Beiträge von Annie

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    man haengt als behandler auch emotional mit drin, nicht nur rechtlich.

    Ja und das ist in einem gewissen Rahmen auch gut so.


    Ich war später mit meinen Kindern nochmal jeweils im Kreissaal zu Besuch, als sie ein paar Wochen(Monate alt waren (weiß ich nicht mehr so genau). Der eine Arzt konnte sich an unseren Fall noch gut erinenrn und gab zu, selbst nicht gewusst zu haben, dass es so hätte augehen können. Er sagte, er wäre gerade frisch komm. Oberarzt geworden und ich war sein erster Fall in dieser Funktion.
    Er freute sich ganz ehrlich für uns als Familie und ich fand das einen tollen, sehr menschlichen Zug von ihm.


    Ich glaube, dass es sehr gut, wenn, wenn man als "Behandler" auch ein wenig emotional mit drin steckt, weil man dann vorsichtiger ist (Frau ist eine Frau und keine Nummer).


    Einen #knuddel , wenn Du magst, Janos.


    LG,
    Anne

    WENN ein Eingriff entsprechend erklärt wurde - und das bitte möglichst der Wahrheit entsprechend und ohne diffuses Angst-Machen, wo noch gar keine Handlungsnotwendigkeit besteht, dann kann man eine Entscheidung treffen. Und sie ggf. ändern, wenn sich die Bedingungen noch mal ändern.
    Wenn man DANN eine anderslautende Entscheidung gegen die Empfehlungen der Ärzte trifft, muss man mit den Konsequenzen leben. Ja, so oder so.


    Die vertrauensvolle Entscheidung FÜR die vorgeschlagenen Maßnahmen würden aber vielleicht leichter fallen, wenn man sich ganz sicher sein könnte, daß Sachen wie Geld, Zeitdruck, Personalmangel, veraltete Ansichten, Ablaufmuster nach Schema F und festem Zeitplan ... KEINE Rolle bei der Empfehlung spielen, sondern es ganz sicher nur um die individuelle Entscheidung im konkreten Moment im individuellen Fall gehen würde.



    Genauso ist es.


    Danke Trin, dass Du es nochmal so gut auf den Punkt gebracht hast.



    LG,
    Anne

    Etwas OT - ich habe gerade meine Tagebuchaufzeichnungen von damals durchgelesen:


    "15.01.2004: Ich entdecke bei 26+0 eine leichte Blutung und fahre gleich zu Dr. R. Er untersucht mich gar nicht erst, sondern weist mich gleich ins Krankenhaus ein. Ich fahre ins AK Wandsbek und Dr. XXX stellt eine beginnende Zervixinsuffizienz fest, d.h. der Gebärmutterhals öffnet sich bereits und der Muttermund ist zu weich. Ich werde per Notarztwagen ins AK Barmbek eingeliefert: Es ist so früh, dass sie mich in Wandsbek nicht behalten können. Eine wahre Odyssee.


    Die nächsten 7 Tage verbringe ich in Barmbek und bin total durch den Wind. Die erste Nacht muss ich in einem Kreisssaal verbringen, weil kein Stationsbett mehr frei ist. Blödes Gefühl: Andere Frauen öffnen sich und bringe dort ihre Kinder zur Welt und ich presse die Beine fest zusammen und sage mir: Ich habe keine Wehen – ich habe keine Wehen!
    Die Ärzte wollen mich mit einer Cerclage ’zunähen’ und empfehlen mir Cortison-Spritzen zur Lungenreifung. Ich will aber erst die Blut- und Abstrich-Ergebnisse abwarten. Ein nervenaufreibendes Warten und Bangen beginnt. Natürlich will ich meine Maus nicht gefährden, aber es widerstrebt mir, irgendwelchen Eingriffen zuzustimmen, obwohl noch keine Diagnose vorliegt. Nein, ich höre auf mein Gefühl und widersetze mich konsequent. Meine Hartnäckigkeit wird belohnt: Die Blut- und Abstrichwerte sind gut und es war wohl ’nur’ der Stress, der den Gebärmutterhals beeinträchtigt hat. Aber das Beste ist: Ich habe tatsächlich keine Wehen – nicht eine einzige. Strenge Bettruhe und Schonung sollen mich über die nächsten kritischen Wochen bringen. Damit werde ich entlassen.


