Beiträge von Manna

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    ich glaube eher, die ts sucht argumente, warum ihr kind einzelkind bleiben soll #weissnicht es gab auch schon in der vergangenheit solche threads, jedenfalls kann ich mich an mehrere solche äusserungen in diesem themenkomplex erinnern.


    und wie ich schon sagte, ist jedem sein bier, und wenn man bewusst ein einzelkind haben möchte, dann auch. aber bitte nicht dieses pauschale generalisieren und schlecht machen dessen, was man für sich nicht will. ich meine, wenn man kein weiteres kind will, dann soll man einfach dazu stehen und punkt. wieso braucht man da argumente? ausser, dass man nicht wollte.


    FAST richtig. Oder nein, eigentlich gar nicht richtig. 1. will ich nicht pauschalieren und generalisieren und nicht schlecht reden. Im Gegenteil, ich habe ja explizit nach anderen Erfahrungen mit Geschwistern gefragt. Und ich gebe auch unumwunden zu, dass das Umfrageergebnis ein deutlich positiveres Ergebnis von Geschwisterbeziehungen abgibt, als ich erwartet hatte. Trotzdem gebe ich auch meine persönlichen Erfahrungen und Eindrücke hier preis. Und meine Zweifel. Weil eben nicht alles nur Rosa ist. Geschwister können sowohl füreinander als auch für ihre Eltern zweifelsohne eine Bereicherung sein, aber leider gibt es eben immer wieder auch Beispiele, in denen die eigenen Geschwister eher als Belastung empfunden wurden oder die Familie sich zerstritten und auseinander gelebt hat. Genauso wie es auch Eltern gibt, die vielleicht (phasenweise) mit mehreren Kindern etwas überfordert sind. Wobei das eine fast automatisch auch das andere mitbedingt, denn Eltern die der Belastung durch mehrere Kinder nicht gewachsen sind und es nicht schaffen, ein faires Gleichgewicht zwischen ihren Kindern zu schaffen, die verursachen durch ihr eigenes Verhalten nicht selten auch Diskrepanzen und Eifersüchteleien zwischen den Geschwistern selbst. Ist hier ja auch schon einige male erwähnt worden, dass es ganz entscheidend auch von den Eltern abhängt, wie gut man sich mit den Geschwistern versteht. Vom ständigen Vergleichen bis hin zum Vernachlässigen oder Bevorzugen einzelner Geschwister findet man so ziemlich sämtliche Erziehungsfehler wieder. Tröstlich ist, dass es die meisten Familien - oder zumindest ein Großteil - dann letztlich wohl doch ganz gut hinbekommt.


    Obwohl mich die zahlreichen negativen Geschwistergeschichten durchaus ein wenig abschrecken, das kann ich nicht bestreiten. Das war aber auch vor diesem Thread hier schon so.


    Der zweite Punkt betrifft meinen Einzelkind-Wunsch. Es ist nämlich beileibe nicht so, dass mir diese Entscheidung leicht fällt und ich mit voller Überzeugung dahinter stehe. Eher ist es bei uns "gezwungenermaßen" ein Einzelkind. Da spielen sehr viele Faktoren mit rein - Mann, Alter, Gesundheit, Vorgeschichte, ... - aber eben auch meine Erfahrungen und Eindrücke aus Familien mit mehreren Kindern (inklusive meiner eigenen) und der großen Angst davor, dass die Entscheidung für ein zweites Kind ein zu großes Risiko sein könnte. Um ehrlich zu sein bin ich schon bei meinem ersten Kind lange Zeit wie die Katze um den heißen Brei geschlichen, hatte Angst was da mit einem Kind wohl auf mich zukommen würde und ob ich dem gewachsen wäre. Und was ist draus geworden? Die beste Entscheidung meines Lebens, und ein kleiner Mensch, der mich tief beeindruckt und in vielerlei Hinsicht eines besseren belehrt hat.


    Um ehrlich zu sein fallen mir mindestens genauso viele Gründe FÜR ein zweites Kind ein, wie auf der anderen Seite dagegen sprechen. Ja, es ist immer auch ein Risiko. Und es würde mir sehr weh tun zu sehen, dass meine Kinder sich nicht so gut miteinander verstehen oder nichts miteinander anzufangen wissen, wie man sich das wünschen würde. Ich habe Angst davor, mich für ein zweites Kind zu entscheiden und dann letztlich zwei grundverschiedene Einzelkinder aufzuziehen, denen ich noch nicht einmal gleichermaßen gerecht werden kann. Angst, dass es mich überfordert, mit zwei Kindern gleichzeitig klar zu kommen, mit ihrer Verschiedenartigkeit, aber auch mit den dann doppelten Ansprüchen an mich. Dass ich es vielleicht nicht schaffe, gut genug zwischen beiden zu vermitteln und ihnen ein positives Vorbild zu sein, nachdem ich ja schon selbst ein angeknackstes Verhältnis zu meiner Schwester habe. Aber genauso viel Angst habe ich auch davor, meine Tochter zu enttäuschen und mir vielleicht lebenslange Vorhaltungen machen zu lassen, warum sie nie ein Geschwisterchen haben durfte, obwohl sie sich das doch so sehr wünscht.


    Ich beneide Leute, die scheinbar schon immer wussten, dass sie zwei, oder drei, oder mehr Kinder haben wollten, und auch in welchem Abstand, ohne dass es je irgendeinen Zweifel daran gab. Und idealerweise trägt der Partner genau die selben Wünsche mit und die Familienplanung klappt wie geplant. Soll es geben, und gar nicht mal so selten, wie es scheint. Genauso wie ich auch Leute beneide, die ganz genau wissen, dass sie ein Einzelkind wollen und die damit auch rundum glücklich und zufrieden sind, und praktischerweise vermisst das dazugehörige Kind dann noch nicht mal irgendwelche Geschwister.


    Auf mich trifft beides leider nicht zu ... Ich habe eine Tochter, die sich momentan nichts mehr wünschen würde, als eine kleine Schwester! Und selbst bin ich mit einer Schwester groß geworden, die ich als Kind über alles geliebt habe, die ich heute aber immer weniger verstehen kann, was mir sehr weh tut. Ich habe mir in meiner Jugend immer Kinder gewünscht, auch mehrere. Dann wollte ich jahrelang gar keine Kinder mehr haben und letztlich war es der Kinderwunsch meines Mannes, der den Stein ins Rollen brachte und mir - mit etlichen Hürden und Beschwerden - ein verspätetes Tochterglück schenkte. Und während ich nach der Geburt meiner Tochter noch dachte, ein Einzelkind reicht uns, alles ist perfekt wie es ist, wir haben genug Glück gehabt, so kommen mir heute, mit zunehmendem Alter meiner Tochter (und zunehmendem Wunsch ihrerseits) immer mehr Zweifel, ob es nicht doch besser wäre, die Familie noch etwas zu "vervollständigen", mir noch einmal das Glück eines Babys zu schenken und meiner Tochter die Bereicherung eines Geschwisterchens. Obwohl von den nackten Tatsachen her betrachtet eigentlich alles dagegen spricht, selbst meine eigene Mutter rät mir unverholen von einem weiteren Kind ab, weil sie mir nicht zutraut, dass ich belastbar genug dafür wäre, und weil sie zudem auch um meine gute Ehe fürchtet. Nicht zuletzt will ja auch mein Mann selbst kein weiteres Kind mehr. Der leidet nämlich unter der gleichen pessimistisch-selektiven Wahrnehmung und kommt aus einer noch viel zerrütteterten Familie als ich.


    Vielleicht hatte ich tatsächlich einfach gehofft, dass ich hier ein paar Argumente und zusätzliche Bestätigungen bekomme, es doch besser bei einem Einzelkind zu belassen. Aber es gibt nun mal nicht die eine richtige Entscheidung ...

    "ganz allgemein: wie kann man denn die Existenz eines Menschen als unnütz bezeichnen? Hoffentlich liest Deine Schwester das hier nie!"



