Beiträge von liddy

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    Nun formiert sich Widerstand im Volk. Demonstranten sind auf der Straße, es wurde bereits auf sie geschossen.

    Soviel zu den schönen Worten, alle wären sicher, und man wäre ja inzwischen auf Frieden aus.

    #crying


    Ich habe im Baumhaus einen eigenen Thread dafür aufgemacht, weil ich damit gerade echt nicht klar komme, wie Mitmenschen hier so sein können.

    Und es sprengt ja in diesem Thread hier total den Rahmen und geht auch völlig am Thema vorbei.


    Weiß leider nicht, wie man verlinkt.

    Oh, und ich werde jetzt schon dumm angemacht, weil ich in meinem Whatsapp-Status Sachen zum Thema poste...


    ... von Eltern aus einer der Klassenelterngruppen eines meiner Kinder.

    Sorry, mein Whatsapp-Account, mein Status... niemand ist gezwungen, den überhaupt zu lesen.


    Ich fasse es nicht.


    Sorry fürs OT... es passt hier nicht rein.

    Vielleicht sollte ich einen eigenen Thread zum Thema aufmachen, weil ich gerade mit der (leider vorhersehbaren) Reaktion mancher Mitmenschen im Real Life nicht klar komme.

    Ich finde, man bzw. frau sollte da auch nichts mehr begründen müssen...

    Als Frau/Mädchen in Afghanistan sind Leben und körperliche Unversehrtheit nicht mehr sicher, also sollte daraus die Asylberechtigung sich ergeben (die Menschen müssen es ja trotzdem erst mal schaffen, außer Landes zu kommen).


    Vielleicht wäre DAS mal ein Zeichen an die Taliban.

    Mehr als dieses Rumgeeiere unserer Regierenden.

    Man hätte einfach so viele Menschen mitnehmen können, wie reinpassen... und dann nachdem die Menschen in Sicherheit sind, in Ruhe schauen und überlegen, wo und wie man sie unterbringt.


    Deutscher Bürokratismus, kalt und unmenschlich.

    Ich sag mal so:

    Als ob die Bundeswehr ohne die U.S. Armee dort drin geblieben wäre.

    Never.


    So, und dann fragt man sich, warum die Afghanischen Armee nicht gekämpft hat?


    Also die U.S. Armee zieht sich raus.

    Die verbündeten internationalen Partner ziehen sich auch raus.

    Und dann verlangt man von den Kräften vor Ort, dass sie kämpfen?


    Oh Mann.

    Ich schäme mich so, und den Rest packe ich in einen Spoiler, weil meine persönliche Befindlichkeit so unwichtig ist angesichts dessen, was dort gerade passiert




    Gerade im ARD Brennpunkt - ein Savehaus in Kabul mit Ortskräften, über 300 Menschen, die auf Rettung warten und dann zeigen sie ein Baby #crying und die Frage an den Afghanen in Magdeburg, der Kontakt hält: Was passiert, wenn die Taliban das Haus finden? Dann ist das Leben der Ortskräfte vorbei.

    Ich habe so Gänsehaut und könnte weinen.

    Das ist so schlimm #crying


    Ich bete den ganzen Tag schon, weil das das Einzige ist, was mir in dieser Situation einfällt, was ich tun kann.


    Wenn jemand was weiß, wie man konkret tätig werden und helfen kann, bitte schreibt hier.


    Danke.

    Ja, leider, aber so funktioniert ja leider das System auf dieser Welt.


    Wenn irgendjemand eine Idee oder einen Tipp oder Vorschlag hat, wie man akut den Menschen in Afghanistan in dieser Situation helfen kann, bitte hier posten.

    Währenddessen werden Mädchen mit Sandalen an den Füßen aufm heim weg nach der Schule angegriffen, weil sie so die Jungs anmachen.


    Ohne Worte

    Dafür empfehle ich z.B. den Roman: "Lolita lesen in Teheran" von Azar Nafizi

    (da werden so Szenen beschrieben, in denen die Schulmädchen dann Ärger bekommen, weil ihre Ärmel nicht lang genug sind und sie keine Handschuhe tragen und man ihre Fingernägel sehen kann, auf dem Nachhauseweg zur Schule)


    Ich lese einfach immer sehr gerne zeitgenössische Literatur von Menschen, die einfach dort leben... weniger spektalulär als irgendein News-Feature, aber für mich einfach sehr realistisch.

