Beiträge von Denise Both

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    Liebe Licht,


    es ist sicher nicht unmöglich, ein Kind darauf zu trainieren, nachts nicht zu essen und zu trinken und sich auch nicht mehr bemerkbar zu machen, das zeigt sich ja in den Schlaftrainingsprogrammen. Ob dies jedoch sinnvoll und gut ist, sei dahin gestellt.


    Es spricht sicher nichts dagegen, den Zeitrahmen für das Programm nach Gordon so zu wählen, wie Du und deine Familie es für stimmig erachten.


    Liebe Grüße
    Denise

    Liebe Licht,


    so ganz verstehe ich nicht, was Du mit "Fastenmodus in der Nacht" meinst. Rein biologisch können Babys mit etwa einen halben Jahr durchaus mehrere Stunden ohne Nahrung auskommen, was sich ja schon daran zeigt, dass es Kinder gibt, die bereits sehr früh eine sehr lange Schlafphase - wenn auch nicht zwingend in der Nacht - haben. Die Fähigkeit "durchzuschlafen" hängt außerdem nicht von der Ernährung, sondern von der Reife des Kindes ab. Deshalb ist - wie Du ja wohl beim ersten Kind schon bemerkt hast - das Abstillen keineswegs eine Garantie für ruhigere Nächte. Im Gegenteil, viele Familien empfinden es als sehr viel entspannter, nachts nach Bedarf zu stillen als statt dessen etwa anderes zu trinken/essen anzubieten oder andere Beruhigungsmethoden zu suchen.


    Überhaupt ist das Konstrukt "Durchschlafen" eher fraglich. Fast alle Menschen wachen nachts mehrfach auf, nur erinnern wir uns am nächsten Tag gar nicht daran, weil wir recht schnell wieder in den Schlaf zurückfinden und die Unterbrechung gar nicht realisieren.


    Du schreibst, dass deine Kleine tagsüber eher wenig, dafür nachts mehr an der Brust trinkt. Möglicherweise bringt es euch ruhigere Nächte, wenn sie tagsüber häufiger gestillt wird, so dass sie nicht "nachts nachholt, was sie am Tag versäumt hat".


    Wenn Du für dich beschlossen hast, dass jetzt der Punkt zum Abstillen/Einschränken des Stillens gekommen ist, dann geh diesen Weg, aber setzte nicht zuviel Hoffnung darauf, dass sich das Schlafverhalten dadurch positiv beeinflussen lässt.


    Vielleicht schaust Du dir auch mal das Programm nach Gordon http://www.rabeneltern.org/ind…-schlafen-im-familienbett an.


    Liebe Grüße
    Denise

    Liebe Orange,


    das Problem bei Doatrem (Gadoterat oder Gadotersäure) ist, dass es wenig veröffentlichte Daten zur Stillverträglichkeit gibt. Dennoch wird es bei Thomas Hale "Medications and Mothers' Milk 2014 als "probably compatible" eingeschätzt. Auch bei Toxnet steht, dass verschiedene Fachgesellschaften der Meinung sind, dass keine Stillpause notwendig sei:


    "There is no published experience with gadoterate during breastfeeding. Guidelines developed by several professional organizations state that breastfeeding need not be disrupted after a nursing mother receives a gadolinium-containing contrast medium.[1][2][3] Gadoterate is one of the most stable gadolinium agents, theoretically making it one of the safer drugs to use during breastfeeding. However, because there is no published experience with gadoterate during breastfeeding, other agents may be preferred, especially while nursing a newborn or preterm Infant." http://toxnet.nlm.nih.gov/cgi-…earch2/f?./temp/~Yf2IR4:1


    Liebe Grüße
    Denise

    Liebe Orange,


    wie begründet der Arzt diese Empfehlung?


    ich zitiere dir aus "Arzneimittel in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer et al. 8. Auflage 2011 S. 607: "Wenn die Mutter nach einer Narkose wieder in der Lage ist, ihr Kind anzulegen, darf sie stillen. Weder die pharmakokinetischen Eigenschaften der im Zusammenhang mit einer Narkose heute verwendeten Mittel noch die klinischen Erfahrungen begründen eine zusätzliche Stillpause. Dies gilt auch für die Narkose im Rahmen einer Sectio-Entbindung."


