Wir haben hier natürlich auch alle Szenarien durchgespielt. Mit den beiden Hebammen im Vorbereitungsgespräch und dann habe ich das ganze noch ein dutzend Mal meinem Mann erklärt. Er kam immer wieder mit: "Was machen wir, wenn...?" Und ich habe ihm dann in aller Ruhe die ganzen Vorgehensweisen erklärt. Mit meiner Freundin, die zur Geburt kam um nach den großen Kindern zu sehen habe ich auch alles durchgesprochen. Sie ist Rettungsassistentin und ich war mir sicher, dass sie in dem Fall den Überblick behalten wird...
Auch ich hatte etwas "Respekt" vor der Geburt. Keine Panik, aber ich habe immer wieder realistisch überlegt. Meine Vorgehensweise war so, dass "nur" meine Mutter, meine Freundin (die bei der Geburt dabei sein sollte), die Hebammen und mein Mann von den Plänen der Hausgeburt wussten (und natürlich die Raben ), weil ich keine Lust hatte, mir sämtliche Horrorszenarien anzuhören.
Und: Ich habe immer wieder mit meinem Bauch gesprochen Ich habe der Maus immer gesagt, dass wir ihr die Möglichkeit geben wollen, daheim auf die Welt zu kommen, wenn sie es auch möchte und dafür bereit ist. Ansonsten soll sie mir bitte ein deutliches Zeichen geben, dass wir ins KH gehen sollen (Sprich nicht in SL drehen, Herztöne schlecht, grünes Fruchtwasser, etc.) Nachdem kein Zeichen kam, und dieses "flaue und ängstliche Gefühl" zu Beginn der Geburt komplett verschwunden war, sind wir zu Hause geblieben.
Aber wir haben es uns bis zum Schluß offen gehalten. Die Hebammen hatten kein Problem mit unserem Realismus. Sie wünschen es ja so. Wir haben immer gesagt, dass wir sie rufen, wenn es losgeht, damit sie nach dem Baby schauen kann, ob alles in Ordnung ist. Wenn ja bleiben wir zu Hause und wenn nein, gehen wir ins KH. Sie kam dann ganz schnell, als wir ihr angerufen haben, dass die Fruchtblase geplatzt ist und bemerkte, dass der Muttermund schon 3 cm offen ist. Wenn das kein Zeichen ist.
Vielleicht helfen Dir bei der Entscheidungsfindung folgende Überlegungen: Wie weit ist denn das nächste KH von Euch entfernt? Wo ist der nächste Rettungswagen stationiert? Wo der nächste Rettungshubschrauber? Wenn die nächste Rettungswache nur ein paar Minuten weg ist, wäre ich persönlich beruhigter.
Was spricht denn dagegen, die Entscheidung noch offen zu lassen? Es ist ja auch eine ganze Zeit bis dahin. Die Hebamme habt ihr, mit ihr könnt ihr planen, aber wenn ihr dann spontan doch ins KH wollt, kann sie es bestimmt verstehen.
Bei uns hatte die Hebamme auch irrsinnig viel Zeug dabei. Die Kinder waren stark beeindruckt. Sie meinte im Vorgespräch scherzhaft: "Wir kommen ja nicht mit dem Gebetbuch zur Geburt, sondern mit drei Koffern voller wichtiger und hilfreicher Utensilien"