Beiträge von Rafiki

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    Deine Erfahrungen sind völlig anders als meine und ich glaube, wir müssen beide nebeneinander stehen lassen.


    Ich sehe viele Studierende, die definitiv Schwierigkeiten in der Rechtschreibung haben, die aber, dank guter Software und künstlicher Intelligenz, jetzt bei mir sehr gute wissenschaftliche Arbeiten schreiben. Blockaden haben sie nur wegen Erfahrungen in der Schule und es kostet wahnsinnig viel Mühe, die Schreibblockaden der schulischen Vergangenheit auszuhebeln und diesen fähigen (!) Menschen das Vertrauen in die eigene Schreibfähigkeit wieder zu geben. Und mal aus Arbeitgeber*innensicht gesprochen: Diese Menschen können der Arbeitswelt viel geben, sind auch nicht groß eingeschränkt, sofern sie eine Software haben, die ihre Fehler korrigiert, werden aber durch die Schule als "mit Make behaftet" gelabelt, dies noch unterstützt durch das heutige Urteil.

    Und, um Hermines Beitrag aufzugreifen: Ja, auch viele Professor*innen, die trotz (!) Schule ihren Weg gegangen sind. Sehr häufig, wenn ich neu mit Profs an der Hochschule zu tun habe, zucken sie erstmal zusammen, denn ich bin ja eine von denen, die Linguistik studiert haben. Die Erinnerung an die Bewertung im System Schule ist sofort wieder präsent, das merke ich an ihren Kommentaren, an ihrem Verhalten, am Erröten, nur weil auf einer Mitschrift ein Fehler war. Jedes Mal zeigt mir das, wie sehr die Schule sie geprägt hat und wie nachhaltig diese negativen Erfahrungen sich immer noch auf sie auswirken. Es wird Zeit, Dinge wie "mehr Zeit brauchen" oder "keine guten Rechtschreibkenntnisse zu haben" nicht mehr als Makel zu sehen. Das ist kein Umgang mit Vielfalt in unserer Gesellschaft.

    Zumindest in BY dürfte das auch so sein. Notenschutz gibt es nur auf Antrag. Wobei es bei uns so ist, dass wir den Antrag in der 6. Klasse (?) gestellt haben und dass der bis auf Widerruf läuft. Wir wurden beim Beantragen darauf hngewiesen, dass wir den rechtzeitig "kündigen" müssen wenn wir das für die Abschlussprüfungen nicht wollen.

    Ich arbeite an einer Hochschule und habe zahlreiche Studierende, die wegen des drohenden Zeugniseintrags nie einen NTA in Anspruch genommen haben (oder zumindest ab der Oberstufe nicht). Sie hätten ihn aber gebraucht und sie brauchen ihn weiterhin bei mir im Studium, um einen bestehenden Nachteil auszugleichen.

    Aber NTA gibt doch gar keinen Zeugnisvermerk? Meinst du Notenschutz?

    Entschuldige, nicht sauber formuliert. Es war (meist) der Notenschutz, wobei das in den Bundesländern wohl durchaus unterschiedlich war. Und: Laut den Zeitungsberichten zum Urteil soll es aber wohl auch Nachteilsausgleiche in Zukunft betreffen, z.B. las ich beim mdr, dass "mehr Zeit" in Zukunft auch angegeben werden sollte. Siehe z.B. hier: In der künftigen Praxis dürfte es aber weiterhin entsprechende Vermerke auch für Schüler mit Lese- und Rechtschreibeschwächen geben - und darüber hinaus auch für alle Schüler, denen wegen anderer Behinderungen und Einschränkungen Prüfungserleichterungen wie längere Prüfungszeiten oder Nicht-Anrechnung von Rechtschreibfehlern gewährt wurden.

    Beim Schwerbehindertenausweis darf man frei entscheiden, ob man ihn vorzeigt oder nicht und ob ich meinen Arbeitgeber informiere. Bei einem Eintrag auf dem Zeugnis wird man zwangsweise geoutet, das finde ich persönlich schwierig.

    Die Entscheidung, ob die Rechtschreibung nicht gewertet wird (und es damit eine Beerkung auf dem Zeugnis gibt) muss bei den Schüler:innen und Eltern liegen laut heutigem Urteil.

    Zumindest in BY dürfte das auch so sein. Notenschutz gibt es nur auf Antrag. Wobei es bei uns so ist, dass wir den Antrag in der 6. Klasse (?) gestellt haben und dass der bis auf Widerruf läuft. Wir wurden beim Beantragen darauf hngewiesen, dass wir den rechtzeitig "kündigen" müssen wenn wir das für die Abschlussprüfungen nicht wollen.

    Ich arbeite an einer Hochschule und habe zahlreiche Studierende, die wegen des drohenden Zeugniseintrags nie einen NTA in Anspruch genommen haben (oder zumindest ab der Oberstufe nicht). Sie hätten ihn aber gebraucht und sie brauchen ihn weiterhin bei mir im Studium, um einen bestehenden Nachteil auszugleichen.

