Mit unserem Großen haben wir damals in einer WG gewohnt. Zusätzlich zu unseren MitbewohnerInnen sind gute Freunde vorbeigekommen, mit denen wir schon öfter im Urlaub waren. Der Große war damals knapp 3.
Die Geburt ging spät am Abend los, er wurde trotz Weckversuchen nicht wach, sodass wir nicht Bescheid sagen konnten, dass wir losfahren und die Freunde für ihn da sind.
Ergebnis war, dass er total traurig und wütend war, weil er uns Nachts nicht vorgefunden hat. Er ließ sich weder von den Freunden noch von den sehr vertrauten MitbewohnerInnen trösten und war immer noch sehr aufgelöst als wir am nächsten Morgen mit seiner kleinen Schwester nach Hause kamen. Leider hat sich dieses Gefühl des Verlassenseins in den ersten Monaten sehr auf das Verhältnis zu seiner Schwester ausgewirkt - er war extrem eifersüchtig und wir mussten wirklich gut auf das Baby aufpassen, damir er sie nicht haut, kneift o.ä.
Diese Geschichte ist sicher nicht repräsentativ, aber zeigt m.E. doch, dass man wirklich ganz genau nach dem 'großen' Kind schauen muss, damit es sich nicht abgeschoben fühlt.
Die Geburt von Nr. 3 war völlig unkompliziert, weil die beiden großen Geschwister schon so groß waren, dass sie die Zeit mit Freunden im Urlaub verbracht haben und den neuen Bruder danach sehr freudig begrüßen konnten.
Bei der Geburt von Nr. 4 war es viel chaotischer, aber gleichzeitig auch sehr unkompliziert. Plan war: Wir gehen zur Geburt ins Geburtshaus, Kind (damals ca. 18 Monate alt) wird von seinem Babysitter, der gleichzeitig Kita-Praktikant war, zu Hause betreut.
in der Praxis war es so: Die Geburt ging am späten Abend los, als wir den Babysitter anriefen, wurde er nicht wach. Alleine wollte ich nicht ins Geburtshaus, zu zweit konnten wir nicht weg. Die Hebamme, die eigentlich nur zur Kontrolle gekommen war, hatte zum Glück ihre Hausgeburts-Ausrüstung dabei, sodass wir bei uns bleiben konnten.
Als sich gegen 6 Uhr die Endphase abzeichnete und der Babysitter immer noch nicht ans Telefon ging, hat mein Mann unsere Nachbarn durchtelefoniert und das Kleinkind bei den Nachbarn vorbeigebracht, die schon wach waren. Kind hat sich zu ihnen ins Bett gelegt und noch eine Weile gekuschelt, dann gefrühstückt. Nach ca. 1,5 Std. hat mein Mann den kleinen großen Bruder wieder abgeholt und er durfte seine Schwester begrüßen.
Nach der Erfahrung mit meinem Ältesten hatte ich das Schlimmste befürchtet, aber er hat seine kleine Schwester vom ersten Moment an sehr ins Herz geschlossen, die beiden sind immer noch sehr eng miteinander.