Guten Morgen allerseits. Ich hab mir gestern die aktuelle Sendung der Ernährungsdocs angesehen, da ging es auch um einen Mann mit Hashimoto. Dem haben sie empfohlen, anti-entzündlich zu essen (v.a. Verzicht oder starke Reduktion von Gluten und Milchprodukte). Den hat es sehr geholfen, jetzt frag ich mich ob ich es mal probieren soll? Hat eine von euch Erfahrungen damit?
Ich habe mir den Film jetzt gerade angesehen - und muss sagen, ich finde das nicht wirklich überzeugend. Der Mann ändert ja ganz ganz viel auf einmal, so dass auch gar nicht klar ist, was genau die Änderung seines Befindens bewirkt. Offenbar hatte er früher ja z.B. super wenig Obst und Gemüse gegessen, dafür super viel Brot (habe ich das richtig verstanden, dass er an dem einen Morgen 6 Brötchen gegessen hat?). Und Sport und gezielte Entspannung standen auch nicht gerade auf seinem Plan.
Die Änderungen beinhalten mindestens:
- glutenarm und (nahezu?) keine Milchprodukte
- sehr viel Gemüse und Kräuter (auch Obst?)
- kein glutenhaltiges Brot mehr, dafür selbstgebackenes Brot aus Kernen etc.
- Intervallfasten mit 16 Stunden ohne Essen und nur 2 Mahlzeiten am Tag
- Yoga (=Sport und Entspannung)
Es wird am Ende gesagt dass sich seine Blutwerte deutlich verbessert hätten, aber überhaupt nicht mal angedeutet um welche Werte es da geht.
Auf der Seite steht, dass auf Glutenunverträglichkeit getestet werden sollte - keine Ahnung, ob die das gemacht haben. Ich finde glutenarm ohne irgendwelche Indizien dafür immer noch sehr fraglich. Und bin auch nicht sicher, ob nicht z.B. alleine die Art des Brotbackens einen deutlichen Unterschied in der Verträglichkeit macht. Ich habe mal irgendwo eine Sendung gesehen, woraus schon hervorging, dass ein Brot aus lang geführtem traditionellem Sauerteig etwas ganz anderes ist als das heute oft verkaufte Brot großer "Bäckerei"-Ketten.
Im Film klang es für mich wirklich so, als wenn er überhaupt gar keine Milch und Milchprodukte mehr essen sollte. Auf der Webseite wirkt es für mich differenzerter. Eine Begründung dafür sehe ich nirgends. Auch da: Schmand, Creme fraiche & Co ist für mich etwas ganz anderes als z.B. Joghurt oder Skyr.
Intervallfasten in der dort praktizierten Form würde für mich niemals funktionieren. 3 Mahlzeiten zwischen ca. 6:30 und 18:30 kann ich mir vorstellen - mit 2 Mahlzeiten komme ich definitiv nicht hin und ich brauche ein nahrhaftes Frühstück. Auch das ist sowas, was da überhaupt nicht ausgeführt wird, wieso warum weshalb das in der Form gut sein soll.
Sport kann wohl bei Hashimoto durchaus auch ein Faktor sein. Ich habe sogar mal etwas von einem Menschen gelesen, der meinte, dass man mit einem ziemlichen Hardcore-Krafttraining Hashi massiv verbessern könnte. Ich kenne da aber auch nichts wirklich seriöses und vermute, dass da nicht wirklich geforscht wird.
Ich denke, dass bei Hashimoto der Ansatz, durch die Ernährung (und Sport) die Entzündung zu verringern, durchaus richtig ist. Dazu findet man auch ziemlich viel Informationen im Internet.
Mein Leidensdruck ist momentan nicht sehr hoch. Daher beschäftige ich mich momentan nicht sehr damit. Ich vermute aber, dass die Ernährung in meiner Familie deutlich besser ist als seine es vor dieser Beratung war.