Beiträge von Susan Sto Helit

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    Wirklich mit den Inhalten hatte sich keiner der von mir interviewten Schwarzwähler befasst. Die CSU hätte wohl auch Inhaltsverzeichnisse von Antifaltencremes auf ihre Wahlplakate drucken können und wäre trotzdem gewählt worden.


    #lol Schlag's doch mal vor.



    Es gibt so viele kleine, engagierte Parteien, eben z.B. die obengenannten (ÖDP, Tierschutzpartei, Familienpartei,...) - die kriegen ja auch ein bisserl was für jede Stimme. Bevor ich meine Stimme also niemanden geben würde, würde ich lieber so eine Kleinstpartei, deren Programm mir am ehesten zusagt, unterstützen.


    #ja




    Der SPIEGEL hat heute als Titelthema: "Träge, frustriert, arrogant – wie Nichtwähler die Demokratie verspielen"

    aber allein an meiner bekenntnisschule kenne ich zwei biologiekollegen, die das fach mit herzblut unterrichten - obwwohl sie nicht an "die evolutionslehre" glauben.


    Wie kann man denn an die Evolutionstheorien (nicht) glauben?
    Dass verschiedene Theorien vertreten werden und welche Forschungsergebnisse dem zugrunde liegen, ist doch eine reine Wissensfrage, da gibt's nichts zu glauben. Die Interpretationen dieser Ergebnisse kann man dann nachvollziehen und mit ihnen übereinstimmen oder nicht.


    vielleicht liegt es an der ecke, in der ich wohne, vielleicht ist alles nur zufall.


    Das kann tatsächlich eine Rolle spielen. Nach dem, was ich so mitbekommen habe, ist Hamburg jetzt nicht die religiöseste aller Ecken Deutschlands. Eine gute Freundin ist von dort; sie fühlte sich da schon immer recht exotisch als brave Katholikin, die sich in der Gemeinde engagierte, nur im Rock zur Kirche ging etc. pp.
    Dann kam sie nach Münster. :D Dort gibt es eine viel stärkere Glaubensszene, sowohl die beiden großen Kirchen als auch diverse Gruppierungen sind da sehr aktiv. Entsprechend gibt es auch eine höhere Dichte an Menschen, die von ihrem Glauben sehr überzeugt sind und z.B. nicht-mainstream-konforme Überzeugungen etwa zu Ehe, Familie, wasweißich vertreten.



    Die Deutung, dass "die Evolutionstheorie" mal so eben weggelassen werden kann, zeigt mir vor allem, dass dieser Mechanismus offenbar immer noch zuwenig vermittelt wird.


    Kannst du das näher ausführen, wie du das meinst?



    Hier wird ja grad v.a. über die Ergebnisse des Verzichtens auf bestimmte Lerninhalte diskutiert. Ich finde aber eher die Motivation der Homeschooler entscheidend. Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob ich meinem Kind einfach die für es angemessene Förderung nur zuhause verschaffen kann (weil wegen Schulangst, unvereinbarem Lernstil, was auch immer) - da liegt der Fokus eben auf den (best möglichsten) Bildungserwerb für das Kind.
    Oder ob ich meine Kinder bewusst von Umgang mit Gleichaltrigen und bestimmtem Lernstoff ausschließen möchte, weil ich befürchte, es könnte vom Glauben abfallen - da liegt der Fokus eben auf bewusstem Vorenthalten von Bildungsinhalten und einer gewissen sozialen Teilhabe - und daran kann ich nichts Gutes erkennen.


    #ja



    carlotta: ich kann deine Argumentation übrigens nachvollziehen. Aber meine Wertung wäre, dass das Recht auf Ignoranz, das Recht, sich mit etwas *nicht* auseinandersetzen zu müssen, hinter dem Interesse der Allgemeinheit an einer möglichst gut (aus)gebildeten Bevölkerung zurückzustehen hat. Ich würde das umgekehrt auch vertreten, wenn es um die Auseinandersetzung mit verschiedenen Glaubenssystemen geht.
    Glauben und Wissen sind einfach zwei verschiedene Dinge. In der Schule geht es um Wissensvermittlung. Wenn eine Lehrerin den "Glauben" an eine Evolutionstheorie vermitteln wollte, würde ich ihr auch aufs Dach steigen. ;) Wissen ist dagegen kritikfähig und ständigem Wandel unterworfen. Eine religiöse Schülerin, die mit evolutionären Erklärungsmodellen Schwierigkeiten hat, hat ja die Möglichkeit, sich kritisch mit diesen auseinanderzusetzen.

