Puh, mein Eindruck, dass sich hier irgendwie alle angesprochen fühlen, obwohl der Artikel sich tatsächlich auf ein Phänomen bezieht, das nur eine bestimmte Gruppe Frauen anspricht bleibt. Kann ich irgendwo verstehen, denn natürlich ist er sehr provokativ geschrieben, beschreibt aber durchaus ein Phänomen, dass ich auch hier im Forum öfter lese... ich erinnere nur an den Killermutti-Thread z.B. Nirgendwo steht, dass alle Hausfrauen per se dekorationswütige, kürbisschnitzende Hausverschönerinnen wäre, sondern weist nur darauf hin, dass es eben viele Frauen gibt, die ihre vormals beruflich ausgelebten Ambitionen nun im häuslichen Umfeld ausleben und dabei "vergessen", dass sie damit ihre Möglichkeiten im beruflichen Umfeld sabotieren. Weil sie den Anschluss verlieren und/oder in zu wenig Teilzeit die entsprechende Wahrnehmung im Job einbüßen.
Und das ist nun mal kein privates Einzelproblem. Alleinerziehende Mütter haben das höchste Armutsrisiko, die Altersarmut IST schon ein großes Problem und wird sich verschärfen, in vielen Berufen geht die Türe nach ein paar Jahren Familien- und/oder Teilzeit einfach zu und man kriegt keinen Fuß mehr in die Türe... Die Gesetzeslage garantiert heute keinem mehr den entsprechenden Lebensstandard nach einer Scheidung, bis vor kurzem wurde man nach einer gescheiterten Ehe noch versorgt, das ist jetzt nicht mehr bzw. in sehr begrenztem Außmaß der Fall. Ich kann daraus nicht anderes schließen, als dass tunlichst jedes erwachsene Mitglied einer Familie schauen sollte, dass sie/er im Fall des Falles (Scheidung, Jobverlust/Krankheit/Tod d. Partners) in der Lage sein sollte, sich selbst und die Kinder alleine versorgen zu können. Zumindest in Ansätzen.
Klar, niemand weiß, wie es kommt, doch trotzdem kann man doch sagen, dass ein Minimum an Planung - die auch die unschönen Fälle die eintreten können miteinschließt - nötig ist. Und ich schließe mich da Susan... an: Ich glaube einfach nicht, dass das innerhalb der meisten Familie stattfindet. Wenn man in solchen Strängen fragt, wovon denn nun die eine oder andere lebt, wie die Altersversorgung nun wirklich gewährleistet wird, krieg ich immer zu lesen, das sei alles bedacht worden und das wäre geregelt. Ich frage mich nur immer wie? Ich habe jetzt genau die Situation, für mich und mein Kind sorgen zu müssen, bin extrem froh irgendwie vorgesorgt zu haben und erschrecke mich gleichzeitig immer wieder, wenn ich nachrechne, wie viel ich noch tun muss um eine einigermaßen entspannte Situation für mein Alter zu basteln. Ich muss - zusätzlich zur gesetzlichen Rentenversicherung, die ich ja eh zahlen -knapp 400 Euro in private Altersversorgung stecken um meine "Rentenlücke" (also die Differenz zwischen der aus meine sich nötigen Rentensumme und dem was ich tatsächlich bekommen) zu schließen...
Dafür brauche ich Geld! Diese einfach nicht verdienen zu können fände ich einfach bitter, denn ich bin ambitioniert, ich bin in meinem Job gut und ich kann zwar auf Unterstützung von außen hoffen (Partner, Erbschaft, Staat), will mich aber nicht darauf verlassen.
@Karriere: Ich lese hier schon sehr viele Klischees rund um diesen Begriff. Karriere macht doch nicht nur der sich totarbeitende Vorstandsvorsitzende, Karrieren heißt doch auch nur, Ambitionen zu entwickeln und diesen nachgehen zu können. Verantwortung zu übernehmen und übertragen zu bekommen. Eben nicht immer nur ausführend und zuarbeitend zu sein, sondern eigene Ideen und Konzepte zu verwirklichen und dabei ggf. andere zu führen. Ich kann nur von mir sprechen, aber mir macht das mehr Spaß, als immer nur das kleinste Licht zu sein... Da ist jeder anders, aber ich frage mich, warum es in diesem hochambitionierten Club hier, Karriere als so etwas böses, uninteressantes und irrelevantes hingestellt wird. Gibt es wirklich keinen Bereich außerhalb der eigenen Familie, in dem es sich lohnen würde, sich wirklich einzubringen. Ist das bestreben, sich finanziell dadurch einigermaßen unabhängig zu machen wirklcih so verwerflich?