    Oh, Moment mal, da hast du aber was in den völlig falschen Hals bekommen!!! Ich habe niemals die Existenz oder Person meiner Schwester in Frage gestellt oder überhaupt irgend einen Menschen! Meine Schwester ist eine durchaus wundervolle Person und hat absolut ihre Daseinsberechtigung auf dieser Welt! Jeder von uns hat seinen Wert, ganz für sich persönlich genommen. Wir werden nicht durch einander wertvoll, wir sind es von Geburt an! Beide! Ich habe lediglich in Frage gestellt, ob oder wieviel "Nutzen" wir als Geschwister füreinander hatten oder haben. Wobei mir schon der Begriff "Nutzen" nicht gefällt. Irgendeinen Einfluss haben Geschwister zwangsläufig immer aufeinander. Die Frage ist nur, ob sich dieser Einfluss eher positiv oder eher negativ auswirkt. Und mein (zugegeben subjektiver) Eindruck war eben, dass viele Geschwisterbeziehungen keineswegs so harmonisch oder positiv verlaufen dass man sagen könnte, hier haben zwei Menschen voneinander profitiert.


    JEDER Mensch hat seinen Wert und seine Existenzberechtigung. Trotzdem muss ich nicht mit jedem gleichermaßen gut klar kommen. Und du wirst sicher bestätigen können, dass wir in unserem Leben immer wieder auch Menschen begegnen, die uns schaden. Im Allgemeinen kann man anderen Menschen aus dem Weg gehen. Bei Geschwistern geht das nicht so ohne weiteres. Und zu behaupten, dass Geschwister immer voneinander profitieren im Sinne eines Vorteils gegenüber Einzelkindern, halte ich schlicht für falsch und romantisiert. Beeinflussen ja, profitieren nur manchmal.


    Aber zu deiner Beruhigung: Die Umfrageergebnisse sind ja letztlich doch wesentlich positiver ausgefallen als befürchtet. Ist doch tröstlich zu wissen, dass die meisten Beteiligten hier das Gefühl haben, von ihren Geschwistern unterm Strich eher profitiert zu haben (also ein gutes und glückliches Verhältnis zu haben).


    Aber ich glaube, wir müssen uns von dem Gedanken befreien, dass unsere Kinder automatisch glücklich werden, wenn wir ihnen ein Geschwisterchen "schenken". Zahlreiche Geschwistergeschichten zeichnen da leider ein anderes Bild. Ob du es wahrhaben möchtest oder nicht, aber Geschwister können auch belasten.

    Speziell @homunkulus und Ana: Bitte fühlt euch durch ein paar kritische Äußerungen (auch meinerseits) nicht persönlich angegriffen. Wenn man selbst seine Geschwister als Bereicherung erlebt (hat) oder sich bewusst für mehr als ein Kind entschieden hat, weil man der Überzeugung folgt, dass die Kinder voneinander profitieren, dann mag es logischerweise verletzend klingen, wenn jemand anderes den "Nutzen" von Geschwistern dann in Frage stellt. Und trotzdem gibt es auch in dieser Frage niemals nur eine richtige und allgemeingültige Antwort. Genauso wie ich oft das Gefühl habe oder vermittelt bekomme, dass ich mich dafür entschuldigen müsste, "nur" ein Einzelkind groß zu ziehen und dass ich meiner Tochter etwas ganz Essentielles vorenthalte. Und glaub mir, ich habe durchaus des öfteren Gewissensbisse deswegen. Und mir ist auch bekannt, dass viele Einzelkinder sehr gerne ein Geschwister gehabt hätten. Das heißt aber noch lange nicht, dass sie von einem Bruder oder einer Schwester auch wirklich profitiert hätten. Immerhin werden die vermissten, "imaginären" Geschwister in der Fantasie dieser Einzelkinder idealisiert. Aber Geschwister sind in der Realität nur selten ideal.


    Ich erlebe das gerade auch bei meiner Tochter, die sehr romantische Vorstellungen von einer Schwester hat. Eine SOLCHE Schwester wäre mal ein süßes Baby, um das sie sich kümmern kann, und mal eine gleichaltrige Spielgefährtin, mit der sie alles teilen kann und die aber auch immer das tut, was sie ihr sagt, weil sie ist ja schließlich die große Schwester. Also praktisch eine Mischung aus Babypuppe und bester Freundin. Meine Tochter ist erst vier. Ich werde ihr sicher nicht ihre Illusionen kaputt reden. Schlimm genug dass ich mal erwähnt habe, dass es statt einer Schwester ja auch ein Bruder werden könnte. Den wollte sie dann sofort wieder zurück schicken - hat sie ja nicht bestellt. ^^


    Und ich denke, die Entscheidung für oder gegen mehrere Kinder muss immer ausschließlich den Eltern überlassen bleiben und sollte auf "tieferen" Gründen basieren als auf dem Wunsch nach einem Geschwisterchen für das schon vorhandene Kind. Jetzt mal ganz ehrlich: Habt ihr euer zweites (oder drittes, oder viertes) Kind nur deshalb in die Welt gesetzt, damit eure Kinder jemanden zum Spielen haben? Oder habt ihr sie um ihrer selbst Willen in die Welt gesetzt und weil IHR EUCH ein Kind gewünscht habt, nicht das ältere Geschwister? Aus Neugierde auf diesen neuen Menschen, gespannt auf dessen Persönlichkeit, auf die neuen Aspekte, die er in die Familie einbringt? DAS wären gute Gründe, und NUR das!


    Die Angst, mit zwei oder mehr Kindern überfordert zu sein, die Angst dass ein zusätzliches Kind nur Unruhe in das bislang eigentlich harmonische Familienleben bringen könnte, die Angst vor Streitereien und Eifersucht, die Angst dass die Persönlichkeit eines neuen Kindes vielleicht plötzlich so gar nicht mehr zu euch passen würde, wie beim schon vorhandenen Kind, die Angst, dass aus einem eingespielten Team ein Chaoshaufen wird, ... all das sind aber auch mindestens genauso legitime und gewichtige Gründe GEGEN ein weiteres Kind.


    Es gibt nicht nur Schwarz-Weiß, und genauso wie es Geschwister gibt, die sich ein Leben lang nahe stehen, so gibt es aber auch ettliche Beispiele, in denen die Geschwisterbeziehung sogar als belastend empfunden wurde. Und warum darf man das hier dann nicht sagen?


    Mein Mann hat NIE von seinem Bruder profitiert. Im Gegenteil: Nach der Scheidung hat dieser sich ins Ausland abgesetzt. Mein Mann blieb mit der damals noch minderjährigen und drogenabhängigen Nichte zurück und darf sich heute ganz alleine um seine alte Mutter kümmern, die ihm (verständlicherweise) ständig die Ohren volljammert, wie sehr sie ihren Erstgeborenen vermisst, der sich trotz mehrmaliger Aufforderung schon seit Jahren nicht mehr bei ihr gemeldet hat, noch nicht mal 'ne Grußkarte zu Weihnachten ist sie ihm wert. Ganz ehrlich: Auf so einen Bruder kann man getrost verzichten!


    Und ich? Soweit ich zurück denken kann, war ich immer das Problemkind in unserer Familie. Von körperlichen Defiziten über Verhaltensauffälligkeiten bis hin zu Lernschwierigkeiten gab es eigentlich ständig etwas an mir zu kritisieren und zu verbessern. Meine Schwester hingegen war von Anfang an perfekt: Bildhübsch, pflegeleicht, unkompliziert, selbständig, ordentlich, klug und fleissig. Logisch dass sie ein deutlich höheres Selbstbewusstsein entwickelte als ich und schon bald die "Führung" übernahm. Im Prinzip war sie immer die "große" Schwester, obwohl sie 2,5 Jahre jünger war als ich. Verzeiht bitte wenn ich so meine Zweifel habe, ob mein eigenes Selbstwertgefühl so unbedingt profitiert hat von einem solchen Vorbild. Obgleich ich meine Schwester wirklich sehr geliebt und bewundert habe, habe ich mich doch auch immer unangenehm klein neben ihr gefühlt. Umgekehrt hatte sie aber scheinbar oft das Gefühl, selbst zu kurz zu kommen, weil sich alle Energie auf das "Sorgenkind" konzentrierte, während sie ein "Mitläufer" war, um den man sich ja nicht groß kümmern brauchte. Sie war vermutlich auch nicht sonderlich erpicht darauf, so einen Außenseiter zur Schwester zu haben, und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie sich das eine oder andere mal auch für mich geschämt hat.


