Beiträge von Nata

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    ich weiß, es ist ein schwieriges Thema für einen ersten Beitrag im Forum nach achtjähriger ausschließlicher Lesezeit hier, aber ich möchte mich gerne trotzdem daran versuchen. :)

    Wir reden hier ja von +/- 10jährigen. Ich glaube fest daran, daß bei denen noch nicht alles verloren ist und man auch mit guten Gesprächen weiterkommen könnte, ohne direkt von Anzeigen und Polizei und drastischen Konsequenzen etc. reden zu müssen. ;)


    Nun hat mein Kind natürlich auch so seine Baustellen. Er hat ADHS, ist medikamentiert. Damit ist sein Verhalten schon ziemlich gut, allerdings kommt es vor, dass er unter dem Tag Einbrücke hat, wenn die Dosis ausläuft und bevor die neue Dosis vom Retard-Präparat wieder anflutet. In diesen Phasen kann er schon recht nervig sein, weil er unbedingt Aufmerksamkeit haben möchte und achtet nicht auf die Bedürfnisse anderer. Grundsätzlich erkennt er auch mit Medikamenten nur sehr schwer seinen Eigenanteil an Konflikten. Das macht es uns als Eltern schon schwer, ihm immer Glauben zu schenken. Wenn ich das allerdings der Schulberaterin erzähle, hab ich vermutlich gleich alles verkackt.

    Mal ganz platt gefragt: wissen die Kinder, daß er für sein Verhalten nichts kann und daß er das nicht absichtlich macht? Hat ihnen mal jemand gesagt, wie man in Situationen, die Du als "Einbrüche" bezeichnest, "richtig" mit ihm umgeht? Hat denen schon mal jemand ganz klar gesagt, daß doofes Verhalten nicht gleich doofes Kind bedeutet und daß sie gerade in solchen Situationen rücksichtsvoll mit ihm umgehen müssen? Denn auch wenn Mobbing ohne Frage jederzeit umgehend und konsequent unterbunden werden muß, müssen die Kinder doch auch die Chance haben, den richtigen Umgang mit einem anstrengenden Mitschüler zu lernen. Wenn man denen jetzt nur sagt: "so nicht" und das ganze auch noch ohne Erklärung und vor allem ohne alternative Handlungskonzepte vorzuschlagen, dann ist wohl eher schwer, damit langfristig den gewünschten Erfolg zu haben (und das wäre für mich persönlich auch nicht der Stopp des Mobbings, sondern die Integration in die Klassengemeinschaft).

    Ich plädiere im ersten Schritt also ganz klar für offene Gespräche. Selbstverständlich mußt Du mit der Schulberaterin darüber sprechen! Wie soll sich denn nachhaltig was verändern, wenn das Thema nicht angesprochen wird? Und ich würde jegliches "ich bin vom Fach" und "Anzeige" etc. beim ersten Gespräch weglassen. Das wird ja wohl ein längerer Prozeß werden und Druck kannst Du immer noch ausüben, wenn Du merkst, daß sich niemand des Themas mit der Wichtigkeit annimmt, die nötig wäre. Denn Deine Schilderung, daß die Lehrerin direkt nach dem Gespräch erkrankt ist und nur der Hortleiter versucht, das Thema zu bearbeiten, spricht sehr dafür, daß da noch viel Potential bei den richtigen Leuten vorhanden sein muß. Und da kommt fürs Erste eine freundliche Bitte einfach besser, als eine "Drohung vom Fachpersonal". Du kannst ja durchaus trotzdem deutlich machen, daß der bisherige Umgang zu lax war und Du davon ausgehst, daß sich umgehend was ändern wird.