine männlichen Kollegen.

    Das sage ich nur, um zu verdeutlichen, dass es einerseits nicht zwingend ist, als Person of Colour in die Rolle des "Anderen" zu kommen, andererseits merkt man daran auch, wieviel Energie verzehrt wird - auch unbewusst - allein dadurch, sich permanent in so einer Rolle zu befinden.

    Es denkt gerade in mir. Es erinnert mich an meinen technischen Beruf. Wie oft mir da Ablehnung und Unverständnis entgegenschlug. Wie oft ich gefragt wurde, warum ich denn nur so etwas studieren würde. Das war so oft abwertend und einfach so oft, dass ich da sicherlich oft patzig geantwortet habe, selbst wenn das einfach echtes Interesse war. (Damit möchte ich das jetzt nicht gleichstellen, denn den Beruf sieht man mir ja nicht an. Einfach nur fürs Verständnis des Mechanismus der Reaktion auf solche Fragen.)

    Ich denke schon, dass das Gefühl ähnlich ist - das ist halt Gendermist - denn als Mann in dem Beruf würdest du ja nicht so infrage gestellt werden, oder?


    lg martita

    Das wäre mein Traum! Und ja, ich bin mir ziemlich sicher, dass ich bei konsequent kürzeren Arbeitstagen, den gleichen Output schaffen würde. Ist aber bei uns nicht vorgesehen.

    träumenderweise lg martita

    janos, @möve: woher weiss meine Tochter, dass es kein freundliches Interesse ist?

    - es ist ihr Gefühl. Wir vorher nie darüber gesprochen. Mit freundlichen Leuten ist sie durchaus bereit, von ihrer Verwandschaft aus einem anderen Land zu sprechen. Aber sie hat seit sie ganz klein ist, ein sehr feines Gespür dafür, von wem sie sich lieber distanzieren möchte.


    Die konkrete Situation: alte Schule, neues Schuljahr, neue Klassenzusammensetzung. Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe kennen sich mindestens ungefähr und wissen, welche Freundesclique aus welchem der umliegenden Dörfer kommt. Es gibt viele Themen, über die 12-jährige Kinder einen Gesprächseinstieg finden könnten, so offensichtliche wie welche Musik/youtouber/Filme/Sportarten/ whatever mag. Meine Tochter ist künstlerisch begabt, sie spielt Theater, macht Musik, macht Sport, zieht sich gern mal auffällig an. Tausend Dinge, über die sich normale Kinder gerne austauschen und kennenlernen. Und dann die Frage wo sie EIGENTLICH herkommt. Und auf die Antwort, dass es diejenige Person nichts angeht, kommt der Nachsatz "aber du bist doch Ausländerin!". Es ist tatsächlich so, dass auch ohne diesen Nachsatz, und selbst bei freundlicher Neugier der Hintergrund mitschwingt: "Ich habe jedes Recht hier zu sein, und auch das Recht, dich in frage zu stellen". Und ehrlich gesagt, war ich überrascht, wie deutlich meine Tochter das wahrgenommen hat. Sie ist nämlich eine sehr offene Person, schließt leicht Freundschaft und passt sich an sehr unterschiedliche Freundeskreise an.


    Ich werfe niemandem, der vielleicht diese Fragen freundlich interessiert stellt, direkten Rassissmus vor. Aber ich erläutere gerne, dass auch das freundliche Interesse durchaus einen Hintergrund hat, den es wert ist, sich bewußt zu machen. Und es ist durchaus eine sehr andere Situation, wenn jemand aufgrund einer Dialekteinfärbung nach dem Herkunftsort gefragt wird. Und sogar, wenn der/die Fragende die allerpositivsten Gedanken mit der Herkunft aus Afrika/Lateinamerika/Asien verbindet, weiss jede Person of Colour, dass hier in Deutschland, wie in vielen Ländern auch, sehr viele Menschen Vorurteile haben, dass Nicht-Weisse in der Vergangenheit übelst und auf entwürdigendste Weise diskriminiert wurden. Und all das kann bei einer Person, die vielleicht sehr oft von Fremden nach ihrer "eigentlichen" Herkunft gefragt wird, als Unterton mit ankommen.