    Siehst du, so unterschiedlich können Geschwistererfahrungen sein. Und wenn du jetzt mal meine Geschichte und die Geschichte meines Mannes zusammen addierst, wundert es dich dann noch, warum wir ein Einzelkind haben? Warum ich den Sinn von Geschwistern anzweifle?

    hm, schwierig. ich habe abgestimmt "habe weder als kind nich heute", aber so ganz trifft das nicht den punkt. wir treffen uns schon regelmäßig, aber ich wäre mit meiner schwester zum beispiel nicht befreundet, wenn wir uns "nur so" kennen würden. ich würde z.b. nie mit ihr in den urlaub fahren oder so. sie nervt mich sehr mit ihrer art und ihren ansichten.
    trotzdem ist blut irgendwie dicker als wasser :-). und wir würden uns jederzeit helfen, mit den kindern oder so.
    meine option wäre: ambivalent, aber sie ist nun mal meine schwester.


    im bekanntenkreis erlebe ich hauptsächlich (kinder)geschwister, die sich die köppe einschlagen und kann die vorteile von mehreren kindern nicht so ganz nachvollziehen :-). bin auf weitere meinungen seht gespannt.


    Ok, ich sehe schon, wir haben da sehr ähnliche Erfahrungen! ;)


    Auch was die Beobachtungen im Bekanntenkreis mit mehreren Kindern betrifft: Die einen zerreissen sich fast und sind dauergenervt, weil sie mit zwei oder drei Kindern gleichzeitig diskutieren und schimpfen und ihnen hinterherrennen und -aufräumen müssen (mein Eindruck immer bei solchen Besuchen: Stress pur!), oder es werden gnadenlos Abstriche bei den jüngeren Geschwistern gemacht: Was mit einem Kind noch problemlos möglich war und gerne geleistet wurde (etwa Freizeitaktivitäten), fällt schon ab dem zweiten Kind nicht selten komplett flach. Und dann wird häufig auch den älteren Kindern sehr viel abverlangt, sehr viel Eigenständigkeit (ja ja, ich weiß, angeblich ein Vorteil), sehr viel Rücksichtnahme, Verständnis, Zurückstecken, ... einfach weil die Eltern gar nicht die Möglichkeit haben, jedes Kind gleichermaßen zu betüddeln, überall zuzuhören, zu helfen, zu trösten und Verständnis zu haben. Und da wird (zumindest in den ersten Jahren) fast automatisch das kleinere und "schwächere" Kind bevorzugt, während das "große" Kind halt schneller erwachsen werden muss. Das fällt mir gerade bei dem allgemein sehr beliebten Altersabstand von +/- 2 Jahren auf, den ich sehr häufig in meinem Bekanntenkreis antreffe. Mir tun dann immer die vermeintlich "großen" Geschwister leid (je nach Situation die ich halt gerade miterlebe), und während die Eltern beim ersten Kind noch vor Glück und Euphorie geradezu strahlten, wandelt sich das beim zweiten Kind irgendwie in Dauerjammern und -stöhnen. :S


    Ja, ich könnte jetzt auch sagen, dass sich mir der Sinn von mehreren Kindern noch nicht so ganz erschließen will. Aber das wäre sehr einseitig. Denn wenn ich sehe, wie hingebungsvoll manche Geschwister miteinander spielen können, wie großzügig sie miteinander teilen und sich in Gerechtigkeit üben und wie liebevoll das große Geschwisterchen sich über das Baby beugt und es beim Küssen fast erdrückt, dann geht auch mir das Herz auf, das gebe ich zu. #love


    Trotzdem bleibe ich skeptisch, was das Gleichgewicht aus Stress und Romantikfaktor betrifft ... und warte die weiteren Umfrageergebnisse ab. 8)

    Jetzt mache ich doch mal noch eine Umfrage daraus:


    Ich habe ja schon in dem anderen Thread (Geschwister mit großem Altersabstand) erwähnt, dass ich oft den Eindruck habe, dass Geschwisterkinder in vielen Fällen oft kein so gutes Verhältnis haben, egal wie groß oder klein der Altersabstand ist. Als Kinder wird ständig gestritten, als Erwachsene lebt man sich auseinander. Dass Geschwister sich vom Wesen her ähnlich sind und die gleichen Werte und Lebensmodelle haben, ist eher die große Ausnahme, wie es scheint. Oder täuscht das?


    Deshalb hier jetzt mal als Umfrage, und da viele ja mehr als ein Geschwister haben, kann man auch mehrere Antworten auswählen. Pro Geschwister die jeweils am besten zutreffende Antwort wählen: Wie war euer Verhältnis zu euren Geschwistern in der Kindheit (als IHR Kinder wart), und wie ist es heute? Klickt ihr mal mit?


    Weil es nicht immer ganz eindeutig ist, hier mal ein Beispiel: Ich selbst habe zu meiner Schwester heute ein freundliches aber leicht angespanntes, distanziertes Verhältnis. Wir halten Kontakt, telefonieren gelegentlich, ein paar mal im Jahr kriegen wir auch mal ein Treffen hin (obwohl das oft "erzwungen" wirkt). Aber so richtig herzlich ist unser Verhältnis nicht, leider. Dagegen haben wir uns als Kinder zwar viel gestritten, aber im Grunde meines Herzens hing ich doch schon sehr an meiner Schwester, war auch oft stolz auf sie. Deshalb würde ich jetzt ankreuzen: "Habe mich mit meiner Schwester als Kind gut verstanden, heute leider nicht mehr." - auch wenn wir jetzt nicht zerstritten sind oder so was.


    Alles klar? Na, dann bin ich mal gespannt, wie es um die deutsche Geschwisterliebe steht ... ;)

    Hey, danke schon mal für die vielen Antworten.


    So mein momentaner Eindruck ist, dass es weniger am Altersabstand liegt sondern mehr an der Persönlichkeit der Geschwister, ob oder wie viel sie miteinander anfangen können. Je ähnlicher in der Denk- und Lebensweise, desto enger auch die Verbindung, unabhängig vom Alter.


    Leider ist aber meistens so, dass Geschwisterkinder sehr unterschiedliche Charakterzüge haben und sich nur selten ähnlich sind, so dass es auch bei engem Altersabstand zu großen Diskrepanzen kommen kann. Oder täuscht das?


    Ich selbst habe eine 2,5 Jahre jüngere Schwester. Eine zeitlang hatte ich das Gefühl, dass wir ein sehr gutes und enges Verhältnis haben, auch wenn wir uns in unserer Jugend viel gestritten haben. Irgendwann musste ich mir aber eingestehen, dass wir grundverschieden sind und ich mit einigen ihrer Ansichten auch nicht mehr so gut klar komme.


    Ja, es stimmt schon, dass es eigentlich ein Vorteil ist, wenn man sich die Sorge um die älter werdenden Eltern teilen kann. Aber Vorraussetzung dafür ist auch, dass man ein ähnliches Verhältnis zu den eigenen Eltern hat. Im Falle meiner Schwester ist es so, dass sie meinen Eltern offenbar noch immer ziemliche Vorwürfe macht für Dinge, die diese in ihrer Kindheit und Jugend verpasst haben. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, in erster Linie geht es auch um die (nicht geleistete) Unterstützung in der Studienzeit. Das war für meine Schwester keine leichte Zeit (zumal sie damals auch Single war, also keinen Partner hatte, der sie hätte unterstützen können) und sie fühlte sich von meinen Eltern wohl im Stich gelassen.


    Ich selbst habe nicht studiert und musste nur selten wirklich alleine klar kommen. Ein einziges mal bin ich in die Arbeitslosigkeit geraten und kam in Bredouille, weil nach einigen Monaten mein Konto drohte abzusaufen. Damals hat dann tatsächlich meine Mutter mir aus der Patsche geholfen - aber ich habe ihr jeden Cent (respektive Pfennig) zurück gezahlt!