    Auch ein Abpumpen und Verwerfen der Milch ist nach einer Narkose nicht erforderlich.


    Für eine Sedierung gilt analog das Gleiche.


    Ich hoffe, die Untersuchung ergibt ein gutes Ergebnis.


    Liebe Grüße
    Denise

    Liebe Knuddelber,


    die Frage, ob sich dein Kind in der Zeit abstillen könnte, muss mit "ja" beantwortet werden, denn es ist möglich. Ob es tatsächlich passieren wird, kann dir niemand sagen, ich halte es allerdings für relativ unwahrscheinlich. Viele Frauen haben solche Trennungen von ihren Kindern in der Stillzeit gehabt und so gut wie immer anschließend weiter gestillt, denn der so oft geäußerte Tipp zum Abstillen "fahr ohne das Kind weg" funktioniert meistens nicht und wenn noch dazu die Mutter weiter stillen mag, dann habe ich schon Stillpaare erlebt, die eine einwöchige oder noch längere Dienstreise und die damit verbundene Stillpause hinter sich gebracht und anschließend weiter gestillt haben.


    Da Du noch mehrmals in 24 Stunden stillst, kann ich dir nur dringend ans Herz legen, dir von einer Kollegin vor Ort genau zeigen und erklären zu lassen, wie Du mit einer Milchpumpe umgehst und wie Du Milch mit der Hand gewinnen kannst und das dann in den nächsten Tagen etwas übst. Die beim Üben gewonnene Milch kannst du aufbewahren und dein Kleiner kann sie während deiner Abwesenheit bekommen. Wichtig ist vor allem, dass Du weißt, wie Du deine Brust bei Bedarf unterwegs (ja, notfalls, wenn es keine andere Möglichkeit gibt auch auf der Damentoilette, aber oft gibt es ja auch einen Sanitätsraum, frag mal danach) zumindest so weit leeren kannst, dass es nicht zu prallen übervollen Brüsten oder gar einem Milchstau oder einer Brustentzündung kommt. In der Regel reicht es, wenn Du etwa im gleichen Rhythmus entleerst, wie sonst gestillt wird. Die Milchmenge kann in der Zeit deiner Abwesenheit etwas zurück gehen, aber das wird sich wieder einregeln, wenn die Kind wieder bei dir trinken kann.


    Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: lalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).


    Ob, und wie oft Du heimfährst, kannst nur Du für dich entscheiden - am besten richtest Du dich da nach deinem Bauchgefühl, wenn dir dein Gefühl sagt, "ich muss jetzt zu meinem Kind" und das zwar etwas aufwändig aber dennoch gut machbar ist, dann ist es sicher gut, wenn Du diesem Gefühl nachgibst.


    Zusätzlich hat sich noch folgendes bewährt:

    • Zweiteilige Kleidung ist günstiger als einteilige Kleider oder Oberteile mit Knöpfen oder Reißverschlüssen im Rücken. Du kannst dann schneller und bequemer abpumpen, wenn es notwendig wird
    • Einfarbige Kleidung ist unvorteilhaft. Milchflecke durch auslaufende Milch fallen in gemusterter Kleidung weniger auf. Und auch nach einem Jahr gibt es Frauen, bei denen die Milch plötzlich zu laufen beginnt. Gute Stilleinlagen sind deshalb eine lohnende Anschaffung. Eine lose Jacke oder ein Schal können eventuelle Flecke kaschieren, so dass es der Frau erspart bleibt, mit deutlich sichtbaren Milchflecken in der Öffentlichkeit zu stehen.

    Liebe Grüße
    Denise

    Liebe Frau Hase,


    bei einer Brustentzündung kann sich die Milch tatsächlich verändern, auch salziger im Geschmack werden. In aller Regel ist das aber für das Kind kein Problem und es kann - und soll nach Möglichkeit - einfach weiter gestillt werden.


    Gute Besserung!


