Beiträge von rhcp

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    Als ich vorhin die Mädels in die Schule gebracht hatte und mit Mini-P. durch den nebligen Herbstmorgen heimgegangen bin, kam auf einmal die Sonne durch und es war so eine ganz besondere Atmosphäre. Das an sich war schon toll, aber mir fiel dann ein, wie vor über zehn Jahren ( 8o ) an genau so einem Morgen einer der glücklichsten "normalen" Tage meines Lebens anfing. Das hört sich sehr theatralisch an, was #pfeif ?


    Es war der 14. September, drei Tage vor der Chilischoten-Geburt und ich hatte morgens früh bei meiner Hebamme einen Termin zur Akkupunktur. Sie rief mich dann an und bat mich, statt in die Hebammenpraxis ins Krankenhaus zu kommen, weil sie bei einer Geburt sei, damit wir dort die Akkupunktur machen. Mein Mann war gerade von der Nachtschicht heimgekommen und wir fuhren zusammen hin. Das Wetter war wie heute morgen, nur deutlich wärmer (ich hab mir damals sogar eingebildet, es wäre tatsächlich noch Sommer, das weiß ich noch :D ). Wir mussten dann noch ein Weilchen warten und meine Hebamme schlug vor, wir sollten noch frühstücken gehen und dann wiederkommen. Das haben wir gemacht und während wir da saßen und ich mir Marmeladenbrötchen mit Kakao reinstopfte, kam dieses absolute Glücksgefühl. Ich weiß noch, dass ich total überwältigt war, weil das Leben absolut perfekt war. Mein erstes Kind sollte bald auf die Welt kommen, es war alles in Ordnung, mir ging es blendend, es war alles vorbereitet, das Wetter war toll, mein Mann und ich genossen das Frühstück (ich frühstücke nämlich ausnehmend gern, nur für den Fall, das man das nicht rausliest ;) ), meine Lieblingsjahreszeit begann und die würden wir mit Baby genießen - es konnte alles nicht schöner sein. Und dieses Gefühl hielt den ganzen Tag an.


    Bei vielen Gelegenheiten muss ich an diesen "perfekten" Tag denken, er hat sich mir total ins Gedächtnis eingeprägt und wenn ich ganz tief in mich reinfühle, kann ich dieses Glücksgefühl wieder spüren. Diesen Sommer ist nach über zehn Jahren ein zweiter "perfekter Tag" dazu gekommen. Wir hatten in den Sommerferien ein Ferienhaus in Frankreich gemietet und die Anreise auf zwei Tage aufgeteilt. Den ersten Tag sind wir bis zum Val de Loire gefahren und haben uns dort das Wasserschloss Chenonceau angesehen. Es war so tolles Wetter, die Kinder waren trotz der langen Autofahrt so gut gelaunt (und damit ihre Eltern auch :D ), das Schloss und die Parkanlagen waren für die Kinder total spannend, wir haben uns dort noch ein völlig überteuertes Eis gegönnt und waren abends in einer kleinen Pizzeria essen. Perfekt. Der ganze Tag. Und normalerweise graut es mir immer vor der langen Fahrt, also will das was heißen. Wobei ich natürlich zugeben muss, dass dieser Tag nicht so ganz in die Kategorie "normal" fällt, einfach, weil Ferien und wir auf dem Weg in den Urlaub waren.


    So, und jetzt wollte ich euch fragen, kennt ihr auch solche besonderen, perfekten Tage? Ich meine jetzt nicht die Geburten eurer Kinder, Hochzeiten oder sonstige "Großereignisse", sondern wirklich diese an sich unspektakulären, aber für euch so bedeutsamen Tage. Ich halte mich sowieso für einen optimistischen, recht zufriedenen Menschen, der auch kleine Glücksmomente genießen kann, aber die speichere ich dann tatsächlich unter "Glücksmoment" ab, da wüsste ich jetzt nicht mehr genau, an welchem Datum das war oder wie der restliche Tag verlaufen ist bzw. kann das auch an Tagen sein, die im Großen und Ganzen nicht behaltenswert sind oder die sogar eigentlich eher doof verlaufen sind. Ich meine wirklich Tage, die ihr komplett als glücklich in Erinnerung habt.


