Beiträge von Manna

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    Zunächst mal: Ich will und wollte niemanden kritisieren oder behaupten, ihr würdet es falsch machen und ich mache alles besser. Ich schrieb ja: Das ist MEIN individueller Weg, der zu MEINEM Kind und zu mir passt. Und ich hab mein Kind auch nicht mit Bedienungsanleitung geliefert bekommen und musste erst suchen und probieren, was denn bei uns funktioniert und was nicht. Und nur, weil solche Spiele oft oder meistens gut klappen, heißt das nicht, dass das IMMER so ist. Selbst bei meiner kooperativen Tochter gibt es Tage, an denen sie nur auf Widerstand gepolt ist. Und wie bei Trin: Ja, auch ich würde dann nicht mit massiver Gewalt aufs Zähneputzen bestehen, sondern es dann in dreiherrgottsnamen eben mal ausfallen lassen. Solche Momente, in denen meine Tochter größtmöglichen Widerstand geleistet hat, haben mir aber immer wieder auch gezeigt, dass es wichtig ist, sein Kind auch ernst zu nehmen. ich kann wieder nur für MEIN Kind sprechen (nach wie vor ohne Vergleichsmöglichkeiten), aber wenn die mal ihre Kooperation verweigert, dann gibt es fast immer auch einen Grund dafür. Etwa wenn sie partout nicht zum Schwimm- oder Turntraining oder in den Kindergarten wollte, Zeter und Mordio geschrien und sogar geheult hat. Da hätte ich selbst mit aller Konsequenzen und Härte nichts ausrichten können, auch wenn ich im ersten Impuls oft erst mal etwas verzweifelt und wütend ob der plötzlichen und außerplanmäßigen Weigerung war. Aber wenn ICH es dann geschafft habe, mich wieder zu beruhigen, meinem Kind nicht mit Widerstand sondern mit Verständnis zu begegnen, sie zu trösten und ernst zu nehmen, statt sie unter Druck zu setzen, und wenn irgend möglich auf ihre Forderung einzugehen - sprich Kindergarten oder Training an diesem Tag dann eben mal ausfallen zu lassen (dieses Privileg hatte ich gsd meistens), dann hat sie da so unglaublich dankbar und erleichtert drauf reagiert und sich umgekehrt sofort wieder mit größtmöglicher Kooperationsbereitschaft bedankt. Weil sie WIRKLICH einen Grund hatte, warum sie nicht wollte. Und weil es ihr gut tat zu sehen, dass ich sie ernst nehmen und im Zweifelsfall auf IHRER Seite stehe.


    Und was das Beispiel mit dem Klettern betrifft: Ich rede von MEINEN persönlichen Grenzen, die freilich ganz woanders liegen als bei anderen Müttern. Wenn mein Kind mich ohne Vorwarnung von hinten anspringt, mit inzwischen über 20 Kilo auf mir rumklettert, mir dabei in die diversen Weichteile tritt, ich mich kaum noch aufrecht halten kann und vor Kreuzschmerzen losheulen möchte, dann KANN ich da keine Rücksicht auf mein Kind nehmen. Das ist ein Moment in dem sie auf MICH Rücksicht nehmen muss. Ja muss! ich bin auch nur ein Mensch. Und in dem genannten Beispiel geht es um sehr konkrete, körperliche Grenzen, darum dass sie mir weh tut und meine Kraft nicht ausreicht (wir hatten schon ein paar solcher Situationen, deshalb erwähne ich das hier). Da reagiere ich dann auch einfach nur noch, ganz ohne pädagogischen Hintergedanken, und lasse einen lauten und deutlichen Brüller fahren, dass sie SOFORT von mir runter soll! Wenn mir jemand mit dem Absatz auf die Zehen tritt, "erdulde" ich das ja ganz sicher auch nicht!


    Aber Trin, wenn an dir ein vielleicht etwas kleineres und leichteres Kind herumklettert und du dabei sogar noch in der Lage bist, weiter zu lesen, dann ist das doch ok. Wenn du für dich entscheidest, dass du das grad akzeptieren kannst, dann tu es. Ich unterstelle niemandem, dass er zu schwach wäre, notwendige Grenzen zu ziehen und ich sage auch nicht, dass alle Eltern die gleichen Grenzen ziehen müssen. Ich rede davon, die eigenen Grenzen wahr und ernst zu nehmen. Und es ist dein gutes Recht dich zu wehren, wenn deine Kinder zu weit gehen. Nicht mehr und nicht weniger. Ich habe z.B. überhaupt nichts dagegen, wenn meine Tochter auf dem Sofa hüpft. Andere Eltern kriegen da die Krise. Ich werde allerdings nervös, wenn meine Tochter beim Spielen ständig gegen die Wand donnert (das dröhnt durchs ganze Haus) und gehe dazwischen. Für andere Eltern ist das normaler "Kinderlärm", die nehmen das schon gar nicht erst zur Kenntnis.


    Wie gesagt, menschen sind verschieden, Eltern auch. Jeder hat andere Grenzen, andere Dinge die ihm wichtig sind oder ihn stören. Im Zusammenleben mit den eigenen Kindern gilt es, diese Grenzen - die eigenen und die des Kindes! - herauszufinden, auszuloten ob und welche Grenzen evtl. verschiebbar sind (das was Trin mit "weiterentwickeln" meinte) und Wege zu finden, wie alle Beteiligten die Grenzen des jeweils anderen möglichst wahren können.


    Und ja, Kiwi, du hast recht, ich kann mich in das Zusammenleben mit einem autonomen Kind wirklich nur schwer hinein versetzen. Mir begegnen solche autonomen Menschen (Erwachsene) auch im Alltag manchmal und ich komme meist nur schwer bis gar nicht mit ihnen zurecht. Für mich wäre es wohl die größtmögliche Herausforderung - oder die größtmögliche Katastrophe - wenn ich ein solches Kind hätte.


    So wie du deine Große beschreibst, klingt sie nach einem unglaublich pfiffigen, klugen, starken Kind, was ich absolut positiv finde. Ich wäre stolz auf ihre Argumentationsfähigkeit und die Fähigkeit, Dinge zu durchschauen und zu hinterfragen. So weit, so toll. Sobald diese Autonomie aber in Egoismus und Rücksichtslosigkeit umschlägt, bekomme ich allerdings Probleme. Erst recht wenn noch andere Familienmitglieder vorhanden sind, die darunter leiden.


    Im Alltag mit einem solchen Kind würde ich aber wohl sicher sehr schnell ein Gespür dafür bekommen, wie viel Kooperation, Entgegenkommen und Rücksichtnahme sie zu leisten in der Lage ist - und das auch entsprechend honorieren. Sie wird wohl kaum 24/7 mit dem Kopf durch die Wand wollen (oder doch???), sondern auch "nachgiebigere" Momente haben.


    Mir sind Fähigkeiten wie Empathie, Rücksichtnahme, Respekt und Toleranz anderen gegenüber sehr wichtig. Wichtiger sogar als Durchsetzungsvermögen, um ehrlich zu sein. Ich bin auch selbst ein eher nachgiebiger, harmoniebedürftiger und konfliktscheuer Mensch. Deshalb sage ich ja, dass ich mit einem sehr willensstarken, autonomen Kind, das regelmäßig meine Grenzen und die der anderen verletzt, große Probleme hätte. Aber sofern sie von Haus aus mit einem Frontallappen im Gehirn ausgestattet ist (das Empathiezentrum im Gehirn), sehe ich durchaus Möglichkeiten, auch einem autonomen Kind so etwas wie Rücksichtnahme und Einfühlungsvermögen und Teamfähigkeit zu vermitteln. Auf welche Weise das allerdings gelingen kann, da gibt es sicher kein Pauschalrezept.


    Ich persönlich neige dazu, sehr vieles zu verbalisieren. Auch das funktioniert garantiert nicht bei jedem Kind und schon gar nicht immer. Ich darf auch keine unmittelbare Reaktion oder "Erfolg" erwarten. Aber im Normalfall sind Kindern ihre Eltern wichtig und sie interessieren sich auch für deren Meinung. Dass, was Eltern zu ihren Kindern sagen, kommt fast immer auch an, und wird auf die eine oder andere Art auch "verarbeitet".


    Wie gesagt: Jede Familie hat ihre ganz eigenen Herausforderungen und ihre ganz eigenen Wege, damit umzugehen. Wenn sich euer Weg für euch und für eure Kinder gut und richtig anfühlt, dann seid ihr zu beglückwünschen, egal was Außenstehende sagen oder denken oder vermeintlich anders bzw. besser machen würden. Wenn aber das Gefühl überwiegt, dass das Gleichgewicht in der Familie nicht mehr funktioniert und dass einer oder mehrere beteiligte Familienmitglieder leiden, dann muss man zwangsläufig darüber nachdenken, was man ändern kann, damit es allen Beteiligten wieder besser geht.


    Übrigens, weil supergreen was von "Jähzorn" schrieb: Ich war selbst so ein jähzorniges Kind, hatte als kleines Kind teilweise üble Aussetzer, wenn ich in Rage (oder besser gesagt: an meine Grenzen) geriet. Bei mir war das aber nicht Teil meiner Persönlichkeit oder Ausdruck meiner eigenen Autonomie. Ich war nie ein übermäßig willensstarkes Kind. Oder vielleicht wäre ich eines gewesen, aber mein Vater lies das nicht zu. Bei mir waren diese Ausbrüche Ausdruck purer Verzweiflung und Hilflosigkeit gegenüber der extremen Willensstärke meines Vaters. Das Gefühl "falsch" zu sein und nicht verstanden zu werden hat in mir eine Art "Selbsthass" ausgelöst, die sich in massiven Wutanfällen und aggressivem, teilweise gewalttätigem Jähzorn und sogar Selbstverletzungen geäußert hat. Wenn man es mit einem solchen Kind zu tun hat, sollte man einen derartigen Hilferuf tunlichst ernst nehmen und nach Hilfe suchen bzw. das eigene Verhalten überdenken. Was ich DRINGEND gebraucht hätte, wäre ein kooperativer und einfühlsamer Vater gewesen. Vielleicht reagiere ich auch deshalb so sensibel auf dieses Thema ...

    Trin, in sehr, sehr vielem, was du schreibst, kann ich mich auch selbst wiederfinden. Auch wir gehen so gut wie möglich auf die Bedürfnisse und die Persönlichkeit unserer Tochter ein - meist mit dem Ziel, es uns selbst leichter zu machen. Ich bin überhaupt nicht für das Austragen irgendwelcher Machtkämpfe gestrickt. Wenn ich täglich mit und gegen mein Kind kämpfen müsste, würde ich sicher sehr darunter leiden. Und vor allem, wenn ich das Gefühl hätte, dass mein Kind permanent meine eigenen Grenzen und Bedürfnisse ignoriert und verletzt. Ich behaupte aber, dass das schon alleine deshalb nicht passiert, weil ich "Ausweichmöglichkeiten" schaffe, Kompromisse und Alternative suche und anbiete, umgekehrt auch die Grenzen und Bedürfnisse meiner Tochter respektiere und erfülle und gleichzeitig aber auch da, wo es mir wichtig ist, deutlich meine Grenzen verteidige.


