bei mir wurde vor fünf Jahren eine verschleppte postpartale depression und erschöpfungsdepression und diagnostiziert.
Geholfen haben antidepressiva und als es mir besser ging die Aufstockung meiner Arbeitszeit. Die erschöpfungsdepression hat ihre Ursache in den Besonderheiten meiner beider kinder, vor allem dem erstgeborenem und sicher auch in mir.
Kinder und ich sind alle adhs diagnostiziert.
Adhs Medikamente nehme ich seit 7 Jahren.
Aber...so wirklich los werde ich das nicht mehr. Ich bin schnell erschöpft, oft müde, schlafe deutlichst mehr als früher und fühle mich immer zerschlagen. Ich war noch nie ein morgenmensch und komme ganz schwer in die gänge, aber so schlimm war es früher nicht, nichtmal zu teenagerzeiten.
Meine Arbeitszeiten (Pflege und geburtshilfe) machen es sicher nicht besser. Ich arbeite nur nachts, durchschnittlich 27 h pro Woche.
Das entspricht drei Nachtdiensten pro Woche, wobei ich max. 4 Nächte am Stück mache. Dadurch auch mal länger frei habe....
Mein Schlafwachrhytmus ist also völlig durcheinander. Ich habe jetzt den 4. Tag frei und heute begann mein tag um halb vier Uhr morgens. Heute mittag werde ich auf dem Sofa wegpennen....
Was ich nicht verstehe...daheim muss ich mich zu jedem Handschlag zwingen. Ich bin antriebslos und absolut nicht leistungsfähig.
Beim arbeiten bin ich ein komplett anderer Mensch. Keine meiner Kolleginnen glaubt mir, dass ich daheim nichts auf die reihe bekomme und im Chaos versinke. Da bin ich diejenige, die in den seltenen Fällen, dass es mal ruhiger ist, anfängt schränke zu putzen, auszumisten usw.
In den Nachtdiensten bin ich auch absolut fit. Sobald ich daheim bin, schaffe ich es maximal noch die spülmaschine auszuräumen, wenn überhaupt....
Schlafen kann ich tagsüber sehr gut. Aber mit dem wachwerden habe ich auch da Probleme. Da muss ich mich auch zwingen und unter die dusche schleppen. Bei der Fahrt zur Arbeit bin ich noch müde. Bei Übergabe werde ich dann fit.
Natürlich bin ich da zwischendurch wach, weil Kinder heimkommen, was zu essen brauchen und so. Aber das hält sich echt in grenzen. Die sind da zwangsläufig sehr selbständig geworden und auch wenn mein mann homeoffice macht oder am Wochenende Kinder komplett übernimmt und ich ungestört schlafen kann, ist es nicht besser.
Meine Kolleginnen jammern, dass sie tagsüber nicht richtig schlafen können und ich kann super schlafen, aber dafür nicht gut wach werden.
Auch in längeren Urlauben wird es nicht besser. Da schlafe ich durchschnittlich 10 bis 12 h am tag und komme trotzdem kaum hoch.
Früher haben mir 7-8h locker gereicht. Bin ich da mit den Kindern abends um neun eingeschlafen , war ich morgens halb fünf glockenwach und voller Energie.
Da war ich natürlich auch mal faul und bequem, aber das ist es heute nicht. Ich bin antriebslos, weiß nicht wo anfangen, habe keinen Plan mehr.
Einen Tag mit Kleinkind und daueraufsicht und dauerbetreuung würde ich heute sicher nicht mehr packen und es ist mir ein Rätsel, wie ich das Jahrelang geschafft habe und nebenher, wenn auch geringfügig gearbeitet habe und nach meinen 3 bis 4 Nächten im Monat nur zwei bis drei Stunden oder auch gar nicht geschlafen habe.
Ich nehme seit monaten vit D , vit b12, und Zink.
Seitdem habe ich keine nebenhöhlenenentzündungen mehr, was ich vorher regelmäßig hatte.
Hb und ferritin sind super seit ich mir vor drei Jahren den uterus habe entfernen lassen. Vorher war mein Hb immer unter 10. Blutung war lang, heftig und häufig. Allerdings nur die letzten jahre, besonders nach der zweiten Schwangerschaft.
Dass ich davon müde war, alles nachvollziehbar, aber es ist ja nicht mehr so.
Eine gute Bekannte, die vor 15 Jahren die erstdiagnose erschöpfungsdepression hatte, sagte mal, dass es Jahre braucht bis man sich komplett erholt hat und oft auch nie mehr ganz gut wird.
Ist das so?
Bei ihr liegt der Fall auch anders, sie hat ein krankes Kind, die Belastung in dem Bereich wird nicht wesentlich weniger.
Meine Kinder sind längst nicht mehr so anstrengend, vor allem geht es ihnen heute gut und ich muss nicht mehr eingehen vor Kummer und sorge.
Eigentlich ist alles gut und ich bin mit meinem leben absolut zufrieden.
Warum bin ich dann so erschöpft und antriebslos?!
Ich wäre so gerne wieder mehr wie früher. ...
Sorry fürs zujammern, falls es jemand ganz gelesen hat