ginger, darf ich mal was fragen?
Erstens würde es mich interessieren, wie die Elternzeit in Ö geregelt ist und was die Frauen dort denn tun. Zuhause bleiben? Alternative Lösungen organisieren?
Zweitens schreibst Du, Du wärst keine 3 Jahre zuhause geblieben - wer hat dann die Kinder betreut?
Die Elternzeit ist hier flexibel. Man kann bis zu 36 Monaten zu Hause bleiben. Mutterschutz ist 12 Wochen. Es gibt für die Elternzeit flexible Modelle. Also man kann wählen wie lange man zu Hause bleiben möchte. Das kürzeste ist glaub ich ein Jahr. Dann bekommt man MEHR Elterngeld so dass es sich gleich bleibt je nachdem wie lange man zu Hause bleibt.
Dann gibts noch das DingsGeld.. Kinderbetreuungsgeld (ich verwechsel die Begriffe immer), dass bekommt man bis max. 25 Jahre und ist ein ganz schöner Haufen Geld... Wenn das Kind bis 25 Jahre zu Hause gemeldet ist, kriegt man dass. Bei drei Kindern ist es zum Beispiel über 1000 Euro. Umso älter die Kinder umso mehr Geld.
Zu Hause bleiben sehr sehr viele ja. Es gab zuerst ja nur ab 4 den Kiga. Auf einmal wurde der KiGa gratis und auch schon ab 3. Die Kigas wurden von Hausfrauen gerade zu gestürmt echt JEDER gab sein Kind in den KiGa, egal ob das Kind wollte oder nicht ;-). Dadurch hat sich das System schnell selbst abgeschossen. Jetzt gilt ein Jahr KiGa als Pflicht und dass ist gratis. Die Jahre davor muss man (einkommensgestaffelt) bezahlen. NachmittagsKiGa bzw. Mittagessen gibts hier (bei uns) nicht.
Ausserdem haben wir alleine 9 Wochen Sommerferien ohne Ferienbetreuung ab Schule. Wir hier haben das Glück dass ein SommerKiGa angeboten wird, wenn genug Interesse besteht..
Die meisten organisieren über Grosseltern, oder bleiben zu Hause. Ich sehe aber dass die meisten hier eben mit ihren Kindern nicht gerade sehr ambitioniert sind. Wir leben da etwas hinter dem Mond. Die meisten Eltern hier rauchen und ferbern. Alle Gaststätten sind Raucher oder die Eltern setzen sich mit den Kindern extra in die Raucherecke .... Es ist sehr schwierig und stösst auf keinerlei Verständnis dass man keinen Rauch neben den Kindern möchte....(aber gut, dass ist OT)
Meine Situation:
Ich habe das wahnsinnige Glück dass meine Firma mir enormes rmöglicht. Dafür komme ich meinter Firma aber auch sehr entgegen. Ich arbeite seit 6 Jahren zu Hause. Als ich schwanger wurde mit meinem ersten Kind hatte ich einen Vertrag auf dem Tisch liegen (zuerst war ich gemietet ;-)). Ich hab die Karten auf den Tisch gelegt und nicht unterschrieben. Da haben sie mich gefragt ob ich es mir vorstellen könnte gleich nach dem Mutterschutz wieder einzusteigen - befristet auf die 36 Monate. Hab ich gemacht. Ich hab immer nachts gearbeitet. Als meine Kleine 3 monate war bin ich eingestiegen mit 60 Stunden, dann bin ich hoch auf 90.... Immer nachts. Nachträglich war es zuviel ;-). Nach dem zweiten Kind bin ich nach 6 Monate eingestiegen und jetzt nach dem dritten direkt nach dem MuSchu weil es da ein Projekt gab dass ich unbedingt machen wollte... Meistens setze ich mit so um 10 vor den PC und arbeitet bis 12. Zurzeit ist es eher um eniges mehr da das Projekt gerade Starttermin hatte.. Grosseltern Betreuung kam für mich aus verschiedenen Gründen nicht in Frage. Ich bin da zu stur. Leider... Sonst könnte ich einiges tagsüber machen...
Der Nachteil ist dass ich immer erreichbar sein muss und eine Reaktionszeit von 2 Stunden auf Probleme habe. Auch im Urlaub ist der PC mit dabei - es könnte ja mal zu Problemen kommen. ABER es bereichtert mich mehr als es mich belastet. Von demher ist es ok für uns.
Wenn der Kleinste in den KiGa kommt dann arbeite ich vormittags in der Firma und fahre dann heim. Den Rest arbeite ich zu Hause ein. In den Sommermonaten bin ich ganz zu Hause, baue Überstunden ab und erledigte den Rest nachts.
Ich weiss es hört sich traumhaft an, ist aber sauanstrengend *g*. Ich hätte meinen Job aufgeben wenn es so nix geworden wäre, schweren Herzens, aber es gibt keine andere Option hier.
Ginger