    Mal als Beispiel das von dir genannte Vorleseritual auf dem Sofa, bei dem mindestens eines deiner Kinder auf dir herumklettert: Ich turne und tobe durchaus gerne mit meiner Tochter, aber nicht immer. Ich bin auch mal müde, habe keine Kraft mehr, habe Rückenschmerzen, will eigentlich grad meine Ruhe oder kann mich schlicht nicht aufs Lesen konzentrieren, wenn jemand auf mir herumturnt. Und mein Kind wird ja auch immer größer und schwerer. Ich bin kein Packesel! Also kann es durchaus passieren, dass ich mich dagegen wehre, wenn mein Kind (ungefragt) auf mir herumklettert. Wenn ich das nicht will oder als unangenehm empfinde, mache ich das auch meiner Tochter deutlich klar. Das ist in dem Moment eine Grenze und ich will, dass sie diese Grenze einhält. Wenn sie dann beleidigt ist und mich für einen Spielverderber hält, bitte, soll sie. Wenn es mir wichtig ist, setze ich mich durch. An anderen Tagen wiederum lasse ich sie gewähren und halte gerne und geduldig als Kletterbaum her. Ich verbiete ihr das also nicht aus Prinzip und ich bin da auch nicht sehr konsequent und geradlinig. Das ist bei uns keine einheitliche Regelung ("Auf Mamas darf grundsätzlich nicht herum geklettert werden!") sondern eine höchst individuelle, von der jeweiligen Tagesform abhängige Entscheidung. Aber: Ich erlaube mir zu sagen, wenn ich gerade etwas nicht möchte! Das wäre etwas, was ich jetzt nicht grundsätzlich meinem Kind zuliebe "aushalten" würde, wenn ich merke, dass es mir selbst nicht gut tut.


    Bei vielen anderen Situationen bemühe ich mich um ähnlich kreative Lösungen wie du. Da muss man manchmal ein bisschen ausprobieren, bis man passende Wege gefunden hat, die das Kind auch annimmt. Beim Zähneputzen hatten wir irgendwann eine sprechende "Frau Zahnbürste" und ab da so gut wie nie mehr Diskussionen übers Zähneputzen sondern im Gegenteil viel Spaß zusammen. Beim Essen gibt es einige Tischmanieren, die mir wichtig sind (beide Hände auf dem Tisch, nicht "rumlümmeln", nicht schmatzen (ich reagiere total allergisch auf dieses Geräusch!)), dafür gibt es andere Regeln, bei denen ich problemlos großzügig sein kann (Kind muss nicht am Tisch sitzen bleiben, bis alle fertig sind, und ich helfe auch einer 6-jährigen gerne noch beim Schneiden, auch wenn ich weiß, dass sie es durchaus selber könnte, wenn sie denn wollte ...). Da ist mir der Frieden bei Tisch wichtiger als das Durchsetzen irgendwelcher Regeln. Bzw. diese Regeln hängen sehr stark davon ab, was mir (und meinem Mann) wirklich wichtig oder ein Bedürfnis ist. Mich stört es wie geschrieben tatsächlich sehr, wenn jemand schmatzt (ich reagiere auf nahezu alle Geräusche sehr empfindlich, auch z.B. auf Schnarchen oder Nase hochziehen), und ich kann es auch nicht leiden, wenn man mit dem Essen nicht auf mich wartet und finde das unhöflich. Wir fangen gemeinsam an zu essen, wenn ALLE am Tisch sitzen. Das sind Regeln, die mir - ganz persönlich - sehr wichtig waren, und die ich deshalb auch durchgesetzt habe. Anderen ist so etwas vielleicht nicht so wichtig. Menschen sind eben verschieden, Eltern auch.


    Und Anziehen: Auch hier haben wir festgestellt, dass es bei unserer Tochter wunderbar funktioniert, wenn wir uns um die Wette anziehen. Ihr ist es auch furchtbar wichtig, dabei möglichst immer zu gewinnen. Und für mich ist es kein Beinbruch, bei diesem Spiel mitzumachen - und sie von mir aus auch gewinnen zu lassen. #augen


    Das meinte ich mit "kooperativen Eltern". Man sollte nicht nur von den Kindern Entgegenkommen verlangen (aber auch!), sondern umgekehrt auch seinen Kindern entgegen kommen. An welchen Stellen die Eltern sich "durchsetzen" und auf ihre eigenen Regeln pochen und an welchen Stellen sie Kompromisse eingehen und dem Kind zuliebe auch mal Fünfe grade sein lassen, das muss jede Familie ganz individuell für sich selbst aushandeln. Und das hängt in großem Maße natürlich auch von der jeweiligen Persönlichkeit des Kindes (aber auch der der Eltern) ab. Je autonomer und willensstärker mein Kind ist, desto mehr muss ich ihm vielleicht entgegen kommen. Und umgekehrt: Desto mehr Kraft und Stabilität benötige ich auch selbst, um meine eigenen Grenzen zu wahren und die (wenigen) Regeln durchzusetzen, die mir wichtig sind.


    Leider gelingt es beileibe nicht allen Eltern, da ein gesundes Gleichgewicht hinzubekommen. Und ich bin auch ganz ehrlich: Ich weiß nicht, ob ich es bei mehr als einem Kind genauso gut hinbekommen würde, ein solches Gleichgewicht zu finden, wie wir es aktuell in unserer Familie haben. Das ist eine Angst, die mich immer wieder umtreibt ... und mich bislang auch davon abgehalten hat, ein zweites Kind in die Welt zu setzen ... #schäm #angst :S

    Kiwi, entschuldige, ich wollte dir mit meiner Aussage nicht auf die Füße treten. Ich hatte das auch nicht als Behauptung, sondern als Frage, als Diskussionsgrundlage gemeint. Meine Theorien diesbezüglich sind sicher nicht der Weisheit letzter Schluss, und dass mir mit nur einem Kind die Vergleichsmöglichkeiten fehlen, weiß ich selbst. Ich weiß auch, dass Kinder tatsächlich extrem verschieden sein können, was z.B. Sensibilität oder Temperament betrifft. Die Tochter einer Freundin - nahezu gleich alt wie meine Tochter - ist z.B. super empfindlich. Beim geringsten Wehwehchen, der geringsten Herausforderungen, Situationen die ihr Angst machen oder die sie nicht sofort bewältigt, tickt sie regelrecht aus. Schon als Baby konnte sie schreien, dass man meinte, die beamt sich gleich weg. Und auch als Kleinkind reichte ein Mini-Kratzer, ein anderes Kind, dass zufällig grad das gleiche Spielzeug haben wollte, oder eine umherschwirrende Fliege (!), um das Kind in einen völlig hysterischen und panischen Zustand zu versetzen. Ich gestehe, ich stand am Anfang meist auch erst mal fassungslos daneben und konnte nicht wirklich nachvollziehen, was dieses Kind grad hat bzw. warum sie derart extrem reagieren muss. Mal abgesehen davon, dass Lautstärke und Frequenz enorm an den Nerven zerren. Die Eltern haben anfangs in meinen Augen vorbildlich und sehr rabig reagiert, haben ihr Kind ernst genommen und so gut es ging getröstet und beruhigt (was meist sogar ganz gut funktioniert hat). Bis der kleine Bruder zur Welt kam. Ab da gerieten auch die Eltern immer mehr an ihre Grenzen - und griffen (notgedrungen?) zu "härteren" Maßnahmen. Statt Verständnis und Trost hagelte es Vorwürfe und Drohungen. Die Tochter wurde systematisch "gefügig" gemacht. Mit Erfolg: Sie hat ihre Wutanfälle und Kreischattacken und auch ihre Ängste heute deutlich besser im Griff (so scheint es zumindest), kann sich schneller beruhige und tickt nicht mehr bei jeder Kleinigkeit aus. Ob und wie viel Seele und Persönlichkeit dabei auf der Strecke geblieben ist, wie sehr die Erziehung der Eltern der Beziehung zu ihrem Kind geschadet haben, und ob die Tochter von dieser "antrainierten" Fähigkeit im späteren Leben vielleicht einmal profitieren wird, darüber kann man nur spekulieren ... Ich denke schon, dass die kleine Seele gelitten hat und bilde mir auch ein, dem Kind eine innere Unsicherheit und Traurigkeit anzusehen. Sie ist nicht mehr "lebendig", nicht mehr "echt". Ein hoher Preis in meinen Augen. Allerdings weiß ich nicht, wie gut ich mit einer solchen Persönlichkeit zurecht gekommen wäre, ob ich bessere Nerven gehabt oder bessere "Methoden" gefunden hätte. Ich weiß nur, dass ich mir auf keinen Fall ein zweites Kind zugetraut/zugemutet hätte, wenn ich schon mit dem ersten so überfordert bin. Auch das ist keine "Lösung" für jeden, sondern meine höchst persönliche. Wir haben auch deshalb nur ein Kind, weil wir uns lange Zeit schlicht kein zweites Kind zugetraut hätten.


    Mir macht das immer ein bisschen Angst, wenn ich vom "täglichen Kampf" in anderen Familien lese und davon, wie viele Eltern regelmäßig bis an ihre Grenzen gehen. Sich aufzureiben zwischen zwei, drei oder vier Kindern, mit unterschiedlicher, teils starker, teils schwieriger Persönlichkeit, mit Lärm, Streit, Sorgen und Saustall im Haus und "nebenbei" auch noch den eigenen beruflichen Anforderungen. Das ist nicht meine Vorstellung von "Familienglück". Muss das so sein? Dass man die Persönlichkeit seiner Kinder akzeptiert ist eines. Aber muss man selbst daran zerbrechen? Sich selbst aufgeben um nu ja die eigenen Kinder nicht zu verbiegen? Es klingt oft so unheimlich anstrengend. Ich bekomme es immer nur in Auszügen mit. Ein Mädchen aus unserer Nachbarschaft beispielsweise, dass mit meiner Tochter in eine Klasse geht, ist auch so ein "schwieriges Persönchen". In meinen Augen nimmt sich das Mädchen oft ein bisschen zu wichtig. Sie spiel gerne die Diva und alle müssen nach ihrer Pfeife tanzen. Klappt es nicht so wie sie das will, reagiert sie stur und aggressiv. Sie wird verbal dann sehr ausfallend, ist umgekehrt aber kein bisschen gesprächsbereit oder kompromissbereit (also eines dieser gänzlich umkooperativen Kinder). Wenn andere mit ihr reden, einen Vorfall klären oder sich einfach nur bei ihr entschuldigen wollen, rennt sie weg oder hält sich die Ohren zu. Ihr Verhalten hat mich schon oft geärgert und ich gebe zu, dass ich mir so etwas von meiner Tochter nicht gefallen lassen würde. Ich finde es wichtig, dass auch Eltern ihre Grenzen waren. Ich will auch umgekehrt mit Respekt behandelt werden. Wenn mich aber jemand anbrüllt oder im Gespräch die Ohren zuhält oder wegrennt, ist das ein höchst respektloses Verhalten dem anderen gegenüber. Und ich finde nicht, dass ich mir das gefallen lassen muss. Auch von einem Kind nicht.


    Auch da wieder: Ist es wirklich immer nur die Persönlichkeit des Kindes? Oder wird die jeweilige Persönlichkeit eines Kindes nicht auch durch die Reaktionen und Verhaltensweisen der Eltern mit beeinflusst? Wir wollen unsere Kinder nicht "verbiegen", aber müssen wir ihnen deshalb alle Allüren durchgehen lassen? Ich halte mich für eine sehr rabige Mutter, komme meiner Tochter viel und gerne entgegen, setze ihr aber durchaus auch Grenzen. Für meinen Geschmack sogar noch zu wenig. Sorry wenn ich an dieser Stelle schon wieder ein Zitat (von Jesper Juul) bringe, aber es hat sehr, sehr viel zu meinem Verständnis bezüglich "Grenzen" beigetragen: "Es ist ein weiterverbreiteter Irrtum zu glauben, dass Kinder Grenzen brauchen. Es sind viel mehr die Eltern, die zeigen sollten, wo ihre Grenzen liegen." Das trifft es ziemlich genau. Ich arbeite daran, im Zusammenleben mit meiner Tochter viel mehr auch auf meine eigenen Grenzen zu achten. Das gelingt mir beileibe nicht immer. Aber ich erlaube mir, meiner Tochter deutliches Feedback zu geben, wenn mir ihr Verhalten nicht passt, wenn sie mit ihrem Verhalten (oder ihrer Persönlichkeit?) eine meiner Grenzen verletzt. Umgekehrt erlaube ich ihr aber das gleiche!


