Beiträge von Rafiki

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    nez perce, die nicht abgestimmten Lehrpläne mögen ein wichtiger Punkt sein.

    Zu Englisch: Ich habe auf Arbeit einen guten Vergleich zwischen Leuten, die nach dem Abi studieren und Leuten, die nach einer Ausbildung/Fachhochschulreife studieren. Leider kann ich oft schon nach kurzer Zeit sagen, wer Abitur hat und wer nicht. Auf Nachfrage erkenne ich, dass es vor allem daran mangelt, die sprachlichen Kenntnisse ab ca. Kl. 8/9 weiterzuführen, an der Berufssschule zum Beispiel. Auf der anderen Seite habe ich aber auch meistens die, die keine ausgeprägte language learning aptitude haben ;) Insofern sind die Standardfehler in der Grammatik gleich (Subjekt-Verb-Kongruenz als häufigster).

    eben weil die Realschüler "viel mehr ans Auswendiglernen als ans selber Denken gewöhnt sind".

    Die Aussage schockt mich gerade. Ist das wirklich so?


    Ich habe nur Erfahrung mit Gymnasium und das ist schon eine Weile her. Wirklich selber denken war da eigentlich nicht erwünscht. Ok, in Fächern wie Mathe ging einiges über Verstehen. Aber gerade die drei Fremdsprachen waren sehr tröges Pauken. Selbst Physik-LK bestand hauptsächlich aus Formeln-Auswendiglernen.

    Ich finde eine solche Aussage äußerst schwierig. Lernen - egal an welcher Schulform - kann nie "nur etwas mit Auswendiglernen" zu tun haben. Pauschalisierend den AbsolventInnen einer kompletten Schulform mehr oder weniger das selbständige Denken abzusprechen würde bei mir dazu führen, die Person, so argumentiert, nicht ganz so ernst zu nehmen.


    Zum Thema:

    Bundesland S-H: Meine große Tochter besucht eine Gemeinschaftsschule, auch wenn sie "von den Noten her" auf Gymnasium hätte gehen können. Viele haben diese Entscheidung, die Tochter und wir Eltern gemeinsam getroffen haben, nicht verstanden. Die mitschwingende Botschaft war auch hier, dass die Gemeinschaftsschule allerhöchstens 2. Wahl ist. Ich sehe keinen Grund. Die Gemeinschaftsschule bietet die Möglichkeit zum Abitur nach 13 Jahren, dies war uns wichtig. Meine Tochter ist super, aber etwas langsamer als der Durchschnitt und sie hat hier die Zeit, die sie braucht. Ich finde den Unterricht bisher größtenteil gut, abwechslungsreich und engagiert gestaltet, soweit ich einen Einblick habe :) Meine Tochter lernt viel, muss nicht viel in der Freizeit machen.

    Als früher selbst Betroffene stellen sich mir die Nackenhaare auf, wenn ich "Vater will sie füttern" lese. Bitte n i c h t. Das geht gar nicht - gib das bitte so weiter.

    Mir hat ein stationärer Aufenthalt geholfen und, gerade wenn ich an die verfahrene Situation in der Familie denke, war das der beste Schritt überhaupt. Ich habe damals auch in NRW gelebt, die Kinder- und Jugendpsychiatrie war aber in einem anderen Bundesland. Wenn du Näheres wissen willst, gerne per PN.

    Rafiki, was sich geändert hat? Es geht nicht mehr drum, "Stoff" in das Kind reinzustopfen, den es eh wieder vergisst. Es geht drum, dass es am Ende einer Doppeljahrgangsstufe etwas KANN. Und das wird spiralkurricular wieder und wieder geprüft. Dadurch hat sich das gesamte Konzept geändert. Alles. Nichts ist mehr so, wie es war, als ich vor 23 Jahren in dem Beruf anfing. Dass dieses Neue noch nicht überall 100% rund läuft, nachdem Jahrzehntelang andersrum verfahren wurde, ist vielleicht nicht ganz überraschend.


    Ich lass es jetzt.

    Schade, dein letzter Satz nimmt sofort die Lust eine konstruktive Diskussion zu führen.

    Dennoch kann ich es nicht lassen kurz auf dein Posting einzugehen. Jeder Kompetenzbegriff beinhaltet Wissen und Wissen ist letztlich Stoff, anders gesagt: Kompetenzen basieren auf Fachwissen. Insofern habe ich deinen Punkt immer noch nicht verstanden.