    Nunja, es ist tatsächlich das liebe Thema Geld, an dem sich die Geister scheiden. Während ich den Wert und die Liebe meiner Eltern nicht daran messe, wie viel Geld sie mir gegeben haben oder wie wohlhabend sie sind (sie waren es mal, sind heute aber selbst verschuldet), so macht meine Schwester ihnen massive Vorwürfe, dass sie weder für die Ausbildung ihrer Kindern noch für ihr eigenes Alter genügend Vorsorge geleistet hätten. Mittlerweile spottet sie nur noch über die allmählich zunehmende "Schrulligkeit" unserer Eltern und hat keinerlei Verständnis für deren persönlichen Lebensstil und Interessen. Etwa dass meine Eltern leidenschaftliche Flohmarktgänger sind und Antiquitäten sammeln - für meine Schwester nur Plunder, Müll und unangemessene Geldverschwendung.


    Es ist diese Art von Intoleranz und Materialismus, die mich bei meiner Schwester so abschrecken und die es mir mittlerweile fast unmöglich machen, eine innige, herzliche Beziehung zu ihr zu unterhalten (obwohl sie sogar die Patin meiner Tochter ist - aber da kümmert sie sich ja auch nicht drum) oder mit ihr über unsere gemeinsamen Eltern zu sprechen.


    Meine Eltern spüren das natürlich auch und meine Mutter hat mich bereits angesprochen, dass, wenn sie mal pflegebedürftig werden sollte, sie bitte zu mir möchte bzw. ich mich um sie kümmern soll, nicht meine Schwester ...


    Ganz ehrlich? Manchmal habe ich schon gedacht, dass ich als Einzelkind vielleicht sogar besser dran gewesen wäre, oder zumindest hätte mir wahrscheinlich nichts gefehlt. Als ganz kleines Kind hatte ich mich über meine Schwester noch gefreut. Doch je älter sie wurde, desto mehr nahmen die Streitigkeiten zu und die Nerven meiner Mutter ab. Ich war jedoch kein ganz unkompliziertes Kind und benötigte viel Aufmerksamkeit und Zuwendung. Meine Mutter hat sich stets bemüht, uns gleichberechtigt zu behandeln. Trotzdem lässt es sich nicht vermeiden, dass sich der eine oder andere vernachlässigt oder ungerecht behandelt fühlt oder vielleicht tatsächlich zu kurz kommt. Heute denke ich zuweilen, dass das Leben für jeden von uns hätte entspannter verlaufen können, wenn wir Einzelkinder gewesen wären, und dass wir einander ohnehin keinen zusätzlichen Nutzen bringen.


    Ist das nicht super schade??? Das will man als Eltern doch sicher nicht bezwecken, wenn man zwei oder mehr Kinder in die Welt setzt, oder? Aber wie man es macht, die wenigsten Geschwisterbeziehungen enden wirklich dauerhaft glücklich und harmonisch. So zumindest mein Eindruck ... :(


    Warum ich frage? Nun, weil ich ursprünglich - nicht zuletzt auch aufgrund meiner eigenen Erfahrungen - ein Einzelkind geplant hatte. Jetzt aber - meine Tochter ist inzwischen 4 - habe ich oft Zweifel an dieser Entscheidung. ich weiß, dass meine Tochter sich eine Schwester sehnlichst wünschen würde, kann ihr diesen Wunsch aber nicht erfüllen. Zumindest jetzt nicht. Und ob ich später - mit einem dann deutlich größeren Altersabstand - noch will und kann, das steht in den Sternen. Und natürlich frage ich mich auch, was wird dann aus meinen Kindern? Wie fühlt es sich für meine Tochter an, als Einzelkind aufzuwachsen und eine (romantisierte) Schwester zu vermissen? Wie fühl es sich an, erst sehr spät ein Geschwisterchen zu bekommen und dann vielleicht als Babysitter "missbraucht" zu werden? Wie fühlt es sich für das jüngere Kind an, ein so später Nachzügler zu sein? Wie wertvoll könnten diese Geschwister auch später noch füreinander sein? Oder kommt es nicht im Endeffekt auf das gleiche drauf raus, als wenn ich einfach bei meiner ursprünglichen Entscheidung bleibe und meine Tochter weiterhin als Einzelkind groß wird? Welche Vor- und Nachteile beide Entscheidungen für MICH hätten, das weiß ich schon. Diese Entscheidung muss ich auch ganz für mich alleine fällen. Und da sich nichts mehr rückgängig machen und der Lauf der Geschichte nicht beeinflussen lässt, ist ein kleinerer Altersabstand ohnehin ausgeschlossen und nicht mehr diskutierbar. Aber wie fühlt es sich für meine Tochter an (und für das evtl. verspätete Geschwisterchen)? Das wollte ich mit meiner Frage hier heraus finden.


    Um ehrlich zu sein, sind die Antworten etwas ernüchternd ausgefallen ... oder ich leide unter selektiver Wahrnehmung. :|

    Mich würde mal interessieren, ob es hier Raben gibt, die mit wesentlich älteren oder wesentlich jüngeren Geschwistern aufgewachsen sind, und wie eure Erfahrungen waren bzw. wie euer Verhältnis zu euren Geschwistern war/ist.


    Ich habe kürzlich gelesen, dass die Wissenschaft Geschwisterkinder ab einem Altersabstand von 7 oder mehr Jahren de facto wie Einzelkinder behandelt. Könnt ihr das bestätigen? Ich meine, hattet ihr das Gefühl, ein Einzelkind zu sein, weil das nächste Geschwister mehr als 7 Jahre älter/jünger ist als ihr? Oder habt ihr vielleicht doch einen etwas engeren Draht hinbekommen, trotz dem großen Altersabstand?


    Ich persönlich kennen jetzt nur einen Fall - mein eigener Mann (ungeplanter Nachzügler) ist 16 (!!!) Jahre jünger als sein Bruder. Ok, die beiden sind tatsächlich wie Einzelkinder aufgewachsen. Der Bruder ist zuhause ausgezogen, als mein Mann noch ein Kleinkind war. Um das Nesthäkchen hat er sich eigentlich nie viel gekümmert. Mit 9 Jahren wurde mein Mann dann schon Onkel. Heute haben die Brüder überhaupt keinen Kontakt mehr miteinander. Ich glaube, emotional waren sie nie wirklich miteinander verbunden. Wobei das Beispiel schon ein bisschen extrem ist. Die zwei sind sich ja noch fremder als Onkel und Neffe ...


    Also, wie war das bei euch? Kann eine solche Geschwisterkonstellation auch glücklich und harmonisch aussehen, oder ist das bei einem zu großen Altersabstand nahezu unmöglich?

    Hey, danke für die vielen Antworten! Ok, überredet, ich mache die Kekse. ;) Jetzt ist nur die Frage, was noch dazu schenken. Nein, das Brautpaar hat sich nicht explizit Geld gewünscht. Genau genommen haben sie sich von den Sektempfang-Gästen gar nichts gewünscht. Trotzdem möchte ich den beiden was schenken.
    Einen Hochzeitstisch gibt es nicht, aber wohl einen Link für die Abendgäste, den Link habe ich aber nicht.


    Das Buch "Die 5 Sprachen der Liebe" kenne ich noch nicht, der Titel klingt aber interessant. Habe mal auf Amazon geguckt: das ist ja im Prinzip ein Beziehungsratgeber. Hmmm, ist das nicht ein bisschen anmaßend, einem Paar zur Hochzeit gleich einen Beziehungsratgeber zu schenken? Zumal ich glaube, dass die beiden das gar nicht brauchen. Die vertreten beide die gleiche Ideologie und sind zudem tief in ihrem Glauben verwurzelt. Die ganze Familie pflegt einen sehr respektvollen Umgang miteinander, die Kinder sind im Prinzip mit genau den Werten groß geworden, die auch Jesper Juul seinen Büchern zugrunde gelegt hat. Ist für mich daher so ein bisschen eine "Vorbild-Familie", käme mir irgendwie komisch vor, denen einen Ratgeber zu schenken ...