    Ich will nie wieder in dieses Krankenhaus: 6 Ärzte in 7 Tagen und jeder sagt etwas anderes bzw. rät mir zu operativen Eingriffen. Ich nenne so was nur „wilden Aktionismus ohne Basis“. Ich bleibe standhaft, denn ich habe tief in mir das Gefühl: Sie kommt nicht zu früh, ich halte durch.
    Meine Überzeugung ist so stark, dass ich mit mein Mann eine Wette eingehe: Ich sage, sie kommt nicht vor dem 22.04. – er sagt, sie kommt vor dem 22.04., ihrem errechneten Geburtstermin."


    Meine Maus wurde am 01.05. geboren, ET+9. Sie war 51 cm groß und wog 3.580 Gramm.


    LG,
    Anne

    Das (fett durch mich markiert) ist so wahr, Trin, so wahr !


    LG,
    Anne

    mich wuerde nur noch interessieren, wie diejenigen, die sich irgendwelchen mwdizinischen massnahmen verweigern wollten oder verweigert haben, damit umgehen wolltwn, wenn doch was passiert waere, irgendein geburtstraumatischer schaden an mutter oder kind, der zb durch eine sectio vielleicht haette verhindert werden koennen.

    So ganz fühle ich mich davon nicht agesprochen, da ich ja nicht den KS absolut verweigert habe (ich machte nur deutlich, dass es nur im absoluten Notfall so sein soll, und nicht weil "man könnte schon , müsste medizinisch aber nicht zwingend").
    Aber ein wenig fühle ich mich dann doch angesprochen, weil ich ja gewisse Behandlungen (Cerclage und Lungenreife) abgelehnt hatte.


    Janos, nochmal ganz klar:
    Hätte mir jemand plausibel machen könne (also sich wirklich auf Augenhöhe mir mir unterhalten, mir alles erklärt und auch auf Nachfragen nach Alternativen genatwortet und Einschätzungen zu Risiken und Chancen abgegeben), hätte ich sicher nichts verweigert.
    Aber da das nicht stattfand, sondern ich wie "ein Stück Fleisch" (jemand schrieb hier so pasend "Brutkasten") behandelt und als unmüdig betrachtet wurde, ging ich in Opposition, weil ich mich, mein Wohl und das Wohl des Kindes als gefährdet ansah. Paradox, oder? :S


    Gewisse Behandlungen als "Muss" zu verkaufen ohne eine Basis dafür zu haben - das überzeugt mich nicht. Das wirkte auf mich weder kompetent noch fundiert. Was auch immer da für Interessen gewesen sein mögen - sie waren jedenfalls nicht zu 100% auf das Patienwohl ausgerichtet. Und DAS ist der einzige Punkt, der MIR wichtig ist. Da schlug mein Bauchgefühl Alarm.


    Okay, hätte ich falsch gelegen und die Ärzte Recht gehabt, dann hätte ich mit dieser Schuld leben müssen, ja. Und glaub mir, sie haben sehr lebendig ausgemalt, was passieren kann (zu früh geboren, nicht selbstständig atmen können, etc.)
    Allerdings haben sie mir nicht erzählt, dass es auch gut ausgehen kann, und wie hoch die Wahrscheinlichkeit dafür ist. Sie haben mir nicht erzählt, dass eine Wehentätigkeit (die ich nicht hatte) das Frühgeburtsrisko vergrößert. Sie haben mir nicht erzählt, dass eine Woche mehr im Bauch schon viel bringt, dass man auch bei einer Frühgeburt bereits gute Chancen hat, wenn das Baby bereits 1900 Gramm wiegt, etc. Das haben sie ... vergessen ?


    Als Mutter trägt man immer viel Verantwortung, für viele Jahre. Auch wenn man impft und man nicht weiß, ob sein Kind darauf mit einem anaphylaktischen Schock reagiert oder nicht, oder wenn man eine Phimose operieren lässt oder die Polypen entfernen lässt, you name it. Auch wenn man entscheidet, wo man sein Kind einschult und nicht weiß ob es dort gemobbt wird und seelischen Schaden davon tragen kann, ob man umzieht und das Kind aus seinen Sozialontakten rausreißt, etc.


    Ich bin das Risiko eingegangen - es hat sich gelohnt. Ich war bereit die Verantwortung zu schultern, denn die Ärzte konnten mich nicht von ihrer Meinung überzeugen. Sie haben sich dabei noch nicht einmal angestrengt, sondern haben nur damit gearbeitet, mir Angst zu machen. Ich habe mir da also mehr vertraut als ihnen (Gott, wenn ich das so schreibe, es klingt gruselig... umso mehr, da es leider wahr ist ;( )


    LG,
    Anne

    dann müßte sie 5 volle Tage arbeiten udn nicht die 30h auf 5 Tage aufteilen.


    Nein, bei mir war das nicht so. Was zählt, sind die Arbeitstage.