    Ich nehme mir für mich heraus, dass andere in gewissem Maße auch auf mich Rücksicht nehmen. Ob jetzt jemand mal auf mich warten muss, weil ich aufgehalten wurde oder etwas länger brauche, ob ich darum bitte, dass man in normalem Ton mit mir spricht (auch wenn es sich um Kritik handelt) und mich nicht anbrüllt, oder ob ich erwarte, dass man mir in einem Gespräch auch zuhört und nicht einfach wegläuft und mich stehen lässt - das sind normale, gesellschaftliche Verhaltensregeln und in meinen Augen auch wahrlich nicht zuviel verlangt. Aber offenbar ist es um ein Vielfaches schwieriger, einem wenig-kooperativen Kind solche "Spielregeln" zu vermitteln, als einem "pflegeleichten" Kind.


    Ich denke, es ist eine Mischung aus mehreren Faktoren: Wie ist die Persönlichkeit des Kindes gestrickt, wie "stark" und wie kooperativ ist das Kind, wie gut können die Eltern sich abgrenzen, auf welche Weise setzen sie diese Grenzen durch, wie reagieren die Eltern generell auf die Persönlichkeit ihres Kindes, wie stark ist die Persönlichkeit der Eltern (starkes Kind trifft auf starkes Elternteil, starkes Kind trifft auf "schwaches" Elternteil, "schwaches" Kind trifft auf starkes Elternteil, etc.), ... "Kooperationsbereitschaft" ist etwas, dass man - in Teilen - von Haus aus mit auf die Welt bringt. Dieses vorhandene Kooperations-Potential kann man natürlich fördern. Und ich glaube, dass man Kooperationsbereitschaft - in Teilen! - auch ein Stück weit anerziehen kann. Das ist also ein Gesamtkonstrukt. Grundvoraussetzung für eine gelungene Kooperations-Erziehung ist (aus meiner ganz persönlichen Sicht), dass ich mir den anderen zum Freund mache, zum Vertrauen, zum Verbündeten, und ihn nicht unter Druck setze. Ich begegne ihm mit Verständnis und Respekt. Nur dann habe ich auch eine Chance, dass er gewillt ist, mit mir zu kooperieren. Kooperationsbereitschaft ist etwas, worum man bitten und dass man vorleben, nicht aber einfordern kann. Bzw. kann man doch, nur zu welchem Preis ...


    Ok, ich gebe zu, mein Geschreibsel ist etwas wirr und gehört auch gar nicht hierher. Wobei ich zugeben muss, dass mich dieses Thema sehr interessiert und ich diese Diskussion auch gerne noch vertiefen würde, weil ich sicher auch für mich noch einiges daraus lernen kann. Ich habe als Einzelkindmutter eines (meistens) sehr kooperativen Kindes eine verständlicherweise sehr einseitige und unvollständige Sicht auf die Dinge. Ich kann mich auch nur schwer hineinversetzen in das Leben einer Mutter mit mehreren unkooperativen Kindern - das wäre für mich der blanke Horror! An dieser Stelle also #respekt an Trin und Kiwi und alle Mütter/Eltern, die diese Herausforderung Tag für Tag wuppen müssen!


    Wenn Interesse besteht, kann diese Diskussion ja gerne in einen eigenen Thread ausgelagert werden ...

    Hm, was Kiwi sagt stimmt mich jetzt grad auch ein bisschen nachdenklich. Ich habe z.B. ein - in meinen Augen - durchaus sehr kooperatives Kind. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mir das nicht auch manchmal - unbewusst - "wie einen Orden um den Hals hänge", bzw. ob ich auf andere Eltern vielleicht manchmal so wirke. Ich "prahle" nicht mit meinem Kind, ich mache aber auch keinen Hehl daraus, dass ich sie ziemlich toll finde und sehr glücklich mit ihr bin. Es gibt wenig, was ich an ihr zu kritisieren habe. Das hat aber denke ich weniger mit einem verklärten, rosaroten Blick oder eigener Selbstüberheblichkeit zu tun, sondern mit meiner Grundeinstellung zum Kind. Mein Lieblingszitat an dieser Stelle lautet immer: "Wenn du dein Kind betrachtest, was siehst du dann? Siehst du das, was noch nicht stimmt, was noch "korrigiert" werden muss, die Fehler deines Kindes? Oder siehst du das, was wundervoll an ihm ist?" Genau das meine ich: Man sollte sich stets seinen POSITIVEN Blick auf das Kind bewahren. Ich mag es überhaupt nicht, wenn jemand ständig an mir herumkritisiert und mir das Gefühl gibt, ich könne ihm scheinbar nichts recht machen. Und deshalb will ich auch meiner Tochter nicht dieses Gefühl geben. Und ich finde es auch ziemlich daneben, anderen gegenüber über das eigen Kind "abzulästern", am besten noch in dessen Beisein (warum glauben eigentlich so viele Eltern, ihre Kinder wären taub???). Auch das ist etwas, was ich aus Prinzip nicht mache. Wenn ich über mein Kind spreche, dann fast ausschließlich positiv. Mag schon sein, dass das bei anderen Eltern etwas überheblich ankommt, auch wenn es von mir nicht so gemeint ist sondern aus Respekt meiner Tochter gegenüber geschieht.


    Eine Freundin von mir z.B. ist oft nur am Maulen und Stöhnen über ihre beiden vermeintlich anstrengenden und unkooperativen Kinder. Ich denke schon, dass sie sich manchmal einfach etwas seelisch-moralischen Beistand von mir wünscht, dass ich ihr einfach mal zustimme und signalisiere, dass ich ihre Probleme verstehe und sowas auch kenne. Dass Eltern sich auch mal gegenseitig ausjammern wollen, ist ja legitim und nachvollziehbar. Aber leider kann ich vieles von dem, was sie mir berichtet, tatsächlich nicht nachvollziehen. Das mag z.B. einen daran liegen, dass ich ein Einzelkind habe und somit schon mal die typischen und nervenaufreibenden Geschwisterstreitigkeiten bzw. die Doppelbelastung im Alltag durch zwei noch relativ kleine und sehr unterschiedliche Kinder wegfallen. Das gebe ich zu und da maße ich mir auch gar keine Vergleiche an. Zum anderen glaube ich aber tatsächlich, dass viele ihrer Probleme "hausgemacht" sind und eine Frage der eigenen Einstellung dem Kind gegenüber. Ich kenne ihre beiden Kinder ja auch und habe sie schon oft in den verschiedensten Situationen erlebt. Und auch Streit und Knatsch habe ich miterlebt. Ich sehe ihre Kinder dennoch ganz anders als sie. Ich finde, sie hat zwei zauberhafte, wundervolle, sozial kompetente und durchaus kooperationswillige Kinder, die sich einfach nur viel zu oft missverstanden oder überfordert fühlen, und dagegen dann - verständlicherweise - rebellieren. Nur leider kann ich ihr diesen "anderen" Blick auf ihre Kinder irgendwie nicht vermitteln. Es ist aber auch furchtbar schwer, andere Mütter zu "kritisieren" oder zu "beraten", ohne ihnen auf die Füße zu treten. Und das steht mir ja auch eigentlich gar nicht zu ... :S


    Aber das ist ein weiterer Punkt, der mir in Kiwis Beitrag aufgefallen ist: Ich dachte bislang, dass alle Kinder von Geburt an kooperativ sind. Sie WOLLEN mit ihren Eltern kooperieren, sie orientieren sich von Anfang an am Verhalten der Eltern, kopieren diese und ahmen sie nach. Das kann mitunter auch Stilblüten treiben, denn Kinder halten uns dadurch auch einen Spiegel vor. Ich bin bisher immer davon ausgegangen, wenn mir das Verhalten meines Kindes nicht gefällt, sollte ich zuallererst mal mein eigenes Verhalten hinterfragen. Und auch: Das Verhalten eines Kindes macht immer Sinn! Wenn mein Kind also seine Kooperation verweigert, muss es einen Grund dafür geben (auch wenn der zugegeben nicht immer ganz einfach zu finden oder zu verstehen ist). Es kann vielleicht auch sein, dass das Kind schon zu lange kooperieren musste und Gefahr läuft, sich selbst (seine eigene Integrität) zu verlieren. Womit wir wieder bei der von Kiwi erwähnten individuellen Persönlichkeit wären. Kooperation ja, Selbstaufgabe nein! Ein Kind sollte immer es selbst bleiben dürfen! Man benötigt schon eine gewisse Portion Fingerspitzengefühl, um die Kooperationsbereitschaft eines Kindes zu erkennen und ANzuerkennen und gleichzeitig dem Kind nicht ZU VIEL Kooperation abzuverlangen. Ich denke, darin liegt vielleicht ein Großteil des Problems begründet.


    Vielleicht habe ich tatsächlich das Glück, ein von Haus aus sehr kooperatives und "gelehriges" Kind zu haben. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich es viel mehr zur Kenntnis nehme, wenn sie mit mir kooperiert, als wenn sie gegen mich rebelliert. Beides kommt bei uns vor, ganz klar. Aber der Ärger über den Widerstand meiner Tochter ist meistens sehr schnell wieder verflogen. Am Ende eines Tages erinnere ich mich vorwiegend an die positiven gemeinsamen Erlebnisse, nicht an den Ärger, Streit und Kummer, den wir miteinander hatten. Das klingt wirklich etwas "weichgespült", ich gebe es zu. Hilft mir im Alltag aber ungemein und fühlt sich außerdem sehr viel besser an. Ich werde aller Voraussicht nach nie wieder ein zweites Kind haben können und ich finde, dass meine Tochter ohnehin viel zu schnell groß wird. Ich will jeden Moment mir ihr auskosten und mich an die glücklichen Momente mit ihr erinnern. Ich will ihre kostbare, kurze Kindheit nicht mit Streit und Stress vergeuden. Dazu ist sie mir einfach zu wertvoll.


    Ja, ich gebe zu, ich bin nicht besonders konsequent. Ich bin eine dieser Mütter, die Wolfgang Greber in seinem Artikel (zu Recht?) kritisiert: Auch ich neige viel zu oft dazu, aus einer Situation heraus irgendwelche Konsequenzen anzudrohen, die ich dann doch nicht umsetze. Und ich stelle auch viel zu oft Regeln auf, an die ich mich dann selbst nicht halte. Ich bin inkonsequent und undiszipliniert und in der Konsequenz viel zu oft auch unzuverlässig. Ich weiß um meine Fehler und versuche weiterhin, daran zu arbeiten. Auf der anderen Seite bin ich in den letzten Jahren aber mit dem "Eine Hand wäscht die andere"-Prinzip verdammt gut gefahren. Ich komme meiner Tochter sehr oft entgegen (da, wo ich es für mich vertreten kann), dafür bedankt sie sich umgekehrt ihrerseits mit viel Entgegenkommen. Wir handeln sehr oft irgendwelche "Deals" aus (Du darfst/bekommst x, dafür machst du/bekomme ich y). Was nicht heißt, dass ich mir ihre Kooperationsbereitschaft mit Belohnungen oder Bestechungen "erkaufe". Ich biete z.B. keine Süßigkeiten oder Geschenke als Gegenleistung an, mache aber Zugeständnisse etwa bei der Zeiteinteilung im Tagesablauf (z.B. "Du gehst mit mir einkaufen, dafür spiele ich nachher mit dir Lego.") oder billige ihr mehr eigene Entscheidungen zu. Ob das auf Dauer so die geeignete Erziehungsmethode ist, wird sich zeigen. Meine Tochter ist jedenfalls sehr kompromissbereit und kann bereits verdammt gut verhandeln (was mir hundert mal lieber ist, als stur und trotzig ausschließlich den eigenen Dickschädel durchsetzen zu wollen).


