Beiträge von Dezemberstern

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    Ihr Lieben,

    lange war ich nicht mehr hier, aber jetzt habe ich mich wieder an die Rabeneltern erinnert und daran, wie viel Hilfe es hier immer gab.


    Ich habe 3 Kinder (7, 11 und13) und bin alleinerziehend, habe einen Halbtagsjob.


    Seit langer Zeit schon ist mein Großer krank und im letzten November bekam er die Diagnose Morbus Crohn, schwerer Verlauf. Heftige Entzündungen im Darm, Dauerdurchfall, Dauerschub - also keine entzündungsfreien Zeiten, ständige starke Schmerzen, Untergewicht, mittlerweile hat er auch eine extreme Essstörung entwickelt. Er wog teilweise nur noch 29 Kilo bei einer Größe von knapp 1,50 Metern. Er will essen, aber nichts schmeckt ihm. Bei Stress hört er auch sofort auf zu essen. Bei Schmerzen sowieso. Sein Wachstum ist durch die Krankheit verzögert, weil der Körper alle Reserven fürs Überleben (die Dauerentzündung) braucht, sein jüngerer Bruder ist bereits einen Kopf größer.

    Seine größten Baustellen: Die Essstörung und die Tatsache, dass er keine Tabletten schlucken kann sowie seine ständige Trauer die teilweise in Suizidgedanken mündet.

    Das alles wird zum Glück jetzt in der psychosomatischen Tagesklinik aufgefangen, dort ist er täglich für 4 Stunden.


    Seit Dezember bekam er ein Immunsuppressiva, das hielt die Entzündung in Schach, aber weg ging sie nicht. Bei einer Routineuntersuchung 5 Wochen vor Beginn der Sommerferien wurde dann ein Abszess am Darm diagnostiziert und er musste sofort im Krankenhaus bleiben. Angedacht waren 2 Wochen, daraus wurden dann aber gute 8 Wochen. Bei Morbus Crohn operiert man sehr ungern und deshalb wollte man den Abszess mit Antibiotika in den Griff bekommen. Das ging 6 Wochen gut, dann Not-OP. Es war für uns alle die absolute Hölle. Ich habe irgendwann nur noch funktioniert, ohne große Gefühle, ich konnte nicht mal mehr weinen, alles was ich spürte war Angst, Hoffnungslosigkeit und absolute Erschöpfung.

    Mein Sohn hat mich vor und nach der OP angefleht, ihn sterben zu lassen, und wenn ich das hier schreibe dann laufen mir die Tränen, weil das so schlimm war. Es gab Momente, da war ich überzeugt davon, dass er das nicht überlebt. Ich habe in seinen Augen Sachen gesehen, die sonst keiner gesehen hat. Entfernt wurden bei der OP ca 1/3 des Dickdarms, und ein kleiner Teil des Dünndarms.


    Jetzt hat er einen PEG-Sonde (Magensonde), darüber geben ich die Medikamente und im Bedarfsfall Sondennahrung, damit er erst mal zunimmt und zu Kräften kommt. Ansonsten darf er essen was er will und er isst teilweise richtig gut, dann wieder weniger.

    Außerdem hat er einen künstlichen Darmausgang. Er nimmt jetzt Medikamente, die das Immunsystem drosseln, aber das stört eben auch die Wundheilung. Also sind beide Ausgänge auch immer entzündet, die Platte beim Darmausgang unterläuft... es ist ein Teufelskreis. Dass mein Sohn psychisch damit nur schwer klar kommt ist klar. Und ich bin einfach nur erschöpft, ein normales Leben gibt es nicht, immer nur Krankheit und Angst und Sorgen.


    Der Darm wird jetzt im Herbst zurückverlegt, darüber sind wir froh, aber die Angst steht im Raum, dass der Crohn dann wieder aufflammt. Im Moment ist der entzündete Dickdarm ja durch den Darmausgang stillgelegt und erholt sich zum Glück. Eine Heilpraktikerin habe ich auch, aber das ist nur unterstützend, weil mein Sohn es nicht schafft, die ganzen Sachen zu nehmen oder regelmäßig zu nehmen und ich jeden nicht überlebenswichtigen Druck vermeide und die HP auch sagt, dass er selber entscheiden muss und darf und soll, was er nimmt, denn wenn sich was in ihm sträubt, dann hat das einen Grund.


