Ich bin ehrlich gesagt froh, dass es vorbei ist.
Nicht weil ich hämisch bin oder "gegen Deutschland". Mir tun die Spieler aufrichtig leid.
Sondern weil ich es ganz schrecklich finde, was mit dem Thema gemacht wird. Diese Mannschaft ist nicht "Deutschland". Es ist eine (von vielen deutschen) Sportmannschaft(en). Fußball ist eine von unzähligen schönen Sportarten. Was für Unmengen an Geld, Medieninteresse und damit auch Erwartungen in diesen Sport gesteckt werden, finde ich so krass unverhältnismäßig.
Wenn man das Radio einschaltet: immer Fußball, Fußball, Fußball. Jede einzelne Werbung bezieht sich auf das Thema, jeder denkt, mitreden zu können. Ich glaube, es wird mit jeder WM schlimmer, was für ein Bohei darum gemacht wird. Ich denke, dass das auch den Sportlern persönlich massiv schadet, die so im Rampenlicht stehen und nun als "Versager der Nation" dastehen.
Und das Thema zieht sich ja bis in den Kinder- und Breitensport. Schon 12/13-jährige Fußballer haben Werbeverträge und bekommen Klamotten gesponsort, während die Klassenkameraden mit anderen Sportarten neidisch zuschauen, weil sich für ihren Sport niemand interessiert.
Es werden 7/8-jährige Kinder "vorsortiert" und bekommen gesagt, dass sie nicht geeignet sind, weil sie nicht groß genug sind ...
In Mehrspartenvereinen muss sich vieles dem Fußball unterordnen, Diversität im Sport - Fehlanzeige.
Nach dem letzten Weltmeistertitel war es echt Wahnsinn, wie alle Jungs plötzlich nur noch Fußball spielen wollten und andere Sportarten gerade im Jungsbereich große Probleme hatten.
Ich finde das sehr, sehr schlimm und würde mir wünschen, dass dieser Fußball-Wahnsinn gestoppt wird und Geld, Medieninteresse und Nachwuchsförderung in Deutschland besser auf die vielen interessanten Sportarten verteilt wird, die es gibt. Das würde auch dem Fußball gut tun.