    Vielleicht mag ja die ein oder andere, der es auch so geht, davon erzählen?! Natürlich auch von Glücksmomenten, die zeitlich begrenzt sind, die sind ja genauso toll! Es würde mich halt nur interessieren, ob ihr das auch kennt, diese "perfekten Tage", die aber eben an sich "normal" sind und bei denen kein Außenstehender auf die Idee kommen würde, dass es für euch der Tag ist/war?!

    Ich würde gern noch einen anderen Aspekt einwerfen: Ich hab bis zum Mutterschutz von Kind 3 gearbeitet. Teilzeit, weil Vollzeit auf der Position, wo ich weiter arbeiten wollte, nicht ging. Und weil ich davon ganz abgesehen gar nicht Vollzeit arbeiten wollte, aus vielen verschiedenen Gründen. Seit Mini-P. zwei Jahre alt ist, arbeite ich freiberuflich, hab das Ganze aber sehr zurückgeschraubt. Ich möchte jetzt unsere Lebensplanung hier nicht ausbreiten, aber mein Mann und ich haben lange darüber nachgedacht und für uns ist unser Modell die beste Lösung (und ja, ich bin gegen alle möglichen Eventualitäten abgesichert, wir sind nicht naiv ;)). Jetzt zu dem, was ich eigentlich schreiben will: Mein Leben ist trotzdem sehr ausgefüllt. Ich betreue jetzt ja nicht "nur" meine Kinder (obwohl mir das manchmal tatsächlich als tagesfüllend ausreichen würde). Ich mache ganz viel Ehrenamt und bekomme dafür, logischerweise, außer Anerkennung nix. Trotzdem ist gerade dieses Engagement so wichtig für die Gesellschaft und ohne Leute, die sich ehrenamtlich in vielen verschiedenen Bereichen engagieren, würde der Staat doch gar nicht (mehr) funktionieren. Das kann ich aber nur, weil meine Lebensplanung so ist, wie sie ist, ich eben nicht "offiziell" zu den Berufstätigen (dafür ist meine freiberufliche Verdienstarbeit zu unregelmäßig und gering) gehöre. Das fehlt mir in der Diskussion hier auch so ein bisschen: Es gibt nicht nur schwarz oder weiß, es gibt auch noch ganz viel dazwischen. Man muss nicht naiv sein und der Gesellschaft "zur Last" fallen, wenn man sich dafür entscheidet, "nicht arbeiten zu gehen" (wie sich das schon anhört), wie das in manchen Beiträgen hier anklingt.

    Danke Liddy dass Du hier geduldig und immerfort weiter sachlich erklärst und auf alles eingehst. Ich bin absolut auf der Seite der SuE und ich denke auch weiterhin, ja die Eltern sollen ungehalten sein und protestieren!!! Nur so wird sich was ändern!

    Das unterschreibe ich dick und fett. liddy, ich hoffe sehr mit und für euch, dass ihr das bestmögliche herausholt.

    Ich formuliere nicht um, ich kommentiere betreffende Stellen und wir reden dann darüber. Ich hab nämlich spätestens nach fünf Minuten den genauen Wortlaut der Umformulierung vergessen #pfeif und da der genaue Wortlaut meinen Kindern sehr wichtig ist (und Diskussionen darüber, ob ich beim vorherigen Lesen "die Busfahrerin" oder "eine Busfahrerin" gesagt habe, würden mich in den Wahnsinn treiben), ist das für mich keine Option. Allerdings passe ich das Kommentieren an das Buch an. Wenn ich gerade eine spannende Stelle vorlese, unterbreche ich nicht, um einen Vortrag über Genderkacke zu halten, greife das Thema aber eventuell später nochmal auf. Bei Sachbüchern hingegen kann man ja ohne Probleme auf die Thematik eingehen, da kommen wir während des Vorlesens eh vom hundertsten ins tausendste.

    Die Chilischote wollte unbedingt ein kleines Dankeschön nähen (ihr großes Hobby seit Weihnachten) und hatte in ihrem Kindernähbuch so kleine Schlüsselanhänger-Eulen entdeckt, die sie toll fand. Und weil Eulen jetzt nicht so urkatholisch sind, haben wir aus Tonkarton kleine Fische ausgeschnitten, "Vielen Dank, die Chilischote" draufgeschrieben und zusammen mit den Schlüsselanhängern verschenkt. Die Kosten waren echt vernachlässigbar, weil Stoff und Füllwatte hier immer vorhanden sind, und die Schlüsselanhängerkettchen hab ich günstig im Internet gekauft. Filzaugen bzw. die Kulleraugen draufgeklebt, fertig. War allerdings schon etwas Mühe, aber gut, ich kann ja nichts dafür, wenn das Kind sich das in den Kopf setzt #freu.

