Ich sehe das alles etwas anders.
Mein Kind war nämlich eins der Nie-eingeladenen. Jedesmal wenn einer seiner Freunde gefeiert hat, gab es bitterste Tränen - weil er mal wieder nicht dabei sein durfte. Selbst seine allerbeste Freundin hat sich standhaft geweigert, ihn zu ihrer Geburtstagsfeier einzuladen. Ihre Mutter wußte um das Problem (aber nicht um den Grund der Ablehnung), es war ihr auch unangenehm, aber unser Sohn war draußen.
Damals wußte ich nicht, was ich heute weiß: es gab ein älteres Kind im Kindergarten, welches dafür sorgte, daß unser Sohn draußen blieb: "wenn Du den einlädst, wenn Du mit dem spielst ... dann bist Du nicht mehr mein Freund". Nunja wie es ist, nicht der Freund dieses Kindes zu sein, haben die anderen Kinder eindrucksvoll an unserem Sohn sehen können.
Unser Sohn hat sehr, sehr schlimm gelitten in dieser Zeit und während ich diese Zeilen schreibe, laufen mir die Tränen.
Ich finde manche Aussagen hier wirklich unter aller Sau.
Was hätte ich als Mutter denn machen sollen? Wir haben wirklich tolle Geburtstagsfeste gefeiert. Wir haben Spielfreunde nach Hause eingeladen. Er hat andere Kinder zum Spielen besucht. Und trotzdem: wenns ans Austeilen der Geburtstagseinladungen ging, "durfte" Junior nur zusehen.
Hätte ich zu all den Eltern seiner Freunde gehen und schonmal vorauseilend darum betteln sollen, daß er eingeladen wird? Ich kannte weder die Termine der Geburtstagsfeiern, noch die geplanten Gästelisten. Es hätte ja sein können, daß unser Sohn mal auf einer draufsteht.
Und ja, auch ich kenne die "Konvention", daß Kindergeburtstagseinladungen zumeist mit Gegeneinladungen beantwortet werden. Da darf man beim Planen der Geburtstagsfeier - und beim Schreiben der Gästeliste - durchaus schon mal dran denken und mit dem Kind drüber reden.
Ein kleiner Gast mehr oder weniger tut ja nun nicht wirklich weh.