    Ich arbeite 5 Tage je 6 Stunden und habe 30 Tage Urlaub.
    Wir haben Gleitzeit, wenn ich einen Gleittage nehme, werden mir 6 Stunden vom Zeitkonto abgezogen.


    Als ich Vollzeit arbeitete (5 x 7,42 Std.) hatte ich ebenfalls 30 Tage Urlaub.
    Wenn ich damals einen Gleittag nahm, wurden mir 7,42 h abgezogen.


    Es zählt bei mir die Tageszahl nicht die Stundenzahl.


    LG,
    Anne

    Es ist erstmal ungewohnt, das muss sich erst einspielen. Solange es noch eine solche Belastung ist, ist es kein Wunder, dass Du komatös abends einschläfst.


    Das mit dem Zeitrdruck kenne ich auch, vor allem, seitdem mich eine Baustelle die letzten 3,5 Jahre jeden Tag nervt.
    Versuche, die Abholzeiten anders zu gestalten, kann jemand anderes das übernehmen? Dein Mann vielleicht, Dein Freund? Großeltern? Dann schaust Du bei einer roten Amepl nicht jede Sekunde auf die Uhr und verkrampfst innerlich.


    Wobei ich schon vor Dir den Hut ziehe, denn das alles mit VIER Kindern zu stemmen finde ich schon sehr ambitioniert!


    Mein Haushalt sieht auch immer scheiße aus, aber man muss Prioräten setzen ; )


    Gefehlt habe ich wegen Kind krank allerdings nur sehr an wenigen Tage im Jahr. Unsere Kinder haben eine gute Konstitution und wenn sie krank wrden, dann meist im Urlaub ;-(


    Für mich ist das "den ganzen Tag über für die Kinder da sein" nicht das Wahre. Von daher nehme ich meinen Job, trotz des ganzen damit verbundenen Stresses, als "Erleichterung und Bereicherung" wahr. Dass der Job auch Freude macht, ist viel wert. Und Du sagst ja, dass bei Dir auch der Fall ist und sogar auch die Kollegen nett sind. Sowas kann auch Zufreidenheit und Freude schenken.


    Schau, ob Du aus den Lektionen der ersten Wochen Konsequenzen ziehen und dort etwas ändern kannst, wo es Dich zu sehr stresst (Abholzeiten, Haushalt).


    Viel Kraft und glG,
    Anne

    Danke für den Link, happy spider.


    Interessant finde ich folgdes Zitat daraus:
    "Ein weiteres Problem ist die haftungsrechtliche Situation, die den GeburtshelferInnen häufig nicht gestattet, nach medizinisch-fachlichen Kriterien zu entscheiden, sondern sie nötigt, eine Defensivmedizin zu betreiben, in der sie mit dem Kaiserschnitt nach bisheriger Rechtsprechung „immer auf der sicheren Seite“ sind."
    Genau das spiegelt, meinem Gefühl nach, die Erfahrungen vieler Frauen hier wider.


    LG,
    Anne

    Casa, wow !!!
    Ich bin extrem beeindruckt, so cool ware ich sicher nicht gewesen.
    Von mir wirst Du sicher nicht getuppert, im Gegenteil, auf mich wirkst Du extrem klar, informiert und abgeklärt. Vor allem, weil Ihr Euch auch des Risikos bewusst ward. Ich bewundere das sehr.



    LG,
    Anne

    ich wollte noch nie jemandem macht demonstrieren. und fälle ich entscheidungen, dann überlege ich schon vorher, was ich sage. und erkläre auch. fragen beantworte ich, soweit es geht,...

    Janos, ich wünsche mir einfach viel mehr Ärzte, die so denken und arbeiten wie Du, und viel weniger von der anderen Sorte #knuddel





    Mein Gebätmutterhals war verkürzt und fingerdurchlässig - das war bei mir einfach so, ich kannte das schon aus den anderen Schwangerschaften, es hatte nichts mit dem Sturz zu tun. (Ich habe kein Kind vor Termin geboren.) Habe ich dem Arzt auch gesagt. Sagt der mir ins Gesicht: "Cerclage! Wir können Sie zunähen oder Sie verlieren dieses Kind. Wie SIE wollen!"

    Genau so !!!!




