Beiträge von LilliMarleen

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern, wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname. Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse. Übrigens: Wir nutzen keine Bots. Der Account wird vom Team, also von echten Menschen, betreut. 😃 Herzliche Grüße das Team von Rabeneltern.org

    Käme Kanada eventuell auch in Frage? Unser Lütter war von Juli bis November dort, Gastfamilie haben wir zwar privat gemacht, weil wir die Familie kennen, aber alles bzgl. der Schule haben wir über

    Eastern Townships Schoolboard gemacht und waren sehr zufrieden. Die vermitteln aber normalerweise auch komplett mit Gastfamilie. Es war eine Stunde von Montreal entfernt in der Provinz Quebec, das könnte für Deine Tochter vielleicht interessant sein, weil ja zweisprachig englisch/französisch. Unser Sohn war auf der Massey Vanier Highschool, die hat im Prinzip zwei Schulzweige, einen englischsprachigen und einen französischsprachigen. Man kann dann aussuchen, welchen Zweig man besuchen möchte, je nachdem ist der Unterricht auf englisch oder französisch- Sprachunterricht in der anderen Sprache gibt es sowieso. J. war da sehr zufrieden und hat sich wohl gefühlt.

    Agraromat.de - da kann man eine Umfrage wie beim Wahlomat machen. Ist ganz interessant.

    Ich war auch immer neiderfüllt, wenn meine Freundin mir erzählte dass ihre Töchter (dicht zusammen) mittags 3 Stunden schlafen und sie (mit Babyfon) erstmal mit ihrem Pferd auf den Reitplatz geht. Ich hätte noch nicht mal den Sattel drauf gehabt, da wären unsere Kinder wieder wach gewesen #crying. Die beiden Großen haben auch immer wenig geschlafen, der Kleine ging so einigermaßen. Ändern ließ sich das leider nicht. Wäre ein Babysitter 1 Mal die Woche oder so keine Option zur Entlastung? Also hatte ich zwar auch nicht, aber vielleicht ist das ja vorstellbar?

    Heute sind unsere Kinder groß und können schlafen wie die Weltmeister :D, früher war es auch echt anstrengend...

    Ich habe zB gelesen, dass 20% der Rinder-Bolzenschüsse beim ersten Versuch nicht tödlich sind. Also jede 5. Kuh - ob Bio oder nicht - überlebt den ersten Kopfschuss.
    Bei unerfahrenen Mitarbeitenden häufiger, bei erfahrenen seltener. Nur arbeitet an der Stelle - wer hätte das jetzt gedacht - niemand lange, sodass es nur sehr wenige erfahrene Leute auf dem Posten gibt und stattdessen immer neue nachrücken.

    Wenn ich jetzt berichte, dass ich Menschen kenne, die seit 30 Jahren auf ein und dem selben Schlachthof arbeiten, wird mir ja eh nicht geglaubt, damit kann ich gut leben. Aber deine obige Aussage ist fachlich ein solcher Blödsinn, dass es leider weh tut. Für kein einziges Tier ist ein Bolzenschuss tödlich. Ist einfach eine Tatsache. Kleiner Tipp: besser informieren, dann werden die Aussagen dann auch nicht so weird #hammer

    Emolga und Kit : aus Euren Beiträgen nehme ich wirklich viel Wichtiges mit. Nämlich ein ganz neues Verständnis dafür, welchen heftigen und unverschämten persönlichen Angriffen Landwirtinnen wie LilliMarleen ständig ausgesetzt sind. Eine moralische Verurteilung für Bedingungen in der Nutztierhaltung von einer Person, die behauptet, sie würde bei einem unvermeidlichen Unfall eher ein fremdes Kind als ihr Haustier überfahren #blink.