    Ich bin seit 31.7. krankgeschrieben, nach der OP ging nichts mehr bei mir. Ich bin dauermüde, total erschöpft und komme kaum in Schwung. Mittlerweile bin ich im Krankengeldbezug, was die finanzielle Lage extrem verschärft, denn durch die Krankheit habe ich enorme Zusatzkosten. Es gibt so vieles, was ich selber zahlen muss, (gerade meine alternativen Versuche) oder was man zusätzlich auch benötigt.

    Nun überlege ich, wieder arbeiten zu gehen, aber eigentlich weiß ich, dass ich das nicht schaffe und ich müsste so oder so Stunden reduzieren, von 20 auf 15, denn anders schaffe ich das nicht. Also stellt sich die Frage, ob ich mich weiter krankschreiben lasse. Ich grübele darüber nach, was besser ist, habe Angst um meinen Job, aber auch Angst das alles nicht zu schaffen wenn ich wieder arbeiten muss. Was auch auffällig ist, dass ich geistig voll am Boden bin, ich scheitere an den leichtesten Übungen. Wenn meine Tochter mit ihre Aufgaben im 20er Raum zuruft dann habe ich das früher ohne zu denen beantwortet. Jetzt muss ich echt überlegen. Oder beim Schreiben, ich war immer sehr sicher in der Rechtschreibung, jetzt muss ich ständig Wörter googeln, weil ich nicht mehr weiß wie sie korrekt geschrieben werden. Das macht mir Angst. Auf der anderen Seite war ich ja 8 Wochen im Extremstress, bin morgens arbeiten, dann ins KH, dann abends nach Hause, die beiden anderen Kids, da alles vorbereitet und dann nach 5 Stunden Schlaf wieder raus. Und das 5 Wochen lang, danach war ich rangeschrieben aber da war ich dann eine Woche 24 Stunden rund um die Uhr im KH, weil ich meinen Sohn nicht mal mehr in der Nacht alleinlassen konnte.


    Ich nehme jetzt Vitamin D und K und B-Vitamine sehr hoch dosiert und hoffe, dass das irgendwann mal eine Besserung gibt, aber bisher ist da nichts von zu merken. Eisen nehme ich auch. Meine Ärztin hatte mir Tavor verschrieben, aber das habe ich nicht genommen, das ist mir zu heftig, da habe ich Angst dass ich abhängig werde.


    Wir hatten im KH den Arzt gefragt, ob er den Kontakt zu einem Kind herstellen kann, das von der Krankheit ähnlich stark betroffen ist wie mein Sohn und da meinte er, er kenne keins, weil es total selten ist, dass ein Kind bereits einen so schweren Verlauf hat. Und ich habe Angst, dass mein Sohn nie ein normales uns beschwerdefreies Leben führen kann. Zur Schule geht er derzeit auch nicht, weil er mit dem Beutel nirgendwo hin geht, nur zum Arzt oder in die Klinik. Und das alles mit dem Taxi, weil er nicht in die Bahn steigt. Das Krankenhaus ist aber auch blöd zu erreichen mit den Öffis und ich habe kein Auto. Das wolle ich mir kaufen, hatte gespart aber das gesparte Geld ist fast aufgebraucht wegen der ganzen Kosten derzeit.


    Vielleicht kennt sich ja jemand von euch mit der Krankheit aus, insbesondere mit alternativen Methoden. In der Klinik geht es ja nur nach Schema F, Schulmedizin und sonst nix. Die Schulmedizin ist wichtig, also ich würde diese Medikamente nie absetzen, aber so Drumherum gibt es sicher noch mehr unterstützende Sachen. So musste er zum Beispiel B12 nehmen und da gibt es Präperate mit einer höheren Bioverfügbarkeit als das was die Ärzte verschreiben. Das kaufe ich nun selber, weil das ja nicht verordnet wird.


    Dann habe ich gelesen, dass ein Zinkmangel das Geschmacksempfinden stören kann und den hatte mein Sohn. Vielleicht liegt ein Teil seiner Essstörung darin begründet, denn er hat einen extrem sensiblen Geschmackssinn und lehnt deshalb viele Speisen ab. Er müsste jetzt B-Vitamine, Zink, Folsäure, Kalium, Calcium und Magnesium nehmen und ich suche ein hochdosiertes Kombi-Präperat ohne Eisen, denn Eisen darf er nicht oral nehmen. Ansonsten müsste ich alles einzeln geben und das sind dann wieder so viele Tabletten. Ich geb sie jetzt zermörsert durch die Peg, aber irgendwann soll er das alles ja mal schlucken.


