Ich habe leider keine Kapazitäten, hier mitzudiskutieren oder auch nur regelmäßig mitzulesen, möchte aber einwerfen, dass (ich studiere gerade Grundschullehramt und habe Deutsch als Hauptfach) die Methode "Lesen durch Schreiben" in der aktuellen Fachdidaktik keine Rolle (mehr) spielt.
Das bekannte Hauptproblem bei der Methode besteht darin, dass sie dem Kind signalisiert, unsere Wörter würden nach dem Lautprinzip verschriftlicht. Es gibt im modellhaften Verlauf des Schriftspracherwerbs eine Phase, in der jedes Kind so schreibt, aber dem muss sich die nachste Phase anschließen (in der es merkt, dass das eben nicht hinhaut). Unsere Sprache ist nun mal nicht so aufgebaut, wie es die Anlauttabelle suggeriert; im Gegenteil, es gibt kaum ein Wort, das lautgetreu geschrieben wird.
Mein Großer ist auch noch nach der Reinform der Methode unterrichtet worden. Ihm haben wir gleich von Anfang an (auf wertschätzende Art und Weise) vermittelt, dass seine ersten Schreibwerke etwas ganz Besonderes und Tolles sind, aber eben nicht nicht für jeden verständlich (da nicht den Rechtschreibregeln entsprechend, die man noch nicht gleich am Anfang alle kennen kann). Seiner Schreibmotivation hat das keinen Dämpfer versetzt.