    Die Chilischote (3. Klasse) hat Hummeln im Hintern, die würde im Zweifelsfall lieber mehr machen:


    2 x pro Woche Turnen (man kann auch nur einmal pro Woche kommen, aber beide Mädels wollen immer zweimal)
    1 x pro Woche Tennis
    1 x pro Woche Ballett
    1 x pro Woche DLRG



    Piri-Piri (kommt in die 1. Klasse):


    2 x pro Woche Turnen
    1 x pro Woche Tennis

    wenn du die aber an dem Wort erpresserisch aufhängts, dann nenne ich das anders

    Ja, daran hänge ich mich auf. Worte haben gewaltigen Einfluss und wenn beispielsweise eine Zeitung in der Überschrift der GDL erpresserische Handlungsweise vorwirft, sind die Auswirkungen gerade bei den vielleicht nicht so informierten Lesern gewaltig.


    der zeitpunkt und zeitrahmen an dem die GDL zum Streik aufruft den befinde ich als massiv beschissen und unsolidarisch, denn nicht die Bahn, sondern die Verbraucher tragen die Gesamtlast, nun könnte man hergehen und wieder rufen es nicht das Problem der streikenden das der Verbraucher am meisten geschädigt wirde, allerdings könnte man dann auch hinterherrufen es ist nicht das Problem der verbraucher wenn die Lokführer unzufrieden sind mit ihren Arbeitsbedingungen.

    Und deshalb soll nicht mehr gestreikt werden? Wann ist denn der richtige Zeitpunkt? Versteh mich nicht falsch, ich sehe das Problem durchaus und wir als Familie leiden da im Moment auch massiv darunter, das kann ich dir versichern. Genauso, wie viele unter dem Erzieherinnen-Streik leiden. Warum aber die Hauptschuld den Streikenden gegeben wird, anstatt den Verantwortlichen bei der Bahn/XY, das verstehe ich nicht. In Deutschland wird nicht oft gestreikt. Zumindest in den letzten Jahren/Jahrzehnten nicht mehr. Wir wohnen direkt an der französischen Grenze, da herrscht eine völlig andere Streikkultur. Aber gut, das führt jetzt zu weit.


    Und ich bleibe dabei, weselsky schadet seinen eigenen Leiuten.

    Kannst du mal ganz konkrete Beispiele nennen, wie er den eigenen Leuten schadet?


    "Wer nach acht Streiks noch immer nicht auf die Zielgerade kommt, der weckt Zweifel, dass er an dieser Alternative ernsthaft interessiert ist." hat glaube ich Hoffmann (DGB-Vorsitzender) ziemlich folgerichtig erklärt.

    Wer nach acht Streiks immer noch keine wirklich guten Angebote macht, der weckt Zweifel, dass er an einer Annäherung ernsthaft interessiert ist - sage ich ;). Nicht nur die Bahn und die Vorstände anderer großer Unternehmen, sondern auch alle großen Parteien und leider auch die großen Gewerkschaften haben Angst, dass eine kleine streitbare Gewerkschaft sich durchsetzt. Jeder hat seine ganz eigenen Interessen in diesem Konflikt, aber gemeinsam ist allen die Angst, dass sich an dem System, mit dem die Genannten alle gut leben, was ändert. Da wundert mich die Aussage des DGB-Vorsitzenden nicht wirklich.


    was denkt ihr den wer den wirtschaftlichen Schaden für die Bahn als aller erstes abfangen muss...ganz sicher nicht der Vorstand!!

    Und deshalb soll man gar nicht erst versuchen, etwas zu ändern?


    Und sorry, was die Boni angeht, das kann man sicher moralisch betrachtet zusammenlegen, und es ist schlicht ätzend, dass sich der Vorstand die tasche vollmacht und den Lokführern davon nichts zukommen lässt, aber es ist faktisch eine ganz unterschiedliche Sache. Wenn der Vorstand meiner letzten Firma sich die Boni erhöt hat hatt das auch keinen Einfluss auf mein Gehalt obwohl meine "Fussarbeit" denen erst ermöglicht hat sich mehr zu gönnen...meine Boni wurden ganz fix an der Zielvereinbarung festgemacht.