    Entschuldigt, das ist alles total durcheinander, aber ich kriege keinen roten Faden rein.

    Die Schule ist das nächste Thema, er war ja das letzte Schuljahr schon ganz oft ran und hat gefehlt, die letzten 5 Wochen komplett und auch jetzt geht er nicht zur Schule. Da ist dann wieder die Zukunftsangst, auf der anderen Seite frage ich mich: Vielleicht hat er ja auch gar keine Zukunft, denn so ein Abszess kann immer wieder auftreten, oder Fisteln oder oder oder.


    Ich will einfach nur wieder ein normales Leben haben, aber normal wird das sicher nie wieder. Ich weiß, dass viele Menschen gut mit der Krankheit leben, aber mein Sohn hatte ja von Anfang an diesen heftigen Verlauf mit so schnell folgenden Komplikationen.

    Kid Fisto? Der hat keine schönen Haare!! #contra


    Ist das der Wunsch von deinem Kind?


    Na Logo, Kid Fisto ist der Beste. Der ist voll süß. Er hängt bei meinem Kind am Bett, und nun soll er eben auch ins Schließfach.

    Mal sehen, ich überlege, ihn mir auf den Rücken tätowieren zu lassen. #love



    Das mit den Versicherungen bieten nicht alle Schulen an. Unsere jedenfalls nicht. Und auch bei dieser Versicherung über die Stadt Kiel sind nicht alle Schulen mit drin. Gibt es eigentlich irgendwas im deutschen Bildungssystem, das bundesweit einheitlich geregelt ist?

    Unsere Schule ist nicht abgeschlossen. Manchmal sind die Türen auf, manchmal zu. Wir haben aber auch sehr viele Eingänge. Hab jetzt 8 gezählt.


    Heute haben wir endlich eine Info bekommen. Die Ranzen waren heute im Nebenraum. Jede Klasse hat einen Nebenraum, wo mit Kindern aus der Klasse in Kleingruppen gearbeitet werden kann. Ob das als Dauerlösung so bleibt, ist noch nicht geklärt, aber: Die Schließfächer kommen tatsächlich.


    carlotta, was ist denn "bickbeerenmoss"?

    Das ist ja fast schon wieder witzig Bei der nächsten Fortbildung lernen sie wahrscheinlich, dass Kinder beim Lernen auch störend wirken. Wie haben wir bloß unsere Schulzeit überstanden, mit Ranzen neben uns, Straßenschuhen und einer über den Stuhl hängenden Jacke


    #freu Haha, ich glaube, das brauchen sie nicht mehr zu lernen, das ist einfach ne Tatsache. Schule ist am schönsten ohne Kinder. #hammer

    Nein, an die Presse wollen wir nicht gehen. Wir hoffen jetzt auf eine Einigung, die für alle Seiten akzeptabel ist.


    Die Stadt Kiel haftet übrigens in S-H für verloren gegangene oder beschädigte Sachen. ich frag mich nur, warum uns das keiner gesagt hat. ?? Weder Schule noch Schulamt. ?? Ist das ein Geheimnis??
    Da bekommt man dann wenigstens einen Teil ersetzt. Hoffentlich...



    Das mit dem Brandschutz kam mir auch schon in den Sinn. Die Flure sind zwar breit und die Ranzen stehen an der Wand. Aber es kann ja leicht passieren, dass ein Ranzen in die Mitte rutscht.


    Unsere Firma wurde früher einmal im Jahr von einem Brandschutzbeauftragten durchgesehen - ist das an einer Schule auch so? Dann würde das ja auffallen.

    Ich glaube auch, dass das Problem gar nicht so groß geworden wäre, wenn man uns vorher informiert hätte und Gesprächsbereitschaft signalisiert hätte.


