ernie, Du hast Dich so ein bisschen darüber echauffiert, wie man eine Hochzeit aus finanziellen Gründen absagen kann. Ich nehm Dir das nicht übel, denn Du hast noch nie ALGII gehabt oder warst in einer ähnlich prekären Lage, vermute ich. Ich könnte auch heute mit festem Gehalt niemalsnicht einfach mal so 500 Euro auf den Tisch legen, um ein Wochenende auf einer Hochzeit zu verbringen. Also habe etwas Nachsicht mit den Minderbegüterten
Ich glaube auch, man kann das nicht nachvollziehen, wenn man noch nie so knapp bei Kasse war. Das Problem ist dann z.B auch, dass man einfach keine Basics im Kleiderschrank hat. Man muss nicht nur das Kleid neu kaufen, sondern braucht auch Schuhe, Jäckchen, Accessoires etc. Weil man einfach insgesamt im Lebensstil runtergeschraubt ist - so war es zumindest bei mir.
Ihr steckt mich in die reiche Ecke der Verständnislosen? Nun ja, ich finde, da gehöre ich nicht hin.
Ich habe von EINER Hochzeit gesprochen, die uns solche Unsummen von Geld gekostet hat - warum hab ich die wohl erwähnt? Weil sie aus allen anderen "normalen" Hochzeitseinladungen total heraussticht. Und weil es nie derart eindrücklich war (nicht zuletzt für mich), wie sich der Ärger über eine Einladung zu einer Hochzeit, die man als blöd empfand, sich in Freude über ein gelungenes Fest und ein gelungenes Familienwochenende verwandelte.
Ich war auf vielen Hochzeiten, die waren alle mehr oder weniger normal. Einige netter, andere weniger, einige sehr katholisch-traditionell (und toll), andere improvisiert und chaotisch (auch toll). Manche waren statuslastig, andere waren Studentenpartys in der eigenen Wohnung.
Nein, aber darum ging es mir nicht. (Auch wenn ich mich ärgere. Man findet immer irgendwas, warum man jemand anderem abspricht, irgendwo mitreden zu können, oder?)
Bevor mein Beitrag kam, lasen sich viele andere so, als ob man so eine Hochzeitseinladung bekommt und sie behandelt, als sei es ... die Einladung zur Eröffnung eines Einkaufszentrums. Das ist mir nicht nur in diesem Thread aufgefallen - die Freude über Hochzeitseinladungen hält sich hier des Öfteren in Grenzen.
Klar ist das aufwändig. Es kostet mindestens ein ganzes Wochenende. Es kostet viel mehr Geld als ein normales Wochenende. Für jeden. Und wenn man nicht zum engen Freundeskreis gehört, dann trifft man da lauter Leute, die man nicht kennt und ist zum Party- und Smalltalk eingeladen - und das kann zugegebenermaßen netter oder weniger nett sein.
Aber ich vermisse schon so ein bisschen die Lust am Feiern. Und die Freude darüber, an einem tollen Tag dabei sein zu dürfen.
Allerdings: Panema, solche Bräute wie deine Freundin, die verderben einem die Vorfreude und die Lust, den Aufwand zu betreiben, ja auch.
Aber weißt du was - ich finde, hier spielt eigentlich weniger das Geld eine Rolle. Sondern eher, dass ihr mit euren zwei Kleinen im Moment wenig hochzeitskompatibel seid - besonders, wenn die Freunde gar keine sonderlich engen sind. Ich würde wohl nicht mit der Begründung "zu teuer" absagen, sondern eher "zu anstrengend" ins Feld führen.
Übrigens ist es ja nicht so, dass das Brautpaar seine Gesellschaft nicht kennen würde, oder? So wie man selbstverständlich das einzige Raucherzimmer für die quarzende Tante reserviert und für die Leute mit Kindern die Zimmer in Babyphonreichweite - so denkt man doch auch an die, von denen man weiß, dass sie wenig Geld haben. Für mich war das völlig normal, für die ohne Auto Fahrgemeinschaften zu organisieren - und ja klar hab das ich gemacht, war ja mein Fest und ich kannte die Leute, die noch Platz im Auto hatten. Und genau so hab ich Schlafplätze für die organisiert, die für ein Zimmer zu wenig Geld hatten.