Ich verlinke hier einen Schweizer Artikel zu feministischer Aussenpolitik aus dem jahr 2020.
Absichtlich älter und aus der Schweiz, damit man das Thema mal grundsätzlich betrachten kann, ohne dass hier die dritte Baustelle zum Ukrainekonflikt eröffnet wird.
Dabei geht es eigentlich nicht darum, welches Geschlecht nun konkret die Aussenministerin hat, sondern darum, dass man feministische Interessen in die politischen Bestrebungen miteinbezieht.
Aus dem Link zitiiert:
"Es geht um die Integration von Menschenrechten von Frauen und Mädchen in die aussenpolitischen Ziele eines Landes." Es bestehe ein enger Zusammenhang zwischen Geschlechtergleichstellung, dem Schutz der Menschenrechte, nachhaltiger Entwicklung und der Wahrung von Frieden und Sicherheit. "Ich bin überzeugt, dass erfolgreiche Aussenpolitik nur gelingt mit einer konsequenten Genderperspektive", so Friedl.
Auch Estermann ist der Meinung, dass ein Frieden besser ist, wenn er unter Einbezug der Frauen geschlossen wurde. "Frauen handeln humaner, sie denken stärker an die Zukunft und die Konsequenzen. Deshalb ist es das einzig Richtige, sie in Friedensverhandlungen und Friedensmissionen miteinzubeziehen."
Und Bias sagt: "Ein Friede kann nicht stabil und langfristig sein, wenn er nur unter Einbezug jener verhandelt wird, die mit Gewalt agiert haben. Es müssen zivile Akteure miteinbezogen werden, die versucht haben, konziliant und friedfertig zu sein. Und das sind oft Frauen."
Nun ist es natürlich erfahrungsgemäss so, dass je mehr Frauen in diese Positionen gelangen, die miteinscheiden können bei solchen Prozessen, die Wahrscheinlichkeit grösser ist, dass "feministische Aussenpolitik" gemacht wird.
Muss aber nicht zwangsläufig sein. Es gibt genügend Politikerinnen in Vergangenheit und Gegenwart, die keineswegs sich für Schutz der Menschenrechte stark machen.
Aber ich bin mit der Sichtweise einverstanden, dass zivile Akteure in solche Prozesse mit einbezogen werden sollten um nachhaltige Lösungen zu entwickeln.