    Kommunikativ läuft leider einiges schief. Nur, wenn wir Kuchen backen sollen, dann klappt das. ;)


    Das lief bei uns die ersten Jahre auch so. Aber es hat sich gezeigt, dass die Lehrer sich eben nicht gleich melden. Das bekommst du dann erst auf dem Elternsprechtag gesagt (viel zu spät) oder siehst es auf dem Zeugnis und kippst aus allen Latschen.
    Und auf der anderen Seite interessiert es mich einfach, was mein Kind in der Schule macht. Er erzählt ja nicht viel. Und so zeigt er mir stolz was er gemacht hat und wir können darüber reden. Und nebenbei sehe ich, wo mein Kind Schwierigkeiten hat und kann da gleich ansetzen. Und nicht erst, wenn alles zu spät ist. (und das ist bei uns leider passiert)


    Und als es darum ging, ob die Kinder Ranzen brauchen - denn das haben wir Eltern vorher auch gefragt, da wurde das von Seiten der Schule bejat. Ein Ranzen gehört einfach dazu - das war der Tenor.


    noch mal edit: Talpa, es war von Anfang an auch von der Schule gewünscht, dass wir uns die Schulsachen der Kinder regelmäßig anschauen. Es ist auch gewünscht, dass wir das Gesehene abzeichnen.

    Talpa, was du mit dem Stellvertreterproblems schreibst ist richtig. Das ist der Grund, warum ich heftiger und impulsiver reagiere.


    es gibt viele Dinge, über die ich mich aufrege, dann durchschnaufe und gut ist. Zum Beispiel, als unsere Lehrerin bei allen Kindern eine Ranzenkontrolle durchgeführt hat. Das darf sie nicht. Das weiß sie auch. Das wissen wir auch, aber wir haben die Füße still gehalten. Aber das hier ist eine andere Dimension.


    Aber das ist nicht der Grund, warum ich mich über diese Sache aufrege. Weißt du, die Kinder sind am Dienstag Morgen gekommen. Dann wurden sie aufgefordert, den Ranzen nach draußen zu bringen. Und dabei wurde nicht geschaut, was Kinder konkret im Ranzen haben. Thema Schlüssel usw.... Kindern, die protestiert haben, wurde gesagt: Wer soll denn da was nehmen?
    Dann wurden die Kinder aufgefordert, die oben aufgeführten Dinge aus der Federtasche und dem Mäppchen zu nehmen und in der Schule zu belassen. Diese Dinge nutzen wir auch zu Hause, wir machen auch Aufgaben zu Hause und benötigen da auch die Stifte, die jetzt in der Schule bleiben. Und das bedeutet für mich, dass ich das alles nachkaufen muss. Mein Kind besteht beim schulischen arbeiten auf genau diese Stifte. Und bei so etwas erwarte ich eine Information. Das gehört für mich dazu.
    Und wenn ich dann höflich !!!! bei der Leitung nach den Gründen frage, dann will ich eine sachliche Antwort auf meine Fragen und Ängste haben und nicht so behandelt werden. Denn mit so einer Reaktion provoziert man uns doch erst recht.


    Und ehrlich - wenn es nach MIR gehen würde, dann hätten wir die Schule schon gewechselt. Aber es geht ja um mein Kind, das hat seine Freunde da und fühlt sich wohl. Und mein Kind möchte nicht weg.


    Und wegen der Dinge, die verloren gehen. Natürlich kommt im Unterricht auch was weg. Natürlich wird da mal der falsche Stift gegriffen. Aber der Klassenraum ist in den Pausen und in der Freizeit leer. Und abgeschlossen. Jetzt stehen die Ranzen auch während der Freizeit draußen und in unserem Flur sind meines Wissens nur Drittklässler, die alle zur gleichen Zeit Freizeit haben. Das bedeutet, das Klassenzimmer ist leer - abgeschlossen. Die Ranzen stehen draußen - unbeaufsichtigt, der Flur ist leer. Die Gefahr, dass da jemand unbemerkt ran kann ist groß.

    Die Schulsachen an sich sind ja generell in der Schule. Die Hefte und Hefter und so was. Bücher haben wir aktuell nicht.
    Aber dass die Federtasche draußen im Gang sein muss, die Postmappe mit dem Infoheft ..... das geht nicht. Da greift ja auch der Datenschutz.


    Und Schließfächer gibt es an der Schule, die müssen jetzt nur an die benötigten Plätze gestellt werden. Und ob das passiert ?????

    Das mit dem Regal kam uns auch schon als Idee. Würden wir Eltern sogar anbauen.