    Aus meiner Sicht zeigt das Urteil nur die Schwierigkeiten der Leistungsbewertung sehr deutlich auf, und dies leider zum Nachteil der Schüler*innen mit Behinderung und Beeinträchtigung in diesem Fall.


    Wenn jetzt z.B. der Vermerk steht "Schüler*in hat mehr Zeit bekommen" ist das eine Art Makel, ein Stempel, der aufgedrückt wird und ein potenzielles Warnsignal an Arbeitgeber*innen.

    Dabei hat die Person im Zweifelsfalls popelige 10% mehr Zeit erhalten, die noch nicht einmal den real bestehenden Nachteil tatsächlich ausgleichen.


    Somit: Nachteil nicht einmal ausgeglichen, statt dessen implizites Aufzeigen einer Behinderung. So sollte es wohl eigentlich nicht sein.


    Sinnvoll wäre vermutlich eine komplette Abkehr von unseren Noten- und Bewertungssystemen, aber das wird vermutlich noch ein paar Jährchen dauern.

    Ja, Englisch und Französisch sind banal, ich weiss. Welche Sprachen würden sich denn lohnen? Japanisch wird hier an einer Uni angeboten, Koreanisch lernen meine Kids gerade, Arabisch würde mich auch interessieren und Polnisch oder Russisch fand ich schon immer hübsch... Ich könnte ja noch eine Sprache lernen! Vielleicht bin ich dafür auch schon zu alt, das ist möglich, aber vielleicht ja auch nicht.

    Ich denke überhaupt nicht, dass Englisch und Französisch banal ist, für diese Sprachen gibt es schließlich die meisten Aufträge. Und ja, diese Sprachen können zwar viele, aber die können deswegen nicht zwangsläufig alle übersetzen, auch wenn viele denken, sie könnten es. Für Englisch und erst recht für Französisch wird es in absehbarer Zeit weiterhin Bedarf geben, da bin ich mir sicher. Bei einer neuen Fremdsprache würde ich bedenken, dass das Level fürs Übersetzen bei C1-C2 sein sollte und du auch gute landeskundliche Kennnisse brauchst, das geht nicht von heute auf morgen.


    Computerlinguistik wollte ich auch schon vorschlagen. Vielleicht gibt es in der Richtung noch mehr Studiengänge und/oder Weiterbildungen, da würde ich mich an deiner Stelle mal beraten lassen. :)

    Eine etwas andere Richtung wäre z.B. Language Engineering.

    Das ist zumindest in Teilen Bestandteil vom Studiengang Internationale Fachkommunikation in Flensburg (Master, Bachelor glaube noch nicht). Aber die Studiengänge zeigen einige attraktive Möglichkeiten auf, in welche Richtung man noch denken könnte, ein Besuch der Webseite lohn sich.

    Vielen Dank allen fürs Mitdenken.

    Einen etwas anderen Weg geht das wordly Training von David Gerlach. Es fokussiert u.a. häufigste Wörter, um diese gut zu trainieren, teils aber auch die oben beschriebene Methode.

    Das habe ich hier, hatte aber noch nicht genug Zeit, mich ausreichend damit zu beschäftigen.

    Dabei ist aber auch vorgesehen, erst im/nach dem 2. Lernjahr zu beginnen.

    Meine Idee war, mehr Unterrichtsbegleitend zu arbeiten, weil er leider länger für Automatisierungen braucht und grundsätzlich Lernwege nutzt, die man nicht erkennt

    Ich halte deine Idee für sinnvoll. Dann würde ich mit den Wörtern, die er im Unterricht lernt, entsprechend intensiv arbeiten. Vielleicht hilft die Webseite von OUP? Bei den Videos werden Laute von unterschiedlichen Sprecher*innen vorgetragen, das ist grundsätzlich sinnvoll beim Sprachenlernen (dasselbe Wort von versch. Leuten mehrfach hören).

    Es wäre noch ideal zu trainieren, wo und wie diese Laute gebildet werden. Kannst du das übernehmen, bzw. hast du da jemanden für?

    Ich habe vor einigen Jahren Schüler*innen mit LRS in der Sek I unterstützt, die allerdings bereits zwei Jahre Englisch hatten, aber eben nicht mitkamen.

    Mein Konzept war eine Mischung aus den Phonics, zB Fun with Phonics Herangehensweisen, deren Zielgruppe aber natürlich muttersprachliche Schüler*innen sind, so dass die direkte Nutzung dieses Materials nicht sinnvoll war. Ein Beispiel: Die Materialien arbeiten mit einer Sortierung der Wörter, die der Phonem-Graphem-Beziehung entspricht. Das erscheint sinnvoll .Diese Wörter waren aber für die deutschen Schüler*innen oft zu schwer, teils auch irrelevant und eine zusätzliche Bürde, weil sie ja die Unmengen an Vokabeln aus dem schulischen Lehrmaterial lernen mussten. Daher habe ich mir Tabellen mit den Wörtern erstellt, die sie im Englischunterricht hatten, und anhand derer die entsprechenden Zuordnungen (z.B. snow, flow, mow) vorgenommen und dann so gelernt.