    Ob die Schampus trinken, weiß ich nicht. Vielleicht nen feinen Tee, zwei tolle Tassen und ein paar Kerzen dazu mit dem Hinweis, im Alltag auch immer wieder Momente der Zweisamkeit zu genießen. Oder so was?

    Der jüngste Sohn unserer Nachbarn heiratet. Wir sind zur kirchlichen Trauung und anschließendem Sektempfang eingeladen, bei der Feier am Abend sind wir nicht mehr dabei. Wir sind mit der Familie schon lange befreundet, allerdings mehr mit den Eltern, das Brautpaar selbst kennen wir nicht ganz so gut.


    Auch wenn wir "nur" zum Sektempfang eingeladen sind, möchte ich nicht mit leeren Händen da ankommen. Bei guten Freunden macht man natürlich größere Geschenke, bei Kollegen kann man zusammen legen, aber hier weiß ich grad echt nicht, was oder wieviel als Geschenk angemessen wäre. Ich meine, immerhin ist es eine Hochzeit, kein Geburtstag. Andererseits gehören wir nicht zu den Abendgästen - also was würdet ihr bei einem Sektempfang zur Hochzeit schenken? Vor allem, wenn ihr vom Brautpaar nicht sehr viel wisst? Beide sind Sozialpädagogen und in der Jugendarbeit tätig, dort haben sie sich auch kennen gelernt. Der Bräutigam war und ist zudem bei den Pfadfindern engagiert. Aber das wars dann auch schon, was mir zu den beiden einfällt.


    Ein Geldgeschenk über 20,- EUR finde ich irgendwie poplig. Uns bei einem anderen Geschenk zu beteiligen geht leider auch nicht. Also was schenken?


    Zuletzt hatte ich für die Hochzeit meiner Nichte Kekse mit den Namen der Brautleute drauf gebacken, ich habe da so einen Keksstempel dafür. Der Sohn von unseren Nachbarn - der, der jetzt heiratet - hatte die Kekse damals gesehen und fand die Idee ganz toll. Jetzt überlege ich, ob ich mir die Arbeit machen und für die beiden auch ein paar personalisierte Kekse backen und hübsch verpacken soll. Aber Kekse als Hochzeitsgeschenk?????


    Oder eine Pflanze? .... Oh je, ich bin so ideenlos. :-(((

    Wir sind 3 Personen, zwei Erwachsene und ein Kiga-Kind. Da mein Mann und ich beide unser Büro zuhause haben, werden auch fast alle Mahlzeiten zuhause eingenommen, also 3 am Tag. Meine Tochter bekommt im Kiga nur einen Vormittags-Snack, den ich ihr aber immer mitgebe. Es kommt allerdings auch oft vor, dass mein Mann tagsüber im Außendienst ist, so dass Tochter und ich mittags alleine am Tisch sitzen. Macht aber Mengenmäßig jetzt auch keinen so großen Unterschied, wie ich finde.


    Für Essen, Getränke, Drogerieartikel inkl. Windeln gebe ich schätzungsweise so 600,- EUR im Monat aus, eher mehr. Ich kaufe sehr gemischt, sowohl im Discounter als auch im klassischen Supermarkt und bei Bofrost. Kosten für Essen gehen, Klamotten oder Tanken sind da jetzt natürlich nicht mit drin.


    Ich finde das schon ziemlich viel für unseren 3-Personen-Haushalt. Wenn ich z.B. konsequenter Discounter-Artikel kaufen, auf Bofrost verzichten, Angebote ausnutzen und auf Vorrat kochen und einfrieren würde, könnte ich sicher noch mal einiges sparen. Aber dafür bin ich nicht diszipliniert genug ... #schäm

    Bei uns sammelt sich immer mehr an: Fahrrad, Laufrad, Bobbycar, Laufdollys, Stelzen, Hüpfstange, Federballspiel, Wackelbrett, Houlahoop-Reifen, Gummitwist, Straßenkreide, usw., usw., ... Das meiste davon steht entweder im Flur oder vor der Haustüre (überdacht), und mir ehrlich gesagt ständig im Weg. Garage haben wir leider nicht. :(


    Ihre "normalen" Spielsachen haben alle einen festen Platz im Kinderzimmer. Nur mit den Outdoor-Sachen weiß ich nicht, wohin damit. Ok, "Saison-Ware" wie etwa unser Schlitten verschwinden bis zum nächsten Winter im Keller, außerdem stört es mich nicht so sehr, wenn mal eine Zeitlang ein einzelner Schlitten vor der Haustüre steht. Aber die oben genannten Spiele kommen fast ganzjährig zum Einsatz. Und nehmen mittlerweile ganz schön viel Platz in Anspruch ...


    Hat jemand vielleicht DIE ultimative Idee, wo ihr solche Sachen unterbringt, so dass die Kids, wenn sie damit spielen wollen, auch jederzeit dran können?

    Hallo ihr Lieben, und schon mal einen ganz heißen Dank für die vielen tollen Tipps. Ich habe mir alles (so ich es denn gefunden habe) mal angesehen und am besten würde mir momentan das "Café Tales" in Gechingen gefallen. Die bieten das auch für geschlossenen Gesellschaften an, so wie ich gesehen habe, allerdings reicht der Platz wohl nur für maximal 16 Personen, und das ist zu knapp für uns ... :(


    Also suche ich noch weiter bzw. hoffe auf weitere tolle Tipps ...

    Hilfe, ich werde 40, und ich habe keine Ahnung, wo ich feiern soll!!!


    Deshalb frage ich jetzt mal hier, ob jemand geeignete Tipps hat. Mein Geburtstag ist im Januar, es soll also eine den winterlichen Verhältnissen angepasste, kuschelig-gemütliche Geburtstagsfeier werden. Geplant sind ca. 20 bis 25 Gäste (mit max. 5 Kindern). Meine Wunschvorstellung wäre ehrlich gesagt ein uriges Kaminzimmer, eine Art "Lounge" oder evtl. auch so in Richtung Hüttenzauber. Jedenfalls hätte ich gerne einen kleinen Raum, in dem wir unter uns sein können, und bevorzugt sehr gemütlich und "locker" bestuhlt. Also tausend mal lieber ein paar bequeme Sessel, als harte Holzbänke oder Stühle. Es gehören nämlich auch schon ein paar ältere Semester zu meiner Familie, und ich möchte dass meine Gäste sich wohl fühlen, wenn sie da den ganzen Abend über mehrere Stunden sitzen müssen. Mir schwebt also ein Kaminzimmer mit Sesseln vor, und das ganze für ca. 25 Personen. Find mal so was ...


    Catering könnte ich ggf. auch selbst organisieren, aber ein Hotel oder Hofgut mit Bewirtung wäre natürlich perfekt. Außerdem sollte es Übernachtungsmöglichkeiten im Haus oder in unmittelbarer Nähe geben.


    Wenn das Wetter mitspielt, könnte man vorab noch eine Schneeschuh- oder Fackelwanderung organisieren, anschließend werden die Gäste auf der Terrasse (so vorhanden) mit Glühwein und Punsch begrüßt, und abends wird dann eben im Kaminzimmer gefeiert, gerne mit Büffet / Flying Büffet, chilliger Musik (ob ich mir einen Pianisten leisten kann, weiß ich noch nicht ...) und einer Spielecke für die Kinder.


    So zumindest mal meine romantischen und wahrscheinlich völlig überzogenen Vorstellungen für meinen 40sten Geburtstag. Aber bisher ist es mir noch nicht gelungen, eine halbwegs passende Lokation zu finden, die sich mit meinen Ideen deckt (und noch bezahlbar ist ...). *seufz*


    Wir selbst kommen aus dem Landkreis Böblingen, wie die meisten unserer Gäste, zwei kommen aus Stuttgart und meine Eltern aus Würzburg, die würden aber auch eine etwas weitere Anreise in Kauf nehmen. Ich denke mal, alles was innerhalb einer Stunde Fahrt ab Stuttgart erreichbar ist, wäre ok, oder? Wer mag, kann vor Ort übernachten oder eben abends wieder nach Hause fahren. Aber ich dachte vor allem an die mit Kindern, wenn wir nämlich in einem Hotel feiern, kann man ggf. abends die Kinder ins Bett bringen und mit Babyphone (geht ja auch übers Handy) dann weiter feiern.


