Sorry Iverna, ich habe versucht, mich durch ein paar Artikel durchzulesen. Aber das ist gerade die Art von Hetzjournalismus, bei dem mir schlecht wird. Egal um welches Thema es geht.
"Tausende Freiwillige helfen bei Auf- und Abbauarbeiten, sind als Einlasskontrolleure, beim Ordnungsdienst und an Infoständen dabei. Andere begleiten Menschen mit Behinderung oder versorgen Gäste, die in den Schulen der Stadt übernachten. Ohne die ehrenamtlichen Helfer wäre der Ökumenische Kirchentag nicht machbar." Ohne Ehrenamt funktioniert nicht nur Kirche nicht, es funktioniert Gesellschaft nicht.
"Besonders beschämend ist, dass es viele soziale Dienste ohne unbezahlte Helfer gar nicht mehr gäbe: Besuche bei alten und kranken Menschen, Hausaufgabenhilfe für lernschwache Schüler oder die Organisation von Pfarrfesten halten die Basis zusammen. Ganz zu schweigen von den ehrenamtlichen Mitarbeitern in den Wohlfahrtsverbänden. Bei der katholischen Caritas und der evangelischen Diakonie kommt im Schnitt auf jeden hauptberuflichen Mitarbeiter ein ehrenamtlicher. Wären die Kirchen Wirtschaftsunternehmen, würden sie sicher der Ausbeutung bezichtigt angesichts der Selbstverständlichkeit, mit der sie unentgeltliche Arbeit einstecken." - Das geht alles in die gleiche Richtung und der Autor hat wohl von ehrenamtlicher Arbeit keine Ahnung. Ich bin seit Jahren Vorstand eines Familienzentrums. Wir sind ein privater Verein, arbeiten bis auf Büro und Reinigung rein ehrenamtlich. Und? Beuten wir jetzt aus? Werde ich ausgebeutet, weil ich mich ehrenamtlich engagiere?
Die anderen Artikel sind ähnlich unsäglich. Sorry, aber bei soviel ahnungslosem Geschreibsel der Autoren der jeweiligen Artikel lese ich nicht weiter.
Bei einigen (sowohl hier als auch in der Gesellschaft) scheint so die Idee zu sein: Die Kirche ist reich, unermesslich reich, sie beutet aus, kann machen was sie will, Engagement ist nur ein vorgeschobener Grund, eigentlich geht es um Prestige, Macht und noch mehr Geld.
Damit will ich nicht sagen, dass in Kirchen alles rund und blumig läuft. Kritikwürdiges gibt es sicher genug. Reformnötiges sicher auch. Ich habe nichts gegen Kirchenkritik, ich bin selbst vor 28 Jahren aus der Kirche ausgetreten, aber diese Diskussionsrichtung "der Staat soll doch bloß die Kirchen nicht mehr bezuschussen" und Kirchen hätten sich da raus zu halten, das kann kein richtiger Weg sein und das würde auch nicht funktionieren.
Mich würde jetzt echt mal interessieren, wie es denn aussehen würde, wenn die türkische Gemeine nebenan einen KiGa eröffnete und staatliche Förderungen erhielte. Ob es dann auch so ein Problem wäre.