In meinen ersten Dienstjahren habe ich in allen Klassen meine Privatnummer rausgegeben, mittlerweile haben nur noch die Elternvertreter meine Nummer.
Ich hab festgestellt, dass Eltern oft zu unmöglichen Zeiten (vor 7 Uhr morgens... man muss die Lehrerin ja erreicht, bevor sie in die Schule geht, Sonntag abend zur besten Tatortzeit, um mich zu informieren, dass die Tochter in der 9. Klasse gerade 2mal gespuckt hat und deshalb Montag nicht kommen kann) oder wegen völlig banaler Dinge ("Meine Tochter hat vergessen die Hausaufgaben aufzuschreiben - welche Vokabeln soll sie denn lernen?" - 7. Klasse).
Mittlerweile gebe ich nur noch meine (Schul)email-Adresse raus, aber ich verbringe recht viel Zeit online und man kann mich also auch so sehr zeitnah erreichen.
Außerdem weise ich darauf hin, dass die Möglichkeit besteht im Schulsekretariat (vormittags immer besetzt) anzurufen und um einen Rückruf zu bitten. Meist rufe ich dann schon in der nächsten Pause zurück oder halt nachmittags.
Bis vor zwei Jahren musste ich bei Klassenfahrten auch mein Privathandy nutzen und dementsprechend die Nummer auch an Schüler rausgeben. Nach einer Klassenfahrt wurde ich dann wochenlang mit Spaßanrufen zu allen Tages- und Nachtzeiten belästigt. Mittlerweile konnten wir im Kollegium ein Diensthandy für Klassenfahrten und Ausflüge durchsetzen, das war aber gar nicht so einfach, weil lange nicht klar war, auf wen der Vertrag abgeschlossen wird.
Ständige Erreichbarkeit ist gut und schön, aber mir war am Ende mein Privatleben wichtiger. Wenn ich es irgendwann mal geregelt kriege unsere Telefonanlage entsprechend zu programmieren, dann leg ich mir vielleicht eine Dienstnummer zu, wo das Telefon dann nur im Arbeitszimmer klingelt und außerhalb meiner "Geschäftszeiten" ein Anrufbeantworter drangeht...