Ich bin mal ganz ehrlich, -mir- schmeckt das auch überhaupt nicht und ich bin da ganz bei der "Gegenfraktion". Rein subjektiv finde ich es, so lange wie es sich wieder mal nur um die Rechte der lieben Herren dreht, auch als einen Rückschritt und einen weiteren Ausbau und Festigung der patriarchalischen Macht.
Wenn man es aber mal ehrlich objektiv betrachtet, so ist er nun mal der Vater seines Kindes und sollte dann auch das Recht haben auf Augenhöhe mit der Kindesmutter zu entscheiden wo zB. das gemeinsame Kind eingeschult wird usw.. Schade finde ich tatsächlich und ich finde -das- muß da einfach irgendwie mit eingebaut werden, dass man den Vater auch heute noch in keinster Weise in die Pflicht(!) zum Ungang nehmen kann. Ich bedaure das außerordentlich. Denn ja, Vater sein und das Sorgerecht inne haben bedeutet nicht nur Rechte, sondern verdammt nochmal auch Pflichten! Ich kann mir im Leben doch auch nicht dauernd die Rosinen rauspicken. Denn wenns ganz dumm kommt lebt der Herr in Buxtehude, hat ein tolles Leben, kümmert sich die Bohne um das gemeinsame Kind, quatscht und labert aber regelmäßig mit rein wenns um was geht und macht mir so das Leben schwer. Und doch, von diesen Typen gibts genug.
Andere Seite:
Ich habe im engen Freundeskreis erlebt wie die Kindesmutter dem Vater das Leben zur Hölle gemacht hat, weil sie eine Zeit lang das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht hatte. DAS war erst krass! Dagegen war das Sorgerecht das kleinere Problem (das hatte er nämlich sowieso schon inne). Dieser Frau ging es nur darum fies und gemein zu sein und wir waren sehr froh als das Gericht dem KV dann endlich auch das Aufenthaltsbestimmungsrecht (wieder) zusprach, denn dieser Vater will sich wirklich kümmern, hat das Kind zur Hälfte der Zeit, zieht sich nicht aus der Verantwortung, obwohl(!) es sich sehr oft mit seinem Job mehr schlecht als recht vereinbaren läßt! Und solche Väter sollen m.M.n. auch alle Rechte haben, die auch die Kindesmutter hat.
Nun mal zu meiner Situation: Großes Kind (11), schon in der SwS war ich allein, KV wollte nie einen Umgang haben und nix mit unserem gemeinsamen Kind zu tun haben. Man stelle sich mal vor der erlebt jetzt ne totale Schubumkehr und will das Sorgerecht oder gar ein Umgangsrecht!? Mein Kind kennt den Mann gar nicht! Dann könnte ich nur noch viele Stoßgebete gen Himmel schicken und hoffen meinem Einspruch würde stattgegeben bzw. man würde durch Befragung meines Sohnes dann merken, dass der an einem Umgang nicht interessiert ist. Aber wie man es dreht und wendet, es würde massive Probleme geben. Gott sei Dank ist aber mein Expartner ein fairer Mensch und absolut nicht am Sorgerecht und am Umgang sowieso nicht interessiert.
Aber, weil ich es vorhin laß. Ich kann sehr gut damit leben selber Entscheidungen für das Wohl meines Sohnes zu treffen. Ich brauche keinen Mann, der mir das "absegnet". Wenn ich nen Rat brauche frage ich zB. den behandelnden Arzt, falls es um einen Eingriff geht oder ich berate mich mit meiner Familie. Ich benötige doch kein gemeinsames Sorgerecht um mir in jeder Entscheidung fürs Kind von vornherein Absolution zu holen.
Diese ganze Sache ist so dermaßen vielschichtig, dass man sich um Kopf und Kragen diskutieren könnte.