    Und ich weiß, das ist der falsche Thread dafür...

    ... ich finde es extrem schlimm, wenn meine Kinder vom Papa zurück kommen, offensichtlich hatten sie den ganzen Tag Zugang zu irgendwelchen News Feeds, sie sind voll davon, und beim Papa wurde das alles nur irgendwie konsumiert und nicht gemeinsam besprochen... sie sind voll davon, sprudeln bei der Begrüßung beim Heimkommen dann gleich über, Kabul ist gefallen, der Präsident wurde ausgeflogen, was ist eigentlich mit dem Gaza-Streifen...


    ... es gehört definitiv nicht in diesen Thread... gibt es einen Thread dafür,

    (dann bitte einen Wegweiser für mich dorthin) wie wir bei unseren Kindern damit umgehen, oder sollen wir einen Thread eröffnen?

    Weil es von unseren Verantwortlichen keinen juckt.


    Man ging da urspünglich rein, um _angeblich_ Osama Bin Laden auszuschalten. (Nachdem man zuvor lange mit ihm Business und gemeinsame Deals gemacht hatte)

    Nachdem das Flugzeug ins WTC in NYC geflogen wurde (11. September 2001 oder? Ich bringe immer 2001 und 2000 durcheinander)


    Dass die Taliban/Mudschaheddin da waren, reicht noch länger zurück.

    Man muss schon ein paar Jahrzehnte in der Zeitgeschichte zurückdenken und zurücklesen. Das geht zurück bis weit in den Kalten Krieg, kalter Krieg und Machtanspruch der weltanschaulichen Systeme, Warschauer Pakt und Nato etc.


    Und letztendlich geht es m.Mn. nach um geopolitische Machtinteressen der großen Global Player, immer schon. Egal, mit welchem politischen (vermeintlich humanitären) Mäntelchen das jeweils verbrämt wurde.


    Das war übrigens in den 70er Jahren ein modernes, weltoffenes Land, auch für Frauen...


    Edit:

    Und als Literatur empfehle ich die Romane von Khaled Hosseini,

    z.B.

    - Drachenläufer

    - 1000 strahlende Sonnen (selten bei einem Buch in den letzten Jahren so geheult immer wieder, da geht es um die Situation der Frauen)


    ... und ich finde beide Romane als heftig für schwache/empfindsame Nerven.

    Zu spät zum Editieren:

    Meine Tochter kam gestern nach Hause mit irgendeinem Afghanistan-Witz, den sie von ihren Freunden aufgeschnappt hatte und mir erzählen wollte.

    Ich hab ihr gesagt, dass ich solche Witze nur sehr schwer ertragen kann, und ob sie sie eigentlich weiß, worum es in Afghanistan gerade geht...


    Nachdem ich es ihr erklärt hatte, fand sie den Witz auch nicht mehr lustig und war den Tränen nahe. Das tat mir dann auch leid. Sie kann ja auch nichts dafür.


    Sie ist 13 und Gymnasium 7. Klasse. Und die Kinder erzählen sich untereinander solche Witze (ich musste da schon öfter intervenieren und aufklären).

    Ich frage mich schon, wird in der Schule überhaupt kein aktuelles Zeitgeschehen mehr vermittelt, und wird in den Elternhäusern der Klassenkameraden überhaupt gar nicht über Politik gesprochen mit den Kindern?


    Dann ist es kein Wunder, dass die Erwachsenen so wählen, wie sie wählen, und dass unsere Politik so ist, wie sie ist.

    Gibt es irgendwas, was man aktuell und akut tun kann?


    Petitionen unterschreiben?

    Abgeordnete anschreiben?

    Sich zu einer Bürgschaft verpflichten, dass man jemanden bei sich zu Hause aufnimmt oder hier in der ersten Zeit begleitet?

    Spenden, um den Ausflug einer Familie zu bezahlen?


    Irgendwas, um wenigstens ein paar Menschenleben zu retten?

    Auch die SPD hatte Ende Juni übrigens abgelehnt, afghanische Ortskräfte großzügig aufzunehmen.

