Beiträge von Erbsprinzessin

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    Hm. Ich muss gestehen, ich finde die Stoßrichtung auch nicht ganz einfach.
    Meine Tochter war ein BLW-Kind. Und immer mäkelig. (Heißt das dann, dem Thread-Titel nach, BLW war falsch für sie?! Und natürlich habe ihr durchaus auch Brei angeboten. Mochte sie nie.) Gemüse mag sie zur Zeit fast gar nicht mehr. Obst immerhin noch einiges. Am liebsten isst sie Kohlenhydrate. Milchprodukte in jeder Form. Und Fett (pure Butterklumpen! :wacko: ). Und wenn ich sie ließe, würde sie sich von Süßkram ernähren.
    Als Baby und Kleinkind hat sie allerdings durchaus diverse Gemüse-Dinge gekostet und hatte phasenweise verschiedene Lieblingsgemüse. Das hat sie aber völlig eingestellt. Es kann nicht am mangelnden Angebot liegen, das wäre da und war es schon immer.
    Für mich bleibt nach solchen Threads oft ein unangenehmer Beigeschmack von "Wir machen es richtig, alle anderen, bei denen die Kleinkinder keine Tomaten und Paprika wegspachteln (aka nicht so sind, wie unsere), haben es halt falsch gemacht. Oder sind zu bemitleiden." Hm. Ist bestimmt nicht so gemeint, kommt aber bei mir mitunter so an.
    Ich bin allerdings froh, dass ich u.a. Gonzales und Renz-Polster schon lange und ausdauernd genug gelesen habe, um mich davon nicht (mehr) sonderlich stressen zu lassen. Wäre ich dahingehend leichter zu verunsichern, würde ich nach der Lektüre einiger Beiträge hier davon ausgehen müssen, dass ich wohl doch einiges sehr falsch gemacht haben muss.
    Aber so weiß ich, dass auch das eine Phase und Typ-Sache ist.
    Im Alter meiner Tochter gestaltete ich meine Ernährung übrigens ähnlich ungemüsig, wie sie es jetzt tut. Trotzdem bin ich eine ziemlich gesunde und entspannte Allesesserin geworden. Paprika mochte ich allerdings erst so mit 12, Tomaten fand ich erst mit 16 genießbar.


    Dass meine Mäkel-Tochter sich im Bio-Laden durchaus mal einen Apfel oder Gurke schnappte und rein biss oder früh und ausdauernd Kochen spielte, finde ich persönlich kein Anzeichen für einen BLW-"Erfolg", sondern vollkommen normal für kleine Kinder. Kenne ich genauso von Brei-Kindern.


    Ich habe beruflich mit Müttern und Baby/Kleinkindern zu tun, berate zu Beikost-Fragen, mit Freude Essenlernen, wie wichtig Selbstwirksamkeit der Kinder beim Essen ist usw. Bisher konnte ich (obwohl ich selber BLW gut und richtig finde) nicht beobachten, dass es signifikante Auswirkungen auf die Kinder hatte, ob die Eltern BLW-Anhänger waren oder Brei-Verfechter. Zumal die meisten Eltern in der gemäßigten Mitte zu finden sind und sich in der Regel alle freuen und stolz sind, wenn ihre Kinder das Essen für sich entdecken. Aber ob ein Kind gerne und ausdauernd isst, ist, meiner Erfahrung nach, zu einem großen Anteil von der Persönlichkeit des jeweiligen Kindes abhängig.


    Ursprünglich hatte ich übrigens angenommen, dass die "armen" Brei-Kinder doch große Essunlust und passives Verhalten entwickeln müssten - konnte ich nicht bestätigt finden. Für mich war das eine lehrreiche Abgleichung meiner starren Theorie mit der Wirklichkeit.
    Womit ich nicht sagen möchte, dass es keine Brei-stopfenden Eltern gibt, aber die Mehrheit sind sie, nach meiner Beobachtung, bei weitem nicht. Die meisten der Eltern, mit denen ich gearbeitet habe, lassen ihren Kindern die Wahl; auch wenn sie ihre Babys anfangs mit Brei füttern, schließt das die Kinder nicht vom Familientisch aus.
    Eine große Erleichterung sind da sicher die wesentlich entspannteren Beikostempfehlungen, die es inzwischen gibt.
    Zur Babyzeit meiner Tochter dachten viele Mütter noch, Beikost wäre komplizierter als Quantenphysik und es gab eine wahnsinnige Angst, etwas falsch zu machen und den Kindern durch "falsche" Lebensmittel Allergien o.ä. einzubrocken. Da schien es vielen leichter sich an starre Beikostpläne zu halten. Auch, wenn das bedeutete dem Kind keine Wahl beim Essensangebot zu lassen. Ich denke nicht, dass das böse Absicht der Mütter war, sondern schlicht dem Wunsch entsprang, das Beste fürs Kindlein zu tun.
    Und bis die gelockerten Empfehlungen auch bei allen beikost-beratenden Hebammen, Kinderärzten, Baby-Kursleiterinnen uws. angekommen sind, dauert es natürlich eine Weile. Ganz zu schweigen von dem sich ewig haltenden, weitergereichten Wissen unter Freundinnen und Verwandten.