    Einen etwas anderen Weg geht das wordly Training von David Gerlach. Es fokussiert u.a. häufigste Wörter, um diese gut zu trainieren, teils aber auch die oben beschriebene Methode. Es wird auch von Logopäd*innen genutzt, soweit ich weiß. Alles hat geholfen, war aber nicht absolut optimal, vor allem wegen der fehlenden Synchronität mit dem schulischen Englischunterricht.

    Vielleicht hilft dir die Beschreibung und der Link trotzdem. Ich könnte ansonsten noch in alten Ordnern schauen, ob ich die Tabellen und daraus erstellten Materialen noch habe. Falls Interesse besteht.

    Ich möchte das auch unterstützen. Das ist ein Märchen, das von vielen Schulen aufrechterhalten wird. Viele Schüler innen merken dann aber, dass es nicht stimmt. Ein anderes Märchen ist, dass Latein universell beim Lernen anderer Sprachen hilft.

    F4 bietet auch automatisierte Transkription an. Je danach, wie genau das Transkript sein soll (wie Rafiki sagte) und wie gut die Audioqualität ist, kann das eine Arbeitserleichterung sein oder auch nicht so sehr. Am genauen nochmal-Drübergehen kommt man aber nicht vorbei.

    So oder so würde ich auch f4 empfehlen, das ist sehr intuitiv bedienbar und mit f4 Analyse hat man dann gleich noch ein schlankes Kodiertool dabei, wenn man mit Codes arbeiten will. Für eine BA- Arbeit v.a. allem scheinbar ohne wesentliche Vorerfahrung fände ich maxqda deutlich überproportioniert.

    Das finde ich interessant. Habe damals beides ausprobiert und bin von f4 weg und bei maxqda hängen geblieben, weil ich es viel intuitiver fand. Dass beide viel können, ist klar. Zum Vergleich: Excel ist auch uberproportioniert für mich, ich nutze es trotzdem ?

    Ja das geht auch. Kommt drauf an, wie man transkribiert. Wenn du nur den Text brauchst, geht das. Wenn du so transkribiert, dass du auch Räuspern, Lachen, Pausen etc mitschreibst, bringt das work around nicht soo viel, finde ich. Außerdem kann man beim transkribieren schon viel mit dem Text arbeiten. Insofern kommt es auf Zielsetzung und Vorgaben an, ob es über YouTube und Transkript runter laden geht.

    Hi, ich habe dir inzwischen geantwortet.

    Wir haben uns gegen die OP entschieden und für barfußschuhe, also Minimalschuhe, und täglich r fußgymnastik. Ich sehe keine Verbesserung, es gibt immer noch kein fußgewölbe oder so, aber sie hat auch keine beschwerden. Im Moment gehen wir davon aus, dass die Entscheidung richtig war. Mehr wissen wir wohl erst in vielen Jahren.

    leandra, mir ist es auch gehäuft in Artikeln von Spiegel, Welt und co aufgefallen. Das fand ich schon auch krass, habe es mir aber teils durch schlechtes Lektorat erklären können. Wenn Beiträge unter Zeitdruck geschrieben und verändert werden, passiert das schnell. Und es gibt keine Endkontrolle mehr wie früher. Ich gehe davon aus, dass die AutorInnen eigentlich des Akkusativs mächtig waren.

    Zum Thema Herr/Herrn: die meisten schreiben, dass das mit duzen/siezen etc zu tun hat. Ich vermute aber, es liegt an der n-Deklination, die vermutlich als erstes ausstirbt, wenn es, wie Anja schrieb, dem deutschen Kasussystem endlich an den Kragen geht. In meinem Umfeld zumindest haben viele Erwachsene die entsprechenden Endungen nicht mehr drauf. Das lässt hoffen.

    Was kam denn genau in den bisherigen Testeinheiten, das dich überzeugt hat? Hab gerade die Webseite gelesen und sehe dort vor allem marketingmäßiges geschwurbel, was mich an die früher so propagierten lernstile erinnerte. Wissenschaftlich ist da nicht viel dran. Dass Menschen in positiver Umgebung und mit dem Gefühl, Ernst genommen zu werde, besser lernen, ist ja nix neues, genau so wenig wie die Tatsache, dass Lehrkräfte bzw Schulen das nicht schaffen. Aber dass es DEN individuellen lernweg gibt, der nach 10seitiger Analyse 100<% aufs Kind zugeschnitten ist, das klingt nach bullshit.