was macht die EU denn mit der Schweiz?
Da gibt es im Moment zähe Verhandlungen über "Rahmenverträge", die darauf hinauslaufen, dass die Schweiz EU-Recht dynamisch übernehmen muss usw.
Es wird immer auf die für die Wirtschaft ach so wichtigen bilateralen Abkommen verwiesen. -> Uebersicht der bilateralen Abkommen . Kann ich nicht ganz nachvollziehen - wir haben zwar Freihandel mit der EU, die Waren müssen aber alle durch den Zoll. Ich sehe nicht ganz wo da der privilegierte Zugang sein soll (abgesehen von vielleicht Versicherungen).
Personenfreizügigkeit: "Wichtiger Wachstumseffekt: Die Schweizer Wirtschaft ist auf ausländische Arbeitskräfte angewiesen." - Ohne PFZ wäre es der Schweizer Regierung selbstverständlich nicht möglich, "cheiben Uusländern" wie mir eine Arbeitsbewilligung zu geben.
Zollerleichterungen: "Verhindert die Voranmeldepflicht (24-Stunden-Regel)". Da müsste man nur auf Gegenseitigkeit pochen, und die EU-Lastwagen 24 Stunden an der Grenze marinieren lassen. 24000 Lastwagen überqueren täglich die Schweizer Grenze, das bräuchte einen ziemlich grossen Parkplatz.
Technische Handelshemmnisse: "Gegenseitige Anerkennung von Konformitätsbewertungen für die meisten Industrieprodukte". In der Realität wird in der Schweiz das CE-Prüfzeichen akzeptiert, und Schweizer Firmen müssen - wie alle anderen auch - in die EU Produkte liefern, die CE konform sind. Für die Anerkennung von Testlaboren gibt es auch das internationale CB Scheme.
Flugverkehr: "Gegenseitiger Zugang der Fluggesellschaften zu den Luftverkehrsmärkten". Das ist eigentlich weltweit so üblich. Abgesehen davon gehört die grösste Schweizer Fluggesellschaft der Lufthansa, die EU würde sich da wohl eher nicht selber ans Bein pinkeln. Die Fluggesellschaften aus der EU riskieren ihre wertvollen Slots in Heathrow.
Zurück zu den Briten - das Hauptproblem wird die Umsetzung der Zollanmeldungen sein. Mein pragmatischer Vorschlag wäre, ausser auf den üblichen Verdächtigen (Alkohol / Tabak / Energie) die Zollsätze systematisch auf Null zu setzen. Wenn ich den Bericht von HRMC richtig lese, wären das etwa 3 Milliarden Pfund pro Jahr, auf die man verzichten müsste. Bei qualifizierten Firmen Einfuhr ohne MwSt (dafür gibt es keine Vorsteuer zum abziehen), bei Privaten muss man nach alt Väter Sitte an der Grenze einkassieren.