    Mir tut es weh, dass meine Tochter sich wahrscheinlich ihr Leben lang damit auseinandersetzen müssen wird, dass viele ihrer Mitmenschen NICHT zuerst wahrnehmen, was sie tut, denkt, redet, sondern erstmal ihre eigenen Klischees auf sie projizieren, egal ob positiv oder negativ.


    Und meine Bitte an alle: Zeigt doch euer freundliches Interesse an einer Person, indem ihr nach anderen Dingen fragt. Auch "exotisch" aussehende Personen haben einen Beruf, Hobbies, Begabungen, Spass an den angesagten Netflix-Serien, eine Meinung zur Unpünklichkeit der deutschen Bahn - whatever!


    lg martita

    Ich bin heute zufällig auf das Logo einer Hannoverschen Kaffeerösterei gestossen.
    Tatsächlich war ich sehr schockiert und finde die Darstellung kaum aushaltbar.

    Anscheinend war das auch vor nicht allzulanger Zeit schon mal Thema von Diskussionen in Hannover:

    http://www.haz.de/Hannover/Aus…i-in-Hannover-rassistisch


    Wobei ich immer wieder fassungslos bin über die Kommentare und die Art und Weise, wie argumentiert wird. Wieso können so viele Menschen nicht einfach mal akzeptieren, dass sich Menschen von so groteske Darstellungen herabgewürdigt fühlen können? Dass die Darstellung als stilisierte "Mohren" nicht für alle an ein ehrwürdiges Traditionsunternehmen, sondern an die unfassbar brutale Kolonialzeit anknüpft, die bis heute verheerende Wirkungen zeigt?


    Außerdem bin ich inzwischen echt sensibel, beim Tochterkind fängt es jetzt an mit "wo kommst du eigentlich her" - und sie versteht auch mit ihren 12 Jahren durchaus, dass das kein "freundliches Interesse" ist, sondern hat sofort das unterschwellige "von hier bist du jedenfalls nicht, ich schon, deshalb habe ich das Recht zu erfahren, weshalb du jetzt hier in meiner Klasse bist" mitgehört. Und nein- wir sind nicht neu zugezogen, sondern an ihrer Schule wurden lediglich die Klassen neu zusammengesetzt.



    lg martita

    Bei uns ist es anders herum. Die Jungs versuchen immer total hektisch, im der Stadt alle zu grüßen. Und jeder Bus, jede Straßenbahn und jede Ampel sind Anlass zu Freudentänzchen

    ja, das war bei unseren auch so.

    Das coolste war aber, als wir aus dem Ausland zurück nach Deutschland gezogen sind und der Dreijährige die anderen Fahrgäste in der Straßenbahn damit verblüfft hat, dass er - immerhin in perfektem Deutsch - ständig rief: "Mama, schau mal, in Deutschland gibt es AUCH Autos!.... und sogar so große! und schau mal, auch hier gibt es Busse!"

    oder dann mit 5 Jahren - Ausflug vom Dorf nach Berlin total überrascht, dass sich die Minions bereits "bis nach Berlin ausgebreitet haben!!"

    lg martita

    oh, jetzt ist die Diskussion schon so viel weiter. ich komme trotzdem nochmal auf die Frage von Anja zurück, da ich den ganzen Tag drüber nachgedacht habe

    Ich denke, dass das viel mit dem Wunsch zu tun hat, der "Norm" zu entsprechen. Ich weiss nicht, wie es in anderen europäischen Ländern ist, aber hier (in Westdeutschland) sehe ich da einen starken gesellschaftlichen Druck. Wie oft geht es in Diskussionen darum, sich zu versichern, dass die eigene Meinung normal ist? Der Kampf um die Beherrschung der öffentlichen Meinung, das Nicht-Aushalten von Widerspruch (das ist ja auch im politischen so, wem widersprochen wird, der sieht sich in seiner Meinungsfreiheit bedroht "das darf man ja heute nicht mehr sagen").


    Es gibt eigentlich so viele Möglichkeiten, sein eigenes Leben zu gestalten, wie nie. Aber eben auch extrem viele Möglichkeiten es gefühlt falsch zu machen. Da ist es am sichersten, sich an einer Gruppe zu orientieren und sich immer rückversichern zu können, dass man nicht allzu falsch liegt.