    Bei euch wurden verschiedene Schöpfungslehren gleichberechtigt mit der Evolutionstheorie vorgestellt?



    Nein. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir im Unterricht etwas über Evolutionstheorie gelernt hätten. Ich erinnere mich nur noch an Ontogenese und Phytogenese im Biologieunterricht (iRd Embryologie).


    Wir haben aber ausführlich Mythen und Geschichten aus der Edda, aus dem Gilgamesch-Epos, aus dem alten Griechenland, teilweise auch noch aus Ägypten und Indien, und natürlich aus der Torah und dem alten und neuen Testament und über die Entstehung des Islams gehört, darunter wie schon erwähnt auch verschiedene Schöpfungsmythen. Das verteilte sich auf Deutschunterricht, allgemein den Hauptunterricht (epochenunabhängig), Kunst, Religion, Geologie.

    was machen denn die kinder, deren Eltern in unterschiedlichen Städten leben und die an dem Wochenende dann beim anderen elternteil sind? #gruebel wochenendtermine, ich würde denen was erzählen 8I


    Ich hatte bis einschließlich 11. Klasse noch regulär Samstagsunterricht. Ich fand das prima – Samstags waren fast immer nur 4h Unterricht und ich wollte pro Tag möglichst wenig Zeit in der Schule verbringen.
    Abgeschafft wurde es dann tatsächlich, als die Eltern sich dagegen wehrten mit genau deiner Begründung – zu viele Scheidungskinder, die das Wochenende beim anderen Elternteil verbringen.

    Ich kenne die Geste sowohl als "Stinkefinger" – dann davon, dass Ärzte damit rekatale Untersuchungen mach(t)en – und als "Ficker". In beiden Fällen geht es darum, jemandem gegenüber Missachtung auszudrücken. Steinbrücks Geste verstehe ich als "fickt euch doch ins Knie, ihr könnt mir mal im Mondschein begegnen"; eine völlig angemessene Antwort zu der Frage, auf die er antwortet.

    Alles nur eine Glaubenssachen und Theorie - fein: dann aber bitte konsequent, dann will ich bitte gleichberechtigt im Unterricht auch die Edda haben, die Mythen der alten Griechen, der Ägypter und Japaner und weil ich sie so cool finde bitte auch die der Irokesen.


    Genau so war das bei uns. #weissnicht War völlig prima, wir haben ein breites kulturelles Wissen vermittelt bekommen. Glaubensmäßig ist kaum was hängengeblieben, auch nicht im christlichen Bereich, schrieb ich ja schon.


    Naturwissenschaftlicher Unterricht war jetzt nicht soooo tiefschürfend, aber das lag eher am anderen Schwerpunkt der Schule.

    Ja #ja , ganz ehrlich, ich fand "Die Leiden des jungen Werther" auch immer total überbewertet...dieser elende Jammerlappen, das will dich echt keiner lesen! #lol


    Kiwi


    Ich lese ja gerne mal was über attraktive, grübelnde Männer. :D


    Aber Werther war wirklich zum #kreischen
    Da war ich am Ende ganz froh, dass er tot war.


    OT: Mir rollen sich einfach bei Mutti/Vati die Fußnägel hoch und wenn meine Kinder mich mal ärgern wollen, sagen sie "Mutti" zu mir – ich bin keine Mutti #sauer und erst recht nicht für andere erwachsene Menschen …


    Also für erwachsene Menschen würde ich auch keine "Mutti" sein wollen. Aber meine Omi war die Mutti meiner Mama, und die coolste Mutti war Luiselotte Körner. So eine Mutti wäre ich wohl gerne. #top
    Beweis, dass Muttis toll sind.
    Beweis, dass Muttis cool sind.

    Mit PMS zu argumentieren, wenn jemand unfreundlich schreibt, finde ich total daneben, vor allem im Hinblick auf die letzte entgleiste Diskussion.
    Könnte mir ja egal sein, aber ich habe offenbar auch PMS und finde den Beitrag echt empörend, auch wenn ich inhaltlich ganz bei Dir bin und Carlotta nicht wirklich verstehe.


    (Oder war das jetzt ein Insider-Witz, den ich nicht kapiert habe?)