    Erklärungen erst frei interpretieren und dann als abstruse Behauptungen abtun. zum organischen Dünger: Nährstoffe und Humus bekommt man aus Biomasse. Wenn man Biomasse, z. B. Pflanzen (Getreide, Kartoffeln, Gemüse) vom Acker wegnimmt, muss man dafür sorgen, dass wieder Nährstoffe drauf kommen. Zentral und von der Menge her am allermeisten ist Stickstoff. Den kann man mit hohem Energie-Aufwand aus der Luft rausziehen und Mineraldünger machen (Haber-Bosch-Verfahren). Oder man lässt das Pflanzen tun - Leguminosen, die mit bestimmten Bodenbakterien in Symbiose leben und den Luftstickstoff pflanzenverfügbar machen (biologische Stickstoff-Fixierung - das wäre eine Art veganer Dünger). Um jetzt genug veganen Dünger zu erzeugen, braucht man viel Ackerfläche - im ökologischen Anbau werden auf mindestens 1 Drittel der Fläche Leguminosen angebaut,z. B. Kleegras in 2 Jahren bei einer 6 - jährigen Fruchtfolge. Damit das Kleegras genug neue Nährstoffe für die anderen Jahre binden kann, muss es mehrmals abgeerntet werden, sonst wächst es irgendwann nur sehr langsam weiter. Menschen können kein Kleegras verdauen, Tiere schon. In den Ausscheidungen dieser Tiere sind die Nährstoffe sehr viel besser pflanzenverfügbar als wenn Du Kleegras-Heu auf den Acker streuen würdest. Trotzdem hast du ein System, bei dem die Anbaufläche für Nahrungsmittel um 1 Drittel verkleinert ist, auf den anderen zwei Dritteln bekommst du nur ca 50 % vom Ertrag des anderen Systems - und auch nur, wenn du Tiere in deinem System integriert hast, die helfen, aus veganem Dünger einen gut pflanzenverfügbaren Dünger zu machen - du bist also mal im idealen Fall bei 30 % der Pflanzenproduktionsmenge und hast immer noch Tiere dabei.

    Das ist nur ein Beispiel für ökologische Anbausysteme, das funktioniert längst nicht auf allen Böden und Gegebenheiten. Es gibt sehr viele verschiedene innovative Ideen, diese Systeme weiterzuentwickeln. Landwirtschaft ohne Nutztiere wird während unserer Lebenszeit sicher nicht in der Lage sein 9 Milliarden Menschen zu ernähren. Weniger Nutztiere und geringerer Fleischkonsum als derzeit ist sicher eine super Idee. Und wenn 50 % der Menschen in Deutschland vegan leben würden, ginge es der Natur und den verbleibenden Tieren sicher auch sehr viel besser.

    Übrigens halte ich Wurst, Hackfleisch und verarbeitetes Fleisch für sehr viel nachhaltiger und sinnvoller zu verzehren als "hochwertige" unverarbeitete Edelstücke, weil durch die Verarbeitung wenigstens alles vom Tier genutzt wird.

    Danke! So ist es.

    Eine Landwirtin, gefangen im Versuch ihre Zunft mit abstrusen Argumenten zu verteidigen. Es ist wirklich bodenlos und erinnert mich an Jäger, die auch alle die „Bestände regulieren müssen, da sonst der Wald implodiert“.
    4,5 Milliarden Jahre hat dieser Planet sich wunderbar und einzigartig entwickelt, mit einer unvorstellbaren Artenvielfalt. Im Anthropozän haben wir es geschafft einen Großteil davon zu vernichten, vieles davon ohne je entdeckt worden zu sein.
    Ich verstehe wirklich, dass man versucht seinen Berufsstand und seine Lebensgrundlage zu verteidigen, aber zu sagen „ohne unsere Gülle auf den Feldern gäbe es keine Insekten“, ist wirklich hanebüchen. Solch eine Aussage empfinde ich ebenso als Beleidigung gegen den Intellekt einiger wirklich klug und sachlich argumentierender Rabinnen .
    Aussagen wie „Tiere die Leistung erbringen“ oder die völlig irrwitzige Erklärung warum Kälber direkt nach der Geburt von den Mutterkühen getrennt werden, lassen mich wirklich erschaudern. Es zeigt einfach die grenzenlose Empathielosigkeit und Normalität, die hinter dieser grausamen, kapitalistischen Maschinerie steckt. Dieses endlose Wachsen und Optimieren in einer endlichen Welt.
    Mich macht das unfassbar traurig.

