Ich sehe wohl, dass es die bequemste Lösung wäre, den Medienzugang zu limitieren (jedenfalls für mich, das Kind würde das wohl anders sehen), aber ich halte das eben trotzdem für falsch.
Du könntest den starken Medienkonsum aber umlenken auf O-Ton-Filme, am besten auf Englisch. Mit Untertiteln. Die MUSS das Kind schnell lesen, und vllt. kriegt es auch gleich noch ein bisschen Hörverständnis mit. (Kleiner Scherz, für 3. Klasse ist das wohl zu früh)
So ganz verstehe ich das Problem nicht. Also, was genau ist der Auslöser, dass das unlustige Leseverhalten als Problem betrachtet wird.
Rückmeldungen der Lehrer? Schlechte Noten? Das Kind liest einfach zu wenig (in wessen Augen)? Das Kind braucht für viele Aufgaben aufgrund mangelnder Lesekompetenz zu lange? Das Kind liest ungenau und ist deshalb nicht in der Lage, Aufgaben korrekt zu lösen?
Die ganzen Leseübungen klingen so technisch. Mir fällt, ehrlich gesagt, kein einziges Leseübebuch ein, das hier gut ankam. Das zieht doch null. Die Dinger sind so langweilig.
In der 3. Klasse fand meine Tochter inhaltlich "One Dollar Horse" toll, aber das war noch viel zu dick und einschüchternd zum Selbstlesen, kleingedruckt und über 300 Seiten. Deshalb wurde das, 3. Klasse hin und her, fast komplett vorgelesen (Papa-Zeit ). So gegen Ende kam sie auf den Trichter, gerade weil es spannend war und sie mitfieberte, dass das leise Lesen viel schneller geht als Vorlesen. Da kamen dann schon mal Anwandlungen, selbst zu lesen.
Aber "gezogen" hat das Buch. Wenn dann mal was ihren Geschmack getroffen hat. (Selten, auch heute noch. ). Xenia , gibt es vielleicht eine Buchreihe oder -thematik, die dein Kind richtig toll findet? So toll, dass ggf. auch Anstrengung lohnt?
Außerdem waren hier Ferienzeiten tendenziell besser geeignet, um stressfrei in eigenem Tempo zu lesen. Dann ist das auch thematisch entkoppelt von Schule. Lesen soll Spaß machen. Wenn wir wegfahren, mittlerweile auch gerne so, dass WLAN und Internet nur ruckelig funzen.
Denn im Alltag finde ich Limitierung des Medienzugangs, ehrlich gesagt, überhaupt keine bequeme Lösung. Ist doch immer wieder mit Diskussionen und Konflikten verbunden.