    Bisher haben wir unsere Geburtstage immer zuhause gefeiert, da fing man halt nachmittags mit Kaffee und Kuchen an und um 20:00 Uhr waren fast alle schon wieder weg, weil sie die Kinder ins Bett bringen mussten ... Irgendwie hätte ich das diesmal gerne anders gelöst ...


    Also, alle Ideen, Links und Empfehlungen sind herzlichst willkommen!!!


    #herz

    (Teil 2)


    Nicht falsch verstehen bitte: Ich war und bin unsagbar glücklich mit meiner Tochter, sie ist all diese Strapazen hundert mal wert und ich würde sie für nichts auf der Welt wieder hergeben. Aber ich konnte mir lange Zeit beim besten Willen nicht vorstellen, dass ich das für ein zweites Kind alles noch mal genauso würde leisten können. Wenn ich bei einem Kind schon auf dem Zahnfleisch gehe, wie soll das dann erst mit zwei Kindern werden?


    Mittlerweile ist meine Tochter 4 Jahre alt und natürlich bedeutend selbständiger. Die schlafarmen Nächte sind passé genauso wie das Stillen, ich genieße meine wiedergewonnenen Freiheiten, ich finde es toll, dass meine Tochter ihren Papa inzwischen genauso liebt und akzeptiert wie mich und dass sich die Erziehungslast jetzt endlich wirklich gleichmäßig auf beide Elternteile verteilt. Auch mein Mann und ich haben wieder näher zueinander gefunden, wir sind inzwischen ein richtig toll eingespieltes Team, meine Familie macht mir Spaß und fühlt sich auch nicht irgendwie "unvollständig" an. Und wenn ich meine Tochter heute so betrachte, dann denke ich, dass sie von dieser sehr intensiven und exklusiven Betreuung auf ganzer Linie profitiert hat.


    Und trotzdem, trotz all dieser guten, triftigen und nachvollziehbaren Gründe, nagt da etwas in mir. Es ist dieser endgültige Abschied vom Kinderkriegen, der mir so schwer fällt. Meine Tochter macht auch keinen Hehl daraus, dass sie sich eine Schwester wünscht. Einen Bruder würde sie zwar zurück schicken (den hat sie ja nicht bestellt), aber mit einer Schwester würde sie dafür alles teilen, ihr Zimmer und sogar ihre beiden Lieblingspuppen, und sie wäre noch nicht mal böse, wenn die kleine Schwester ihr mal was kaputt macht. Sogar einen Namen hat sie schon für ihre Schwester ausgesucht (und sogar einen schönen!). Und so was versetzt mir dann manchmal einen kleinen Stich. Die Vorstellung, dass meine Tochter sicher eine fabelhafte, große Schwester abgeben würde, dass sie jetzt ja auch schon viel verständiger ist und die Schwangerschaft und Babyzeit auch viel intensiver mit mir gemeinsam erleben könnte (das wäre sicher super spannend für sie), auch dass sie dann einen Sparringspartner hätte, einfach ein zweites Kind im Haus gegen die manchmal übermächtige Front der Erwachsenen (zugegeben, das Verhältnis ist in einem Einzelkind-Haushalt nicht besonders ausgeglichen) und natürlich hätte sie dann auch später jemanden, mit dem sie die Last der alternden Eltern und die dazugehörigen Sorgen teilen könnte. Theoretisch! In der Praxis sehen viele Geschwister-Beziehungen nicht ansatzweise so harmonisch aus. Das ist nun mal keine Garantie. Und so wie es Geschwisterkinder gibt, die ihre nervigen Schwestern oder Brüder am liebsten auf den Mond wünschen würden, so wird es auch immer Einzelkinder geben, die ihren Eltern ein Leben lang Vorhaltungen machen werden, warum sie alleine aufwachsen mussten. Auch davor habe ich Angst, das gebe ich zu, vor den Vorwürfen meiner Tochter. Obgleich es immer die Entscheidung der Eltern sein wird und sein muss, wie viele Kinder sie in die Welt setzen. Das kann und werde ich sicher nicht meiner Tochter überlassen und da hat sie streng genommen auch kein Mitspracherecht.


    Aber ich schaffe es ja noch nicht mal, diese Entscheidung vor mir selbst zu rechtfertigen. Oder ich versuche es zumindest. Jetzt, im Nachhinein, überwiegen die romantischen Erinnerungen an die Babyzeit. Die romantischen Ideen von zwei glücklichen, eng befreundeten Schwestern. Von einer verantwortungsvollen "Großen" die aufgrund des Altersabstandes sicher des öfteren auch einen prima Babysitter abgeben würde. Von einer "geläuterten" Mutter, die ja schon so viel Erfahrungen vom ersten Kind gesammelt hat, dass sie mit dem zweiten viel souveräner und relaxter umgehen würde. Von einer völlig unkomplizierten Schwangerschaft und einer Bilderbuch-Spontangeburt, die mich endlich auch mit dem ungewollten Kaiserschnitt bei meiner Erstgeborenen versöhnen würde. Träume eben ...


    Aber mal abgesehen davon, dass Träume nur selten wahr werden und ich ja schon bei meiner Großen die Erfahrung machen durfte, dass eh immer alles anders kommt als gedacht (und auf die Überraschungen, die ein zweites Kind für mich parat halten würde bin ich eigentlich gar nicht so scharf), gibt es da aber noch ein paar ganz andere, ziemlich knallharte Fakten, die eindeutig gegen einen weiteren Kinderwunsch sprechen:
    1. Wir befinden uns gerade mitten in der Planungsphase für unser Haus. Nächstes Jahr soll Baubeginn sein, Anfang 2014 wollen wir einziehen, im Herbst 2014 kommt meine Tochter dann in die Schule. Bis dahin brauche ich an eine weitere Schwangerschaft überhaupt nicht zu denken.
    2. Mein Mann sagt ganz klar, dass er definitiv kein weiteres Kind mehr möchte. Dieser "biologische" Wunsch existiert bei Männern scheinbar nicht, weshalb die solche Entscheidungen auch viel rationaler und ohne Zweifel treffen können. Diese "Sehnsucht" nach einem Baby oder die wehmütige Erinnerung an die erste Zeit mit Kind, die gibt es bei meinem Mann nicht. Der ist im Gegenteil sogar eher erleichtert, dass wir das "Gröbste" hinter uns haben und vor allem, dass er jetzt auch wieder was von seiner Frau hat. Ich denke er ist nicht gewillt, mich noch mal zwei Jahre lang mit einem Baby teilen zu müssen.


    Tja, und jetzt dachte ich eigentlich, nach allem was ich hier so aufgezählt habe, hätte sich das Thema für mich erledigt. Bis wir mit dem Hausbau durch sind und bei uns wieder Ruhe einkehren würde, wäre ich ohnehin bereits 42 Jahre alt, meine Tochter ist dann schon 7, da brauche ich dann auch nicht mehr mit einem zweiten Kind ankommen. Oder doch? Späte Mutter UND großer Altersabstand?


    Jemand hat in diesem Thread hier geschrieben, dass der Wunsch nach einem Kind bei einer Frau eigentlich nie ganz aufhört. Wirklich nicht? Schreckliche Vorstellung! Ich dachte immer, wenn ich erst mal die 4 vorne dran hab, dann ist eh rum, dann will ich auch nicht mehr. Jetzt werde ich 40 und merke, dass ich prinzipiell doch noch bereit wäre. Und meine Freundin ist 42 und würde sich auch noch mal ein Kind wünschen. Und die Threaderöffnerin denkt sogar mit 45 noch mal drüber nach ...