    Corvidae, ich kann dem Ansatz, dass die Schultaschen Platz wegnehmen durchaus auch Positives abgewinnen. Was ich aber nicht möchte ist, dass jemand Fremdes die Korrespondenz, die ich und die Lehrerin über mein Kind führen, lesen kann. Das geht schlicht niemanden etwas an. Und es gibt wie gesagt auch Kinder, da sind die Infos doch sehr brisant. Und dass eine Federtasche störend ist - dieser Sinn erschließt sich mir aber wirklich nicht.


    Und auch ein Freundschaftsbuch ist für Kind ein Wertgegenstand, und wenn das aus dem draußen stehenden Ranzen verschwindet ist das für Kinder eine Katastrophe.


    Und bei uns im Kindergarten wurden meinem Sohn am Nikolaustag der Hausschuh samt Inhalt vom Nikolaus geklaut. Auf dem Hausschuh stand dick und fett unser Name. Ich glaub nicht daran, dass die Welt nur von Guten bevölkert ist. Natürlich sehr ich jetzt nicht hinter jedem Buch eine Gefahr, aber ich muss sie auch nicht herausfordern.


    Shevek, wie gesagt, das mit den Arbeitsplätzen weiß ich nicht ganz genau. Ich hab einfach vermutet, dass das wie an den anderen Schulen auch ist. Finanziell wird unsere Schule sehr gut bedient. Aber das Platzproblem löst das ja auch nicht. Und ein Platzproblem ist schon da. Vielleicht frag ich da mal eine Lehrerin, wenn mal zufällig ein Gespräch in die Richtung geht.
    Und wenn ich laut über einen Schulwechsel nachdenke- ich glaub, man würde meinen Antrag freudestrahlend unterschreiben.


    Ich hatte ja wahnsinnige Bauchschmerzen, mein Kind an einer Ganztagsschule anzumelden. Ich hab ihn gegen mein Bauchgrummeln dort angemeldet. Weil sich das Schulkonzept echt gut angehört hat.
    Und das erste Jahr war fantastisch, total schön. Für uns Eltern und für die Kinder. Ich war hochzufrieden. Und so seit Mitte des zweiten Schuljahres kommt immer mehr an negativen Sachen dazu. Wir haben ja im ersten Schuljahr wirklich jedem der es hören wollte (und auch denen, die es nicht hören wollten) erzählt, wie toll die Schule ist. Und als dann der zweite Jahrgang kam, da haben wirklich ein paar Eltern gesagt: Ihr habt immer so geschwärmt, jetzt sind wir auch hier - aber soooooooooooo toll ist es ja nicht.


    Aber ich weiß auch dass es viele Eltern gibt, die zufrieden sind. Es ist ja nicht alles schlecht an der Schule. Und nicht jeder negative Kram betrifft auch alle Eltern.

    Es gibt ein Lehrerzimmer. Aber in einem Lehrerzimmer ist ein gutes Arbeiten für Lehrer nicht wirklich möglich. Vielleicht sind ja auch Lehrer hier und können was dazu sagen. Gut, zum korrigieren von Arbeiten braucht man keinen Computer - aber Ruhe. Naja, ich kann mir vorstellen, dass es in einem Lehrerzimmer nicht wirklich ruhig ist.
    Ich weiß von Erzählungen von Lehrern, dass sie sich einen "richtigen" Arbeitsplatz wünschen, mit Pc, ordentlichem Schreibtisch usw.


    Ich muss sagen, dass die Lehrer den Eindruck machen, dass alles gut und superduper ist. Aber wenn man auf die feinen Zwischentöne hört oder manchmal ein Lehrer doch mal einen Satz privater wird, dann merkt man doch, dass nicht alles in Butter ist.


    Wenn man als Elternschaft geschlossen antritt, dann haben wir eine Chance. Aber erfahrungsgemäß machen viele vorher einen Rückzieher. Aus verschiedenen Gründen. Und es gibt auch Eltern, die von all dem gar nichts mitbekommen (wollen?) und ein paar, denen das völlig egal ist. Aber das hat man ja immer.


    edit: Ich muss aber zugeben, dass ich über die Arbeitsplatzbedingungen an unserer Schule nicht wirklich informiert bin. Das mit den Wünschen weiß ich aus Erzählungen anderer Lehrer von anderen Schulen. Ich war bisher einmal im Lehrerzimmer, zur Schulkonferenz. Schön zum Arbeiten sah das nicht aus, aber vielleicht war auch wegen der Konferenz umgeräumt.

