Hallo Ihr Lieben,
wir haben uns am Samstag den Tag der offenen Tür der Inninger Montessori Schule angeschaut. Ich habe seitdem viel gelesen, mich unterhalten etc. Jetzt möchte ich hier mal anfragen, vielleicht bekomm ich ja noch ein paar Erfahrungsberichte aus dem "richtigen Kreise" Außerdem hilft mir das Niederschreiben vielleicht auch ein bisschen dabei, meine Prioritäten zu ordnen.
Die Minimaus ist wegen nur einer handvoll Tage ein KANN-Kind. Sprich, sie kann entweder 2013 oder 2014 eingeschult werden. Wir würden sie allerdings in einer Regelschule nicht vor 2014 einschulen lassen.
Wir beide haben in der Regelschule leider viele negative Erfahrungen gemacht und ich bin von der Art und Weise unseres Schulsystems nicht überzeugt. Daher haben wir uns jetzt (ohne Druck) mal die Montessori-Schule angeschaut und haben am Infotag nur positive Erfahrungen gemacht (nette, kompetente Lehrer; aufgeweckte, offene und intellegente Schüler jeden Alters; toller Vortrag; tolle Gespräche)-allerdings waren wir auch um 10 Uhr schon da und sind dann mittags beim großen Ansturm gegangen. Der Minimaus hat es auch super gut gefallen, sie möchte gerne dahin.
Wir wollten sie zunächst nur für das im Herbst neu startende Kinderhaus anmelden, dort haben sie uns aber geraten, sie auch für die Schule anzumelden, da sie vom Alter her schon gut reinpassen könnte. Mir ist klar, dass wir das individuell für die Minimaus entscheiden können, wenn wir das Elternseminar, die Schnuppertage und die Gespräche mit der Lehrerin hatten. Das Konzept von beidem gefällt uns sehr gut. Grundsätzlich sehen wir an beiden Varianten Vorteile: Im Kinderhaus kann sie nochmal ein Jahr gut auf die Montessori-Pädagogik vorbereitet werden, lernt schon Grundsätzliches wie Lesen und Schreiben und die Materialien kennen. Außerdem findet der Tag dort zweisprachig statt, was ich auch toll finde. Allerdings wäre sie auch eine der Ältesten.
Vorteil von einem diesjährigen Schuleintritt ist, dass wir quasi auch ein Jahr lang "testen" können, ob Montessori für Bella und uns wirklich das Richtige ist. Sollten wir feststellen, dass das nicht der Fall ist, dann kann sie 2014 in die hiesige (relativ gute) Grundschule eingeschult werden. Und das Jahr wäre ja nicht verloren. Sie gewinnt dort sicher einiges für sich.
Klar, die Finanzielle Anforderung ist heftig. Allerdings müssten wir uns das gut leisten können und es wär uns das auch Wert.
Jetzt habe ich aber gestern mit einer anderen Kindergarten-Mama gesprochen, die am Samstag auch dort war. Die kamen gut 2 Stunden nach uns und haben nur negative Erfahrungen gemacht. Den Vortrag, den ich anfangs holprig, danach sehr gut fand, fand sie furchtbar und wie eine erwachsene Pädagogin mit 3 Kindern nur so unstruktruiert sein kann (ich war um 10:15 Uhr und sie irgendwann gegen 13 Uhr).
Die Betreuung im Spielzimmer fanden wir super, Isabella wurde direkt abgeholt, die Frau ist auf ihre Augenhöhe runtergegangen, hat sich vorgestellt mit ihr bissi geredet und sie dann gefragt, ob sie gerne etwas hier ausprobieren möchte etc. Bella ist sofort begeiestert mit und wir konnten sie auch schnell dort alleine lassen. Die Betreuung bei Ihnen hingegen war wohl ne Katatrophe, die erwachsenen Mütter haben sich nicht zuständig gefühlt und nur "Kaffekränzchen" abgehalten und der ca 15 jährige Junge hat sich trotz direkter Ansprache nicht um den Kleinen gekümmert, also augenscheinlich Null Verantwortungsgefühl gezeigt.