    Edit: Wenn ein Arzt zu mir käme und aufgrund von Befunden (Entzündungswerte, Bakterienbefall, kontinuierlich weiter verkürzte Zervix) mir sagte "Das entwickelt sich jetzt sehr kritisch, ich würde Ihnen das und das empfehlen. Bitte denken sie drüber nach und fragen Sie mich, falls Sie noch Bedenken haben. Bis morgen früh müsste ich Bescheid wissen", dann ist es etwas ganz anderes und ich würde ihm vertrauen und seine Entscheidung mittragen, auch wenn es mir nicht gefällt. Aber wenn er Druck macht und ohne Befunde sagt "Sie verlieren sonst Ihr Baby", dann geht bei mir eine Klappe runter - sorry.



    LG,
    Anne

    Ich muss auch mal eine lanze für die ärzte brechen:

    Wahrscheinlich ist das bisher nicht so rübergekommen, daher möchte ich das nochmal ausdrücklich schreiben:


    Hut ab, vor dem Oberarzt, der bei der 2. Geburt einem Versucht mit der Saugglocke zugestimmt hat und meinen Wunsch, den KS wenn irgend möglich zu vermeiden, auch in seinem Ermessungsspielraum berücksichtigt hat. Es ist alles gut ausgegangen und dass er es versucht hat, sich darauf eingelassen hat, werde ich ihm immer hoch anrechnen.


    Und bei der 1. Geburt war es so, dass ein KS durchaus hatte gemacht werden können, aber auch da hat die Hebamme (meine späere Wochenbetthebamme) dafür eingesetzt, dass der KS vermieden werden kann. Sie legte sich bei der Saugglockengeburt auf meinen Bauch, um die Maus weiter nach unten zu schieben. Auch ihr bin ich sehr dankbar, dass sie sich so für meinen Wunsch eingesetzt hat.


    Hätte ich eine Placenta praevia gehabt oder sonst irgendwas kritisches, bin ich sicher, dass sich die Ärzte und Hebammen jeweils nicht auf so einen Versuch eingelassen hätten. Nur dann hätte ich eben auch entsprechend informiert und "emotional wie argumentativ mitgenommen" sein wollen.


    DANKE an dieser Stelle an die damals involvierten Personen und auch an alle Geburtshelfer und Ärzte überall, die das ähnlich einfühlsam und fachkundig aufnehmen im Falle eines Falles, die Frau empathisch und auf Augenhöhe durch diese Situation begleiten.


    LG,
    Anne

    Genau, Katilein, es sollte IMMER eine EINZELfallentscheidung sein, unter Abwägung aller in diesem Fall zutreffenden und nicht zutreffenden Kriterien, kein pauschales Überbügeln a la "Geburtsstillstand = Kaiserschnitt".


    Mehr verlange ich nicht. Und doch ist mir klar, dass es beim derzeitigen Klinikalltag durchaus viel verlangt ist.


    Bei mir wurden diverse Werte geprüft, doch noch BEVOR das Ergebnis da war, wollte man mit eine Cerclage verpassen.
    Ich war eine Woche im KHS zur Beobachtung, das Dauer-CTG zeigte keinerlei Wehen, die Zervix verkürzte sich nicht weiter und dennoch wollte man mir eine Cerclage (und später auch die Lungenreife) verpassen.
    Dieses Vorgehn fand ich unmöglich. Auf die Frage worauf sie denn ihre Empfehlungen stützen (Werte waren noch nicht aus dem Labor angekommen und Zervix verkürzte sich nicht weiter) bekam ich die besagte Antwort "Wir befürchten eine Frühgeburt, wollen Sie etwa das Leben Ihres Babys riskieren?". Das überzeugte mich einfach nicht. Und es bestand nie Lebensgefar, weder für mein Kind noch für mich.
    Und wie sich am Ende ja rausgestellt hat, wären alle Maßnahmen in meinem Fall auch unnötig gewesen.


    In anderen Fällen kann es anders sein. Völlig klar. Nur man soll dann bitte auch die Fälle besser voneinander unterscheiden, anstatt so pauschal zu urteilen.


    Bei Dir war es eine völlig andere Situation und es war gut, so wie Du Dich entschieden hast und was die Ärzte Dir geraten haben. Ich bin da ganz bei Dir.


    Es ist halt nur nicht immer der Fall, das wollte ich ausdrücken.


    LG,
    Anne

    Aber wenn dir einewochevorher ein baby unter der geburt stirbt dann ist dir alsarzt vielleicht ein trauma der frau lieber als ein risiko eines weiteren toten babys.