    Denise Both

    Liebe Haasekin,


    es klingt so, als ob dein Sohn - durch den starken Milchspendereflex - quasi im Schlaraffenland lebt und ihm die "gebratenen Tauben" in den Mund fliegen, er also schnell und ohne sich groß anstrengen zu müssen, viel Milch bekommt. Dass er sich nicht mehr so sehr verschluckt, kann daran liegen, dass er gelernt hat, mit der schnell fließenden Milch zurecht zu kommen. "Druckbetankung" geht schnell und es gibt Kinder, die nur sehr kurz und auch nur zum Stillen des Hungers trinken und dabei prima gedeihen.


    Solange dein Sohn genügend ausreichend nasse Windeln hat, eine pralle Haut und gute Hautfarbe, feuchte Schleimhäute usw. und sich offensichtlich wohl fühlt und gut entwickelt, ist es unwichtig, wie kurz oder lang er trinkt. Da Milchgewinnung aus der Brust - gleich ob mit Pumpe oder Hand - etwas ist, was frau lernen und üben muss und es auch Frauen gibt, die trotz reichlicher Milchbildung nur wenig Milch gewinnen können, lässt sich daraus nicht schließen, wieviel Milch die Frau tatsächlich für ihr Kind bildet.


    In Zweifelsfall, lass dein Kind zu deiner Beruhigung einfach zwischendurch mal bei der Kinderärztin/Arzt oder einer Mütterberatungsstelle wiegen, um einen Anhaltspunkt zu haben.


    Liebe Grüße
    Denise

    Liebe Koalalein,


    ich kann und darf dir keine Medikamente empfehlen. Prinzipiell gibt es aber eine Reihe von Antimykotika, die in der Stillzeit angewendet werden können. Sie "Arzneimittel in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 8. Auflage 2011:


    "Empfehlung für die Praxis: Lokale Antimykotika der Wahl für die Stillzeit sind Nystatin, Clotrimazol, Amphotericin B und Miconazol. Falls eines der anderen Mittel indiziert ist, kann uneingeschränkt weiter gestillt werden, wenn sie nur vorübergehend angewendet oder kleinere Flächen behandelt werden."


    Besprich mit deiner Ärztin oder deinem Arzt, welches Mittel für dich sinnvoll ist. Falls sie/er sich nicht sicher sein sollte, ist die Beratungsstelle für Embryonaltoxikologie in Berlin (www.embryotox.de) eine gute Anlaufstelle für sie/ihn, um sich zu informieren und mit den dortigen Experten das für dich geeignete Mittel herauszusuchen.


    Liebe Grüße
    Denise

    Liebe Chinchilla,


    Du schreibst, dass ihr das Stillen tagsüber abgeschafft habt und dein Kind (dann wohl durch das nächtliche Stillen) fast voll gestillt sei. Gleichzeitig ist dein Kind deutlich anhänglicher geworden und trinkt nachts mehr als vorher. Das klingt für mich danach, dass es sinnvoll wäre, zunächst mal wieder einen Schritt zurückzugehen. Es könnte sein, dass das komplette Abstillen für dein Kind am Tag schlicht zu schnell und zu viel war und jetzt versucht der kleine Mann nachts das nachzuholen, was ihm tagsüber fehlt.


    Lernt dein Sohn gerade Laufen? Oftmals sind Kinder besonders unruhig und unleidig, wenn sie kurz davor stehen einen neuen Entwicklungsschritt zu meistern. Dann kehrt wieder mehr Ruhe ein, sobald dieser Meilenstein geschafft ist.


    Stillen/Muttermilch macht keine Verstopfung. Verstopfung ist auch nicht automatisch gleichbedeutend mit seltenem Stuhlgang. Unter Verstopfung wird zusätzlich noch harter, trockener Stuhl, der Probleme beim Ausscheiden sowie ein allgemeines Unwohlgefühl oder sogar Bauchweh beim Kind verursacht verstanden. Bei ausschließlich gestillten Säuglingen kommt es ohnehin so gut wie nie zu Verstopfung (und wenn doch, dann ist das leider ein Anzeichen für zu wenig Milch), auch wenn das Baby manchmal eine Woche lang keinen Stuhlgang hat. Dafür kommt dann eine entsprechend größere Menge. Auch ältere Stillkinder können unter Umständen nicht jeden Tag Stuhlgang haben. Doch auch wenn es sich nicht um Verstopfung handelt, die große Menge Stuhl kann das Kind schon plagen, bis das Geschäft gemacht ist. Eine Bauchmassage im Uhrzeigersinn und nackt strampeln lassen können dem Kind dann helfen. Solange es dem Kind gut geht, kann in aller Regel abgewartet werden und im Zweifelsfall ist es sinnvoll, einfach mal die Kinderärztin oder den Kinderarzt zur Rückversicherung zu kontaktieren.