    Vielleicht kann ein wenig Milde, mit den Müttern, die es anders machen, als es dem eigenen Ideal entspricht, auch nicht schaden.
    Letztlich ist meine Erfahrung, dass man mit wachsendem Kindesalter immer gnädiger mit den vermeintlichen Verfehlungen und Engstirnigkeiten anderer Eltern wird. Und irgendwann Dinge passieren, die man selber bei seinem Kind NIIIIIE für möglich gehalten hätte, weil doch immer so toll piklerisch-selbstwirksam-immer-einbezogen-selbstständig bei allem dabei... Was wurde ich für meine selbstständige 2jährige gelobt - was ist sie heute mitunter für eine Faulmaus geworden. (Sogar zum Füttern hat sie mich schon aufgefordert. Ein Kind, dass früher nie und unter keinen Umständen gefüttert werden wollte. Und früh und geschickt mit Besteck hantieren konnte.) Da hätte ich früher vermutlich gedacht: "Typisch, bestimmt wurde das arme Kind nie in irgendwas mit einbezogen." ;)
    Tja nun. Man wächst mit seinen Aufgaben. So irgendwie.


    Ok, das ist jetzt ziemlich OT geworden. #pfeif Aber ich konnte nicht an mir halten, es war mir ein dringendes Bedürfnis, das mal so episch an dieser Stellte niederzuschreiben. Ähä.

    Ich finde beide Schreibvarianten schön. Mathilde mag ich auch sehr. Aber auch in Berlin enormer Mat(h)ilda-Trend. Schon seit ein paar Jahren. Ich würde ihn deswegen hier nicht vergeben.
    Henriette finde ich auch schön. Und zumindest bei uns (noch?) nicht so inflationär. Als Abwandlung finde ich Jette dazu sehr süß.


    edit: ...und ich würde mich freuen irgendwo zu wohnen, wo Mat(h)ilda so selten ist, dass ich ihn guten Gewissens vergeben könnte. #ja

    Ich wohne im wunderschönen Marzahn :-p und hier kommt ebenfalls jemand vom Jugendamt. Die Damen gehören zum Jugendgesundheitsdienst der , trotz des Namen, NICHT zum Gesundheitsamt gehört. Ich hab beide Male Besuche abgelehnt. Ich hhabe zwar nix zu verbergen ausser Wäschebergen, aber ich mag fremde Leute in meiner Wohnung üüüüüüüberhaupt nicht....war auch kein Problem. Ich hab angerufen und gesagt " Danke, kein Bedarf" und gut war es


    Wie kommst du denn darauf?
    Tatsächlich gehört der Kinder- und Jugendgesundheitsdienst in Berlin zu den Gesundheitsämtern und ist nach Bezirken organisiert. Klick.
    Für Mahrzahn-Hellersdorf steht zu den Angeboten für Eltern u.a.:

    Ist ja witzig. Meine Schwiegermutter hat meinen Mann in Berlin geboren und da wurde schon 1976 in der beschriebenen Weise kontrolliert, ob das Kind auch ein eigenes Bett hat. Und sie fand das schon damals strange und übergriffig. Das sich das bis heute gehalten hat...


    Das ist eben genau nicht der Fall. Außer der Hebamme der TS, die vom Hörensagen berichtete, und dabei aber auch Jugend- und Gesundheitsamt durcheinander brachte, haben hier im Thread mehrere Frauen, u.a. ich, von ihren Erfahrungen berichtet und nicht eine fand diesen Besuch problematisch oder übergriffig. Und die, die es nicht wollten, haben einfach abgesagt. Ohne Drama, ohne Konsequenzen!
    Die Schlafsituation wurde bei den Besuchen nicht kontrolliert. Es wird in der Regel überhaupt nichts kontrolliert. Es werden Angebote gemacht. Möglich, dass es einzelne Blödiane unter den Leuten vom Berliner Kindergesundheitsdienst gibt, die kontrollfreakig drauf sind, aber das ist weder die Regel noch deren Aufgabe. Da muss man schon Pech haben.