    Und es ist eine Riesenanstrengung, da nicht hineinzupassen - siehe Alleinerziehende, siehe Familienernährerinnen, siehe Frauen in vielfältigen Berufen.

    Und es entmutigt junge Leute, ihren eigenen Weg zu finden und überhaupt erst wahrzunehmen, was die eigenen Bedürfnisse und Interessen sind.


    lg martita

    Meiner Meinung nach hat das (von mir auch so wahrgenommene) konservative Weltbild der Jugendlichen weniger mit blauen oder rosa Stramplern oder Kleidchen im Kindergarten zu tun, sondern damit, dass es extremst selten erlebbar ist, dass Familien anders leben. Es geht mir so wie Kiwi - ich kenne im ganzen persönlichen Umfeld und im Bekanntenkreis der Kinder außer mir keine einzige Mutter, die in Vollzeit arbeitet. Es gibt zwei glückliche Familien, in denen beide Eltern Teilzeit arbeiten und beide etwa gleich viel verdienen.,

    Meine Tochter hat das mit 4 Jahren völlig ungefragt, glasklar erkannt. Wir lebten im Ausland, nach einem Besuch in Deutschland sagte sie, "in Deutschland bleiben die Mütter bei den Kindern und die Väter arbeiten". Und bis heute ist unser Familienmodell (Mutter Alleinverdienerin, Vater ist zu Hause) total exotisch. Jeden Tag merken wir alle, und bekommen es täglich aufs Brot geschmiert, dass die Norm ist: die Väter haben einen (wichtigen, bewundernswerten, spannenden) Beruf, verdienen das meiste Geld, die Mütter sind nachmittags da und managen die Familie. Die Berufstätigkeit der Mütter ist normalerweise der Stressfaktor in der Familie - nicht soo wichtig und spannend, aber es ist immer schwierig, mit den Anforderungen der Familie unter einen Hut zu bringen. Und das ist auch die Verantwortlichkeit der Frauen - Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

    Ich schreib das so wie wir das im Umfeld erleben.

    Für jedes Familienmitglied ist unser Modell täglich als nicht normal erlebbar.


    Von einer freien Wahlmöglichkeit für Mädchen und Jungen bei der Berufswahl, und freier Entscheidung über die Aufgabenverteilung in der Familie sind wir da wo ich lebe, etwa so weit weg wie von der Marsbesiedelung.

    lg martita

    mir fällt dabei die Erläuterung einer lieben, schon sehr erfahrenen (50 + Jahre) Erzieherin ein, die erzählt hat, dass sie sich bei Bedarf extra ein Tuch mit langem Zipfel umbindet, und schüchternen Kindern bei der Eingewöhnung bzw. so lange sie es brauchen, anbietet, sich daran festzuhalten. Sie kann halt nicht die ganze Zeit deren Hand halten, aber es gibt dann trotzdem etwas Sicherheit im Trubel der KiGa Gruppe.


    Meine Kinder haben sich sehr lange eng an mich gehalten, das gab durchaus öfters Kommentare und "Ratschläge" aus dem Umfeld, die wir freundlich ignoriert haben. Inzwischen sind beide sehr selbsständig und furchtlos!

    lg martita

    Ohne jetzt auf die grundsätzlichen Glaubensdinge einzugehen, wollte ich nochmal auf die Eingangsfrage zurückkommen - ich halte es für unwahrscheinlich, dass ein Zweieinhalbjähriger, der im KiGa erzählt, dass der Weihnachtsmann erfunden wurde, das Christkind doof ist/nicht existiert, deswegen zum Außenseiter wird.

    Meine Kinder jedenfalls waren mit 2,5 Jahren noch nicht so weit, dass sie solche Grundsatzfragen mit ihren Freunden besprochen hätten, oder dass ein Kommentar von gleichaltrigen wichtiger wäre als die für sie wahrnehmbaren Realität - man kann ja Geschenke sehen! Tannenduft riechen! die Krippe zu Hause anfassen!