    Wie gesagt, ich würde jetzt erst mal wieder einen Schritt zurück gehen, auf dem Abstillweg - aber selbstverständlich weiter immer wieder und zu jeder Familienmahlzeit feste Kost anbieten, sowohl zum Selberessen als auch mit dem Löffel. Wenn dann wieder etwas mehr Ruhe in euren Tag und die Nächte einkehrt, einen neuen Anlauf machten. Dabei solltest Du dann daran denken, dass der wichtigste Punkt beim Abstillen ist der, dass DU absolut sicher und überzeugt sein musst, das Richtige zu tun. Du selbst musst in deiner Entscheidung dazu klar und eindeutig sein, denn deine eventuellen Zweifel bleiben dem Kind nicht verborgen. Nur wenn Du selbst sicher bist, dass Du nicht mehr stillen willst und wirst, dann kann Abstillen funktionieren.


    Sprich mit deinem Kind darüber, dass eure gemeinsame Stillzeit dem Ende zu geht. Wenn Du dir in deinem Entschluss sicher bist, dann wird dein Kind zwar dennoch mit Trauer reagieren, aber ihr werdet gemeinsam einen Weg finden, mit der Trauer umzugehen. Und dabei hast ist da noch ein ganz wichtiger Punkt: Dein Kind muss sicher spüren, dass Du ihm zwar die Brust entziehst, aber weiterhin für es da bist und es liebst. Aus diesem Grund sind die Vorschläge zur Trennung von Mutter und Kind unsinnig und außerdem gibt es nicht wenige Kinder, die nach einer solchen Trennung erst recht nach der Brust verlangen - was macht frau dann?


    Probier' dann auch mal die Politik der kleinen Schritte. Verkürze die Stillzeiten, statt sie gleich ganz ausfallen zu lassen. Führe Regeln für das Stillen ein (nur wenn es dunkel ist, nur wenn wir beide alleine sind, nur wenn wir beide im Bett sind usw.). Zum Verkürzen kannst Du z.B. mit deinem Sohn ausmachen, dass sie so lange an der Brust trinken darf, bis Du rückwärts von 50 auf 0 gezählt hast oder bis zwei Strophen von einem Lied gesungen sind o.ä. Allmählich wird dann nur mehr von 40 abwärts gezählt oder nur mehr eine Strophe gesungen usw.


    Weiter können dir vielleicht auch die Tipps in dem folgenden Link http://www.rabeneltern.org/index.php/wissenswertes/schlafen-wissenswertes/1221-besser-schlafen-im-familienbett?showall=&limitstart= helfen. Schau da mal rein.


    Liebe Grüße
    Denise

    Liebe Papagei,


    schau, genau das sind die Probleme einer Internetberatung aus der Ferne.


    Du schreibst davon, dass dein Kind Bauchprobleme hat, dass deine Brust nach drei Wochen "nicht mehr so aua" sei, dass deine "Brust immer noch sehr sensibel reagiert". Für eine Stillberaterin klingt das nicht nach "alles gut".


    Im direkten Kontakt würden ich oder eine Kollegin schlicht genau auf das schauen, was ich geschrieben habe (und Du würdest vermutlich gar nicht merken, auf was alles geachtet wird) und dann entsprechend Tipps geben. So funktioniert die Arbeit einer Stillberaterin. Nun kann ich dich und dein Kind nicht sehen und deshalb bin ich auf die Antworten auf die gestellten Fragen und deine Beschreibung angewiesen. Das hat nichts mit "Probleme unterjubeln" zu tun, sondern mit Ursachenforschung, um möglichst gut helfen zu können.