    Eigentlich wollen wir das lieber im Guten klären. Irgendwie hoffen wir noch auf den gesunden Menschenverstand und Einsicht.
    Die Leitung wird geschlossen zum Ende des Schuljahres in Rente gehen und dann wird es hoffentlich auch wieder besser.


    Aber ich muss zugeben, ich habe auch schon über einen Wechsel nachgedacht. Zur Zeit hoffe ich aber auch noch auf Verbesserung.


    Und auch wenn ich ab und zu über die Lehrer meckere: Lehrer sind ja normal schon wirklich heftig belastet und arbeiten oft an der Grenze des Machbaren. An einer gebundenen Ganztagsschule potenziert sich das noch. Die Lehrer müssen teilweise bis 16 Uhr an der Schule sein, ordentliche Arbeitsplätze, an denen sie in Freistunden arbeiten könnten haben sie nicht. Dass heißt, der Stress der Vor-und Nachbereitung des Unterrichtes verschiebt sich bei vielen vom Nachmittag auf den Abend. Und viele Frauen haben ja auch noch kleine Kinder. Und wenn ich sehe, was die Lehrer bei uns an der Schule neben dem Unterricht alles noch leisten müssen, das ist wirklich heftig, vor allem für die Teilzeitkräfte.


    Und dann bekommen die Lehrer eine Anordnung von oben und müssen sie im Zweifel gegen das eigene Empfinden durchdrücken. Und dann haben sie von Oben die Schulleitung im Nacken und von unten kommen die Eltern. Ich kann schon verstehen, dass die Lehrer bis oben hin bedient sind. Aber ich erwarte trotzdem ein Fitzelchen Verständnis auch für die Belange von uns Eltern und unseren Kindern.


    Und mit der Versetzung an andere Schulen: Das ist nicht so leicht. Viele Eltern sind einfach auf die Ganztagsbetreuung angewiesen.


    edit: Morgen haben wir ein Gespräch mit der Lehrerin und ich hoffe, dass wir uns wenigstens so weit verständigen können, dass die Federtasche und das Infoheft mit in die Klasse kommen. Notfalls in einem Beutelchen, das man an die Seite des Tisches hängt.

    Die Idee, die hinter diesem Konzept steckt, mag ja gut sein. Aber wenn ich als Schule eine soooo tolle Idee habe, dann nehme ich mir die Zeit, die Eltern VORHER zu informieren. Und dann suche ich Wege, wie Wertsachen und Ranzen ordentlich verschließen kann. Wie gesagt, das Telefongespräch mit der Leitung war jenseits von Gut und Böse. Die Frau hat mir nicht etwa das Konzept erklärt, sie hat mich eher beschimpft. Und ich habe da beim anrufen nicht rumgeschrieen, ich wollte nur die Hintergründe wissen und die rechtliche Seite der Haftung.


    Unsere Kinder sind der erste Jahrgang gewesen, bei dem auf gebundene Ganztagsschule umgestellt wurde. Damals, als es um die Schulanmeldung ging, waren viele Eltern sehr verunsichert. Grundschule mit Anwesenheitspflicht bis 16 Uhr. Wollen wir das? Die Schule hat uns umworben, die haben uns richtiggehend hofiert. Sie waren megasuperdupernett. Und sie haben damals viel versprochen, was sie nie eingehalten haben. Nachdem jetzt die Anmeldezahlen stabil sind, hat sich der Umgang mit uns Eltern echt drastisch geändert. Wir werden teilweise richtig abgebügelt. Auch von den Lehrern. Es ist auch der ganze Umgang. Generell die Kommunikation zwischen Schule und Eltern.


    Unsere Kinder haben alle Schulsachen in der Schule. Sie bekommen ja in der Ganztagsschule auch keine Hausaufgaben auf. Das bedeutet aber auch, dass wir Eltern schulisch so gut wie nichts mitbekommen. Also wurde das so geregelt, dass die Kinder regelmäßig was mit nach Hause bringen. Das klappt aber überhaupt nicht. Weil die Kinder das bei so einem langen Schultag auch einfach vergessen. Wir haben die Lehrerin mehrmals gebeten, die Kinder regelmäßig daran zu erinnern. Aber das klappt überhaupt nicht. (In anderen Klassen klappt das aber ). Nun hatte ich meinem Sohn gesagt, dass er, wenn er beispielsweise das Matheheft bearbeitet hat, das Heft nicht in das Fach zurück legt sondern in den Ranzen legt. Das kann er nun schon mal nicht mehr machen. Der Ranzen steht ja draußen. Außerdem hatte ich ihm immer Notizzettel in die Federtasche gelegt, auf denen ich geschrieben hatte, was er bitte mitbringen soll. Da die Federtasche jetzt aber auch nur sporadisch genutzt wird, sieht er diese Zettel auch nicht mehr.


