ich kann nichts über Menschen mit Suchtproblematik bzw. neuen Lebern schreiben. Die Menschen mit Spenderorganen in meinem beruflichen Alltag sind meist lungentransplantiert.
Und da gibt es den unterschiedlichsten Umgang.
Es gibt die, die auch nach Jahren noch jeden Abend eine Kerze für den Spender anzünden und ihre Lunge so gut wie möglich pflegen.
Und es gibt die, die Kette rauchen, die Behandlung teilweise boykottieren (und auch davon ausgehen, dass sie im Zweifelsfall nochmal eine Lunge bekommen würden *seufz*).
Und es gibt alles zwischen diesen beiden Verhaltensweisen...
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Krankheiten die eine Lebertransplantation notwendig machen sind die Hepatiden (B,C,D..), unerwünschte Arzneimittelwirkung (makrolid Antibiotika), Vergiftungen ob gewollt oder ungewollt durch Alkohol, Paracetamol, Knollenblätterpilz, Amatoxine oder Phallotoxine.Ich habe auch eine Lebertransplantation bei einem Patienten erlebt der einen schweren Leberschaden durch einen massiven Befall durch einen Fuchsbandwurm erlitten hatte.
Bei Leberversagen gibt es keine wirkliche keine Ersatztherapie wie die Dialyse bei Nierentransplantierten. Jetzt lese ich von einer Leberdialyse, die kenne ich nicht und kann dazu auch nichts sagen. Beginnendes Leberversagen ist schon intensivpflichtig und da zählt jede Minute weil die Patienten durch die gestörte Blutgerinnung quasi aus allen "Knopflöchern" bluten, am Ende aus Hautporen, ihr habt keine Vorstellung ...
Ich habe viele Patienten erlebt die nach Wochen aus ihrem hepatischen Koma erwachten und als erstes nach einem "Weinchen" fragten.
Zu Göttingen kann ich nur sagen dass dies ganz sicher kein Einzelfall war, das was grad herauskommt ist die Spitze des Eisbergs. Ich hoffe es wird nun mal genauer dorthin geschaut, da war meines Wissens Einiges im Argen.