    Ehrlich gesagt frustriert mich dieser Thread hier. Ich bin hin und her gerissen zwischen dem Gedanken an ein vielleicht doch noch mal spätes, zweites Mutterglück und der Hoffnung, dass ich die Zweifel an meiner Entscheidung für ein Einzelkind und gegen den latenten zweiten Kinderwunsch in meinem Herzen irgendwann werde ablegen können. Aber wahrscheinlich muss ich mich einfach damit abfinden, dass es im Leben immer ein paar Wünsche geben wird, die eben NICHT in Erfüllung gehen, und trotzdem existieren. :(

    *reinschleich* Darf ich mich hier mal anhängen?


    Ach, ihr seid ja so gemein. Ihr bringt mich ganz durcheinander ... Eigentlich war ich überzeugt, dass meine Tochter ein Einzelkind bleiben soll. Doch je älter sie wird, desto mehr zweifle ich an dieser Entscheidung bzw. habe Angst, dass ich sie irgendwann bereuen werde ...


    Vielleicht darf ich ein bissl was zu meiner eigenen Situation erzählen: Ich werde jetzt im Januar 40. Meine Tochter habe ich mit 35 bekommen. War allerdings schon meine 4. Schwangerschaft, die ersten drei Schwangerschaften endeten in Fehlgeburten. Gewünscht hätte ich mir ein erstes Kind mit Anfang 30, mit der Option evtl. mit Mitte 30 noch ein zweites zu bekommen. Nachdem dann aber alles nicht so lief wie erhofft und ich die lange Kinderwunschphase und die Fehlgeburten erst mal verarbeiten musste, haben sich meine Pläne verständlicherweise geändert. Die Schwangerschaft war durchwachsen, meine Tochter kam vier Wochen zu früh zur Welt und musste die ersten Tage auf Intensiv verbringen. Ich leide unter einer Durchblutungsstörung, deshalb auch die Fehlgeburten und die schlechtere Versorgung im Mutterleib (und vermutlich hängt auch die Frühgeburt damit zusammen). Jedenfalls lag die Entscheidung nahe, dass wir bei einem Einzelkind bleiben wollten. Ich war so dankbar und glücklich für dieses eine, gesunde und wirklich großartige Kind, dass es mir vermessen vorkäme, mir ein solches Wunder noch ein zweites mal zu wünschen. Viel zu groß war (und ist) meine Angst, dass beim zweiten mal wieder etwas schief gehen könnte. Ich habe wahrlich keinen Bock auf noch eine Fehlgeburt und auch vor einer weiteren Frühgeburt habe ich größtmöglichen Respekt. Vom Risiko für ein behindertes oder mangelentwickeltes Kind mal ganz abgesehen. So ein bisschen ist mir da das Vertrauen in meinen Körper abhanden gekommen, und das wird mit zunehmendem Alter auch nicht gerade besser.


    Aber selbst wenn alles gut gehen würde, bleibt immer noch die Angst, wie um alles in der Welt ich mit zwei Kindern gleichzeitig fertig werden soll. Die Babyzeit mit meiner Tochter fand ich sehr anstrengend und intensiv (aber auch super schön). Ich weiß nicht mal, ob meine Tochter so ein 24-Stunden-Kind ist oder eher ich eine 24-Stunden-Mama (wenn ihr versteht was ich meine). ;) Der Schlafmangel hat nicht nur an meinen Nerven gezehrt, sondern man hat ihn mir auch angesehen. Ich habe Fotos aus der Babyzeit, da sehe ich aus wie ein Zombi. Ich war drauf und dran, einen Termin beim Chirurgen zu vereinbaren, weil ich dachte, dass ich diese Tränensäcke ohne kosmetischen Eingriff nie mehr los werde. Ich habe oft geflucht, weil ich noch nicht mal mehr zum Essen oder Duschen gekommen bin. Meine Tochter hat weder Schnuller noch Flasche akzeptiert und sich auch mit dem Essen lernen sehr viel Zeit gelassen. Insgesamt habe ich sie dann auch 21 Monate lang gestillt (deutlich länger, als ich eigentlich wollte, wenn ich ehrlich sein soll) und ich habe mich oft wie ein Schnuller auf zwei Beinen gefühlt. Mit dieser enormen Abhängigkeit hatte ich ziemlich zu kämpfen. Auch meine Ehe hat darunter gelitten. Unser Liebesleben lief komplett auf Sparflamme. Ich war oft so angespannt und gereizt, dass wir wegen der geringsten Kleinigkeit sofort aneinander gerasselt sind. Da meine Tochter total auf mich fixiert war, konnte mein Mann mich auch kaum bei der Babypflege entlasten, obwohl er mir dafür im Haushalt das meiste abgenommen hat. Dennoch war ich phasenweise sogar eifersüchtig auf meinen Mann, für den das "normale Leben" scheinbar unverändert weiterging, während ich gefühlt meine Tage stillend auf dem Sofa zubrachte. Ich gestehe, dass ich mehr als einmal zu meinem Mann gesagt habe: "Wenn ich mir je ein zweites Kind wünschen sollte, rede es mir aus!!!".


    (Teil 1, weil zu lang ...)

    Meine Tochter spielt auch super gerne mit Puppen. Neuerdings verändert sich der Trend ein wenig, sie liebt und versorgt zwar immer noch ihre Babypuppe, da diese aber keine Haare hat, kommen seit einiger Zeit verstärkt ihre Barbiepuppen und diese Regenbogen-Ponys zum Einsatz, weil man denen so schon Zöpfchen flechten kann. Überhaupt verbraucht sie gerade Unmengen an Haargummis, Spängchen, Lipgloss und Schmuck, um sich und ihre Puppen zu verschönern. Und auch die Mama muss des öfteren herhalten. 8I Um den Frisurenkreationen meiner Tochter zu entgehen, steht also ein Schmink- und Frisier-Puppenkopf GANZ WEIT OBEN auf der diesjährigen Wunschliste! Außerdem soll sie einen eigenen "Frisiertisch" bekommen, eine kleine Schmuckkommode hat sie ja schon, im Prinzip fehlt uns nur noch ein bisschen Platz (Aufräumarbeit) und ein Spiegel. Außerdem überlege ich, ihr eine Kreidetafel oder Tafelfolie an die Wand zu machen. Und für ihre unzähligen Gemälde brauchen wir dringend auch eine passende Aufbewahrungsmöglichkeit, habe da eine tolle Tasche mit Fächern für großformatige Bilder bei Jako-o entdeckt.


    Wir sind jetzt übrigens von Lego Duplo auf Lego Friends umgestiegen. Da sie sich für ihre Holzeisenbahn gar nicht mehr interessiert, kommt die jetzt erst mal auf den Dachboden. Dafür will sie plötzlich einen Autoteppich haben, der passt auch zu den Figuren und Autos von Lego Friends ...


    Ehrlich gesagt habe ich mir über die Wunschliste meiner Tochter noch gar keine großen Gedanken gemacht, diese Wünsche ergeben sich irgendwie ganz von alleine ...


    Ach ja, Basteln ist auch immer toll: Bügelperlen, Playmais, Pappmaché-Figuren und leere Schachteln zum selbst bekleben, Schmucksteine und Co. ...


    Es müssen ja nicht lauter "große" Geschenke sein. Über eine Ladung Haarspängchen oder Bastelzubehör freut sich meine Tochter genauso sehr.

    Hmmm ... Ok, mag sein, dass ich etwas "verklemmter" bin als andere und dass ich mein eigenes Schamempfinden automatisch auch auf andere übertrage. Es gibt sicher Mitmenschen, die den Anblick einer stillenden Mutter gar nicht groß wahrnehmen oder sogar romantisch finden. Aber genauso gibt es eben auch viele Mitmenschen, die da anders empfinden. Und ja, irgendwo stand es auch mal, es geht vielleicht gar nicht so sehr um die nackte Brust an sich, von der man in den meisten Fällen tatsächlich fast nichts sieht. Es geht um den Akt selbst. Da spielt die Phantasie eine ganz große Rolle. Die eigenen Vorstellungen und die eigene Haltung zum Stillen. Das ist vergleichbar mit erotischen Szenen in Filmen. Da sieht man im Prinzip auch nichts, aber man WEISS was da passiert, und der Rest spielt sich im Kopf ab. Solche "versteckten" Szenen haben eine nachweislich viel stärkere Signalwirkung, als wenn alles bis ins Details sichtbar wäre.