Als ich im Vortrag war, ist mein Mann rumgegangen, hat sich viel angeschaut und sich mit einigen Jugendlichen und Lehrer unterhalten. Er hat mir danach erzählt, dass er beeindruckt war, dass gerade die Jugendlichen sich unheimlich gewandt ausgedrückt haben, gut argumentiert haben, Wissen präsentiert hatten und trotzdem auch jugendlich waren. Vorallem der Bericht über die Alpenüberquerung hat es ihm angetan. Der Mann der anderen widerrum war entsetzt, als er zwei Waffeln kaufen wollte. Eine Waffel kostete 1,50 €, aber das ca 13-jährige Mädel war weder in der Lage, den Betrag zweier Waffeln auszurechnen, noch das Restgeld auf 20,- Euro korrekt zu benennen und zu geben.
Ich habe mich bewusst NICHT in den Unterricht gesetzt, da ich der Meinung bin, dass der wenig repräsentativ sein kann, wenn man mit Eltern, Geschwistern, Großeltern und 300 anderen Leuten an einem Samstag in seiner Schule ist, sich ca 5 Stück Kuchen einverleibt hat und dann auch noch zwischen lauter neugierigen Erwachsenen sitzt. Sie hat es aber gemacht und war entsetzt, weil da wohl ein sehr verhaltensauffälliges Kind drin war, dass wohl gar nichts konnte. Sie hat Angst, wenn solche Kinder dann die Vorbilder unserer Mädels werden würden...Ich seh das wiederum anders, solche "Risiken" hat man doch auch in einer Regelschule und außerdem sollten unsere Kinder auch selber entscheiden und erfahren können, welche Kinder man sich zum Vorbild nehmen kann/will.
Ich gebe also nicht allzu viel auf ihre Aussagen, ich glaube sie hatte schon immer einen gewissen Drang zur Dramatik und komischerweise passieren immer bei ihr und ihren Kindern die dollsten Dinger. Ich mag sie gerne, aber ich nehme manche Sachen einfach nimma so ganz ernst. Und wie gesagt, ich denke vieles war da am Samstag nicht wie im Alltag.
Ich glaube Bella könnte mit beiden Schulsystem gut vorankommen, da sie sehr aufgeweckt ist, sozial sehr engagiert, wissenshungrig,... Dennoch haben mich ihre Aussagen ein wenig ins Grübeln gebracht. Haben wir vielleicht alles etwas "rosiger" gesehen, weil wir das Regelschulsystem negativ erlebt haben? Sind die Leitsätze von Montessori zwar super, vielleicht werden sie aber nicht gut genug dort umgesetzt? Und/und/und. Bis 2005 war die Inninger Schule eine reine Grundschule. 2011 gabs den erste Klasse mit externen Quali, alle haben bestanden. Dieses Jahr die erste externe Mittlere Reife...
Ich versuche unvoreingenommen in das weitere Anmelde-Prozedere zu gehen. Aber ich erwische mich dabei, wie ich hoffe, dass ich der Maus meine schulischen Qualen ersparen kann. Ich merke, dass diese blöde Schul-Entscheidung für uns genauso bedeutend ist, wie das vermaledeite Impf-Thema. Und da es mir einfach keine Ruhe lässt, schreibe ich mir gerade bei Euch alles von der Seele Hier finde ich mehr Gleichgesinnte als in meiner unmittelbaren Umgebung. Vielleicht finde ich ja sogar jemanden, der sein(e) Kind(er) auf genau dieser Schule hat? Ich wäre um direkte Erfahrungsberichte sehr dankbar. Außerdem habe ich hier immer schon so tolle, neue Denkanstöße bekommen, die es mir ermöglicht haben, wieder neuen Mutes uhnd mit neuen Einsichten weiter zu kommen.
Danke fürs zuhören!
Eure Hexxi