Zwei Drittel meiner Kinder nervten mich eine Zeitlang, in dem sie Sätze immer mit "Altä, ...." begonnen haben. Ich meine "alt" ist schon hart. Aber dann noch in männlicher Form? Ich fühlte förmlich, wie mir ein weisser Damenbart am Kinn zu spriessen begann. Irgendwann hat es nachgelassen und ich konnte es im Kopf auch besser als "Du glaubst es nicht..." übersetzen.
Die Anglizismen die mir so täglich ins Ohr gekaut werden, bereiten mir nur Mühe, wenn ich keine Ahnung habe, was es bedeuten soll. Aber sie übersetzen mir das grosszügig. Das ist nett. Und hin und wieder rutscht mir dann selber irgendwo in einer völlig unpassenden Situation so ein jugendlicher Anglizismus raus. Ich spreche wahrscheinlich zu oft mit meinem Nachwuchs.
Aber irgendie mag ich Jugendsprache. Wenn mir meine Tochter von so einem random dude erzählt oder mein Mitschüler meint, er fühle es total, dass ich ihn bei Nachnamen nenne, weil das alles seine Bros so machen.
Und manchmal verändern sich ja dann auch wieder diese Begriffe, als mein Jüngster wird von seinen Schwestern dann oft "Bro-li" genannt. Also der Anglizismus mit der helvetischen Verkleinerungsform.