@henriette: ich denke nicht, dass der Dreipunktgriff eine anerzogene Kulturtechnik ist. Dazu wird er bei zuvielen Gelegenheiten eingesetzt: nicht nur um Stifte zu halten, sondern z.B. auch für Besteck, Pinzette etc. eigentlich überall da, wo eine sehr feinmotorische Bewegung eines Instrumentes nötig ist. Vermutlich hatten ihn auch die Steinzeitmenschen schon für viele Tätigkeiten eingesetzt, wenn auch nicht, um einen Stift zu halten.
Leider finde ich kaum etwas über die Entwicklung des Dreipunktgriffes im www. (Außer Links zu Therapeuten und Büchern, wie man die Dreipunkthaltung üben kann ). Wenn da jemand was Gutes kennt: her damit!
Aber soweit ich bisher nachlesen konnte,geht die Entwicklung zum Dreipunktgriff über mehrere Entwicklungsschritte. Ganz analog zu eigentlich allen anderen motorischen Entwicklungen. Und zwischen Stift-in-Faust (Kreuzgriff?) und Dreipunktgriff gibt es noch mindestens einen weiteren Schritt. Insofern kann es also (schlussfolgere ich jetzt mal analog zu sonstigen motorischen Entwicklung des Kindes) nur störend sein, wenn man diesen Zwischenschritt versucht zu überspringen, indem man das Kind dazu anhält, den Stift im Dreipunktgriff zu halten, wenn es eigentlich erst auf Entwicklungsstufe "Kreuzgriff" ist.
Madrone: was heißt "verkehrtherum, dass der Stift unter der Hand langläuft"? Zeigt dann der Daumen beim Malen zum Tisch? Also genau andersrum als bei "Stift-in-Faust"?
Laluna: ZEIGEN find ich auch ok. Mach ich ja eh, wenn mein Sohn mich bittet, etwas für ihn zu malen: ich halte den Stift ja "richtig" ;-). Dabei sieht er wie ich den Stift halte. Denke, das müßte ohnehin Förderung genug sein.
Hier hat jedoch die Sprechstundenhilfe den Stift S. immer wieder in die Hand gefummelt, dass er ihn im Dreipunktgriff halten mußte. Und ihn immer wieder gestört, wenn er ihn wieder in die Faust genommen hat. Ich finde,das geht gar nicht.