In der Zwischenzeit sind ein Haufen Beiträge dazu gekommen - ich beziehe mich auf Kajaks Teller und die unfreundlichen oder verständnislosen Kommentare dazu.
Naja nun - lasst doch mal die Kirche im Dorf. Ihr malt da gerade ein Szenario aus, in dem Kajak ihren Jungs nur das auf den Teller tut, was sie nicht mögen und sie, womöglich mit dem Kochlöffel hinter ihnen stehend, zum Essen zwingt...
Bei uns heißen diese Teller Schnabulierteller.
Und das Prinzip funktioniert gar nicht so unähnlich... Ich schnibbel für jedes Kind Sachen in der Küche und dekoriere die (man könnte jetzt, um die Stimmung, die mit diesen Tellern verbunden ist, dazuschreiben: liebevoll und in Gesichtsform) auf einem großen Teller. So mogel ich meinen Kindern unter, ein halbes Brot zu essen, in lauter kleinen Reiterchen. Natürlich lege ich nicht auf den Teller des Paprikahasserkindes extra viel Paprika, sondern passe das an - nur Paprika für die Paprikafreundin, nur Gurken für die Gurkenliebhaberin und besonders viele saure Gurken für die Jüngste.
Aber ich gestehe, dass ich (wie ich finde, berechtigtes) Interesse daran habe, dass meine Kinder sich beim Abendessen satt essen - das tun sie nicht so gerne und man muss sie manchmal ein bisschen dazu hinschubsen. Die von euch, die Kinder haben, die gerade mal essen, bis der Hunger nicht mehr nagt und dann aufhören, weil ihnen essen an sich einfach keinen Spaß macht, wissen, was ich meine.
Deswegen passe ich schon ein bisschen auf, dass auch was dabei ist, das satt macht und … naja, was ich bestimme - wirklich keine Menge, die nicht altersangemessen wäre, für die Sechsjährige eine halbe kleine Scheibe Brot mit Butter. Neben vielen Sachen, die sie mag.
Niemandem ist gedient, wenn diese Sechsjährige nur Gurkenscheiben isst (weil man da nämlich durchgucken kann, wenn man die Kerne gegessen hat)- und dann kurz nach dem Abendessen feststellt, jetzt hab ich aber doch noch Hunger. Oder: Schreit, weil sie Hunger hat und das nicht benennen kann. Und sich auch selber nicht helfen kann, weil sie dann auch nicht mehr freiwillig essen würde.
Wirklich - da ist die Alternative mit dem Schnabulierteller eine praktikable Lösung. Und ich finde den Begriff "gewalttätig" auch nicht angemessen - Kajak hat es ein bisschen rotzig formuliert vielleicht. Ich nenne es hier "vorausschauend" 
Ah - Braten: Ich versuche gerade, am Nachmittag so frei Verfügbares auf den Tisch zu stellen - damit auch Obst dabei ist und besonders die Große nicht hemmungslos nur Süßigkeiten in ihrem Zimmer vernichtet. Bisher hat das leider nur dazu geführt, dass sie alles heimlich versucht haben wegzuschleppen, um im Kinderzimmer Picknick zu machen. Und ich habe die Käsewürfel und Oliven aus den Ritzen geklaubt am Abend.
Spaß hatten sie aber 
Ich setze jetzt auf den Sommer - wenn sies im Garten verstecken, fände ich das nicht so schlimm 