    Ja, ich weiß schon, warum ich diese Partei nicht wähle. Einer der vielen Gründe.

    Die können sich das "S" genauso aus dem Namen streichen wie die andere große Partei das "C"


    (Und das Frustrierende ist: Es macht für die Menschen vor Ort so wenig Unterschied, was ich wähle oder nicht wähle... schlimm)

    Die Regierung wird an die Taliban übergeben, habe ich eben gelesen

    Ich hoffe sehr, dass bei den morgen beginnenden Evakuierungsflügen für zb das Botschaftspersonal auch die afghanischen Hilfskräfte und deren Familien berücksichtigt werden.

    Das endet sonst nicht gut

    Ich bin fassungslos, dass die bis morgen warten wollen. Man muss doch jetzt sofort alle rausholen. Wer weiß, ob es morgen noch sicher ist. #crying

    Ich las gerade, dass die Taliban allen dort tätigen Ausländern freie Ausreise zugesichert haben.

    Und ich befürchte, bei den Evakuierungsflügen wird sowieso nicht annähernd genug Platz für die afghanischen Hilfskräfte und deren Familien sein, also wird man diese in Afghanistan ihrem Schicksal überlassen und dafür hier seitens der Regierenden plakativ rumzetern und die Taliban zur Einhaltung der Menschenrechte einfordern und von hier aus mit dem moralischen Finger auf die Taliban zeigen und sagen: "Seht Ihr, so sind die..."


    Es ist absolut grauenvoll und schlimm.

    Was hat man denn erwartet, als man dort die Truppen abzog? Dass die Taliban die Füße still halten werden?

    Bzw. weiter zurück gefragt: Was hat man sich denn ursprünglich gedacht, als man dort einmarschierte, und welches Ziel und welchen Plan hatte man so auf die Zukunft gerichtet?

    Es ging von Anfang an nie um die Menschen dort. Konnte aber von Anfang an auch hier jeder wissen, der es irgendwie wissen wollte und sich ein bisschen mit Politik beschäftigt hat.

    Ich finde es auch einfach entsetzlich. Und irgendwie kann ich nicht verstehen, dass man in dieses Land einmarschiert ist und die Taliban vertrieben hat und nun überlässt man die Menschen dort ihrem Schicksal und der Rache und Herrschaft der Taliban.

    Man hat doch die Situation der Menschen langfristig nur verschlimmert.

    Weil es im Grunde nie um die Situation der Menschen dort ging, unterstelle ich mal.

    Genauso wie es im Irak nie um die Situation der Menschen im Irak ging.

    Oder sonstwo, wo "eingegriffen" wird. Es geht fast immer um die wirtschaftlichen und politischen Interessen der eingreifenden Länder. Wenn man humanitäre Gründe vorschieben kann, macht sich das natürlich sehr viel besser.


    Edit: Und ich finde es auch extrem schlimm, wenn ich an die Not und Angst der Menschen dort jetzt denke (und an die Sorgen ihrer Angehörigen und Freunde hier bei uns). Ich kann nichts Sinnvolles beitragen, außer dass ich mich das wütend und hilflos macht, von meiner privilegierten Warte hier in Sicherheit aus.

    Ich sehe nur, wer wieder diesen Sommer alles schnell mal in Urlaub fliegt, selbst in meiner Blase #haare


    Und ich bekomme echt Aggressionen, wenn mein Vater bedeutungsschwer mit dem Kopf wackelt und sagt: "Jaja, die Klimakrise" (wir sind schon in den 70er Jahren aneinander geraten, als er selbst hier im Dorf JEDEN Weg mit dem Auto erledigte (damals war ich noch ein Kind und er jung und gut zu Fuß). Und wie hab ich meine Eltern in den 80ern bekniet, doch bitte die Grünen zu wählen (da war ich selbst noch nicht wahlberechtigt).


    Und welche Diskussionen ich seit meinen Jugendzeiten in meinem vermeintlich aufgeklärten Freundes- und Bekanntenkreis immer wieder geführt habe. Und als Schwarzmalerin belächelt wurde.


    Jetzt isses so. Wir haben es einfach verkackt.

    Es tut mir manchmal leid, dass ich je Kinder bekommen habe.