    Ich finde es schade, wenn jungen Eltern unsinnig Angst vor völlig harmlosen und sogar sinnvollen Angeboten von offizieller Stelle gemacht wird. Gerade als Erstlingsmutter können genau diese Info-Angebote Türöffner sein. Eben wenn das Baby viel schreit, wenn kein netter Kinderarzt gefunden wird, keine Familie vor Ort mithelfen kann und Isolation droht. Oder einfach, um zu erfahren, was für Eltern-Kind-Kurse angeboten werden.

    Ob und von wem diese Besuche angeboten werden ist doch schlicht davon abhängig, wo man wohnt. In NRW ist es halt das Jugendamt, in Berlin kommt wer vom Gesundheitsamt. Dass sie vom Gesundheitsamt ist, hatte die Dame bei uns gleich zur Einleitung gesagt, auch, dass sie oft fälschlicherweise für eine Mitarbeiterin des Jugendamts gehalten würde und deswegen klärte sie das gleich zu Anfang. Es ist wirklich kein Kontrolltermin sondern als Orientierungshilfe für junge Eltern gedacht. Soweit ich mich erinnere, hätten wir diesen Termin auch ohne Konsequenzen ablehnen könne.

    Wir wohnen auch nicht im superduper alternativsten Kiez Berlins und ich war damals auch leicht nervös vor diesem Besuch. Und was war? Eine unglaublich nette, einfühlsame Frau saß mit mir im Wochenbettchaos und freute sich endlich mal wieder eine junge Mama mit Hausgeburt kennenzulernen. Sie war ausschließlich in unserem Wohnzimmer. Hat sich nicht im mindesten für die Schlafsituation interessiert und betonte, dass das keinerlei Kontrolltermin ist, sondern dazu dient den jungen Eltern Möglichkeiten der Unterstützung aufzuzeigen. Z. B. hatte sie verschiedene Kinderarztempfehlungen im Petto oder haben mit der Schreibaby-Ambulanz und Wellcome zusammen gearbeitet.
    Also, mach dich nicht wegen ungelegter Eier verrückt. Wenn du unsicher bist, sag halt nichts übers Familienbett. Das wird schon.

    Im erste Hilfe Kurs von Janko von Ribbeck habe ich gelernt, dass Glassplitter viel weniger schlimm sind als befürchtet. Ich habe gerade nochmal in seinem Buch "Schnelle Hilfe für Kinder - Notfallmedizin für Eltern" nachgelesen. Darin schreibt er, dass das Verschlucken von Splittern im medizinischen Sinne meistens kein Notfall ist. Der Verdauungstrakt ist elastisch und die Schleimhaut sorgt für einen langsamen, reibungslosen "Transport". Langsam ist wichtig, deswegen auf keinen Fall irgendwas Abführendes geben. Sollte es doch zu kleinen Verletzungen kommen, regeniert sich die Schleimhaut in der Regel schnell von alleine.
    Wer auf Nummer sicher gehen will, kann dem Kind unbedruckte klein gerupfte Papiertachentücher (oder Küchenrolle, Klopapier...) zu essen zu geben (wenn sie es denn mögen...), damit der Zellstoff den Fremdkörper umwickelt und so noch leichter durch den Verdauungstrakt kommt.


    Alles Gute und keine Panik! :)


    Ich habe als Kind übrigens mal ein Glas zerbissen und diverse Scherben verschluckt. Ist nix passiert. Aber meine armen Eltern!

    Wird denn der MySol schon jetzt für dich zu unbequem? Falls nein, vielleicht erst einmal abwarten, ob das überhaupt eintrifft?
    Mein Mann und ich haben den MySol bei unserer Tochter bis zum Trage-Schluss (so mit 2 1/2) genutzt und fanden den beide ziemlich bequem. Im Sommer war er auch bei großer Hitze recht angenehm, da ja luftig und aus Stoff. Zur Entlastung der Schultern hatte ich so einen Rucksack-Brustgurt für ein paar Euro gekauft, weil dieses beim MySol beiliegende Klettdingen hoffnungslos instabil war. Das hat einen großen Unterschied gemacht.

