Dienst nach Vorschrift geht nicht, weil DAS tatsächlich Leid für die Kinder bedeuten würde (wenn sie durch fehlende Zuarbeit keine ausreichende medizinische Versorgung bekommen z.b.oder alleine dastünden, wenn ich pünktlich gehen würde)
Leid...
Leid ist für mich ein sehr großes Wort, welches ich nicht ohne Not in den Mund nehme.
Ich bin alleinerziehend, mit zwei kleinen Kindern, und berufstätig.
Mir ist in den letzten paar Jahren mehrmals aufgrund von Umständen, die ich nicht zu verantworten hatte, und die ich nicht beeinflussen konnte, von jetzt auf gleich die Kinderbetreuung weggebrochen.
Das war jedes Mal schlimm, stressig, anstrengend, nervenaufreibend, ärgerlich, ätzend, sch..ße, besch.ssen, dramatisch, beängstigend, ... (die Liste lässt sich forsetzen) ...
Aber wir haben es überlebt.
Leid ist für mich was Anderes.
Es gibt sehr viel Leid auf dieser Welt, und es gibt leider auch sehr viel Leid in diesem, unserem Land (einem "aufgeklärten" modernen Land, einem der reichsten Länder der Welt).
Aber dass meine Kinder oder ich jetzt dadurch Leid erfahren hätten, dass der Kindergarten meines Sohnes bestreikt wird...
nein. Kann ich für mich nicht so beantworten.
Muss ich jetzt einfach mal so sagen.
LEID ist für mich ein richtig großes Wort, und ich arbeite mit Menschen, die in ihrem Leben Leid erfahren mussten und müssen. Aber bestimmt nicht dadurch, dass ich streike.
Edit:
Und wenn andere Menschen das anders empfinden und "Leid" völlig anders definieren, dann neige ich mein Haupt in Demut und dann tut es mir von Herzen leid, dass ich anderen Menschen dadurch Leid zufüge, dass ich mein Grundrecht auf Streik wahr nehme und mich für meine eigene Zukunft und die Zukunft meiner eigenen Kinder einsetze.
Trotzdem sehe ich momentan keinen anderen Weg.