    Und weil die einen ungerecht behandelt werden, müssen sich die anderen auch ungerecht behandeln lassen? Selbst dann, wenn es die gesetzliche Möglichkeit eines Streiks gibt?


    Und was GDL und EVG angeht...sorry, aber es kann ja nun auch nicht angehen, das die GDL sich zum Sprachrohr derer macht, die in der EVG organisiert sind...das ist ein in meinen Augen recht eigentümliches Rechts-Verständnis.

    Hast du die Geschichte der EVG mal nachgelesen? Hast du mal nachgelesen, wie gut bzw. eher schlecht sich die EVG für ihre Mitglieder einsetzt?


    Was ich tatsächlich gut verstehen kann ist das "die Bahn" ganz gerne erst mal eine Einigung hätte auf wessen Forderungen genau sie denn jetzt bitte möglichst 1:1 eingehen soll.

    "Die Bahn" ist im Hinblick auf das Tarifeinigungsgesetz nicht unfroh, wenn sich alles möglichst lange hinzieht und die Schuld auf die GDL geschoben werden kann.


    Und so ganz nebenbei ist mir jemand der eine Rhetorik wie Weselsky nutzt per se ein wenig suspekt:


    Zitat Von Kranken, die sich miteinander ins Bett legten und „etwas Behindertes“ zeugten, sprach er, als er in einer Rede über die Fusion der Konkurrenzgewerkschaften Transnet und GDBA zur EVG sprach.

    Da gebe ich dir uneingeschränkt recht. Diese Aussage ist unmöglich.
    (Aber davon abgesehen, dass ich die Aussage wirklich total unmöglich finde, könnte ich hier deine Argumentation von vorhin benutzen und sagen: Das hat jedoch rein gar nichts mit dem Thema, über das wir diskutieren, zu tun. ;).)


    Und ganz nebenbei es geht weselsky ja nicht um die Gehälter und arbeitsbedingungen der Lokführer, er verlangt von der Bahn, dass die GDL auch für Zugbegleiter und Bordgastronomen verhandeln darf, die bislang von der EVG vertreten werden.

    Hm. Aber wo ist das Problem? Wenn es Zugbegleiter und Bordgastronomen gibt, die sich lieber von der GDL vertreten lassen wollen, warum nicht?


    Ausserdem wollen wir mal nicht so tun als würde dieGDL noch geschlossen hinter Weselsky stehen, denn der hat die GDL in eine ziemliche Zwangslage gebracht. Auch beim -sicherlich grundsätzlich berechtigten Arbeitskampf- würde ein bißchen weitsciht und Fingerspitzengefühl nicht schaden...

    Vielleicht liegt die Weitsicht ja darin, dass bei einem Erfolg der GDL andere, auch und gerade "kleine" Gewerkschaften nachziehen? Das wäre in so vielen Bereichen überfällig.

    rhcp: sag mal deinem Mann und seinen Kolleginnen und Kollegen lieben Dank. :)

    Mach ich :).



    Dennoch, und auch wenn du das nicht richtig findest rhcp, finde ich die Art und Weise wie und v.a. auch wann die GDL zum Streik aufruft hat etwas deutlich erpresserisches. Da sind wir schlicht unterscheidlicher Meinung.

    Ja, da sind wir unterschiedlicher Meinung. Ich kann einfach nicht verstehen, dass man ein Wahrnehmen des Streikrechts als verbrecherische Handlung bezeichnet. Das Streikrecht ist eine so große Errungenschaft und diejenigen, die schlicht dieses Recht wahrnehmen als Straftäter zu brandmarken (und nichts anderes ist so eine Aussage), finde ich daneben.


    Das die (Edit: DER) Gruber sich und den Vorständen die Boni erhöht obwohl die ziekvorgaben nicht erreicht wurden ist unterirdisch, steht aber strenggenommen auf einem anderen Blatt und hat-auch wenn es ungerecht ist- nichts mit den Lokführergehältern zu tun, auch wenn es wirklich das letzte ist.

    Nein. Es steht auf keinem anderen Blatt. Von allem anderen mal abgesehen: Allein schon die Tatsache, dass es in den Medien total untergeht, wenn der Bahnvorstand seine Boni um 174 Prozent erhöht, weil eben diese Medien sich lieber auf die "raffgierigen Lokführer" konzentrieren, zeigt eine deutliche Schieflage. Das kann man nicht trennen.


