Hallo,
ich glaube, das handhabt jede Waldorfschule etwas anders – ich habe von Schulen in BW gehört, die Kinder, die bis zum Stichtag sechs Jahre alt geworden sind, aufnimmt, ganz normal wie jede Regelschule auch – und solche, die die Schulreife sehr konservativ bewerten.
Konservativ heißt dann, dass Kinder, die bis Mai sechs Jahre alt geworden sind, eingeschult werden, alle anderen werden zurückgestellt. Bei Jungs ist man gern zurückhaltender und stellt sie auch zurück, wenn sie im März/April erst Geburtstag haben.
Mein Sohn hat im Februar Geburtstag und ist der jüngste Junge und das zweitjüngste Kind in der Klasse überhaupt. Und das merkt man. Er ist jetzt in der zweiten Klasse erst wirklich in der Schule angekommen. Die Schulärztin hätte ihn gern zurückgestellt, aber wir Eltern wollten das nicht und so hat sie der Einschulung zugestimmt (weil kognitiv nichts dagegen sprach und die Umstände eine Rückstellung zu kompliziert gemacht hätten).
Zur Entwicklung allgemein: Natürlich ist das immer individuell – aber Schulreife ist mehr, als sich für Zahlen und Buchstaben zu interessieren und gerade in den oft recht großen Waldorfklassen gehört schon eine gewisse »Reife« dazu, seinen Platz in der Gemeinschaft finden zu können. Fünfjährige wären damit überfordert …
Es kommt aber auch darauf an, ob der KiGa auf so große Kinder eingestellt ist, ich meine, in Waldorfkindergärten haben »Schulkinder« eine ganz besondere Rolle, besondere Aufgaben, besondere Pflichten und Rechte. Dann gehen KiGa und Schule Hand in Hand und die zurückgestellten Kinder bleiben nicht »übrig« …
So, genug geschwurbelt, ihr könnt die Ohren wieder aufklappen
LG
Merlind
Ich schwurble weiter: Deine Tochter wird im September erst sechs? Das ist schon arg jung, auch ohne Waldi-Brille. Was sagt denn der KiGa?