    In dem Alter haben wir im Ausland mit vielen verschiedenen Nationalitäten in Nachbarschaft und Kindergarten gelebt. Bei uns kamen im Advent hin und wieder Pakete von Oma oder Paten, die der Briefträger brachte. Bei anderen kam Sinterklaas am 6 Dezember, bei anderen ein verkleideter Weihnachtsmann am 24. Dezember, bei anderen das Christkind am 25. Dezember, andere feierten die "unbefleckte Empfängnis" am 9. Dezember. Das fanden unsere Kinder auch noch mit 6 Jahren normal.


    Wir haben ihnen auch nie erzählt, dass das Christkind Geschenke bringt - wir sind christlich, und halten uns an die originale Weihnachtsgeschichte in der Bibel - trotzdem haben die Kinder irgendwann "beschlossen", dass es das Christkind gibt, haben im Briefe geschrieben usw. Und haben für eine Zeitlang dann auch wirklich dran geglaubt #weissnicht


    Insofern hätte ich an Eurer Stelle da wenig Bedenken, dass Euer Kind deswegen stigmatisiert werden könnte, oder anderen ihr Weihnachtsfest "verderben" wird.

    lg martita

    Dass das Baby ein Geschenk "mitbringt" empfinde ich seltsam und würde sowas nicht den großen Geschwistern weismachen wollen.

    Aber ich habe auch nie behauptet, dass das Christkind Geschenke zu Weihnachten bringt - wir beschenken unsere Familien und Freunde aus Freude über die Geburt von Jesus.


    Geschenke zur Geburt gab es trotzdem - fast alle Besucher haben nicht nur das Baby, sondern auch die große Schwester mitbedacht.

    lg martita

    Ich kann Erfahrungen über Vollzeit-Berufstätigkeit ab dem 3. Monat nach der Geburt berichten, wobei ich beide Kinder zunächst noch voll gestillt habe, und insgesamt auch 2 bzw. 3 Jahre weitergestillt habe.

    Bei beiden Kindern konnte ich zunächst während der Mittagspause zum Stillen nach Hause kommen - und habe zwischendurch jeweils vormittags und nachmittags im Büro noch Milch abpumpen können. Diese war dann jeweils für die nächste Überbrückungsmahlzeit, hin und wieder war auch genug da, um einen kleinen Vorrat an eingefrorener Milch aufzubauen. Ich hatte eine Avent Handpumpe. Das Trinken aus der Flasche ging gut - ich selber habe praktisch nie die Flasche gegeben, sondern der Papa, der in Vollzeit zu Hause bei den Kindern war.

    Meine Große war eine Beikost-Spätzünderin: Ich habe ab ca 9 Monate mittags die Stillpause weggelassen, ab 11 Monaten nicht mehr abgepumpt. Wir haben statt dessen Beikost und Wasser angeboten. Davon nahm sie aber immer nur Mini-mini-Mengen, war trotzdem gut gelaunt und wartete halt auf mich zum Stillen. Was sie brauchte, hat sie sich dann abends und nachts geholt (Familienbett und im Liegen-im Halbschlaf-Stillen haben uns über die Zeit gerettet). Sie ist heute, mit 12 Jahren noch eine mäklige Esserin und kommt oft mit sehr wenig Essen aus, ist dabei aber immer normalgewichtig!

    Der Kleine hat mit 5 Monaten begeistert zu essen begonnen - da habe ich dann nicht mehr abgepumpt, war aber sowieso in der Mittagspause zu Hause, so dass ich ihn dann stillen konnte. Allerdings hat er trotzdem noch unglaubliche Mengen Muttermilch getrunken, bis er gut 3 Jahre alt war. Er hat insgesamt einen sehr hohen Energiebedarf - bis heute.

    Vielleicht noch ein Wort zu Stillen und Reisen der Mutter: ich musste bei beiden ab einem Alter von knapp 1 Jahr häufig für 1-2 Wochen verreisen. Dabei habe ich dann immer meine Avent-Pumpe mitgenommen, um die Brust zu entlasten bzw. auch die Produktion im Gange zu halten. Dabei habe ich auch erstmal gemerkt, welche Mengen mein Kleiner auch noch mit 1-2 Jahren getrunken hat - ich habe in den ersten Tagen der Abwesenheit zwischen 800 und 1000 ml abgepumpt!

