Zu vielem, was schon geschrieben wurde, fand ich noch wichtig, was Pia Lamberty über soziale Normen schreibt (sozial geteilte Regeln, wie Menschen sich in Gesellschaften bewegen), die neben Einstellungen auch Verhalten beeinflussen und sich darauf auswirken, wie Gesellschaften funktionieren. Diese sind nicht statisch, sondern verändern sich, was sich u.a. daran zeigt, was sagbar geworden ist. Wenn nicht widersprochen wird, sieht es so aus, als sei zB Rechtsextremismus akzeptiert. Es geht auch darum, diese Normen wieder zu verschieben, indem deutlich gemacht wird, dass das nicht akzeptiert wird.
Mein Fazit daraus: Eine breite Masse, die sich gegen Rechtsextremismus deutlich positioniert, zeigt, dass das nicht akzeptiert und gesellschaftlich nicht erwünscht ist, und verhindert idealerweise ein immer weiteres Verschieben nach Rechts und eine weitere Normalisierung dieser Positionen. Deswegen wird ja auch immer wieder betont, wie wichtig es ist, das nicht unwidersprochen zu lassen, sich zu positionieren und klare Grenzen zu setzen.
Das ist ein guter Anfang, es muss aber noch mehr passieren.