Das einzige, was auf der Station zu meiner Zufriedenheit beigetragen hat, habe ich selbst organisiert und finanziert: ein Einzelzimmer.
In den ersten Stunden nach dem Kaiserschnitt wurde ich angemessen pflegerisch und mit Schmerzmitteln versorgt und sobald ich mich aus dem Bett quälen konnte mit dem Rollstuhl zu unserem Mini auf die Frühchenintensivstation gefahren. Eine Milchpumpe wurde mir ins Zimmer gebracht und die abgepumpte Milch anschließend in den Kühlschrank gebracht.
Nach 24 Stunden fiel ich als Frühchenmama aus der Versorgungsroutine heraus: Ich sollte die 300m zur Intensivstation und wieder zurück alleine gehend bewältigen, ebenso 8 x täglich eigenständig irgendwo eine Milchpumpe suchen, nur einmal zu benutzendes Pumpequipment holen, abgepumpte Milch zum Kühlschrank bringen, Essensgeschirr auf einen Wagen weit weg im Flur platzieren etc. Auf eine ausreichende Schmerzmittelversorgung musste ich oft mehrere Stunden warten. Das vollgeblutete Bett wurde während meines gesamten Aufenthalts nicht neu bezogen, es kam auch keine Unterlage darüber. Still- oder Abpumpunterstützung gab es nicht, mir wurde einmal gezeigt, wie das Pumpset zusammenzubauen ist. Fazit: Unterirdisch. Deshalb bin ich nach vier Tagen nach Hause gegangen und dann von dort aus zu unserem Mini auf die neonatologische Intensivstation gefahren.
Auf der Frühchenintensivstation waren wir deutlich zufriedener, auch hier hätte man einiges besser machen können. Das Personal war überwiegend freundlich und bemüht, unser Mini wurde auch in der Nacht kräftig bekuschelt. Ärzt_innen waren immer schnell zu einem Gespräch bereit, wenn wir Fragen hatten. Schwierigkeiten hatten wir damit, dass das Pflegepersonal nur einmal, nach vielen unangenehmen Diskussionen dann zwei Mal täglich bereit war, unseren Mini umzukabeln und aus dem Inkubator zu holen, sodass er auf uns kuscheln konnte. Ich habe oft 8 Stunden ohne Essen und Toilettengang mit ihm dort in einem äußerst unbequemen Stuhl gesessen, weil er nicht wieder zu mir zurück gedurft hätte, wenn ich eine Pause gemacht hätte. Immerhin wurde mir eine Milchpumpe gebracht und die Milch versorgt, sodass der Kleine während des Pumpens in warme Handtücher gepackt auf meinem Schoß liegen konnte. Irgendwann ließ meine körperliche Verfassung es dann nicht mehr zu, ohne Toilettengang und Nahrung auszuharren, dann musste ich mich trennen und konnte den Kleinen bis zum nächsten Tag nicht mehr auf den Arm nehmen, denn abends war Papa-Sohn-Kuschelzeit.