    Vielleicht habe ich ja auch deshalb eine so kooperative Tochter, weil ich auch selbst eine sehr kooperative Mutter bin????


    (Übrigens, was mir auch schon oft aufgefallen ist: Wenn Mütter sich über die Sturheit und Dickköpfigkeit ihrer Kinder beschweren, sind sie meist selbst genauso stur und trotzig, merken es aber nur vielleicht nicht oder fühlen sich damit im Recht ...)


    So, genug Hypothesen für heute, ich muss wieder was arbeiten (so viel zum Thema "Disziplin" ... #schäm ).

    Wisst ihr, was mich an der ganzen Diskussion grad bedenklich stimmt? Vor kurzem war ja auch zu lesen, dass Jamie Oliver seine Tochter nicht schlagen möchte (oder zynisch ausgedrückt: sie nicht schlagen darf, weil das "heutzutage" ja "verpönt" ist ...) und deshalb nach "Alternativen" gesucht hat. Seine Alternative war eine Abreibung in Form einer der schärfsten Chilisorten der Welt, die er seiner Tochter auf den Apfel gerieben hat.


    Gut, ok, die Medien haben das auch ziemlich überspitzt dargestellt. Die Tochter ist immerhin schon 12 und es war eher als "fieser Scherz" gedacht. Innerhalb der Familie Oliver mag durchaus eine besondere Art von Humor vorherrschen, und der britische Humor ist überdies ohnehin etwas "speziell". Man muss das vielleicht nicht selbst witzig finden, solange es für alle Familienmitglieder der Olivers ok ist. Ob die Tochter unter der "Chili-Attacke" wirklich gelitten hat oder ihrem Vater die Aktion übel genommen hat, kann man nur mutmaßen. Vermutlich war die ganze Geschichte harmloser, als sie dargestellt wurde. Er hätte sonst wohl kaum so offen und mit einem Augenzwinkern darüber berichtet.


    Aber sei es drum: Auch hier wurde nach einer Form der Bestrafung gesucht. Und genauso schreibt auch der Autor Wolfgang Gerber aus der "Presse", dass er seinen Sohn zwar niemals schlagen würde und Gewalt ablehnt, im gleichen Atemzug aber "Alternativen" wie "Ohrenziehen" oder leichtes/angedeutetes bzw. vermeintlich scherzhaftes Übers-Knie-Legen anwendet.


    Das Perfide ist: Die meisten Eltern haben begriffen oder zumindest akzeptiert, dass Schlagen und offenkundige Gewalt in der Erziehung mittlerweile tabu sind. Ich behaupte sogar, dass die meisten Eltern ihre Kinder auch gar nicht vorsätzlich schlagen wollen, eben weil sie sie lieb haben. Ich werte das durchaus als Erfolg, es macht sich allmählich ein Bewusstsein breit, dass man denen, die man am meisten liebt, nicht vorsätzlich weh tun darf. Wir möchten unsere Kinder beschützen - das haben fast alle Eltern gemeinsam.


    Gleichzeitig glauben aber nach wie vor viele Eltern, dass es notwendig wäre, dass Kinder die Konsequenzen ihres Verhaltens zu spüren bekommen, dass auch Strafen als Erziehungsmaßnahme unumgänglich sind und dass es - insbesondere mit kleinen Kindern - nicht möglich oder produktiv sei, einfach mit ihnen zu reden. Es wäre sogar ein Fehler, alles immer ausdiskutieren zu wollen, Eltern müssen verlässlich und konsequent sein und ihren Kindern klare Grenzen setzen. Auch was der Autor Wolfgang Greber mit seinem Artikel sehr ungeschickt ausdrücken wollte, nämlich dass Eltern sich unglaubwürdig machen und von ihren Kindern irgendwann nicht mehr ernst genommen werden, wenn sie Konsequenzen androhen, die sie dann aber nicht umsetzen, kann ich in gewisser Weise verstehen. Eltern wollen heute nicht mehr gewalttätig sein, aber dennoch konsequent, und sie wollen von ihren Kindern ernst genommen werden. Keiner will sich nachsagen lassen, er habe ein "Weichei" oder einen "Tyrannen" herangezogen, nur weil er nicht fähig war, die notwendigen Grenzen zu setzen.


    Eltern geraten also in eine Zwickmühle: Das, was Jahrzehnte lang eigentlich gut funktioniert hat, legitim und gesellschaftlich verbreitet war - nämlich die körperliche Züchtigung - ist heute verpönt und verboten. Aber keiner hat ihnen gezeigt, wie es anders geht. Ein Großteil der heutigen Eltern wurde selbst noch mit "Watschn" und diversen verbalen Entgleisungen großgezogen. Sich gegenseitig zu beschimpfen, zu kritisieren und zu diffamieren war und ist in vielen Familien an der Tagesordnung. Und wenn du diese Familien mal fragst, werden sie alle einhellig beteuern, dass sie niemals schlagen würden und liebevoll und freundlich miteinander umgehen. Den Menschen ist gar nicht BEWUSST, wo der Fehler in ihrem Denkkonzept sitzt. Die WISSEN nicht, was sie falsch machen. Und auch nicht, was sie anders machen sollen. Die denken, wenn sie jetzt mit jedweder Erziehungsmethode - Klapse, Strafen, Kritik und Schimpfe, "Abreibungen" und "Konsequenzen" in welcher Form auch immer - wenn sie damit aufhören, dann würden sie ihre Kinder ja gar nicht mehr erziehen. Dann müssten sie ihnen quasi alles durchgehen lassen. Aber wie soll ein Kind denn lernen, was falsch und was richtig ist, wenn es ihm die Eltern nicht beibringen? "Vorleben" alleine ist den meisten Eltern zu wenig. Und "reden" funktioniert in ihren Augen nicht und ist fruchtlos, weil die Wirkung meist nicht sofort eintritt bzw. nicht so deutlich sichtbar ist. Wir sind es gewohnt, unsere Kinder mit Druck zu konditionieren. In Gemeinschaften hat es schon immer funktioniert, wenn man Druck auf andere ausübt. Der "Erfolg" gibt uns da vermeintlich recht. Entweder wir sind diejenigen, die Druck ausüben und die Kontrolle übernehmen (die "Macht" haben), oder der andere wird zwangsläufig diese Rolle übernehmen. Und kein Elternteil wird und will freiwillig seinem Kind die Kontrolle überlassen. "Unterlassene Erziehungsleistung" ist ein gesellschaftlich und gefühlsmäßig schwereres Delikt als "unterlassene Hilfeleistung". Wer ein Kind in die Welt setzt, übernimmt für dieses die Verantwortung. Und wir fühlen uns für so ziemlich alles verantwortlich, was unsere Kinder tun und was aus ihnen wird. Also üben wir auch weiterhin Druck aus - nur eben mit anderen Mitteln und Methoden (die bisweilen weit perfider - und psychisch oft sogar schmerzhafter - sind, als eine offene Ohrfeige ins Gesicht).


    Die beiden Beispiele von Jamie Oliver und Wolfgang Gerber zeigen mir, wie hilflos und überfordert Eltern heute sind. Und wie wenig sie vom eigentlichen Sinn und Ziel einer gewaltfreien Erziehung bislang verstanden haben.


    Mich macht das sehr traurig, weil ich wirklich dachte, wir wären schon ein ganzes Stück weiter. Und weil ich sehe, dass ein Gesetz alleine nicht ausreicht, um wirklich das Bewusstsein der Eltern zu verändern. Hier fehlt so vieles, was schon die Eltern selbst nie erfahren durften. Und wie sollen sie ihren Kindern etwas vorleben, was sie selbst nicht kennen? Achtung, Respekt, Empathie, Gleichwürdigkeit, Eigenverantwortung, ...


    Hier ist noch sehr, sehr viel Aufklärungsarbeit vonnöten ... :S

    Ich habe selten einen - in jeder Hinsicht - schlechteren Artikel gelesen als diesen. Diese Wortgrütze ist kaum zu entziffern und strotzt nur so vor grausamer Interpunktion und verschachtelten, teilweise ungeschlossenen und zusammenhanglosen Sätzen. Eine Aneinanderreihung von unreflektierten und undifferenzierten, höchst subjektiven Behauptungen und eine völlig selbstüberhebliche, kritikresistente Selbstdarstellung. So etwas könnte bestenfalls in einem privaten Blog stehen (das recht auf freie Meinungsäußerung bleibt ja jedem unbenommen), aber hat in einer - vermeintlich renommierten - öffentlichen Zeitung nichts zu suchen. In diesem Artikel ist nicht der Hauch von seriösem Journalismus zu erkennen - mal gänzlich unabhängig von der inhaltlichen Aussage.


    Der gute Mann hat etwas entscheidendes nicht verstanden: Gewaltfrei heißt nicht erziehungsfrei. Und laut Gesetzt sind ist nicht nur jedwede körperliche und seelische Gewalt gegenüber Kindern unzulässig, sondern auch alle anderen entwürdigenden Maßnahmen! Genau darum geht es: Die Würde des Menschen ist unantastbar! Auch die des Kindes! Punkt! Einen anderen Menschen - egal ob Kind oder Erwachsener - am Ohr zu ziehen oder übers Knie zu legen, ist entwürdigend, respektlos und demütigend. Es spielt überhaupt keine Rolle, ob oder wie sehr das weh tut. Es ist schlicht unter aller Sau, einen anderen Menschen so zu behandeln!


    Dem guten Autor würde ich für seinen dermaßen schlechten und für die ganze Zunft beschämenden Artikel von Herzen gerne mal beide Ohren kräftig lang ziehen. Und zwar im Beisein sämtlicher seiner Kollegen. Vielleicht bekommt er dann eine Ahnung davon, was für einen arroganten Mist er da von sich gegeben hat!

    Hallo zusammen,


    vielen Dank für eure vielen Eindrücke / Erfahrungen / Meinungen.


