ich würde gerne noch wissen, wie das in der Schweiz und Österreich geregelt ist: darf da allgemein jeder seine Kinder daheim unterrichten?
ich fände es grundsätzlich auch toll, wenn das in Deutschland überhaupt möglich wäre
nur, ich war auch längere Zeit an Haupt- und Sonderschulen
ich könnte mir vorstellen, dass einige Eltern dort ihre Kinder vom Schulunterricht abmelden würden, wenn dies problemlos möglich ist (zum
Teil einfach aus Bequemlichkeit, das Kind morgens nicht losschicken zu müssen) - ohne Studierzimmer, ohne die Möglichkeit zur Unterstützung bei Projekten
was ist mit diesen Kindern?
gut, die scheitern dann vielleicht an den jährlichen Überprüfungen und werden wieder zwangsbeschult?
und auch bei welchen aus "gutbürgerlichen" Verhältnissen kann es traumatisch ausgehen; der Vater ist vielleicht überehrgeizig, die Mutter
hochgradig neurotisch, das Kind dann vielleicht sozial vollkommen isoliert so gut wie den ganzen Tag nur daheim
ich kenne einfach auch einige Menschen, für die Schule in sozial-emotionaler Sicht eine Rettung war oder ist
ich weiß, das sind blöde Gründe, um alle in die Schule zu schicken
ich erinnere mich noch sehr gut an das Gefühl, dort gezwungenermaßen zu sein (jetzt noch sechs Stunden... und eigentlich willst du viel lieber
dies oder das tun)
nur für viele Kinder halte ich es für wirklich problematisch - was meint Ihr dazu?
wer sollte das auf welcher Grundlage entscheiden?
und zur demokratischen Schule: eine Bekannte hat ihre Kinder hier auf einer in Berlin (leider weiß ich nicht, nach welchem Konzept); ich fand super spannend, was sie so erzählt hat, einiges allerdings auch sehr problematisch
zum Beispiel findet dort wohl nur der Unterricht statt, den die Kinder organisiert haben
abgesehen davon, dass das m.E. sehr viel an Übersicht abverlangt, müssen die Schüler in den Versammlungen für ihre Wünsche werben und Stimmen der Mitschüler dafür sammeln
gut, kann man sagen, das schult politische Bildung und Durchsetzungsvermögen
doch wenn man selbst ein eher zurückhaltendes Kind hat, ist einem vielleicht doch lieber, es kann in einer Freiarbeit oder eben daheim beschult seinen eigenen Themen nachgehen
und noch zum externen Abitur: das habe ich selbst nach dem Besuch einer Freien Schule abgelegt und fand es nicht sonderlich dramatisch;
natürlich ist der Druck etwas höher, weil man nicht zwei Jahre vorher schon Punkte sammeln kann, wir hatten eben nur dieses eine 13. Jahr
in dem wurden wir aber von unseren Lehrern unterrichtet, haben sie als uns total verbunden empfunden
die Klausuren wurden von staatlichen Prüfern gegenkorrigiert, das haben wir gar nicht mitbekommen
die mündlichen Prüfungen waren halt woanders und mit Staatsprüfern dabei; doch die waren im Allgemeinen sehr zurückhaltend, wohlwollend und immer eher von uns begeistert
ähnlich schätze ich das bei Daheimlernern auch ein; wenn das zu Hause gut klappt, man eh jährlich diese Prüfungen hat, wird das Abi (wenn man denn eines machen möchte) vermutlich auch kein Problem sein - oft sogar vermutlich im Gegenteil