    Das und ebenso die generelle "medikamentöse Hochmästung" zu unterstellen ist dann wohl auch an Bodenlosigkeit und bodenloser Ahnungslosigkeit nicht zu überbieten. Wenn sachliche Erklärungen für Dich irrwitzig sind und Du scheinbar noch nie das Leben in einem Haufen Kuhscheiße aus der Nähe betrachtet hast tut es mir sehr leid für Dich.

    Du versteckst dich lieber hinter einem empörten "Ich lasse mich nicht beleidigen", anstatt auf Ohnezahn einzugehen. Schade. Andererseits sehr nachvollziehbar, weil du dir offensichtlich nicht eingestehen kannst, dass du ihre Fragen nicht beantworten kannst. Und Kit s berechtigte Frage ignorierst du komplett. Deine Antwort darauf würde mich sehr interessieren.

    Ich denke nicht, dass ich mir unterstellen lassen muss, mich hier zu verstecken! Ich kann viele Fragen noch weitaus detaillierter beantworten, frage mich aber, ob es mir meine Zeit wert ist. Denn einige Leute hier möchten nicht wirklich Antworten von mir haben, sondern mit an die Wand reden , provozieren, beleidigen oder als dumm und tierquälerisch abstempeln. Da vergeht einem schlicht die Lust am Antworten. Daher habe ich auch in einem anderen Thread ein Angebot gemacht. Vor Ort und von Angesicht zu Angesicht diskutiere ich bis ins Detail dann doch lieber.

    dann kann ICH mir das nur so erklären, dass hier einfach keinerlei Empathie im Spiel sein kann. Das finde ich schon beängstigend. Und spätestens dann glaube ich dir auch kein Wort mehr von den besseren Höfen, die du ja alle siehst. Dann schlussfolgere ich daraus einfach nur: Es ist dir völlig egal.

    Sorry, aber diese Unterstellung finde ich sehr anmaßend!

    Du musst mir auch nicht ein einziges Wort glauben, tust Du ja auch nicht. Ich bin eine empathielose Lügnerin, so lese ich das aus Deinen Zeilen und muss dann wohl damit leben. Guten Appetit dann weiterhin bei Deinen Mahlzeiten, die wohl auch bei Dir überwiegend von ähnlich wie mir gestrickten bösen Landwirten und Landwirtinnen erzeugt werden. Ich lasse mich jedenfalls nicht weiter beleidigen.

    Genau diese Trennung ist der Grund, warum ich die Mutterkuhhaltung bei Milchbetrieben lieber nicht hätte.

    Ich denke, es gibt halt zwei relativ günstige Zeitpunkte für die Trennung: zügig nach der Geburt oder wie in richtigen Mutterkuhherden (so auch bei unseren Highlands) mit 8-10 Monaten. Dann ist es häufig so, dass die Kühe nicht mehr so viel Lust auf ihr großes Kalb haben, denn in der Regel sind sie ja wieder tragend und die Milch wird eh weniger.

    Woher weißt Du, welches Monokulturen für Futtermittel sind? Falls Du Dich auf Maismono beziehen solltest- die sind zu einem großen Teil für grünen Strom. Abgesehen davon ist eine Monokultur nicht automatisch schlecht und sie funktioniert längst nicht auf allen Böden und mit allen Kulturen. Was meinst Du mit "Erforschung veganer Dünger"??? Mineraldünger sind doch vegan und die gibt es seit vielen, vielen Jahrzehnten. Ist halt nur nicht Bio. Und nicht immer das Optimum für den Boden.

    Tiere bringen die besten Leistungen, wenn sie sich wohl fühlen. daran lässt sich nichts rütteln. Dass Tiere auch in schlechter Haltung noch irgendeine Leistung bringen ist klar. Aber eben keine gute. Kälber trinken nicht 6-8 Liter, sondern 12-15, wenn man sie lässt- das wird heute in den ersten Lebenswochen in Form der ad libitum-Fütterung von vielen Betrieben praktiziert. Früher wurden in der Tat oft Kälber mit 6 Liter Milch am Tag großgehungert- finde ich fürchterlich und nicht tiergerecht. Kuh und Kalb werden deswegen schnell nach der Geburt getrennt, damit keine enge Bindung entsteht. Auf dem Demeter-Betrieb, auf dem ich mal gearbeitet habe, mussten Kuh und Kalb nach Demeter-Vorschrift 1 Woche lang zusammen bleiben. DIE Trennung war dann wirklich schrecklich für beide Seiten. Wenn eine Kuh schlimmen Streß hat, schüttet sie oft beim melken kein Oxytocin aus und gibt dann auch keine Milch her- wohl kaum 10-25 Liter pro Melkung. Heutzutage werden übrigens viele Kühe mit automatischen Melksystemen gemolken, die eine häufigere Melkung am Tag ermöglichen als 2 mal.