    Wir waren jetzt mal bei einem ersten Schnuppertraining dabei. Erster Eindruck:
    Das DLRG-Training war bisher im öffentlichen Hallenband. Die Schüler hatten zwei abgetrennte Bahnen für sich, das restliche Becken war für Tagesgäste zugänglich. Vorteil: Da konnte ich dann auch mal mitgehen und auf der Nachbarbahn meine Runden drehen (was ich auch des öfteren getan habe). Der Schwimmverein hingegen hat ein eigenes Trainingsbecken, also ohne öffentliche Besucher. Es stehen 5 Bahnen zur Verfügung, auf den beiden äußeren bahnen trainieren die Anfänger (Bahn 5 sogar teilweise noch mit Schwimmhilfe), auf den mittleren Bahnen sind die Fortgeschrittenen. Pro Bahn steht mindestens eine Trainerin (männliche Trainer habe ich keine gesehen) zur Verfügung, plus ein paar "Springer". Beim DLRG waren es immer mindestens 2 Trainer pro Bahn, die aber auch die ganze Zeit bei den Schülern geblieben sind. So konnte ein Trainer auch mal mit einem Schüler kurz einzeln üben, während der andere Trainer die restliche Gruppe weiter betreut hat. Beim Verein wie gesagt war es in aller Regel nur eine Trainerin pro Bahn, die anderen sind ständig irgendwo rumgesprungen. Es sind deutlich mehr Schüler als beim DLRG (klar, steht ja auch ein ganzes Schwimmbad zur Verfügung), plus massenweise wartende Eltern im Foyer, die durch die Glasscheibe zugucken. Insgesamt wirkte es ein bisschen chaotisch und überfüllt, auch in den Umkleiden herrscht Chaos. Beim DLRG sind die Trainer mit zum Duschen und in die Sammelumkleide (natürlich nur weibliche Trainer bei den Mädchen), ansonsten haben sich die Kinder selbständig umgezogen. Beim Verein sind die Eltern größtenteils mit in der Umkleide, stapfen teilweise sogar (mit Strassenschuhen!) in die Dusche rein. Hat mir jetzt nicht so gefallen, wäre aber auch nicht unbedingt ein K.O.-Kriterium ...


    Das Training selbst hat meiner Tochter laut eigener Aussage sehr gut gefallen und Spaß gemacht. Mehr als beim DLRG. Hauptgrund: Sie hat dort eine Freundin und auch sofort Anschluss an ein anderes Mädchen gefunden, und das Training wäre einfacher, wie sie findet. Ich glaube nämlich tatsächlich, dass das Training beim DLRG schon etwas anspruchsvoller war. Die haben da eine Bahn nach der anderen durchgezogen, ohne Pausen. Und beim DLRG war die Gruppe altersmäßig etwas gemischter und meine Tochter so ziemlich eine der Kleinsten. Ich glaube, ihr ist es teilweise schwer gefallen, da mitzuhalten. Kombiniert mit der späten Uhrzeit war ihr das dann zu viel. Jetzt beim Verein war sie mit viel mehr Spaß und Energie dabei. Die Kinder dürfen jederzeit an den Beckenrand und Pause machen, auch ein kurzes Freispiel gibt es zwischendurch (das habe ihr beim DLRG gefehlt, wie sie sagt).


    Auf der anderen Seite geht es mir persönlich wie gesagt etwas zu chaotisch zu. Die Kinder schwimmen teilweise zu zweit oder dritt nebeneinander und quatschen dabei. Beim DLRG wurde drauf geachtet, dass die Kinder in der Bahn hintereinander schwimmen und sich auch auf die richtigen Schwimmbewegungen konzentrieren. Wobei auch beim Verein verschiedene Schwimmtechniken angewendet wurden, ich habe aber wesentlich seltener beobachtet, dass die Trainerin z.B. die Körperhaltung oder Arm-/Bein-Bewegung korrigiert. Da wurde beim DLRG nach meinem Eindruck mehr drauf geachtet.


    War jetzt allerdings auch wie gesagt erst ein allererstes Schnuppertraining. Ich würde gerne noch mal ein zweites Probetraining vereinbaren, ehe wir uns endgültig entscheiden. Ich hatte leider auch noch keine Gelegenheit, mich mal etwas mit den Trainerinnen zu unterhalten, kenne also auch nicht deren Qualifikationen oder überhaupt mal die Zielsetzung des Trainings.


    Das Training ist frei und offen. Man zahlt einen Jahresbeitrag und kann kommen, so oft man will. Trainiert wird zweimal pro Woche, man kann aber auch nur 1 x pro Woche kommen. Die Einteilung der Leistungsstufen übernehmen die Trainer. Es besteht im Übrigen auch keine Badekappen- oder Schwimmbrillen-Pflicht. Die Kinder entscheiden im Prinzip selbst, ob und was sie nutzen möchten. So will ich das vorerst auch bei meiner Tochter handhaben: Wenn sie die Schwimmbrille beim Schwimmen tragen möchte, soll sie das tun. Ich werde aber die Trainerin noch mal ansprechen, ob diese zumindest darauf achten, dass die Kinder ohne Schwimmbrille tauchen (Tieftauchen, nicht Streckentauchen).


    Meiner Tochter hat es wie gesagt sehr gut gefallen und sie möchte wieder hin, schon alleine wegen ihrer Freundin. Deshalb denke ich, dass ich sie wohl beim Schwimmverein anmelden werde. Bissl schade finde ich den Wechsel schon, mir hat das Training beim DLRG immer einen sehr guten (und angenehm geordneten) Eindruck gemacht und auch die Trainer waren mir sympathisch (nicht missverstehen bitte, aber die Trainerinnen beim Verein machten mir ein bisschen so einen "Hausfrauen-Eindruck" ...). Aber einer der wichtigsten Faktoren ist trotz allem, dass es vor allem meiner Tochter Spaß macht. Und auch die Trainingszeiten beim Verein sind angenehmer. Da reicht es sogar im Anschluss noch für's Sandmännchen und ein gemeinsames Abendessen mit Papa. :)


    Das war nämlich noch das andere Problem: Meine Tochter legt viel Wert auf abendliche Rituale und braucht auch noch einen Moment zum Runterkommen. Also direkt vom Sport nach Hause und ab ins Bett klappt nur mäßig gut. Jetzt hatten wir bisher aber Mittwochs Schwimmen und Donnerstags Geräteturnen (zweimal direkt hintereinander ist auch nicht gerade optimal), und an beiden Tagen sind wir immer so spät erst zuhause, dass es das Abendessen eben unterwegs im Auto gab und zuhause gerade mal noch Zeit zum Umziehen und für eine Gute-Nacht-Geschichte war. Dass ihr das nicht gefällt, kann ich ehrlich gesagt nachvollziehen. Zumal sie Donnerstags obendrein zur ersten Stunde Unterricht hat und dann noch früher aufstehen muss. Beim Geräteturnen hat sie das verkürzte Abendritual ohne zu Murren akzeptiert (das Geräteturnen ist ihr persönlich aber auch wichtiger als das Schwimmen), aber einmal pro Woche reicht ja auch. Das Vereinsschwimmen jetzt ist montags (plus alternativ/zusätzlich mittwochs) und obendrein zu einer früheren Uhrzeit. Das entzerrt das Ganze und Tochter hat wieder ihr gewohntes Abendritual mit einer "richtigen" Mahlzeit (das ist für sie ebenfalls sehr wichtig - sie ist ein kulinarischer Genussmensch und keineswegs immer nur mit einer Stulle auf der Hand zufrieden zu stellen ...*g*).


    Also, es sprechen durchaus ein paar Gründe für den Wechsel zum Vereinsschwimmen. Und in Stein gemeißelt ist das ja auch nicht. Man kann schließlich auch beim Verein jährlich wieder kündigen, wenn es sich nicht bewährt ... #ja

    Hallo zusammen,


    meine Tochter (jetzt 6) geht seit dem Babyalter zum Schwimmen - anfangs Mutter-Kind-Schwimmen, dann Schwimmkindergarten und inzwischen seit einem Jahr beim DLRG. Das Problem ist, dass der DLRG-Kurs sehr spät abends ist. Meine Tochter hat schon gar keine Lust mehr dahin zu gehen, weil sie oft schon vor dem Kurs zu müde ist und obendrein am nächsten Tag zur ersten Stunde Unterricht hat. Und dass die Schule darunter leidet, will ich natürlich auch nicht.


    Nun hat eine Bekannte mir angeboten, dass bei ihrer Tochter im Schwimmkurs noch Plätze frei sind. Das wäre zum einen an einem anderen, für uns günstigeren Wochentag und obendrein 1 1/2 Stunden früher als bisher, also "Schlafenszeiten-kompatibel".


    Dieser Kurs ist allerdings nicht beim DLRG, sondern der Schwimmabteilung vom örtlichen Sportverein. Ich weiß jetzt auch nicht, wie gut die Schwimmtrainer ausgebildet sind. Es gibt schon mal einen ersten Unterschied, was z.B. das Thema Schwimmbrillen betrifft: Beim DLRG haben die Trainer darauf Wert gelegt, dass die Kinder - trotz Chlorwasser - OHNE Brille Schwimmen und Tauchen sollen. Zur Erklärung: Chlor reagiert auf Verunreinigungen. Gegen Brennen in den Augen hilft es, die Augen mit klarem Wasser zu spülen. Im Normalfall ist Chlor relativ unschädlich und eine Schwimmbrille nicht zwingend notwendig. Die Kinder sollen sich bewusst an das Schwimmen und Tauchen ohne Brille gewöhnen und ihre Scheu ablegen, auch unter Wasser die Augen zu öffnen. Das ist ein wichtiger Sicherheitsaspekt, denn beim Schwimmen und Spielen im Freibad z.B. haben die Kinder auch oft keine Schwimmbrille an. Wenn sie dann aus Angst vor dem Wasser die Augen zukneifen, ist die Gefahr groß, dass sie die Orientierung verlieren. Auch beim Tauchen ist es wichtig, die Augen offen zu lassen, damit man sieht, wo man hintaucht oder wo Hindernisse im Weg sind. Und gerade beim DLRG: Wenn da jemand droht zu Ertrinken und Hilfe braucht, kann ich ja auch nicht hergehen und sagen: "Moment kurz, ich muss erst meine Schwimmbrille holen." #hammer


    Also, das Schwimmen und Tauchen ohne Brille dient quasi der "Abhärtung" bzw. Gewöhnung und macht auch durchaus Sinn. Beim neuen Schwimmkurs jetzt ist es aber so, dass die Kinder zum Tragen einer Schwimmbrille angehalten werden - und damit sogar teilweise bis zum Boden des Schwimmbeckens tauchen sollen, obwohl normale Schwimmbrillen für eine solche Tauchtiefe überhaupt nicht geeignet sind!


    Schon das hat mich ehrlich gesagt stutzig gemacht. Und ich frage mich, wie kann ich die Qualität eines Schwimmkurses bzw. eines Schwimmtrainers beurteilen um sicherzustellen, dass meine Tochter in einem "guten" Kurs untergebracht ist? Das mit der Schwimmbrille ist ja nur ein Aspekt und wenn ich will, kann ich darauf bestehen, dass meine Tochter ohne Brille schwimmt und taucht. Aber das sagt noch nichts über die generelle Qualität des Kurses aus, und das zu beurteilen fällt mir schwer, da ich mich selbst nicht genug mit der Materie auskenne.


    Also: Wer hat Tipps, worauf ich bei der Wahl eines Schwimmkurses bzw. beim Trainer achten sollte oder wonach ich z.B. fragen sollte? Was wäre euch wichtig für den Schwimmkurs eures Kindes?

    Oh, super, viele tolle Ideen!