    Ja, das dürfte ein Insider gewesen sein:
    Gender-Kacke in Schule und Alltag

    aber (und nein, das ist jetzt *nicht* meine meinung) was ist mit all den armen atheistenkindern, denen der glaube von ihren eltern vorenthalten wird? wenn er ihnen doch möglicherweise eine tolle stütze im alltagsleben wäre? warum dürfen eltern entscheiden, dass ihr kind darüber nichts wissen muss?


    Also Relgionskunde kann man meines Wissens nicht abwählen, nur den bekenntnisgebundenen Unterricht. Oder täusche ich mich?


    Ich persönlich finde es übrigens falsch, wenn man in der Schule nichts über die verschiedenen Religionen lernen darf. Es sollte für alle Kinder verpflichtend einen religionskundlichen Unterricht geben. (UND Ethik. UND Philosophie.) Wenn einzelne Religionsgruppen daneben einen konfessionellen Unterricht anbieten wollen, können sie das ja zusätzlich tun.

    Man ja durchaus Christ sein und an Gott glauben und dennoch akzeptieren, dass Evolution nunmal das ist, was uns Menschen (und alle anderen Dinge) so wie wir heute sind hervorgebracht hat. Kreationist zu sein ist natuerlich mit heutigem Wissen auf aehnlichem Niveau wie an den Weihnachtsmann zu glauben. Das wird natuerlich auch ein 10jaehriges Kind schnell begreifen, wenn ihm Zugang zu Wissen gegeben wird. Daher verstehe ich die Furcht solcher Mensch vor Schule .. nicht aber die seltsamen Motive dahinter an Weihnachtsmaenner glauben zu wollen.


    Selbst wenn man als Kreationstin Schwierigkeiten hätte, den eigenen Glauben mit dem übereinzubringen, was in der Schule zur Entstehung der Schöpfung gelehrt wird, kann man das ja auch einfach zur Kenntnis nehmen iSv "aha, so denken also andere Menschen".


    Mir ist gerade wieder eingefallen, dass unser Lehrer in England eine Geologie-Epoche einleitete, indem er uns mehrere Schöpfungsmythen erzählte. Der christliche war dabei, aber z.B. auch ein japanischer und nochwas.



    jemand muss da sein (im normalfall der lehrer/die lehrerin) der kindern wissen "verkauft" ihnen schmackhaft macht, sie lehrt
    und genau da scheiden sich schon die geister.


    unschooler sind der meinung kinder können selbst forschen, sich für etwas interessieren und haben ein programm das sie dazu antreibt selbst weiterzukommen..


    Hm. Ich halte mich eigentlich für einen breit interessierten Menschen. Aber ich bedauere trotzdem, dass ich in der Schule und von meinen Eltern nicht noch viel mehr beigebracht bekommen habe. Es ist doch viel mühsamer, sich das alles zusammenzusuchen, und bei allem Interesse kommt man doch nicht von selbst auf jedes Thema – da finde ich es schon toll, wenn man Leute um sich hat, die einem alle paar Wochen etwas neues nahebringen.




    Das Bundesverwaltungsgericht hat übrigens gerade über zwei Fälle entschieden, in denen es um den Schulbesuch ging:


    Zitat

    Die Kläger gehören der Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas an. Ihr Sohn besuchte die 7. Klasse eines Gymnasiums in Bocholt. Im Deutschunterricht wurde das Buch „Krabat“ von Ottfried Preußler besprochen. Ferner sollte als Unterrichtsveranstaltung der Film „Krabat“ des Regisseurs Marco Kreuzpaintner besucht werden. Der Film zeigt unter anderem Praktiken schwarzer Magie. Die Kläger beantragten, ihren Sohn von dieser Unterrichtsveranstaltung zu befreien. Sie beriefen sich auf religiöse Gründe: Ihr Glaube verbiete ihnen, sich mit schwarzer Magie zu befassen. Die Schule lehnte die Befreiung ab.


    Die Schule verstieß mit der Filmvorführung nicht gegen das verfassungsrechtliche Gebot, bei Ausgestaltung des Unterrichts Neutralität in religiöser Hinsicht zu wahren. Sonstige Beeinträchtigungen religiöser Vorstellungen sind grundsätzlich als typische, von der Verfassung von vornherein einberechnete Begleiterscheinung des staatlichen Bildungs- und Erziehungsauftrags und der seiner Umsetzung dienenden Schulpflicht hinzunehmen. Eine Unterrichtsbefreiung kann nur ausnahmsweise verlangt werden. Regelmäßig ist hierfür erforderlich, dass den religiösen Belangen des Betroffenen eine besonders gravierende Beeinträchtigung droht und der schulische Wirkungsauftrag im Vergleich hierzu lediglich nachrangig berührt wird. Jedenfalls die letztgenannte Voraussetzung war im vorliegenden Fall nicht erfüllt. Das von den Klägern geltend gemachte religiöse Tabuisierungsgebot läuft der schulischen Aufgabe, die nachwachsende Generation vorbehaltlos und möglichst umfassend mit Wissensständen der Gemeinschaft und ihrem geistig-kulturellen Erbe vertraut zu machen, in ihrem Kern zuwider.