    Dann möchte ich anmerken, dass Lehrkräfte 'Kompetenz' äußerst unterschiedlich auslegen, an das Kind bringen (bzw dafür sorgen, dass dieses Kompetenzen entwickelt) und prüfen.

    Weiterhin schreibst du selbst, dass wir mitnichten davon ausgehen können, dass in D flächendeckend die Kompetenzorientierung in Schulen und bei Lehrkräften angekommen ist. Und wenn nun manche Eltern genau das kritisieren, dass es eben "nicht überall 100% rund läuft", dann finde ich das geradezu eine Pflicht.

    Ich nenne ein Beispiel aus Nichtelternperspektive (um es neutraler zu machen):

    Ich gebe an einer Hochschule Seminare. Eine Prüfungsleistung besteht darin, dass die Studierenden Präsentationen in einer Fremdsprache halten. Obwohl die Schlüsselkompetenz "Präsentation in einer Fremdsprache halten" seit weit über einem Jahrzehnt in den "Einzugsbundesländern" der HS im Curriculum verankert ist, sind es regelmäßig ca. 25% der Studis, die das a) nicht können, b) noch nie gemacht haben und denen c) das sprachliche Wissen dazu völlig fehlt.

    NRW hat keine stoff- sondern kompetenzorientierte Lehrpläne. Ob das der Weisheit letzter Schluss ist, sei dahingestellt, aber das Argument, die Kinder müssten "Stoff" auswendiglernen (den sie eh nach dem Test wieder vergessen) ist Pädagogik von vorgestern. So weit sind nach meinem Wissen die anderen Bundesländer auch schon. Kennst du die schulinternen Curricula deiner Schule? Weißt du, dass du dich in Elterngremien wählen lassen und mitgestalten kannst? Nutzt du das? Oder jammerst du nur rum?

    Ohne mich in eure Diskussion einmischen zu wollen und ziemlich OT würde ich gerne wissen, wo du konkret den großen Unterschied siehst, den die Kompetenzorientierung liefern soll und inwiefern sich die Pädagogik konkret und in der Realität dadurch geändert hat.

    Danke, dass du nachfragst! Ich habe das Projekt erst einmal auf Eis gelegt, in 2 Wochen brauche ich aber eine Strategie. Hatte mir aus der Bib verschiedene Bücher zum Thema Technische Dokumentation und Technisches Schreiben ausgeliehen um zu sehen, ob es dort einen Konsens gibt.

    Letztlich muss ich wählen zwischen 2 Optionen:

    Option A: Ich entschließe mit zB für Pflichtenheft und Lastenheft, da es viele Aspekte umfasst, die mir sprachlich wichtig sind. Vorteil: hieraus lässt sich gut ein Szenario entwickeln, in dem man konstruktivistisch arbeiten kann :)

    Option B: Es kommt gar keine "Textsorte" zur Sprache, sondern es geht nur um Aspekte, die für alles wichtig sind, zB Klarheit, Struktur, Grammatikaspekte wie Passiv, Nominalisierung usw.

    Da hänge ich noch.


    Danke auch für den Hinweis bzgl der englischen Sprache. Das Ganze soll dann auch für deutsche Englischlerner angeboten werden.

    Könntest du bei deinen Lernenden abfragen, welche Branchen sie interessieren und dann passende Beispieltexte suchen?

    Leider nicht, sie wissen noch gar nicht, wo genau sie tätig sein werden bzw. ist die Zielgruppe gemischt.


    Undine und Pling, das sind alles wichtige Dokumente, genau das meinte ich.


    Latie, genau eine solche Lernsituation schwebt mir eigentlich vor, dies wende ich im Business-Bereich an und es funktioniert super. Ich brauche halt ein gutes, nahezu allgemein gültiges Szenario, in dem sich das alles aufbaut und das nicht zu fachspezifisch ist. Und meine Kreativität lässt da gerade sehr zu wünschen übrig.

    Danke euch.

    Matilda und licht, eure Beiträge deuten auch eher darauf hin, keine besondere Textsorte zu avisieren, sondern bei "kleinen" Einheiten wie Sätzen zu bleiben.

