Bei lilu geht‘s ja jetzt erstmal darum, das Dinosaurier-Diplom fertig zu kriegen. Und da würde ich auch sagen: das muss irgendwie gehen mit Mann und Großeltern. Wenn das mal geschafft ist, sind die Kinder wieder etwas älter, die Perspektive eine andere, weil dieser Diplom-Berg endlich überwunden ist. Dann kann man neu puzzeln.
Würde ich auch so sehen; nicht zu weit und zu schwarz in die Zukunft blicken, aber absolut priorisieren, dass dieses Diplom noch abgeschlossen werden kann. Über alles andere würdest Du dich sicher in einigen Jahren sehr ärgern, weil es vermutlich nicht so leicht sein wird, mit den ganzen jetzt schon erworbenen und sicher zum Teil mühsam erarbeiteten Studienleistungen noch sinnvoll etwas anzufangen (ich vermute, es wäre eher schwierig, nun zu pausieren und später dann auf das B.A. / M.A. -System umzusatteln und alles angerechnet zu bekommen? Diplom ist ja auch eher gleichwertig mit dem M.A. oder beim ein oder anderen Arbeitgeber sogar noch höher angesehen; wenn dann später nur ein B.A. erworben werden könnte, wäre das doch ein großer Verlust).
Kann dein Mann für die Endphase des Studiums die Arbeitszeit reduzieren? Wäre kurzfristig zwar ein finanzieller Einschnitt, langfristig aber im Hinblick auf die berufliche Entwicklung beider sinnvoll. Dies gilt sicher dann auch später für den Jobeinstieg mit Probezeit etc.
Wir hatten einen relativ großen Abstand zwischen den Kindern und damit nie zwei Kleinkinder parallel. Unser Großer war als Kleinkind sehr infektanfällig (Bronchitis, Mittelohrentzündung), das hat uns viel Kraft gekostet und war nur möglich wegen flexibler Arbeitszeiten auch von zu Hause aus. Der Kleine ist gesundheitlich viel robuster, aber war ein anhängliches Kleinkind; beide gingen zwar früh in Betreuung, aber nie in ganztägige Betreuung, die jetzt z.B. 8 Stunden oder mehr am Tag umfasst hätte.
Der (finanzielle!) Preis dafür war hoch, hat doch mein Mann als Selbständiger auch immer sehr viel Betreuung übernommen, ohne dass der Verdienstausfall irgendwie ausgeglichen wurde. Dafür sind wir jetzt zumindest beide einigermaßen im Beruf etabliert; finanziell ist das für die Familie nicht unbedingt lohnender als wenn man auf eine Einverdienerkarriere setzt, glaube ich, aber im Falle von Scheidung, Krankheit etc. ist das Risiko der Verarmung des Nichtverdienenden so doch geringer. Insofern bin ich da doch auch bei Talpa , es ist schon auch eine Frage der Prioriäten, wie man das innerfamiliär löst. Aber Myrte gebe ich auch absolut Recht, ganz reibungslos geht es selten, manchmal ist es je nach beruflicher Flexibilität und (gesundheitlicher) Konstitution der Kinder sogar ausgesprochen schwer und ein quantitativer Ausbau von Kitaplätzen ist nur ein Baustein der Förderung besserer Vereinbarkeit, der allein in den meisten Familien keine doppelte außerhäusige (Vollzeit-)tätigkeit möglich macht. Schule ist dann nochmal ein eigener Punkt, aber bis dahin tut sich ja vielleicht auch noch etwas im Betreungsangebot.