    Dass ich bei der Rückkehr einfach weiterstillen konnte, habe ich immer als große Erleichterung für alle empfunden, um mit der Trennung klarzukommen: - ankommen, Kind in den Arm nehmen, einmal schnuppern, dann Stillen und die Welt war für sie wieder in Ordnung.


    Deshalb kann ich nur alle ermutigen: Ich fand, dass das Stillen trotz Berufstätigkeit vieles erleichtert hat: ein Ausgleich für die Trennung vom Baby während der Arbeitszeit und auch der Dienstreisen, ich konnte mich abends/nachts ums Kind kümmern, intensive Nähe genießen und dabei einfach gemütlich sitzen/liegen - das Stillen "zwingt" ja auch die Mutter zum stiller werden.

    Sicher spielt der Beruf auch eine große Rolle, wie es mit dem Abpumpen usw. klappt - als Wissenschaftlerin war ich viel im Büro, mit meist freier Zeiteinteilung. Als Lehrerin oder in einem Beruf mit ständigem Kunden- oder Patientenkontakt ist das sicher viel komplizierter einzurichten.


    lg martita

    was für ein schöner Thread - und gerade mein Thema! die Große, 12, fängt jetzt an, im eigenen Zimmer zu schlafen, kommt aber praktisch jede Nacht irgendwann rüber! - Sie braucht wohl jemand, der neben ihr atmet - manchmal bietet sie ganz "großzügig" dem kleinen Bruder (9) an, zu ihr ins Bett zu kriechen "falls du nicht so gut schlafen kannst". #love- Dabei kullert der am liebsten selber durch das Familienbett.

    Inzwischen sind sie aber so groß, dass ich mit den beiden im 2 mal 2 Meter Bett nicht sooo gut schlafen kann. der Papa zieht sowieso seine eigene Matraze vor....

    Aber eigentlich geniesse ich es trotzdem noch sehr #love


    und so hin und wieder krieg ich von anderen Eltern mit, dass sogar kratzbürstige 13-Jährige, denen es eigentlich "zu peinlich" ist, mit den Eltern in der Öffentlichkeit gesehen zu werden, ganz unöffentlich durchaus mal Gesellschaft beim schlafen suchen :D. Oder 14 jährige, die den "kleinen" Bruder zu sich ins Zimmer lassen - damit der den Eltern den Platz in deren Bett überläßt - ist also wohl doch nicht sooo ungewöhnlich, große Kuschler zu haben.


    lg martita

    Uhrzeit ist bei uns gaaanz wichtig! (Kinder sind 8 und 11, und der Kleine ist unaustehlich, wenn er müde ist).

    Und kurze Spiele, bei denen es sich schnell drehen kann, ob einer gewinnt oder nicht: UNO - wenn das "fast gewinnen" innerhalb von 10 Minuten dreimal gewechselt hat, werden sie toleranter beim Verlieren.

    Quixx: da ist es nicht ganz so offensichtlich und wenn ein Kind grad ganz empfindlich ist, können sich die anderen beim Zusammenrechnen notfalls noch unauffällig verrechnen. Außerdem gewinnt der Kleine mit seiner "Kamikaze-Strategie" durchaus öfters dabei.

    Bohnanza: das spielen wir immer ziemlich kooperativ - wir sind halt eine Gärtnerfamilie und mögen das Anbauen und Ernten von Bohnen auch ohne zu gewinnen.

    Das Leiterspiel: das geht halt auch oft überraschend rauf und runter, damit kommen die Kinder besser klar.

    Carcassonne: das kann man auch so spielen, dass hauptsächlich eine schöne Landschaft rauskommt, das Punktezählen ist irgendwann nebensächlich.


    gemütliche Abende, die nicht Spiele-Abend und nicht Kino-Abend sein sollen, verbringen wir hin und wieder alle gemeinsam mit unserer Riesenpalette an Buntstiften (Polychromos) und tollen Ausmalbüchern/Karten. oder jetzt mit Fröbel-Sterne falten, oder mit Origami, oder mit unseren Zeichnen-Lernen-Büchern. (was basteln, zeichnen, was nicht so ein Riesenaufwand ist und auch für den 8 jährigen schöne Erfolgserlebnisse bringt. - ich mag auch nicht immer spielen.


    lg martita