    Liebe Grüße
    Denise

    Liebe Papagei,


    LLL steht für La Leche League (www.lalecheleague.org)oder in Deutschland La Leche Liga (www.lalecheliga.de), eine weltweit tätige Selbsthilfeorganisation für Stillberatung, die es bereits seit 1956 gibt. Nach meiner Erfahrung gibt es oftmals in sehr entlegenen Ecken der Welt LLL-Frauen, die unter Umständen zwar keine Stillgruppe anbieten, aber durchaus individuelle Beratung.


    Stillen "liegt einer Frau nicht im Blut", sondern ist etwas, was Mütter erst lernen müssen. Das Baby kommt zwar mit den angeborenen Fähigkeiten zur Welt, die Brust(warze) zu erkennen und zu finden, aber das Wissen darum, wie ein Baby angelegt wird, dass es gut saugen kann, müssen Mütter erwerben. Idealerweise geschieht dies bereits von Kindesbeinen an, indem die Mädchen ihren Müttern, Tanten, größeren Schwestern usw. zuschauen. Außerdem gibt es eine Reihe von Stillproblemen, die sich nicht alleine durch das Wissen um richtiges Anlegen lösen lassen. Stillprobleme gab und gibt es schon immer und auch in jeder Kultur.


    Schmatzende, klickende oder auch andere Geräusche können Hinweise auf nicht korrektes Anlegen und (An)Saugen sein. Beides kann zu Schmerzen bis hin zu Verletzungen der Brustwarzen führen und solange eine solche Ursache nicht behoben ist, bleibt es dann leider meist bei den schmerzenden und wunden Brustwarzen. Das Aussehen der Brustwarze unmittelbar nachdem das Kind losgelassen hat, also wie ist die Brustwarze eventuell verformt (platt gedrückt, sind weiße oder rote "Striche" erkennbar usw.) lässt ebenfalls Rückschlüsse darauf zu, wie das Kind saugt und ob am Saugverhalten und/oder der Stillposition und Anlegetechnik etwas korrigiert werden sollte.


    Saug- und Anlegeprobleme lassen leider nur sehr schwer beurteilen und lösen, ohne Mutter und Kind zu sehen.


    Liebe Grüße
    Denise

    Liebe Schneeglöckchen,


    die Entleerung der Brust bewerkstelligt das Kind mit einer Kombination aus Melkbewegungen durch die Zunge und Unterdruck im Mundraum, nicht im Rachen.


    Liebe Grüße
    Denise

    Liebe Papagei,


    aus meiner Erfahrung heraus (ich habe einige Zeit in Afrika gelebt und war auch dort aktiv für LLL) sind Stillprobleme absolut kein westliches Problem. Stillprobleme gibt es überall, nur der Umgang damit und die Unterstützung für die Mütter sind eben recht unterschiedlich. Stillberaterinnen gibt es gar nicht so selten auch in recht entlegenen Ecken dieser Erde, wir scheinen vermehrt Weltenbummler zu sein:-) Allerdings sind gerade die "isolierten Beraterinnen" trotz moderner Medien nicht immer so einfach zu finden. Wie gesagt, kannst Du mich deshalb gerne per PN kontaktieren, dann erfährt außer mir niemand, wo Du lebst und ich unterliege der Schweigepflicht.


    So wie Du es beschreibst, scheint der Stuhlgang deiner Kleinen ganz normal zu sein.


    In den ersten Tagen kann das Stillen weh tun. Diese anfängliche Empfindlichkeit sollte allerdings nicht anhalten. Nach drei Wochen "nicht mehr so aua" klingt nach "es tut immer noch irgendwie weh" und damit schon nach einem eventuellen Saug- oder Anlegeproblem. Kannst Du beim Trinken an der Brust hören, ob sie Luft schluckt? Macht sie vielleicht schmatzende, klickende oder sonst wie auffällige Geräusche an der Brust? Lässt deine Kleine die Brust von alleine los oder nimmst Du sie ab? Falls Du sie abnimmst, wie gehst Du dabei vor? Wichtig wäre auch zu wissen, wie deine Brust unmittelbar nach dem Anlegen aussieht. Da Beschreibungen etwas schwierig sein können, kann in so einer Situation, wenn es niemanden vor Ort gibt, Skypekontakt hilfreich sein.