    Also,
    - Addict-a-ball steht schon auf der Wunschliste
    - TipToi: Ich mag die Bücher, haben wir schon einige, weitere stehen auf der Wunschliste. Wir haben inzwischen auch drei TipToi-Spiele, die man gegen andere oder auch alleine spielen kann. Ehrlich gesagt waren wir von allen drei Spielen bisher enttäuscht (zu einfach, zu langsam, zu oft Missverständnisse, wenn man mit dem Stift nicht genau trifft oder zu schnell / zu langsam antwortet, etc.), weshalb ich weitere Tiptoi-Spiele momentan von der Wunschliste verbannt habe ...
    - Experimentierkästen - werd' ich mir mal ein paar ansehen, gute Idee
    - LÜK - wir hatten bislang Logolino. Gleiches Prinzip, aber leider vom Aussterben bedroht, da gibt es nichts mehr für. Bin am Überlegen, ob sich der Umstieg auf LÜK lohnen könnte ...
    - Fischertechnik: könnte vielleicht auch was sein (da gibt es auch eine tolle Murmelbahn)
    - Lego: sie hat viel von Lego Friends und findet das auch immer noch ziemlich toll, bastelt sich auch eigene Landschaften, Häuser, Supermärkte, etc. zurecht. Vielleicht kann ich ihr auch mal Lego Technik schmackhaft machen ...
    - Loombänder haben wir einen ganzen Koffer voll. Ich habe den Eindruck, dass ihr das manchmal etwas zu monoton ist. Sie beherrscht bislang aber auch nur die Grundhäkelart. Vielleicht sollte ich ihr mal ein Buch mit Anleitungen und Vorlagen spendieren. Strick-Liesl genauso: Ist immer nur kurz interessant, dann wird ihr das zu langweilig ...
    -Spiele: Sie hat vor kurzem Kniffel für sich entdeckt. Qwixx und Würfel-Bohnanza habe ich jetzt auch auf die Wunschliste gesetzt! :D
    - Camelot besitzen wir schon länger. Super Spiel, wurde hier auch sehr geliebt und oft genutzt. Mittlerweile kann sie aber schon alle Aufgaben, auch die Experten-Stufe ist keine Herausforderung mehr für sie. Und ich hab leider noch nicht entdeckt, dass es da vielleicht weitere Aufgabenhefte als Ergänzung gäbe ...
    - Rush Hour steht auch auf der Wunschliste, und die Think-Reihe auch!


    PC-Spiele möchte ich momentan noch nicht. Sie darf bislang nicht an den PC, nur ans iPad, ist den Umgang mit Maus und Tastatur auch noch überhaupt nicht gewohnt (vielleicht ein Fehler?). Alternativ haben wir noch eine Wii im Schrank, die man vielleicht mal wieder rausholen könnte ...
    Ich gestehe, ich bin mir da selbst im Weg. Ein PC ist für mich ein Instrument zum Arbeiten, für Internet-Suchen, Kommunikation in Foren, etc., aber nicht zum Spielen. Bin auch kein Fan der meisten Spiele-Konsolen (die Wii war ein Geschenk) und generell kein "Zocker-Typ". Smartphone und Tablett hingeben finde ich sehr gut und mir gefallen auch viele sinnvolle oder attraktive Apps, die es dafür gibt. Aber auf Dauer sollte ich ihr vielleicht auch mal die Welt außerhalb eines Touchscreens eröffnen ...


    Aber auf jeden Fall waren da schon eine Menge guter Ideen dabei. Danke euch!!! Das schafft der Weihnachtsmann eh nicht alles. ;)

    ab 6 Mon
    Wimmelbücher von Anne Suess
    Wimmelbücher vn Rotraut Susanne Berner
    Die kleine Raupe Nimmersatt - Eric Carle


    ab 1
    Alle Wimmelbücher gemalt von Anne Suess
    (vorallem die praktischen Minis)
    Wimmelbuecher von Rotraut Susanne Berner
    Wimmelbücher von Ali Mitgutsch
    Axel Scheffler Buecher (Fuer Hund und Katz ist auvh noch Platz, Raeuber Ratte, Superwurm, Pip&Posi
    Der Grüffelo - Axel Scheffler
    Moritz - Anne Suess
    Alle "Kasimir" Bände - Lars Klinting
    Frederik - Leo Lionni
    Wenn kleine Tiere müde sind (bei beiden Kindern unsere erste "Gute-Nacht-Geschichte" #love )


    ab2
    Alle meine Knuddelkinder
    (wunderschön gezeichnet, super auch für Adoptivkinder)
    Die Wieso Weshalb Warum Junior Bände zum klappen,
    vorallem: unser Baby, ängstlich wütend, fröhlich sein, Unsere Tierkinder und Autos und Laster
    Ich bin die kleine Katze von Helmut Spanner
    Mein Esel benjamin von Hans Limmer
    Der Grüffelo - Axel Scheffler
    Wo ist Mami? - Eric Carle
    Die kleine Raupe Nimmersatt - Eric Carle
    Von Kopf bis Fuß - Eric Carle
    Die kleine Hexe von Lieve Baeten
    Der Herbst steht auf der Leiter
    Die drei kleinen Spatzen - von Christian Morgenstern, erschienen im Eulenspiegel Kinderbuchverlag
    Quentin Qualle - Heinz Rudolf Kunze
    "Mama Muh" Bände - Sven Nordquist
    Die Schildkröte Mirakula - Eric Carle
    Alle Ich bin der/die/das kleine Pferd, Kaninchen..


    ab 3
    Filipp Frosch und das Geheimnis des Wassers
    (mit CD)
    Alle Lieselotte Bände (auch für uns Eltern immer ein Spaß)
    Alle Pettersson und Findus Bücher
    Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt - Hannes Hüttner und Gerhard Lahr
    Kamfu mir helfen? - Barbara Schmidt
    Die Kunst, (auf) zu räumen - Ursus Wehrli
    Der kleine Angsthase - Elizabeth Shaw
    Hühnchen Katrinchen - Alfred Könner
    Bommes Bagger
    Weihnachten im Stall - Astrid Lindgren
    Willi Wiberg Bücher - Gunilla Bergström
    Die Geigenkatze - Stefan Slupetzky
    Conni
    Die wilden Zwerge (Kindergartenreihe) - Meyer/Lehmann/Schulze


    ab 4
    Die Kinder von Bullerbü - Astrid Lindgren
    ALLE Benjamin Blümchen Folgen
    Drache Kokosnuss
    Tomte Tummetott - Astrid Lindgren
    Es klopft bei Wanja in der Nacht - erschienen im Ellermann Verlag
    Großer Wolf und kleiner Wolf - Nadine Brun -Cosme und Oliver Tallec
    Frederick
    Eliot und Isabella
    Der kleine König
    Lola der Bär (Trude de Jong)
    Zottelkralle - Cornelia Funke
    Welches Tier erkennst du hier? - Christa Pöppelmann
    Kleine Gespenster-Geschichten zum Vorlesen - Isabel Abedi
    Mein großer Geschichtenschatz - Ravensburger (bleibt lange beliebt)


    ab 5
    Warum wächst Schokolade nicht auf Bäumen?: Vorlesegeschichten rund ums Essen
    (mit Rezepten) ..das ist eine ganz tolle Reihe mit noch vielen anderen Warum-Geschichtenbüchern, alles von Christian Dreller im Ellermann Verlag
    Der kleine Ritter Trenk (mehrere Bände) -
    Geschichten vom Franz (mehrere Bände)
    Die Kinder aus dem Möwenweg
    Die kleinen Wilden - Jackie Niebisch (zum totlachen!)
    Peter und der Wolf (mit CD) - Marko Sims
    Karneval der Tiere (mit CD) - Marko Simsa
    Ich sehe was ... (Reihe) - Jean Marzollo (ganz tolle Such- und Entdeck-Bücher / Wimmelbuch für Fortgeschrittene)


    Ab 6/7
    Sams Buecher - Paul Maar
    Karlsson - Astrid Lindgren
    Das kleine Gespenst - Otfried Preußler
    Raeuber Hotzenplotz - Otfried Preußler
    Die 3 ??? Kids
    Die kleine Hexe - Otfried Preußler
    Die Kinder vom Moewenweg
    Asterix!!!
    Gespensterjäger (mehrere Bände) - Cornelia Funke
    Und Dinosaurier gibt es doch - Willis Hall
    Herr Bello (drei Bände) - Paul Mahr
    Wie weckt man eine Elfe - Tanya Stewner
    Eine Fee ist keine Elfe - Tanya Stewner
    Das Einhorn im Elfenwald - Tanya Stewner (Trilogie)
    Peterchens Mondfahrt - Gerdt von Bassewitz
    Kinder-Künstler-Kritzelbuch (gibt es verschiedene)


    Ab 8
    Das magische Baumhaus
    Die Teufelskicker
    Miss Braitwhistle (drei Bände) - Sabine Ludwig
    Die Zwölf vom Dachboden - Pauline Clark
    Hexe Lilli - Knister (wurde hier schon ab 5 gelesen, optimal geeignet aber ab ca. 8 Jahren)


    Ab 9
    Rico, Oskar und die Tieferschatten - Andreas Steinhöfel
    Sebastian Dark (mehrere Bände) - Philip Caveney


    ab 10
    Percy Jackson (mehrere Bände) - Rick Riordan
    Helden des Olymp (mehrere Bände) - Rick Riordan

    Hallo zusammen,


    meine Tochter (6 1/2) ist ziemlich pfiffig, aufgeweckt, mutig und kreativ. Sie liebt es, wenn sie sich einer Herausforderung stellen darf, es kann auch gerne ein bisschen anspruchsvoll sein. Bei einfachen Aufgaben fehlt ihr oft die Motivation und das Durchhaltevermögen. Sie liebt Wettbewerbe, knifflige Rätsel, anspruchsvolle Kletterpartien, etc. Sie sucht also oft und gerne die Herausforderung.


    Wir besitzen natürlich einige Knobelspiele, Rätselhefte und auch z.B. knifflige Spiele auf dem iPad (solche Logik- und Strategiespiele oder Wissensspiele finde ich gar nicht so verkehrt). Sie ist generell sehr wissbegierig, liebt z.B. Wissenssendungen und Kindernachrichten im Fernsehen, liest mit mir im Kinderlexikon, hat sämtliche ihrer Tipp-Toi-Bücher schon tausendfach durch, ... das ist ja das Problem: Die meisten Sachen, die wir zuhause haben, langweilen sie inzwischen oder werden von ihr als "Babykram" bezeichnet. Zwar stehen Barbie und Lego schon immer noch hoch im Kurs bei ihr, aber meist nur gemeinsam mit Freunden, die sich auf das Rollenspiel einlassen. Sie ist halt Einzelkind und auch wenn ich mich viel um Freundebesuch bemühe, so muss sie sich doch ab und zu auch alleine beschäftigen können. Und für solche Gelegenheiten suche ich spannende, kreative und gerne etwas anspruchsvolle Spielideen. Immerhin steht ja bald Weihnachten vor der Tür ...


    Ich hatte auch schon an z.B. eine Murmel- oder Domino-Bahn zum Selber-Aufbauen gedacht, weiß aber nicht, ob sie sich damit wirklich so dauerhaft beschäftigen würde, und die Dinger sind obendrein schweineteuer. Andererseits fördert so eine Bahn Kreativität und technisches Verständnis und könnte jederzeit erweitert werden. Oder vielleicht ein anderer technischer Bausatz ...


    Was könnt ihr denn so für ein Kind in diesem Alter empfehlen bzw. was finden eure Kinder spannend und beschäftigen sich gerne (auch ausdauernd) damit?

    Gerade kam die E-Mail der Lehrerin mit der Info zur Bienchenstunde. Sie schreibt (allgemein an alle Eltern):



    Also betrifft es doch mehrere Kinder und man muss nicht jeden Mittwoch zu jeder Bienchenstunde kommen, sondern immer nur nach Bedarf, was dann wochenweise individuell festgelegt wird. Positiv betrachtet könnte man sagen, die Kinder haben die Möglichkeit, unerledigte oder versäumte Aufgaben (etwa auch mal durch Krankheitsausfall) in dieser Bienchenstunde unter fachkundiger Anleitung ihrer Lehrerin nachzuholen. Was an sich ja gar nicht so verkehrt klingt.