    Problem nur: für anschauliches Lernen brauche ich "etwas Größeres", an dem ich mich entlanghangeln kann, ansonsten bleibt es Lernen ohne Kontext und das ist eher schlecht.

    Im Prinzip bestätigt ihr beiden das, was auch bisher meine Erfahrung ist: Es ist nicht sinnvoll, ein komplettes Dokument zu "lehren", da es das so einfach gar nicht gibt. Stattdessen sollte man an Einzelheiten arbeiten wie "Ursache-Folge"-Formulieren, sprachlich Zusammenhänge herstellen, Grafiken und Bilder beschreiben, Klarheit des Ausdrucks etc.

    Sorry, dass ich so rumbohre, Almarna, aber das hilft mir gedanklich weiter, ein sinnvolles Konzept zu erarbeiten:

    Werden die Grafiken/Tabellen auch beschrieben/kommentiert oder ersetzen sie tatsächlich den Text?

    Pamela und Almarna, danke!

    Fragen sowohl zur Konzepterstellung als auch zum Pflichtenheft:

    Wie würdet ihr die Texte beschreiben, die ihr dort erstellt? Meiner Meinung nach sind es kurze Sätze, häufig Spiegelstriche, viel Struktur durch Kategorien und Unterpunkte, wann immer möglich ersetzen Tabellen/Grafiken längere Textpassagen. Ist das so richtig?

    Ja, natürlich darfst du. Ich soll im Auftrag eines Kunden einen Kurs erstellen, in dem technisches Schreiben die Hauptrolle spielt. Das Ganze ohne Branchenbezug und für Deutsch-als-Zweitsprache-Lerner.

    Mir ist das zu allgemein, sprich: ich denke, dass das so keinen Sinn ergibt. Da ich aber nur 3-4 Branchen gut kenne, dachte ich, ich frag mal rum, ob es wirklich eine Art gemeinsamen Nenner gibt.

    Liebe Leute im Ingenieur-Beruf,

    ich würde gerne wissen, welche technisch orientierten Dokumente ihr wie häufig im Beruf selbst erstellen müsst.

    Dass viele E-Mails geschrieben werden, ist klar.

    Wie sieht es aus mit Berichten, Protokollen, Prozess- oder Produktbeschreibungen und so weiter? Es wäre sehr hilfreich, wenn ihr mir kurz schreiben könntet, was davon ihr/eure KollegInnen wie oft schreiben und auch (grob) in welcher BRanche ihr tätig seid.

    Danke!

    Das ist je nach Bundesland unterschiedlich. Bei manchen gibt es offizielle Regelungen, ab wann hitzefrei gilt, bei anderen darf jede Schule das für sich entscheiden und bei wieder anderen gibt es hitzefrei nicht.

    Mein Mann hatte bis vor ca. 3 Monaten auch so einen Chef. Nachdem ich ihm (meinem Mann) über Jahre hinweg gesagt habe, dass ich unter einer solchen Person keine Sekunde arbeiten würde und er immer wieder beteuerte, das würde alles an ihm abprallen, hat er vor 3 Monaten - für mich überraschend - das Handtuch geworfen. Von einem Tag auf den nächsten. Auch wenn es für uns eine finanziell schwierige Zeit war und ist, die darauf folgte, war es die goldrichtigste Entscheidung seines Lebens. Aus meiner Sicht jedenfalls.

    Danke! Es ist so wichtig, das Feedback anderer zu hören und meine Kursteilnehmer vergleichen nicht so oft beide Systeme, daher fehlt mir dieser Input und ich freue mich ihn hier zu bekommen!

    Freda, darf ich erstmal zurückfragen: Fand er es auch besser als Quizlet oder nicht?
    Ich würde jede Unit in ein Level packen. Normalerweise "mischen" sie sich dann trotzdem in den Multiple Choice-Antworten.
    Du kannst die Wörter aus quizlet in eine Excelliste packen und dann die komplette Liste (zB eine Unit = ein Level) in Memrise hochladen. Das sind dann halt ein paar Klicks, aber du sparst es dir, die Wörter alle einzeln einzugeben. Die Audioversion gibt es auch in der kostenfreien Version, sofern die Wörter bereits mit Audio hinterlegt sind. Das könntest du zur Not auch machen, kostet aber viel Zeit. Wenn die Wörter noch nicht mit Audio ausgestattet sind, ist das leider so, das ist einer der Nachteile des Systems.