    Das ist genau das, was ich mit "Persönlichkeit des Arztes entscheidet mit" und "persönlichem Ermessensspielraum" meinte. Denn im Grunde gibt es zwischen den beiden Geburten keine Vebrindung, außer eben die gemachten Erfahrungen. Ich kann das nachvollziehen, finde es aber nicht wirklich reflektiert und auch nicht immer angebracht.
    Ich würde vermutlich selbst so handeln, wenn ich an des Arztes Stelle wäre. Und dennoch - man kann die Fälle nicht vergleichen, keine Geburt ist wie die andere, es gibt immer Unterschiede in den Details. Was bei der einen Geburt angezeigt ist, muss bei einer anderen nicht ebenso sinnvoll sein.


    Und was ich vor allem verlangen würde: Tramaberatung der Frau/Mutter, wenn SIE das für notwendig erachtet. Sie ist nicht nur ein organisches Stück Fleisch, sie ist ein Mensch mit einer Seele, die das Erlebte verarbeiten muss. Und so wie im KHS und im Wochenbett ihr Körper die Geburt verarbeitet und sie dafür die nötige Unterstützung erhält, so sollte es im KHS (und darüber hinaus) den Frauen auch ermöglicht werden, das alles seelisch zu verarbeiten und sich von dem Erlebtem zu erholen. Sowas muss ihr ebenso angeboten werden, wie ein gyn. Abschlussuntersuchung.


    LG,
    Anne

    annie, meinst du ernsthaft wenn jemand sagt "Sie gefährden Ihr Baby, wenn Sie das jetzt tun", dass er/sie dich unter druck setzen will, um seinen willen durchzusetzen? und nicht etwa, weil er/sie die situation jetzt einfach so einschätzt?

    Bei mir war das so, ja. "Seinen Willen durchsetzen" im Sinne von "auf Sicherheit setzen, ja nichts riskieren"
    Empfohlene Cerclage - unnötig.
    Empfohlene Lungenreife - unnötig.
    Kind kam an ET +9, angestupst durch einen Wehencocktail.
    Kaiserschnitt - beide Male unnötig.


    Das war in meinem Fall so, in anderen Fällen kann es ganz anders sein.
    Aber diese Erfahrung lehrt mich, dass Ärzte auch mal etwas wollen, was nicht notwendigerweise auch sein muss.
    Es war eine Sache des Ermessensspielraumes, und die Empfehlung der Ärtzte lautete "auf Sicherheit gehen".


    LG,
    Anne

    Traumatisch für mich war, dass ich in besagter Klinik überhaupt nicht gesehen wurde, mein Bauchgefühl, mein hart erarbeitetes Wissen und mein Wille wurden vollständig übergangen. Ich habe alles getan, um in meinem Sinne und für das Baby Risiken abwägen zu können und eine für uns verantwortliche Entscheidung treffen zu können, dennoch wurde mir dort nur vorgeworfen, verantwortungslos zu sein. Und zwar nicht im Tonfall "Ich halte es für nicht angemessen, wenn...", sondern schreiend, während ich nackt auf der Liege lag. Es wurde mich deutlich gezeigt, dass ich nichts zu entscheiden habe, auch nicht über mich und meinen Körper.

    Oh, Rheinländerin, das liest sich wirklich schrecklich. Du warst so tapfer und mutig, Dich dagegen zu stemmen. Bei so einem massiv ausgeübten Druck, ist es nicht leicht zu widerstehen, vor allem, wenn noch so ein massives Machtgefälle da ist (Du hilflos und nackt auf der Liege).


    Ich kenne diesen Druck auch, wenn nicht so ientiv wie Du. Bei mir ging es damals um eine Cerclage und auch um die Lungenreifungsspritze. Nun erzähtest Du ja mal, dass Du die Spritzen auch bekommen hattest und das auch vernünftig fandest. Ich möchte daher an dieser Stelle sagen, dass ich nichts gegen die Spritzen habe, wenn sie sinnvoll eingestezt werden, so wie der KS auch. Nur der Druck, den sie mir gemacht haben, war vom Tenor so ähnlich wie bei Dir "Sie gefährden Ihr Baby, wenn Sie das nicht tun". Das ist das, was ich anprangere.
    Ich habe es nicht getan, habe dem Druck standgehalten und für mich war es damals richtig so. Bei Dir war es damals anders und auch das war richtig so.


    Was ich damit eigentlich nur ausdrücken möchte ist, dass es unterschiedlichste Motivationen gibt, die die Ärzte dazu veranlassen solchen Druck auszuüben, von berechtigter Sorge bis hin zu übertriebenem Sicherheitsdenken oder auch Profitstreben. Doch welche Motivation auch immer dahinter stecken mag, berechtigt oder nicht, die FRAU wird dabei leider oft nicht gesehen, nicht gehört, übergangen. Das ist so übel, das kann ich kaum in Worte fassen #sauer


    LG,
    Anne