    Ich bin trotzdem unsicher, was ich von der Gesamtsituation halten soll. Unser Hausaufgabenthema wird dadurch ja auch nicht wirklich gelöst. Und was nützt es ihr, wenn sie z.B. donnerstags noch unerledigte Arbeit mit nach Hause bringt, die Bienchenstunde aber erst in der Folgewoche am Mittwoch ist? Man muss versäumte Arbeiten doch zeitnah aufholen, oder liege ich da so falsch?


    Ich wüsste gerne, wie ich meiner Tochter helfen / beibringen / mit ihr trainieren kann, dass sie ihre Aufgaben in der vorgesehenen Zeit schafft. Zu diesem Zweck haben wir uns ja z.B. auch diesen TimeTracker angeschafft. Gut, vielleicht muss sich der auch erst noch etablieren.


    Mal abgesehen davon: Müssen alle Kinder das gleiche Arbeitspensum in der gleichen Zeit bewältigen? Was, wenn meine Tochter ihre Arbeit durchaus gut und ordentlich erledigt, aber dafür eben einfach ein bisschen länger braucht? Ist das wirklich so ein Drama? Wenn ihre Stärke eher im Detail liegt als in der Geschwindigkeit? Wie gesagt, ich werden das Gefühl nicht los, dass hier schon wieder alle Kinder über einen Kamm geschert werden, und ich habe keine Lust meine Tochter in ein Korsett zu zwängen, das ihr nicht passt ...

    Meine Tochter kam grad nach Hause und beschwerte sich mit Tränen in den Augen, dass sie ab sofort in die "Bienchenstunde" kommen muss. Sie hat den Mut gehabt und hat ihrer Lehrerin gesagt, dass sie die Hausaufgaben nicht fertig gemacht hat, weil sie über ein Stunde dafür gebraucht hat. Und die Reaktion der Lehrerin war: "Oh, eine Stunde ist zu lang. Wenn du so lange für die Hausaufgaben brauchst, dann kommst du jetzt Mittwochs eine Stunde früher zur Bienchenstunde." Laut meiner Tochter ist nur ein weiterer Junge außer ihr in dieser Bienchenstunde. Für sie fühlt sich das jetzt natürlich wie eine Außenseiterrolle an - alle anderen kriegen's hin, nur ich nicht. Das ist ja wie Nachsitzen oder eine Strafarbeit! Nach dem Motto: Wenn dir der Stoff zu viel ist, packen wir halt noch eine Unterrichtsstunde dazu.


    Sicher, die Bienchenstunde ist als Förderstunde für lernschwache Kinder mit Förderbedarf gedacht. Aber ich habe das Gefühl, dass meine Tochter grade massiv missverstanden wird. Und vor allem, warum redet die Lehrerin nicht erst mal mit uns???? Unsere Tochter ist das ERSTE MAL mit unerledigten Hausaufgaben in die Schule gekommen, und das auch nur, weil sie die Aufgaben von ZWEI TAGEN erledigen musste. Ich finde, sie dann gleich in die Bienchenstunde einzuteilen, ist ein bissl arg vorschnell reagiert, kann das sein? Ich hätte mir vielleicht ein paar Tipps oder im Idealfall etwas Rückenstärkung und Trost von der Lehrerin erwartet, dass solche Anfangsschwierigkeiten normal sind oder dass es vielleicht hilft, wenn ich bei den Hausaufgaben dabei bleibe oder die Aufgaben auf zwei Etappen über den tag verteilt aufteile und was auch immer für Tipps.


    Aber nein, die einzige Reaktion der Lehrerin ist: "Dann kommst du eben in die Bienchenstunde". Das heißt, mein Kind darf jetzt zukünftig NOCH eine Stunde früher aufstehen und muss sich NOCH länger in der Schule konzentrieren. Dabei finde ich es jetzt schon zu lang.


    Ach, was wurde uns da im Erstgespräch noch Honig ums Elternmaul geschmiert, von wegen wie nachsichtig man gerade mit den Erstklässlern noch wäre, und dass man mit den Kindern auch zwischendurch raus geht, die können ja schließlich nicht die ganze Zeit nur stillsitzen. Und Hausaufgaben sollte es im ersten Jahr noch gar nicht geben oder nur sporadisch. Und was ist? Die meiste Zeit findet durchgehender Frontalunterricht statt, von den Kindern wird schon jetzt sehr viel Konzentration und Disziplin verlangt und es gibt JEDEN TAG Hausaufgaben. Mein bisheriger Eindruck ist, dass auch hier das Wissen im Trichterverfahren in die Kinder reingekippt wird und Gespräche und Konfliktbewältigung vollkommen zu kurz kommen.


    Mein Kind IST nicht lernschwach. Ganz im Gegenteil. Die war schon im Kindergarten in vielen Dingen gleichaltrigen Kindern voraus. Die ist pfiffig und neugierig und aufgeschlossen, sie lernt unheimlich schnell, hat eine hohe Auffassungsgabe und ist sehr wissbegierig. Sie hat sich schon vor einem Jahr das Lesen und Schreiben selbst beigebracht, konnte auch erste Rechenaufgaben lösen und hat sich wie Bolle auf die Schule gefreut. Und ich wage sogar zu behaupten, dass sie die Hausaufgaben gar nicht nötig hat, weil sie das gelernte in der Schule eigentlich sehr schnell und auch ohne zusätzliche Übung verinnerlicht. Das einzige, wo man sich drüber streiten könnte, ist dass sie durch die Silbenübungen lernt, gleichmäßig zu schreiben und sich an den Linien zu orientieren. Vielleicht geht das wirklich nicht ohne Übung.


    Aber es liegt nicht daran, dass sie "faul" ist oder es nicht kann. Ich bin zwar in der Schule nicht dabei, aber ich bin mir sicher (auch nach den Schilderungen meiner Tochter), dass sie dort gut und aufmerksam mitarbeitet. Sie ist oft recht detailverliebt, lässt sich auch mal durch "Nebensächliches" ablenken, reagiert auch sehr stark auf Störungen von außen (etwa Gespräche von Tischnachbarn) und ich beobachte, das es ihr zuhause oft schon nach kurzer Zeit schwer fällt, sich auf ihre Hausaufgaben zu konzentrieren, einfach auch weil sie müde ist und ja bereits einen ganzen Vormittag Kopfarbeit geleistet hat. Sie lässt dann den Blick schweifen, fängt an mit mir zu erzählen (weshalb ich inzwischen schon nicht mehr bei ihr am Tisch bleibe während den Hausaufgaben), spielt mit ihren Stiften, kriegt plötzlich Durst oder Hunger ... Herrje, sie ist ein ganz normales, 6-jähriges Mädchen!


    Mein Gott, ich hab ja selbst noch solche Probleme. Heute noch! Dass ich mich mit Kleinzeug verzettle, mich ablenken lasse, meine Zeit verbummle, ... und ich bin über 40 und kommen durchaus ganz gut durchs Leben - trotz "Konzentrationsdefiziten".


    Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich gerade reagieren soll. Ich bin so wütend und enttäuscht! Ich sollte vielleicht erst mal abwarten, ob heute Nachmittag noch eine E-Mail der Lehrerin zur Bienchenstunde kommt. Falls nicht, werde ich sie wohl spätestens am Montag drauf ansprechen bzw. um einen Termin bitten. Und dann soll sie mir mal erklären, warum sie das für nötig hält, welchen Eindruck sie von meiner Tochter im Unterricht hat und was diese Bienchenstunde ihrer Meinung nach bringen soll. Aber ich bin absolut KEIN FAN von sturem Pauken. Mein Gott, ich dachte, das hätten wir im 21. Jahrhundert mittlerweile hinter uns gelassen!


    So ganz langsam kann ich die Vertreter der Unschooling bzw. Homeschooling-Fraktion verstehen. Mir wird Angst und Bange wenn ich daran denke, was da in den kommenden Jahren auf uns und unsere Tochter möglicherweise noch zukommt .... #angst ;(


    Aber mal ganz ehrlich: Welche Möglichkeiten hat man als Eltern denn? Ich kann doch das Schulsystem nicht ändern? Ich kann doch meine Tochter nicht eigenmächtig von den Hausaufgaben befreien. Oder doch?


    Ach mann, das geht ja schon richtig gut los hier ... :S

    Ich böse Mama habe meine Tochter heute zum ersten mal mit unfertigen Hausaufgaben in die Schule geschickt. Und das war ihr verständlicherweise ganz arg. Sie hätte ihrer Lehrerin schließlich versprochen, dass sie sie macht ...


    Hintergrund: Am Mittwoch haben einige Schüler direkt nach der Schule einen Ausflug zum Flughafen gemacht, "Blick hinter die Kulissen". Die sind auch erst abends wieder heim gekommen. Die Lehrerin hat den Kindern, die am Ausflug teilnehmen, dann erlaubt, dass sie ihre Hausaufgaben von diesem Tag dann eben einen Tag später machen dürfen. Am Donnerstag (also gestern) kamen dann aber auch noch mal reguläre Hausaufgaben dazu. Und da mein Töchterchen oft noch etwas langsam ist und sich gerne ablenken lässt, hat sie obendrein noch unfertige Aufgaben aus der Schule mit nach Hause gebracht. Insgesamt war es jetzt gestern also ganz schön viel, was sie zu machen gehabt hätte. Und wie gesagt, sie arbeitet langsam. Man spürt auch deutlich, dass zuhause oft die Luft raus ist bei ihr und sie sich nicht mehr richtige konzentrieren kann. Das Thema Hausaufgaben ist hier leider schon seit Anfang an ein ziemlich quälendes Thema ... :S


    Offiziell sollen die Kinder nicht mehr als 20 bis 30 Minuten am Tag mit Hausaufgaben verbringen. Dass sie überhaupt schon ab dem ersten Tag Hausaufgaben haben und dann auch noch jeden Tag, finde ich eigentlich schon zu viel. Und das mit den 30 Minuten haut bei uns so gut wie NIE hin.


    Gestern saß sie eine geschlagene Stunde (!) an ihren Hausaufgaben, und es wurde immer zäher. Schließlich habe ich abgebrochen und ihre Hausaufgaben weggepackt.


    Wir haben sogar extra einen "TimeTracker" angeschafft, vom Prinzip her wie ein Küchenwecker: man kann zwei verschiedene Zeiten einstellen. Während dem ersten Zeitslot leuchtet die "Ampel" grün. Ist dieser erste Zeitslot abgelaufen, springt die Ampel auf Gelb und ein kurzes Signal ertönt. Am Ende der eingestellten Zeit wird die Ampel dann rot und gibt wieder einen Alarmton ab. Dieser TimeTracker soll Kindern helfen, dass sie (etwa bei Hausaufgaben, Anziehen, etc.) ihre Zeit im Auge behalten bzw. ein Gefühl dafür entwickeln, wie lange sie für etwas brauchen. Wir benutzen den TimeTracker erst seit kurzem. Dass das noch nicht gleich klappen kann, ist mir schon klar. Sie findet dieses Ampelprinzip aber gut und deshalb wollen wir das einfach mal eine zeitlang so versuchen. Ich überlege allerdings, ob es besser ist, ihr keine Gesamtzeit zur Verfügung zu stellen, sondern z.B. pro Arbeitsblatt.


    Jedenfalls hatte sie gestern 50 Minuten Zeit, eben weil es so viel war. Und als sie dann noch nicht fertig war, habe ich ihr auf ihre Bitte hin sogar noch mal 15 Minuten extra gegeben. Zum Verständnis: Es waren 4 Arbeitsblätter, drei davon mit Schreib- und Silbenübungen, eine Vorleseaufgabe und ein Ausmalbild im Schulheft. Eines der Arbeitsblätter und das Ausmalbild hat sie nicht mehr geschafft.