    Liebe Grüße
    Denise

    Liebe Papagei,


    wirklich leer ist deine Brust nie, denn es wird fortwährend Milch gebildet.


    Solange dein Kind gut gedeiht und Du keine Probleme mit einer prall vollen Brust oder sogar einem Milchstau bekommst, ist es auch absolut nicht wichtig, an welcher Brust wann und wie lange getrunken wird oder ob dein Kind an einer oder beiden Brüste, dreimal hintereinander an der gleichen Brust oder immer abwechselnd trinkt. Und genau die Vorgehensweise, das Kind von der Brust abzunehmen und an die andere Seite anzulegen, um das Interesse des Babys am Weitertrinken wach zu halten, wird bei entsprechendem Bedarf sogar empfohlen (Stichwort "Wechselstillen").

    Auch die Stillabstände sind nichts, was in ein bestimmtes Schema gepresst werden muss (es gibt Stämme, in denen die Kinder mehrmals pro Stunde für ein paar Minuten oder sogar nur Sekunden angelegt werden).


    Ein Vordermilch-Hintermilch-Ungleichgewicht, das ja auch immer und immer wieder durch alle Stillforen geistert, ist ein seltenes Ereignis. Die Untersuchungen von Peter Hartmann aus Australien belegen, dass ein echtes Vordermilch-Hintermilch-Ungleichgewicht lange nicht so oft auftritt, wie dies vermutet wird und dass die Unterschiede zwischen Vordermilch und Hintermilch in vielen Fällen eher eine akademische als eine praktische Bedeutung haben. Der Unterschiede im Fett- und Laktosegehalt der Muttermilch zwischen der so genannten Vordermilch und der Hintermilch ist lange nicht so entscheidend, wie es immer wieder angenommen wurde. Bei einem echten Vordermilch-Hintermilch-Ungleichgewicht hat das Kind nicht nur anhaltend grünen, wässrigen Stuhl, es gibt auch noch weitere Anzeichen, wie zum Beispiel Gedeihprobleme.


    Was verstehst Du unter schaumigem Stuhl? Stillkinder können ihren Darm mit einem erstaunlich hohen Druck entleeren (so in etwa, als ob man auf eine Senftube springt) und Muttermilchstuhl ist immer eher flüssig als fest. In der Regel sieht er aus wie etwas flüssiger gelber Hüttenkäse.


    Bauchprobleme können werden nicht selten dadurch verursacht, dass das Kind beim Stillen Luft schluckt. Auf welcher kleinen Insel lebst Du denn, vielleicht gibt es dort ja eine Kollegin (bzw. ich kann mal nachschauen, ob ich in den mir zugänglichen internationalen Listen jemanden finde, wenn Du deinen Wohnort nicht öffentlich machen willst, kannst Du mich auch per PN kontaktieren), die sich anschauen kann, wie dein Kind an der Brust trinkt. Falls Du Milchbildungstee oder Fencheltee trinkst, kann das auch zu Bauchproblemen führen. Die milchbildende Wirkung dieser Teemischung ist wissenschaftlich nicht erwiesen, aber nicht wenige Kinder reagieren darauf mit dünnem Stuhlgang und Blähungen.


    Auch wenn das Stillen durchaus wissenschaftlich betrachtet und untersucht werden kann, ist es nur selten eine Wissenschaft für die Mütter. Meist machen Mütter es intuitiv richtig - wenn sie nicht zu sehr von außen verunsichert werden.


    Liebe Grüße
    Denise

    Liebe CeraD,


    jedes Medikament sollte nur nach sorgfältiger Risiko-Nutzen-Abwägung eingesetzt werden.


    Laut „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 8. Auflage 2011 gilt folgendes: "Aescinpräparate (Rosskastanienextrakt; Venostasin®-Gel Aescin) bei Venenbeschwerden sind einerseits in der Stillzeit bisher nicht als problematisch aufgefallen, andererseits unzureichend untersucht und in der Stillzeit kaum zwingend indiziert."


