jetzt haben sie keinen Tag für die Weihnachtsfeier, und da sowieso alles, was nicht Vermittlung von Lerninhalten ist, total reduziert ist, ist das für sie umso schlimmer.
Das finde ich sehr schade und ich hatte den Gedanken schon von Anfang an, wenn es hier immer wieder hieß "in den beiden Tagen passiert eh nicht mehr viel" - das mag auf manche Schulen zutreffen, auf andere aber nicht. Und was heißt denn "nicht mehr viel"? Damit ist in der Regel gemeint: nicht mehr viel Stoffvermittlung. Aber das Drumherum ist doch auch wichtig, für die Kinder wohl manchmal noch wichtiger als der Vokabeltest und das Bruchrechnen.
Es empört mich seit März, daß beim Gerede von "systemrelevanten Berufen" viele Bereiche unberücksichtigt bleiben, die doch für viele Menschen auch relevant sind. Und jetzt streicht man den Kindern eh schon alle Feiern und Veranstaltungen außerhalb des Unterrichts, reduziert das Singen und Tanzen, läßt sie Maske tragen und frieren (ob das jetzt für den Infektionsschutz sinnvoll ist oder nicht, mag ich hier gar nicht diskutieren, es geht mir um die Einschränkungen, die das für die Kinder bedeutet), verkennt völlig die Realität vieler Familien, die seit Monaten echte Betreuungsprobleme haben (weil ja auch viele Nachmittagsangebote außerhalb der Schule wegfallen), und streicht hier zwei Tage weg, an denen "eh nichts Effektives mehr passiert", die aber vielleicht für die Kinder (und wohl auch für Lehrer:innen) mal endlich wieder ein bißchen Entspannung und Leichtigkeit bedeutet hätten.
Kommt denn immer noch niemand auf die Idee, stattdessen mal am Leistungsdruck zu kürzen und zu sagen: hey, besondere Situation dieses Jahr, dann müssen halt nicht drölfzig, sondern nur drölfzig-minus-zwei Klassenarbeiten geschrieben werden? Und wir gucken verstärkt, wie wir uns und den Kindern was Gutes tun können angesichts des ganzen Mists, der alle belastet?
Ich persönlich hab gar nichts gegen schulfreie Tage, im Gegenteil, und meinen Kindern ist es egal, weil an deren Schule eh vieles lockerer gehandhabt wird und sie auch in diesen Zeiten echt viel Schönes machen - da gibt es aber halt auch keinen Notendruck und wenn sie nicht am 23. feiern, feiern sie halt am 18. in der Schule und wir haben es daheim noch ein paar Tage mehr kuschelig.
Aber unsere Schul- und Familiensituation ist da, glaub ich, recht speziell und gesellschaftlich gesehen regt es mich tierisch auf, wie alles möglichst effizient geregelt werden soll und wie wenig da noch auf die Kinder selbst geschaut wird.
