Gute Fragen. Ich denke, dass es vielleicht doch gut ist, wenn Kind nachts aufwacht u. sich vielleicht besser fühlt, wenn es sein Plüschi in den Arm nehmen kann. Ist doch weich, sieht süß aus, kann in der Fantasie ein toller Freund sein. Es soll doch nichts "ersetzen" (oder steht das im Artikel?).
wenn ein Kind nachts aufwacht und angst hat, dann braucht es trost. trost von echten menschen, denen es vertraut. wenn es sich diesen trost von einem kuscheltier holt, *ist* das ein ersatz.
es ist etwas anderes, wenn das kind sich abnabeln möchte und nachts sein kuscheltier schnuffelt, weil es die situation ohne mama und papa meistern möchte. das ist o.k. - weil es ein anderes bedürfnis ist.
das ist aber nichts, was man einem kind angewöhnen kann. das ist da oder nicht und wenn es da ist, wird sich das kind ein kuscheltier erwählen, ohne dass man es vorher dran gewöhnt hat.
"konsequent an ein kuscheltier gewöhnen" impliziert, dass da eine tröst-methode eingeübt werden soll, die eben NICHT dem natürlichen bedürfnis entspricht. denn dann müsste nichts geübt werden.
das gleiche gilt für die freund-geschichte.
wenn das kind das bedürfnis nach so einem kuschel-freund hat - dann wird es sich den selbst erwählen.
kein kind wählt sich ein kuscheltier als freund, wenn es lediglich ein bedürfnis nach echten spielkameraden hat.
seine gefühle mit einem kuscheltier auszuüben ist immer eine ersatzhandlung. weil ein kuscheltier ein gegenstand ist und kein mensch.
es kann eine ersatzhandlung sein, die das kind stärkt - weil es z.B. schüchtern ist und sich am liebsten dem kuschi anvertraut, weil es sich da sicher fühlt.
oder es ist eine ersatzhandlung, die dem kind freiraum gibt, phantasien zu entwickeln, die es - vielleicht zunächst - einfach nicht mit jemandem teilen will.
ODER
es ersetzt echte beziehungen. weil ein kind keinen freund hat, die eltern als bezugspersonen nicht da sind oder signalisieren, dass sie mit *diesem* bedürfnis zu *dieser* zeit nicht belästigt werden wollen. oder weil niemand da ist, der verständnis hat für die gefühle/phantasiegestalten.
ich denke sehr wohl, dass der artikel darauf zielt, dass das kind frühzeitig lernt, weniger abhängig zu sein, weil das die eltern entlastet.
denn sonst könnte man einfach sagen "bieten sie ihrem kind ein kuscheltier an, falls es ein bedürfnis danach entwickeln sollte".
und das finde ich fragwürdig.
es soll ein ablöseprozess konsequent unterstützt werden, ohne dass das kind signalisiert, dass es so weit ist.