Hallo liebe Forengemeinde, insbesondere auch Latie,
ich habe mich in erster Linie wegen dieses Threads im Forum registriert und hoffe ihr verzeiht es mir wenn ich ihn wieder aufgreife.
Das oder so ähnlich wie Latie geschrieben hat trifft auch auf mich zu, nur dass ich derzeit noch vor der Entscheidung stehe ob ich den Schritt wagen soll oder nicht.
Ich würde gern mal meine jetzige Situation anreißen in der Hoffnung ihr könnt mir einen Rat geben:
Ich bin 34, verheiratet und komme aus Sachsen. Wir haben einen festen Wohnsitz hier und befinden uns gerade in der Endphase des Hausbaus.
Nach meinem Abitur habe ich in Dresden an der TU Wirtschaftspädagogik studiert. Nach dem Studium gab es aber fast keine Möglichkeit in Sachsen eine Ref-Stelle zu bekommen...ich hätte in ein anderes Bundesland gehen müssen, aber der dortige Abschluss wurde zur damaligen Zeit in Sachsen nicht anerkannt. Da der Plan vom Haus schon stand war das also keine Option. Ich bin in die "Wirtschaft" gegangen und nun schon 8 Jahre in einem größeren Unternehmen tätig wo ich nicht wirklich was auszuhalten habe (wenn man das ehrlicherweise so schreiben kann). An sich gibt es keine Möglichkeiten mehr hier im Job weiterzukommen und die 2 Stunden insgesamt jeden Tag Fahrtweg ohnehin nicht ganz so toll.
Einen anderen Job wollte ich eigentlich schon eher, aber dann wurde ich auf Umwegen schwanger mit meiner Tochter und ging ins sofortige Beschäftigungsverbot. Jetzt bin ich noch 30 Stunden arbeiten, aber ab nächsten Monat wieder 40.
Eigentlich sollte rasch ein weiteres Kind folgen, aber die künstliche Befruchtung hat dieses Mal nicht auf Anhieb geklappt. Ein erneutes BF wollte ich eigentlich über den "alten" Arbeitgeber noch abfackeln.
Wie auch immer suche ich eine neue Herausforderung und gerade in Sachsen werden ja Lehrer gesucht.
Bei der LASUB habe ich mich bereits vorgestellt und erfahren wie sich ein Einstieg gestalten würde. In meinem Fall würde das Fach Wirtschaft angerechnet werden mit Didaktik und ich müsste ein zweites Fach studieren. Bewerben würde ich mich für die Berufsschule und das Gymnasium.
- 3 Monate Vorbereitungsdienst
- 2 Jahre lang 3 Tage Unterricht (mit 16 Stunden eigenem Unterricht) und 2 Tagen Studium Zweitfach (wahrscheinlich Biologie)
- 1 Jahr Vorbereitungsdienst
Zuerst hatte ich mir das aus dem Kopf geschlagen weil ich dachte das wird nix mit Kind und wird man verbeamtet?
Nun aber seit Januar die Gewissheit dass man verbeamtet wird - finanziell keine Frage, würde ich sofort machen.
Auch im Vorbereitungsdienst würde ich mit E 13 eingruppiert und würde mich finanziell nicht viel schlechter stellen (Stelle ist ja 77%).
Was mich am meisten reizt ist die Herausforderung und die durchaus schönen Aussichten.
Ich habe einfach keine Lust mehr irgendwas zu arbeiten und das Gefühl zu haben es ist egal ob ich zur Arbeit komme oder nicht. Ich möchte einfach etwas sinnvolles machen was mich erfüllt.
Wie arbeitsaufwändig sowas ist ist mir durchaus bewusst. Im Studium hatte ich ein 2 monatiges Praktikum am BSZ Wirtschaft und habe dort auch unterrichtet. Mir ist also durchaus bewusst dass Lehrersein nicht "Feierabend ab 14 Uhr" bedeutet.
Am Anfang meiner Arbeit habe ich auch für einige Jahre ein internationales Team in London betreut und auf englisch mehrtägige Seminare gegeben, diese auch vorbereitet, Ergebnisse kontrolliert usw. Das hat mir viel Spaß gemacht.
Aber die 3 Jahre werden sicher kein Spaziergang. Kann man sowas schaffen mit Studium nebenbei?
Wenn ich mich jetzt bewerbe würde es auch erst im November losgehen, da ist der Bau definitiv geschafft, meine Tochter 2 1/2 Jahre. Die Großeltern wohnen mit im Haus und können sicher auch ab und an helfen.
Mein Mann geht leider Schichten arbeiten (Früh und Spät).
Kann man es trotzdem schaffen ohne dass das Kind zu sehr leidet (Haushalt muss mein Mann mit anpacken dann)? An sich könnte man ja während der Freistunden auch die Zeit nutzen um vorzubereiten und am Abend wenn das Kind schläft.
Wie seht ihr das? Vor allem Leute mit Erfahrung?
Ist das zu packen?