    Zitat

    Die damals 11-jährige Klägerin, eine Schülerin muslimischen Glaubens, besuchte ein Gymnasium in Frankfurt am Main mit hohem Anteil muslimischer Schülerinnen. An der Schule wurde für ihre Jahrgangsstufe Schwimmunterricht für Jungen und Mädchen gemeinsam erteilt (koedukativer Schwimmunterricht). Den Antrag, sie hiervon zu befreien, weil die gemeinsame Teilnahme von Jungen und Mädchen am Schwimmunterricht mit den muslimischen Bekleidungsvorschriften nicht vereinbar sei, lehnte die Schule ab.


    Das Tragen eines Burkini war der Klägerin zumutbar. Die Klägerin hat nicht hinreichend verdeutlichen können, dass und inwiefern die Teilnahme am koedukativen Schwimmunterricht bei Anlegen eines Burkini die aus ihrer Sicht maßgeblichen muslimischen Bekleidungsvorschriften verletzt hätte. Eine Befreiung war auch nicht deshalb geboten, weil sie im Schwimmunterricht den Anblick männlicher Mitschüler in Badekleidung hätte auf sich nehmen müssen. Das Grundrecht der Glaubensfreiheit vermittelt grundsätzlich keinen Anspruch darauf, im Rahmen der Schule nicht mit Verhaltensgewohnheiten Dritter - einschließlich solcher auf dem Gebiet der Bekleidung - konfrontiert zu werden, die außerhalb der Schule an vielen Orten bzw. zu bestimmten Jahreszeiten im Alltag verbreitet sind. Die Schulpflicht steht nicht unter dem Vorbehalt, dass die Unterrichtsgestaltung die gesellschaftliche Realität in solchen Abschnitten ausblendet, die im Lichte individueller religiöser Vorstellungen als anstößig empfunden werden mögen. Die Gefahr zufälliger Berührungen mit männlichen Mitschülern hätte durch eine entsprechend umsichtige Unterrichtsdurchführung seitens der Lehrer sowie durch eigene Vorkehrungen der Klägerin auf ein hinnehmbares Maß reduziert werden können.


    Quellen:
    http://www.bverwg.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung.php?jahr=2013&nr=62
    http://www.bverwg.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung.php?jahr=2013&nr=63
    (da steht aber nicht viel mehr, es werden nur noch die Entscheidungen der Vorinstanzen dargestellt.)

    Trin: ich bin da völlig bei Dir - eine Bildungspflicht, mit routinierten Strukturen ("Partnerschulen" könnte man zum Beispiel haben, um einzelne Kurse zu belegen oder einfach mal schnuppern, ob man wieder Lust auf die grosse Lerngruppe hat...) wäre ideal. Und wie Du sagst in keiner Weise schlechter zu kontrollieren.


    Man könnte die Kinder einfach der Schule zuordnen, in die sie ansonsten gehen würden. Dann hätten die Lehrkräfte und Mitschülerinnen auch was davon (nämlich eine kleinere Klasse). Die Eltern hätten in ihrer Nähe gleich mehrere Ansprechpartnerinnen, nämlich die Lehrkräfte der Schule.

    Ich wünsche euch einen guten Start!


    Gibt es für deutsche Lehrkräfte und Refs eigentlich so etwas wie das hier?


    http://www.sharemylesson.com/


    Das ist ne englischsprachige Datenbank für Stundenpläne, ausgestaltet so ähnlich wie ein soziales Netzwerk. Habe ich zufällig vorhin gesehen und stell's mir ganz praktisch vor, wenn es sowas im deutschsprachigen Raum auch gäbe?
    Juristinnen nutzen ja auch Formularhandbücher. ^^ Klar strickt man am Ende doch immer was eigenes, aber so eine Starthilfe kann doch nützlich sein.



    Ist ja sehr aufregend, dass ihr gleich so ins kalte Wasser geschmissen werdet. Ich wünsche euch einen emotionalen Neoprenanzug und viel Freude. #applaus