    Der TimeTracker war für uns natürlich ein gutes Signal und ich hatte im Vorfeld schon angekündigt, dass ich die Hausaufgaben danach beenden werde, egal ob fertig oder nicht. Es hätte auch echt keinen Sinn mehr gemacht, die hat sich NULL konzentrieren können. das ist schlicht viel zu lang für ein Kind dieses Alters. Zumal sie dann ja auch noch Besuch von einer Freundin bekommen hat. Und wenn Freunde da sind, ist mit Hausaufgaben eh nichts mehr zu wollen.


    Heute Morgen hatte sie jedenfalls ganz schön Muffe und auch ein schlechtes Gewissen, dass sie ihre Hausaufgaben nicht fertig gemacht hatte. Ich habe versucht ihr Mut zuzusprechen, dass sie ihrer Lehrerin ruhig sagen soll, dass ich die Hausaufgaben abgebrochen hätte, weil es zu lange gedauert hat. Ich bin sicher, dass 1 Stunde Hausaufgaben auch nicht im Sinne der Lehrerin ist und sie das verstehen wird. Ich überlege ohnehin, ob ich mich nicht mal mit ihr zusammensetzen sollte. Andere Eltern (nicht hier von der Schule, sondern aus dem Bekanntenkreis) erzählen mir, es wäre ganz normal, dass sich viele Kinder gerade in der ersten Klasse noch schwer tun mit dem Arbeitstempo und sich nicht lange konzentrieren können. Manche Kinder hinken noch jahrelang im Tempo hinterher und schaffen die Schule aber trotzdem. Es gibt eben die Träumer, die Detailverliebten, die Schludere, die Unkonzentrierten, ... alles ganz normal. Und ich finde auch, dafür dass meine Tochter gerade mal seit jetzt 8 Wochen zur Schule geht, muss man da noch lange kein Fass aufmachen, nur weil sie nicht so schnell arbeitet.


    Sie behauptet aber, sie wäre die einzige in der Klasse, die mit ihrer Arbeit nie fertig wird. Und sie bringt tatsächlich fast jeden Tag noch unerledigte Arbeiten mit nach Hause - zusätzlich zu den regulären Hausaufgaben. Wahrscheinlich empfindet sie das nur subjektiv so, dass sie die einzige ist, der das so schwer fällt. Sie konnte mir auch nicht erklären, woran es liegen könnte, dass sie mit ihrer Arbeit nicht fertig wird. Ob sie träumt, sich mit Details aufhält, sich ablenken lässt, lieber mit der Tischnachbarin schäkert, ... Ich bin ja auch nicht dabei. #weissnicht


    Die Lehrerin hat sie offenbar aber auch noch nicht darauf angesprochen. Und nachdem sie bisher eigentlich auch immer mit fertigen Hausaufgaben in die Schule kam (egal wie lange es gedauert hat ...), hat sich die Lehrerin da wahrscheinlich auch noch keine Gedanken drüber gemacht. (Mein Eindruck ist ja eh, dass sie nicht immer alles so mitbekommt, was bei ihren Schülern abgeht ...). Jedenfalls war es vielleicht auch deshalb gut und notwendig, dass meine Tochter heute mal mit unerledigten Hausaufgaben in die Schule kommt. Nicht um meine Tochter bloß zu stellen, sondern um die Lehrerin wach zu rütteln. Obwohl mir meine Tochter schon ganz schön leid getan hat ...


    Vielleicht hat es ja auch umgekehrt den positiven Effekt, dass sie jetzt mehr Ehrgeiz entwickelt, in der vorgegebenen Zeit auch fertig zu werden, damit sie sich eben nicht noch mal so die Blöße geben muss.


    Ich habe übrigens auch mit anderen Müttern aus der Schule mal darüber gesprochen. Zumindest mit den Müttern von zwei Mädchen, mit denen meine Tochter sich angefreundet hat. Die berichten aber, dass die Hausaufgaben bei ihnen in wenigen Minuten erledigt und "gar kein Problem" wären. Na toll ... :|


    Dann frage ich mal hier in die Runde: Wie klappt das denn bei euch? Wie ist das Arbeitstempo eurer Sprösslinge? Kennt ihr es auch, dass eure Kinder unerledigte Aufgaben aus der Schule mit nach Hause bringen? Und wie würdet ihr an meiner Stelle reagieren, wenn ihr das Gefühl hättet, dass es Mengenmäßig - für eure Kind - zu viel ist? Hat man da als Eltern überhaupt einen Einfluss drauf?


    Ich bin jedenfalls mal sehr gespannt, was meine Tochter heute Mittag berichtet, wie ihre Lehrerin reagiert hat ...

    Tochter war glaube ich auch so um die 4 und ihr erster Kinofilm war "Der kleine Rabe Socke". Der Film an sich war noch etwas zu aufregend / gruselig / spannend für sie. Das Kinoerlebnis an sich fand sie aber toll - die Atmosphäre, die Größe, das Popcorn, ... ;) Außerdem waren wir ja dabei. Und sie hatte auch keine Alpträume hinterher, auch wenn sie viel über den Film geredet hat um das zu verarbeiten.


    Etwas später waren wir mit ihr in ihrem ersten Musical - "Cinderella" (spezielles Kindermuscial) - das fand sie sensationell! Dauer, Größe, Umgebung, etc. sind da ja durchaus ähnlich wie im Kino, nur dass die Handlung durch echte Schauspieler noch lebendiger wirkt.


    Der zweite Kinofilm war dann "Das kleine Gespenst", und da sind wir gleich zweimal rein, so toll fand sie den. Hingegen war ihr die "Eiskönigin" im letzten Jahr (mit fast 6) dann wieder deutlich zu gruslig, bei der Szene mit dem Schneemonster musste ich sogar kurz mit ihr den Kinosaal verlassen.


    Ich denke, es hängt viel mehr von dem Inhalt des Films ab als von den äußeren Eindrücken. Und: Geschichten, die sie vorher schon kannte (etwa von Büchern oder CDs) kommen dann hinterher auf Leinwand und Bühne viel besser an, als "fremde" Geschichten mit unerwarteter Handlung. Gerade bei kleinen Kindern finde ich es deshalb vorteilhaft, wenn diese sich im Vorfeld auf den Kinobesuch bzw. die gezeigte Geschichte vorbereiten können. So hatte meine Tochter am kleinen Gespenst und an Cinderella die größte Freude, weil sie die Geschichte und die Personen aus den dazugehörigen Hörspiel-CDs eben schon kannte und besser zuordnen konnte und keine Angst vor Überraschungen haben musste.


    Zum Thema Emotionen: Letzte Woche hat unsere Tochter zum ersten mal Disneys "Pocahontas" gesehen, bei uns zuhause (Familien-Filmabend). Und es war der erste Film, bei dem sie so richtig mitgeweint hat, als sich das Liebespaar zum Schluss wieder trennen musste. Ich fand das schön und finde - genauso wie ainu - dass solche Emotionen zum Filmerlebnis dazu gehören.

    Danke für eure vielen Antworten! Und ich bin etwas überrascht, dass es so vielen scheinbar genauso geht. Offenbar sind solche "Busenfreundinnen" etwas eher seltenes, ein Geschenk, ein Glücksfall, Zufall, Schicksal, wie auch immer. ich glaube nicht, dass es daran liegt, ob jemand eher extrovertiert oder introvertiert, beziehungskompetent oder sonst wie ist. Und ja, es stimmt, Menschen ändern sich und Lebensentwürfe ändern sich auch. Und manche Freundschaft bleibt dabei auch mal auf der Stecke. Das verstehe ich. Schade finde ich es trotzdem.


    Und: Ich glaube, dass solche engen Freundschaften in der Kindheit / Schulzeit wichtiger sind als später im Erwachsenenleben. Gerade in der Pubertät tut ein Vertrauter und Verbündeter gut, der einem Halt gibt, wenn man das Gefühl hat, die ganze Welt nicht mehr zu verstehen und auch selbst von niemandem verstanden zu werden. Dann braucht man diese eine Freundin, die einen trotzdem noch versteht. Mit der man tuscheln und kichern kann, sich über den doofen Bruder beschweren und über die blöden Eltern ausheulen kann.


    Wir Erwachsenen haben statt dessen häufig unseren Partner an der Seite und sind im Idealfall in ein funktionierendes soziales Netzwerk eingebunden. Man ist also nicht ganz alleine, hat Gesellschaft, sozialen Austausch, notfalls vielleicht auch mal Hilfe und Unterstützung (etwa bei der gegenseitigen Kinderbetreuung oder bei einem Umzug). Das müssen keine super intimen Freundschaften sein und ja auch ich würde eher nachts um drei meinen Mann wecken als irgend eine Freundin anzurufen, wenn's mir schlecht geht. Wo ich allerdings mit mir hin sollte wenn meinem Mann je etwas zustoßen würde, das weiß ich beim besten Willen nicht. Und davor habe ich manchmal auch richtig Angst ...


    Aber wie dem auch sei: Nein, ich hatte nicht erwartet, dass jemand spontan Zeit hat, mit mir zur Party zu gehen (gehofft natürlich schon). Und es geht mir auch nicht schlecht, ich habe eigentlich ziemlich viele nette Bekannte, mit denen ich auch schon viel Schönes zusammen erlebt habe. Vor allem geht es mir um meine Tochter, denn für sie wünsche ich mich wirklich von ganzem Herzen eine enge Vertraute und Verbündete, eine "Ersatzschwester". Sie hatte eine solche Freundin ja schon, die beiden haben sich gleich angezogen und sich gegenseitig als Schwestern bezeichnet. Es tut mir so leid, dass sie hier nun wieder von vorne anfangen muss und "die Neue" ist. Obwohl sie eigentlich schnell und gut in der Klasse aufgenommen wurde. Ruck zuck kamen die ersten Verabredungen, in der Pause darf sie auch mitspielen, allerdings wohl nicht mitbestimmen, was sie ärgert. Das sind dann so Momente, wo die "alten" Freunde halt doch wieder zusammen halten. Ist sie mit der Clique zusammen, dann darf sie zwar mitspielen, hat aber nichts zu melden. Trifft sie sich mit einem der Mädchen alleine funktioniert plötzlich alles super. Ich fürchte, das muss sich erst noch einrütteln. Ich finde es ohnehin ein bisschen unglücklich, dass da eine ziemlich große Gruppe bereits befreundeter Kinder in eine gemeinsame Klasse gekommen ist. Normalerweise achtet die Schule bewusst darauf, die Klassen etwas zu durchmischen, um solche Grüppchenbildungen zu vermeiden und neue Freundschaften zu fördern. Immerhin wird meine Tochter nicht ausgestoßen, hat sogar schon erste Geburtstagseinladungen bekommen, also grundsätzlich scheint es in die richtige Richtung zu gehen. Ich werde verstärkt dafür sorgen, dass sie sich mit den Mädels einzeln am Nachmittag zum Spielen treffen kann. Hoffe, dass sich dabei dann irgendwann vielleicht auch eine "Lieblingsfreundin" herauskristallisiert (und dass das dann auf Gegenseitigkeit beruht ...). Es ist immer schwer, in eine bestehende Clique reinzukommen.


    Ansonsten muss ich sagen, dass die meisten Eltern und Nachbarn hier am Ort sehr aufgeschlossen, kontaktfreudig und engagiert sind. Das ist mir schon sehr positiv hier aufgefallen. Fast schon ein bisschen übereifrig ... #angst Habe mich jetzt auch als Lesepatin beim monatlichen Lesetreff für die Grundschule angemeldet. Also: Es wird. #ja