In meiner Erfahrung - große Kita in einer Großstadt - liefen beide Haltungen parallel. Die Kinder/Familien, in denen die Gegeneinladungen im Auge behalten wurden, und die Eltern, die die Wahl den Kindern überließen.
Und ich werfe noch einen zusätzlichen Aspekt ein: Nämlich daß bei den Eingeladenen darauf geachtet werden muß, ob die jeweils besten Freunde in Kiga/Schule auch eingeladen sind Meiner Tochter hatte ein Mädchen die Einladung vor die Füße geknallt, weil ihre beste Freundin nicht zu den Geladenen zählte.
Ach ja, ist das kompliziert...
Aber es reguliert sich mittelfristig.
Zahl der Gäste: Meine Tochter hat gemerkt, daß sie zu viele Kinder gar nicht abkann und sie den Geburtstag dann gar nicht genießen kann. Maximum waren mal 8 Gäste auf dem 5. Geb. - auch die Anwesenheit beider Eltern, der großen Schwester sowie der Oma änderten nix daran, daß die Party für Klein-Schnubbel ne Nummer zu groß war eigentlich. Noch heute (wir hatten gerade vorgestern die diesjährige Party) kommt zum Schluß die Frage: Und wann kann ich jetzt einfach schön spielen?
Hier ist es schon so, daß mein Kind im Laufe der Zeit zu viel weniger Geburtstagen eingeladen wurde, weil sie keine Gegeneinladungen aussprach. Oft sind das ja auch kleine Testballons der Freundschaft. Nicht jeder ist erfolgreich, und H. hat selbst auch schon deutliche Absagen kassiert. Aber da sie selbst verinnerlicht hat, daß es die Entscheidung des Kindes ist, akzeptiert sie auch, wenn sie mal außen vor bleibt.
Eingegriffen habe ich bisher nur einmal, das betraf einen Konflikt mit einer ihrer wirklich guten Freundinnen. In dieser Situation habe ich sie in der Tat dazu angehalten, die Einladung aufrecht zu erhalten, aber nicht aus Prinzip wegen der Gegeneinladung, sondern um der Freundschaft willen (die Details würden hier zu weit führen). Jetzt, mit 7J, wird zwischen "nur" sympathischen Kindern und Freunden schon sehr stark differenziert. Die Freundschaften entwickelten auch eine Kontinuität (immerhin 2-3 Jahre), und diese Erfahrung fand mein Mutterherz für sie viel wichtiger als die Alle-Jahre-wieder-Streßveranstaltung. Letztes Jahr wollte sie zB nur 3 Gäste, was für die Sechsjährigen hier schon sehr unüblich ist.
Daß jahrgangsweise eingeladen wird, kenne ich überhaupt nicht. Es waren auf den Geburtstagen jüngere und ältere Kinder dabei, aktuell hat sie beispielsweise spontan ihr Patenmädchen aus der 3. Klasse eingeladen - die auch gern gekommen ist.
Hier wird über die Gästewunschliste übrigens ausführlich gesprochen. Ich versuch mir ein Bild zu machen, mit wem sie sich gerade besonders intensiv austauscht. Spielfreunde, die sich regelmäßig sehen, aber dann plötzlich auf der Party außen vor bleiben müssen und die Vorbereitungen auch noch mitkriegen - das hat nichts mehr mit Einladung/Gegeneinladung zu tun, das ist m.E. schlechter Stil - und zwar der Eltern, die es versäumen, da gegenzusteuern.
Adrasteia, das tut mir leid für deinen Sohn.
Aber wenn dein Sohn eigentlich Freunde hatte: Haben die Eltern sich nicht gewundert über das merkwürdige Verhalten? Haben die Kinder alle dicht gehalten und keines hat den Eltern erzählt, wie dieser eine Junge tickt?