    Ganz allgemein hilfreich bei Venenproblemen ist die S- und L-Regel: Stehen und Sitzen ist schlecht für die Venen, Laufen und Liegen gut. Beine immer wieder hochlagern, kalte Güsse, viel Bewegung und eventuell Stützstrümpfe.


    Liebe Grüße
    Denise

    Liebe Schneeglöckchen,


    welcher Unterdruck soll denn da wo Schaden anrichten? Selbst nach der Korrektur eine Gaumenspalte dürfen Kinder bald wieder gestillt werden und außerdem senkt das Stillen das Risiko für Mittelohrentzündungen ist damit gerade für dafür anfällige Kinder wichtig.


    Muttermilch wird deinem Kind nicht schaden, sondern eher die Heilung beschleunigen und deinem Kind außerdem leicht verdauliche und energiedichte Nahrung zuführen, die noch dazu nicht reizend wirkt. Das Stillen als solches wird beruhigend wirken. Sollte deinem Kind beim Stillen tatsächlich etwas weh tun, wird es die Brust von alleine verweigern und dann kannst Du ihm vorübergehend abgepumpte Milch aus dem Becher geben oder - vor allem bei der Hitze - abgepumpte, gefrorene Muttermilch zum Lutschen (quasi Muttermilcheise am Stiel).


    Alles Gute für die OP
    Denise

    Liebe Mottenkugel,


    ich fürchte, es wird kein Weg daran vorbeiführen, dass Du die Milchpumpe mitnimmst, es sei denn Du findest eine Kollegin oder eine Hebamme, die dir zeigt und mit dir übt, wie Du Milch von Hand ausstreichen kannst. Selbst wenn Du dir von deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt einen Prolaktinhemmer zum Abstillen verordnen lassen würdest, ist es extrem unwahrscheinlich, dass Du die Milchproduktion innerhalb von vier Tagen komplett herunterfahren kannst (ganz abgesehen davon, dass ein Prolaktinhemmer nach so langer Stillzeit vermutlich keine Wirkung mehr außer den eventuellen und nicht selten gravierenden Nebenwirkungen zeigen wird).


    Um die Milchmenge jetzt immer weiter zu verringern ist es sinnvoll, dass Du die Brust immer dann, wenn sie unangenehm prall wird, gerade so weit entleerst, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Du dich wieder wohl fühlst. Entleeren kannst Du entweder durch Abpumpen, durch Ausstreichen mit der Hand oder indem Du deine Kleine gerade so lange wie nötig anlegst. Bitte nicht mehr entleeren als unbedingt nötig, sonst bekommt die Brust das Signal weiter (und mehr) Milch zu bilden. Nach dem Entleeren ist es hilfreich, die Brust zu kühlen (ca. 20 Minuten). Dazu eignen sich in ein Tuch eingewickelte Coldpacks, ein Paket Tiefkühlerbsen (ebenfalls in ein Tuch eingeschlagen) geht auch.


    Es ist NICHT sinnvoll die Trinkmenge einzuschränken! Weiter nach Durst trinken, vor allem bei den aktuellen Temperaturen. Manche Frauen haben allerdings die Erfahrung gemacht, dass es hilft, den Kochsalzkonsum einzuschränken. Auch der Rat, die Brust hochzubinden, gehört in die Mottenkiste. Ein gut sitzender, stützender BH wird hingegen oft als angenehm empfunden.


    Ich würde an deiner Stelle auch nicht darauf spekulieren, dass dein Kind nach deiner Rückkehr nicht mehr an der Brust trinken mag, weil es das Stillen "vergessen" oder "verlernt". Unzählige Frauen haben unter Umständen sogar nach mehrwöchigen Abwesenheiten von ihren Kindern weiter gestillt, das Stillkind hat sich nach der Rückkehr der Mutter freudig sofort an die Brust begeben. Falls Du also nach deiner Rückkehr nicht mehr stillen magst, überlege dir jetzt schon Strategien, wie Du dein Kind bei Bedarf ablenken kannst.


    Liebe Grüße
    Denise