Bei uns helfen nach wie vor klare Regeln.
Es gibt Spielzeug, das allen gehört, das Zeug, was ohne Anlass geschenkt wurde (oft aus der Verwandtschaft ererbt.), das Zeug, das früher Mama und Papa gehört hat.
Das Zeug, bei dem eigentlich keiner mehr so recht weiß, wie es zu uns gekommen ist.
Und Sachen, die bewusst allen geschenkt wurde. Da gehören zum Beispiel Puzzles und Gesellschaftsspiele dazu, auch wenn die beim Geburtstag geschenkt wurden. Bei Büchern nur manchmal.
Darüberhinaus hat jedes Kind eigene Sachen.
Die dürfen durchaus ausgeliehen werden, aber sie müssen sorgfältig behandelt werden und zurückgegeben. Und das Besitzer-Kind muss einverstanden sein.
Darüber gibt es hier viele ernste Verhandlungen, und der Satz: "Du darfst damit spielen, aber es gehört mir!" wird hier sehr oft gesagt, und zeigt mir, wie wichtig den Kindern ist, dass klar ist, wer was darf, wem was gehört. Und dass Großzügigkeit nur aus dieser Sicherheit heraus kommen kann.
Dass die Große Sachen, aus denen sie herauswächst, eher der 4 Jahre jüngeren Schwester schenkt als der 2 Jahre jüngeren ergibt sich aus den dann doch eher unterschiedlichen Interessen.
Damit ein gerechter Tauschhandel überhaupt in Fahr kommt, war mir ganz wichtig, dass die Kleinen früh Spielzeug bekommen, dass noch nicht vorhanden ist, aber den Großen auch Spaß macht.
Meine Zweite hat mit sieben Monaten eine Holzeisenbahn zu Weihnachten bekommen. Ihr Lieblingsspiel war damals aus- und einräumen. Und ob sie das mit Eisenbahnschienen oder mit sonstwas macht ist ja nun egal. Aber wenn sie dann mal mit etwas spielen wollte, was der Großen gehörte (damals knapp drei) konnte ich der sagen. Naja, wenn die T. sich das von dir ausleihen will, kannst du dir ja ihre Eisenbahn ausleihen. So ein Glück!
Und mit ihr Eisenbahn spielen.
Meine Kinder haben schnell verstanden, dass letztlich alle von diesem Arrangement profitieren.
Und meistens spielen sie ganz friedlich zusammen, sei es mit der Murmelbahn der Großen, der Eisenbahn der Mittleren oder den Kapla Steinen der Kleinen. Würde aber alles allen gehören, wäre hier die Hölle los.