    Das Bonitierungsverhalten von Vorständen in der Wirtschaft ist sowieso etwas das dringen kontrolliert und reguliert gehört. Auch das fehler gemacht wurden bei der "Privatisierung" der Bahn ist klar.

    Warum soll man diese Missstände dann nicht in diesem Zusammenhang erwähnen? Es gehört meiner Meinung nach sehr wohl zu dem Gesamtbild dazu.


    Was ich als "störend" empfinde ist die tatsache das GDL und EVG sich per se auch nicht einig sind und interne "Machtkämpfe" auch diesbezüglich hier ausgefochten werden.

    Hast du dir die Geschichte der EVG mal angesehen? Zum Beispiel Stichwort Norbert Hansen?


    Auf lange dauer ist Weselskys Verhalten schädlich, er "verhandelt" (eh schon mal so gut wie gar nicht) aber absolut ohne jegliche Weitsicht. er posotioniert sich als "Hardliner" und unbestechlicher Gewerkschaftsboss und tut doch weder seinen Mitgliedern noch sonst jemandem einen gefallen, weil er den bogen soweit überspannt dass irreparable Schäden entstehen, die schlussendlich auch den bahnmitarbeitern schaden.

    Was haben die Lokführer denn zu verlieren? Welche irreparablen Schäden? Noch mehr Überstunden? Sollen sie sich lieber von der handzahmen EVG vertreten lassen, die erst gar nicht für ihre Mitglieder eintritt?

    Aber anstatt durch in meinen Augen Sturheit den Erfolg dann zu erzwingen, indem man einfach immer weiter streikt ohne Rücksicht auf Verluste könnte man doch auch irgendwann akzeptieren, dass man mal verloren hat und nicht alles haben kann? Oder soll jetzt in der Konsequenz bis zum Sankt Nimmerleinstag gestreikt werden, wenn sich die Bahn nicht erpressen lässt?
    Leidtragende ist doch hier nicht die Bahn-AG, sondern die vielen Menschen, die auf die Bahn angewiesen sind. Und wenn der Bahn eh egal ist, was mit ihren KundInnen ist, dann kann die GDL streiken wie sie lustig ist, ohne etwas zu verändern.

    Wie gut, dass die Gewerkschaften früher das ebenso sahen wie die GDL. Sollte man an seinen freien Tagen oder im Urlaub mal darüber nachdenken.
    Die Bahn wird nicht erpresst. Die GDL streikt. Ich finde es unsäglich, das zu vermischen.



    Ich finde tatsächlich problematisch, dass ich sehr deutlich das Gefühl habe das Weselsky hier als aller erstes seine Privatkriege ausficht, tatsächlich tun sich so allmählich auch viele Bahnangestellte schwer mit den Streiks, dem wann und dem wie lang. Die GDL hat aber noch weniger Bock auf Verhandlungen als die Bahn und korrigiert nach jedem Zugeständniss massiv nach. Zusätzlich geht es hier um ein "Gefecht " zweier unterschiedlicher Gewerkschaften... Ganz so einfach Bach dem Motto die armen Arbeitnehmer und die bösen Bahner ist das hier nicht. Zusätzlich schädigt dieser Streik weniger "die Bahn" selbst als massiv die gesamte Wirtschaft und die ersten die dran glauben müssen sind die kleinen Unternehmen die nicht so flexibel auf Lieferengpässe reagieren können wie die Großen. Die Art und Weise wie auch hier über Leichen gegangen wird finde ich sehr unangenehm.


    Oh mit "über Leichen gehen" meinte ich kaum die Pendler deren Fahrten sich verschieben, verlängern etc...auch wenn ich es für die massiv ärgerlich finde, sondern die mittelständischen Unternehmen die in arge Bredouille geraten weil sie eben nicht so wir die Großen flexibel und mit Rücklagen auf Lieferausfälle etc. reagieren können...es gibt Betriebe die treibt das gerade in den Konkurs.