    In dem Film ist nicht alles schön, definitiv. Trotzdem hilft auch eine spezielle Kameraeinstellung, das betretene Gesicht des Moderators, teilweise Darstellung von völlig normalen Dingen (Nachgeburt, mumifizierte Ferkel- das kommt vor! Auch in der Natur!) etc. dabei, alles in ein noch schlechteres Licht zu rücken. Und einige Dinge haben nun mal einen Sinn, den man als Laie nicht sofort erkennt, der sich aber mit Erklärung und Beleuchtung von der anderen Seite auch erschließt.

    Aber das ist nur eine Mutmaßung meinerseits.

    Eben das. Es wird so unglaublich viel gemutmaßt bzgl. der Landwirtschaft. Talpa hat ja schon ein Beispiel genannt, wodurch das bedingt sein kann. Wie gesagt, ich war jahrelang im Außendienst auf Betrieben, auf guten und auf schlechten. Aber zum Glück waren und sind die schlechten in der absoluten Minderzahl und werden auch weiterhin immer weniger. Denn nur ein Tier, dass sich wohl fühlt kann auch sehr gute Leistungen erbringen.

    Dazu habe ich eine Frage, aber zu antworten brauchst du natürlich nicht, wenn du keine Lust hast. Aber diese Feststellung macht mich neugierig, denn das habe ich noch nicht gehört, und es deckt sich nicht mit meiner Mini-Stichprobe des Felds hinter unserem Haus. Wie ich oben schon schrieb, hat der Landwirt unten an der Straße vor ein paar Jahren die Viehhaltung aufgegeben. Felder bewirtschaftet er aber weiter, unter anderem eben das hinter unserem Haus.

    Ich habe eben mal versucht zu überschlagen, wie lange schon. Ich würde sagen, vielleicht seit 8 Jahren.

    Seitdem hat er dort keinen Mist und keine Gülle mehr aufgebracht (da bin ich sehr sicher - ich weiß, wie das jeweils riecht, das hat er ja in den Jahren davor immer hergenommen). Er verteilt etwas, das aus der Biogasanlage kommt (und auch da weiß ich, wie das riecht - da mochte ich sogar Gülle lieber), oder körnigen Dünger, und im Herbst/Winter steht Gründünger drauf.

    Über diesen Zeitraum scheint der fehlende tierische Dünger keine negativen Folgen gehabt zu haben. In 2022 stand der Mais 4 m hoch, und er hatte auf dem Feld den höchsten Pro-Hektar-Ertrag im ganzen Landkreis. In 2023 sah so rein optisch der Raps prächtig aus und war es wohl auch vom Ertrag her, und dieses Jahr das Getreide (uff, ich glaube, es war Weizen, bin mir aber nicht mehr sicher) sah auch gut aus, da weiß ich aber nicht, wie zufrieden er damit war.

    Da du schreibst "manche Böden": Kann das dann einfach ein Boden sein, der auch mit Nicht-Nutztierdünger klarkommt (und weiß man das vorher oder muss man das ausprobieren)? Oder ist der Beobachtungszeitraum zu kurz?

    Das "Etwas" das aus einer Biogasanlage kommt ist Gärsubstrat und hat einen ähnlichen Effekt wie Mist und Gülle, denn es ist ein organischer Dünger. Der körnige Dünger ist Mineraldünger, den dürfen (bis auf ganz wenige Ausnahmen) Biobetriebe nicht verwenden. Und ja, Böden sind wahnsinnig unterschiedlich! Wir setzen in unserem Betrieb nur wenig organische Dünger ein, da wir halt keine Viehhaltung haben (manchmal bekommen wir organischen Dünger von einem Nachbarbetrieb). Das geht auf vielen Böden gut, aber nicht auf allen.