    Und noch mal zu der überstürzten Umsetzung dieses neuen Konzeptes: Angeblich war es so, dass das Konzept so toll ist, dass man es unbedingt sofort und schnell umsetzen musste. Und zwar so schnell, dass man die Eltern nicht informieren konnte. Komisch ist aber, dass es in anderen Klassen noch nicht umgesetzt wurde. Da ist es wohl nicht so dringend?


    Und zu der Sache Schlüssel in die Hosentasche und Essenskarte um den Hals: Unsere Kinder sind ja wie gesagt bis um 16. Uhr in der Schule. Zwischendurch haben sie täglich 2 mal einen Freizeitblock von über einer Stunde. In dieser Zeit haben sie jetzt als Drittklässler keinen festen Raum mehr, sie spielen draußen oder suchen sich drinnen eine Beschäftigung. Aber das heißt auch, dass ein Brustbeutel ausscheidet, denn da besteht ja die Gefahr, dass sie sich strangulieren. Und wenn die Essenskarte 8 Stunden um den Hals hängt (was einige Kinder auch nicht aushalten) dann ist die Gefahr, sie zu verlieren auch nicht gering.


    Weggekommen ist schon viel. Wenn man hier Eltern fragt, dann hat fast jeder was zu erzählen. Es stimmt zwar, dass die Fundkisten voll sind, aber trotzdem bleiben einige Dinge verschwunden. Und die meisten Eltern machen da keine Anzeige, sondern kaufen einfach neu. Deshalb sieht es offiziell so aus, als würde nicht viel wegkommen.


    Und wenn ich unsere Federmappe neu kaufen müsste, das sind locker 40 EUR, die ich einfach nicht habe. Ganz zu schweigen vom Ranzen. Und es gibt auch Eltern, die finanziell noch viel knapper dran sind.


    Dass mit den Taschen der Lehrer habe ich auch schon gedacht.


    Und es ist so, ich habe oben geschrieben, dass wir - naja, eine Brennpunktschule sind. Das ist vielleicht ein klein wenig übertrieben, aber wir haben viele schwierige Kinder auf der Schule. Ich mein, bei uns haben Zweitklässler im laufenden Schulbetrieb Fahrradreifen zerstochen. Ein Schüler wollte einen Stuhl auf ein anderes Kind werfen. Wenn bisher mal Ranzen im Weg waren, dann kam es öfter vor, dass Kinder die im vorbeigehen einfach weggeschossen haben oder davor getreten haben.
    In der ersten Klasse hatte mein Sohn mal eine persönliche Sache eines Mädchens in seinem Ranzen. Die beiden saßen an dem Tag nicht zusammen, auch nicht nahe beieinander. Das wurde dann auch so aufgedröselt, dass da irgend ein Kind das teil aus dem Ranzen (oder vom Tisch) des Mädels genommen hat und bei meinem Sohn reingesteckt hat. Einfach so. Das war mit Sicherheit ein dummer Streich, aber auch so kommen Sachen weg. Es gab mal Wafeln an der Schule, mein Sohn hatte 20 Cent mit. Die waren auch weg. Da hab ich jetzt nichts gemacht, es waren nur 20 Cent. Aber theoretisch ist es egal, ob das 20 Cent sind oder die 10 Euro fürs Weihnachtsmärchen, die ja im Zweifel auch ne halbe Stunde draußen im Ranzen liegen.
    Und ich will nicht sagen, dass so was täglich oder wöchentlich vorkommt. Aber es kommt vor. Und man muss das dann nicht auch noch provozieren.


    Das Ärgerliche ist einfach, dass die Leitung einfach sagt: Hier kommt nichts weg. Und wenn, dann zahl das bitteschön selber. Aber die Sachen haben draußen zu stehen.

    Sosh, das mit den Regalen haben die Kinder erzaehlt. Ob das wirklich Regale sind oder wie das aussieht das weiss ich nicht. Jetzt wird auf einen Teppich gespart. In der Mitte des Raumes ist wohl jetzt richtig viel Platz und da soll ein Teppich hin. Das erzaehlen die Kinder.