    Die "Zugeständnisse" der Bahn sind aber lächerlich. Diese "Zugeständnisse" werden medienwirksam gemacht, hören sich bei oberflächlicher Betrachtung erst einmal nicht schlecht an (bei näherer Betrachtung schon nicht mehr) und sollen die darauf nicht eingehende GDL als "uneinsichtig und stur" dastehen lassen. Ziel ist es, die Zeit bis zum geplanten Tarifeinheitsgesetz zu überbrücken. Meiner Meinung nach halten auch deshalb die großen Wirtschaftskonzerne so still. Nicht, weil ihnen der Streik nicht wehtut, sondern weil es ganz in ihrem Sinne ist, dass die GDL mit ihren Forderungen nicht durchkommt. Denn wenn so eine kleine Gewerkschaft zeigt, dass man durchaus Erfolg haben kann, dann werden andere nachziehen und das wollen die Großkonzerne natürlich nicht. Deshalb halten alle still und üben keinen großen Druck auf die Bahn auf, weil sie ja Verbündete sind. Und ja, die kleineren Unternehmen leiden darunter - aber das der GDL anzukreiden ist ziemlich kurzsichtig.



    Das sehe ich genauso.


    Ich finde es eine Sauerei, dass der Staat erst die Bahn privatisiert und dann, wenn ihm die Konsequenzen (--> Streikrecht) nicht passen, mal eben die Gesetze ändern will.

    Ganz genau. Mein Mann ist verbeamteter Lokführer, muss schon seit Wochen wegen der streikenden Kollegen Überstunden machen, kurzfristig einspringen, wenn wichtige Züge gefahren werden müssen, muss schauen, wie er zur Arbeit kommt, weil er sonst mit der Bahn fährt ( :D) und hat, sollte die GDL Erfolg haben, zumindest von einer Lohnerhöhung nichts, weil Beamte anders vergütet werden. Und trotzdem steht er voll hinter diesem Streik, weil es einfach seit der Privatisierung so viele Missstände gibt, die einfach totgeschwiegen werden bzw. bisher totgeschwiegen worden sind.



    Sein deutliches Machtgehabe verhärtet die Fronten über die Maßen. Natürlich wäre auch ein weiters Einlenken der Bahn wünschenswert, es wäre falsch den Fehler "nur" auf Seiten der GDL zu suchen...aber diese beantwortet nun mal jeden kleinen Schritt in ihre Richtung mit weiteren Streiks und diese werden einfach voll und ganz auf dem Rücken der Pendler und der Wirtschaft ausgeführt... Das ist keine Verhandlung, das bekommt schon einen sehr deutlichen Erpressungstouch...

    Das deutliche Machtgehabe der Bahnoberen ist nicht besser. Der Bahnoberen, die ihre kurzfristigen Boni trotz einem schlechten Geschäftsjahr 2014 von 1,9 auf 5,2 Millionen Euro erhöht haben (174 Prozent Zuwachs). Glücklicherweise berichteten die Medien darüber nicht wirklich, weil sie über die "raffgierige GDL" schreiben müssen *ironieaus*. (Quelle: http://www.handelsblatt.com/un…lgspraemien/11524652.html)
    Ich habs oben schon einmal geschrieben: Ich finde es nicht in Ordnung, den rechtskonformen Streik der GDL mit Erpressung in Verbindung zu bringen.

    Ich bin übrigens pünktlich im Zug unterwegs gewesen - Privatbahn sei dank. #top

    Mein Mann ist Ausbilder bei der Bahn und was der teilweise von den Arbeits- und Sicherheitsbedingungen bei den Privatbahnen erzählt, lässt mir die Haare zu Berge stehen. Ich will das nicht verallgemeinern, aber zumindest bei uns in der Region würde ich mich nicht nicht oder nur sehr ungern in einen dieser Züge setzen. Der Transportmarkt ist hart umkämpft, was da teilweise abgeht, wie mit den Mitarbeitern umgegangen wird, lässt mich sprachlos zurück. Das ist kein "normaler Konkurrenzkampf unter verschiedenen Anbietern", das ist Ausbeutung der Mitarbeiter und das bewusste in Kauf nehmen von Gefahrensituationen im Schienenverkehr. Es wird an der Ausbildung gespart, die Privatbahnen dürfen die "Führerscheine" der Lokführer selbst ausstellen, die Ausbildung ist mit der der DB nicht zu vergleichen. Leute, die die Lokführer-Prüfung bei der DB nicht geschafft haben, sind bei den Privatbahnen nicht nur als Lokführer angestellt, sondern sogar als Ausbilder. Da liegt unheimlich viel im Argen. Vielleicht sieht es im restlichen Deutschland besser aus. Ich hoffe es zumindest.


    Sorry fürs Abschweifen.