    Und ich gebe zu, dass das "Problem" weniger bei den stillenden Müttern selbst liegt, als in einer teilweise noch etwas hinterher hinkenden Sichtweise in unserer Gesellschaft. Ok. Aber nichts desto trotz lebe ich nun mal in dieser Gesellschaft und muss mich da - finde ich - auch ein bisschen anpassen. Ja, ok, Schamgefühle und Co. sind anerzogen. Aber deswegen kann ich doch trotzdem ein bisschen auf die für unsere heutige und hiesige Gesellschaft geltenden Regeln Rücksicht nehmen. Ich brauche mir nicht einbilden, dass ich durch ein paar mal öffentliches Stillen die Meinung einer ganzen Gesellschaft verändern kann oder die Erziehung und Prägung anderer Menschen rückgängig machen kann. Mir werden trotzdem immer wieder Menschen begegnen, die für das Stillen in der Öffentlichkeit kein Verständnis haben, weil sie da eben ein anderes Schamempfinden besitzen.


    Es hängt ja auch immer sehr stark davon ab, in welcher Situation und Lebensphase sich der andere gerade befindet. Meine Mitmenschen haben sich wahrlich nicht alle gerade erst gestern mit dem Stillen beschäftigt. Da gibt es Ältere denen bei der Geburt der eigenen Kinder noch gesagt wurde, Flaschennahrung sei das beste. Da gibt es junge Menschen, die noch gar nichts vom Kinderkriegen wissen wollen oder gar dem Vorurteil frönen, dass sich jede junge Mutter mit der Geburt eines Babys von der sexy selbstbestimmten Frau in eine plumpe, unansehnliche "Mutti" verwandelt. Da gibt es Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch, denen der Anblick einer glücklich stillenden Mutter fast das Herz bricht. Kurz: Wir sind nicht alleine auf dieser Welt.


    Ganz besonders denke ich dabei z. B. an jugendliche Heranwachsende, die gerade dabei sind, ihre eigene Sexualität zu entdecken und die den Anblick einer fremden Brust eher "bäh" finden. Und der Gedanke daran, dass die eigenen Eltern noch Sex haben könnten, löst bei vielen Pubertierenden Würgereize aus. Das hat weniger was mit Erziehung zu tun, sondern ist ein normaler Reifeprozess und Teil der Abnabelung von den Eltern und der eigenen Identitätsfindung. So ein Teenie hat gerade heraus gefunden, wie empfindsam und erogen die weibliche (respektive eigene) Brust ist. Was geht dem wohl durch den Kopf bei der Vorstellung eines stillenden Babys? Dass gerade sehr junge Mütter häufig nicht oder nur sehr kurz stillen und auch nicht gerne in der Öffentlichkeit, ist für mich nur logisch und nachvollziehbar. Vielleicht fehlt ihnen einfach noch die nötige Reife. Aber man muss den Menschen auch Zeit geben zu reifen.


    Ich weiß noch sehr genau, dass es mir als Teenie immer unheimlich peinlich war, wenn ich irgendwo mal eine stillende Mutter gesehen habe. Das war so eine Mischung aus Ekel und Faszination. Und als höflich erzogenes Mädchen wusste ich auch gar nicht so recht, wo ich hingucken soll. Auf keinen Fall wollte ich, dass die Mutter denkt, ich starre ihr auf den Busen. Besonders schlimm war es, wenn die betreffende Mutter mich dann auch noch in ein Gespräch verwickelt hat. Beim Gespräch soll man dem Gesprächspartner ja bitte in die Augen sehen. Aber trotzdem natürlich nicht auf den Busen oder das nuckelnde Baby starren. Oh Gott, ich war völlig überfordert mit solchen Situationen.


    Und genau das meine ich: Da hat der stillenden Mutter einfach das nötige Fingerspitzengefühl gefehlt, um zu merken, dass mir die Situation unangenehm war.


    Es gibt noch etliche andere Beispiele dafür. So ist auch Küssen in der Öffentlichkeit längst "gesellschaftstauglich" geworden (zumindest in hiesigen Breitengraden). Trotzdem bin ich wahrlich nicht sehr scharf darauf zusehen zu müssen, wenn sich ein Paar minutenlang gegenseitig die Zunge in den Hals steckt. So was können die bitteschön auch zuhause machen.


    Ich kann es nicht besser ausdrücken, was ich meine. Aber ich denke es kommt echt auf den Einzelfall drauf an. Es ist (für mich) z.B. ein Unterschied, ob ein Neugeborenes bzw. ein Säugling aus Hunger gestillt wird, oder ob ein Kleinkind sein Nuckelbedürfnis stillt. Wie gesagt, ab einem gewissen Alter konnte meine Tochter durchaus auch mal ein paar Minuten warten oder hat bereits andere Nahrung akzeptiert. Die absolute, unaufschiebbare, dringende Notwendigkeit fürs Stillen, die hier schon ein paar mal als Argument vorgebracht wurde, verliert sich einfach mit zunehmendem Alter des Kindes. Es macht auch einen Unterschied, wie gut das Stillen schon klappt. Manche sind ein so gut eingespieltes Team, dass das Kind sich selbständig andocken kann, das ganze wirklich sehr diskret und unter dem T-Shirt passiert und in wenigen Minuten erledigt ist. Hat man aber einen Zappelphilipp oder ist "Stillanfänger" und muss erst umständlich mit mehrmaligen Versuchen dem Baby die Brustwarze in den Mund legen, weil es nicht selbst danach greift, oder so wie ich wochenlang mit Stillhütchen, Stilleinlagen und Spucktüchern herumhantieren muss, dann ist es vielleicht doch ratsamer, dass nicht unbedingt unter den Augen Fremder zu tun, die damit gar nichts anfangen können. Und auch wenn es leider dazu gehört und mindestens genauso natürlich ist, aber ich finde es auch ziemlich unappetittlich, wenn ich in einem Restaurant sitze, mich auf mein Essen freue, und neben mir reiert ein frisch gestilltes Baby gerade mit vollem Druck seiner Mama das über die Schulter geworfene Spucktuch voll. Machen nicht alle Babys, ja. Aber der Geruch von ranziger, warmer Muttermilch und der Anblick von erbrochener Milch können gerade in einem Restaurant zuweilen etwas störend und unappetittlich wirken. Kann das irgend jemand nachvollziehen????


    Es gibt verdammt vieles, was "normal" und "natürlich" ist und trotzdem nicht in die Öffentlichkeit gehört. Und das eine vom anderen zu unterscheiden, dafür braucht man keine allgemeingültigen Regeln und Gesetze, sondern ein gewisses Maß an Feingefühl und Empathie. Einfach vielleicht doch manchmal darüber nachzudenken, wann das öffentliche Stillen meines Kindes angemessen ist und wann es vielleicht für alle Beteiligten "netter" wäre, sich zurück zu ziehen.


    So wie bei dem Schwiegervater, dem man es nicht "zumuten" möchte, dass er beim Stillen zuguckt, weil man weiß, dass es ihn stören würde. So wie bei dem Teeniesohn einer Freundin, den man nicht auch noch in ein Gespräch verwickelt, wenn man merkt, dass ihm der Anblick einer stillenden Mutter sowieso schon peinlich ist. So wie ich zumindest bei Restaurantbesuchen das Füttern/Stillen und Bäuerchen machen vielleicht doch mal etwas nach draußen verlagere oder mich in eine diskrete Ecke zurück ziehe, wenn ich weiß, dass mein Kind gerade eine etwas exzessive Spuckphase hat und ich den anderen Gästen nicht den Appetit verderben möchte.


    DAS meine ich mit Rücksichtnahme. Von Fall zu Fall. Weil ich nicht nur Toleranz FÜR stillende Mütter erwarten kann, sondern auch VON ihnen.