    Was das für eine Schulung/Seminar war,weiss ich nicht.
    Die Ranzen standen bisher immer neben dem Tisch. Die Schulsachen, also die Hefte und Bücher bleiben ja in der Schule. Bisher waren sie im ganzen Klassenzimmer verteilt und wenn die Kinder ein Heft brauchten, dann mussten sie durch den Klassenraum laufen. Im Zuge dieser Neuerung wurde der ganze Klassenraum umgestaltet und jetzt haben die Kinder wohl ein Regal neben ihrem Platz stehen, wo alle eigenen Hefte direkt am Platz sind. Und da scheint kein Platz mehr für den Ranzen zu sein.


    Es kommt öfter mal was weg. Und es wurde auch beobachtet,dass Kinder im vorbeigehen gegen Ranzen treten oder Turnbeutel wegkicken. Und wie gesagt, in den Ranzen sind ja auch die Infohefte. Das geht einfach keinen was an. Und Stifte und Scheren und Klebestifte verschwinden oft.

    Diese Essenskarten sind an so einem Band, das man um den Hals hängt. Das hat einen Sicherheitsverschluss, der sich öffnet wenn man doll dran zieht. Wenn die Kinder das den ganzen Tag (auch bei der Freizeit beim spielen) um haben, dann ist das Verlustrisiko auch hoch. Und es gibt auch Kinder, die das nicht so toll finden, den ganzen Tag was am Hals hängen zu haben. Und der Brustbeutel würde dann ja auch den ganzen Tag am Hals hängen oder unter dem Tisch liegen.


    Die Vorsitzende bei uns trifft sich regelmäßig alle 1-2 Wochen mit der Direktorin. Dieses Gespräch ist jetzt regulär und sie wird das da ansprechen.


    Nur ein Beutelchen mitgeben scheitert daran, dass mein Kind das nicht mitmacht. Das besteht auf seinen Ranzen.


    Sorry, kurz angebunden, Kind schreit.

    Elernrat ist bereits eingeschaltet. Aber ich persönlich glaube, dass unsere Vorsitzende eher linientreu ist - am Freitag hat sie ein Gespräch mit der Leitung. Mal sehen, was da raus kommt. Ich hoffe ja auf sie.


    Ich hoffe auf die geballte Kraft der Eltern. Aber es wäre nicht das erste Mal, dass wir trotzdem den Kürzeren ziehen.

    Ich glaub, die spekulieren drauf, dass wegen so "Kleinigkeiten" wie ner gestohlenen Federtasche niemand nen Aufstand macht. Wobei wir ja die teuren Buntstifte kaufen mußten für 1,50 EUR das Stück. Da sind 15 Stück drin. Die Federtasche kostet ja auch....


    Aber bei den Turnbeuteln war das so, dass die Eltern erst mal das Schulhaus, Fundkisten usw. durchsucht haben und dann zähneknirschend alles selber neu gekauft haben. Das wenigste wird gemeldet.
    Die Turnbeutel durften von Anfang an nicht in die Klasse, die hängen draußen. Da haftet angeblich auch keiner.


    Theoretisch müsste man jeden fehlenden Bleistift melden, ist aber praktisch leider nicht umsetzbar.


    Aber wie kommst du aufs Jugendamt? (Shevek)


    Die aussortierten Stifte liegen in einem Kästchen unter dem Tisch. In dem Kästchen liegen sie lose drin.


    Wegen der Waffen - wir sind eine Grundschule. Gewalt gibt es schon .... aber Waffen? Wobei das ein Argument sein könnte. Vielleicht nicht Waffen, aber was anderes? Aber was?



    edit: Juzi, ob alle Klassen das machen wissen wir noch nicht. Unsere Lehrerin hat uns nur zugerufen, dass das in der Schule so beschlossen wurde. Die Leitung am Tel. sagte auch, dass das für die Schule jetzt so geregelt ist. Bisher sind wir die erste Klasse, bei der wir wissen, dass das durchgezogen wurde. Zumindest die Eltern anderer Klassen, die wir bisher erreichen konnten, die wussten noch nichts. Allerdings war die Sekretärin am Tel. heute sehr genervt, als ich anrief. Deswegen geh ich davon aus, dass ich nicht die erste anrufende Mutter war.