Mir hört man meine Herkunft sehr gut an. Es ist ja nicht nur die Satzstellung oder die Wortwahl, sondern auch die Betonung, das wunderbar kehlig-kratzige Chchchch und die Sprachmelodie. Und das krieg ich niemals raus. Ich bin da völlig sprachunbegabt und man hört es auch wenn ich englisch oder französisch spreche. Ein Freund aus England meinte einmal mitfühlend zu mir, dass ich evtl. besser russisch lernen würde.
Aber bis jetzt wurde ich noch nie angepöbelt....eher im Gegenteil; so "sag nochmal was! Das ist ja so süüüüüüüüüsss *kreisch*"
Aber ich bemühe mich stets. Wenn ich in Deutschland bin, und sei es am südlichsten Rand, dann wechsle ich in die Standardsprache und versuche die Deutschen Ausdrücke zu benutzen. Auch wenn es sich teilweise merkwürdig anfühlt und man manchmal nach eine Begriff suchen muss.
Aber ich kenne viele ältere Leute, die das nicht können. Mein Mann spricht "eigentlich" kein Schweizerdeutsch, aber wenn er sich mit einer älteren Person sich unterhält und merkt, die hat wirklich Probleme ihn zu verstehen, dann kann er schon recht gut "rumschweizern".
Meine Kinder sprechen trotz deutschem Papa zu 100% Schweizerdeutsch, Thurgauerdialekt (ich ja eher Züridüütsch mit Schaffhausereinschlag) Ich finde das gut. Das ist unsere Muttersprache, gehört zu unserer Identität.