    Heilwolle darf ausschließlich auf wunde, aber geschlossene Haut. Bringt man die auf offene Stellen wird alles nur schlimmer. Ich rate daher auch eher zu Multi-Mam-Kompressen oder den Mepilex-Dingern. Mulit-Mam kann ich aus eigener Erfahrung echt empfehlen.
    Wenn Stillen an der Brust zu unangenehm ist und du einen Milchstau verhindern willst, streich die Milch an der Seite vorsichtig aus, wenn du merkst, dass die Brust voll ist und spannt. Aber nur soviel, bis die Brust sich nicht mehr spannend anfühlt.
    Und in der Regel bleiben Brüste über mehrere Tage bis Wochen in "Warteposition". Nur wegen ein paar Tagen Nicht- oder Wenig-Stillen wird da wahrscheinlich nicht dauerhaft die Milch wegbleiben. Da wird bei entsprechender Nachfragesteigerung einfach wieder mehr produziert.

    Gute Besserung! :)

    Unsere Tochter hat letzten Herbst ihre erste Brille bekommen. Auf dem einen Auge hat sie fast keine Dioptrin, auf dem anderen aber +3. Das hat in Bezug auf die Zuzahlung der Krankenkasse (Barmer) keinen Unterschied gemacht. Wir haben auch nur je 10€ pro Glas dazu bekommen. So wie die Optikerin sich ausdrückte, klang es, als ob diese geringe Zuzahlung schon länger üblich ist. Wir haben allerdings auch eine private Zusatzversicherung für unsere Tochter, und die hat fast die gesamten Brillenkosten übernommen und kostet im Monat auch nur ein paar Euro.

    Auch wenn ich nicht die Threadstarterin bin, JooBoo, dank ich dir für deinen Beitrag! Deinen Vergleich mit dem Kreißsaal, finde ich irgendwie tröstlich. So krass habe ich es hier auch oft erlebt. Ich bin nach wie vor echt erleichtert, dass wir da jetzt mit Movicol dran sind.


    Malin, sag, wie geht es euch inzwischen? Lieben Gruß!

    Liebe Malin,


    ach Mann, ich glaube ich kann nachfühlen, wie es dir geht! #knuddel


    Tipps zur Behandlung habe ich keine neuen. Ich kann nur Bekanntes wiederkäuen. Nachdem wir so ziemlich alles durch hatten und, wie du ja weißt, nichts dauerhaft geholfen hat, geben wir nun Movicol. - Und ehrlich, ich bin so froh, so erleichtert. Es wirkt!
    Meine Tochter trinkt übrigens auch nicht übermäßig viel. Ich hatte ja auch überlegt, ob ihre chronische Verstopfung vom zu wenigen Trinken käme. Wir wurden aber von unserem behandelnden Arzt auch nicht darauf aufmerksam gemacht, dass sie besonders viel trinken müsse. Im Gegenteil meinte er, dass bei so kleinen Kindern der diätische Aspekt (dazu zähle ich jetzt mal eine auffällige Steigerung der Trinkmenge) zu vernachlässigen sei.
    Seit der Movicol-Gabe meine ich übrigens zu beobachten, dass meine Tochter mehr trinkt. Im Internet habe ich mehrfach von Erwachsenen gelesen, die durch Movicol ein gesteigertes Trinkbedürfnis hatten. Wobei sie andererseits auch weniger stillt und mein Eindruck auch daher kommen kann.
    Wieso bist du denn so sicher, dass deine Tochter zu wenig trinkt? Sie wird doch wohl durch's Stillen ihren Flüssigkeitsbedarf gedeckt bekommen.


    Allerdings muss das Movicol natürlich auch erst einmal ins Kind. Das ist auch mitunter ein Eiertanz. Bisher trank meine Tochter vor allem Mumi, ansonsten Wasser. Säfte nicht so gerne, obwohl ich ihr diverse als Maßnahme gegen die Verstopfung aufdrängen wollte...
    Wir haben jetzt nach knapp zwei Wochen Movicol eine gewisse Routine in die Movicol-Gabe bekommen. Sie bekommt drei kleine Portionen über den Tag verteilt, meist doch in Säften. Das Zeug schmeckt etwas salzig, von daher muss schon eine gewisse Menge Saft zur Verdünnung herhalten. Manchmal bekommt sie es aber auch in Soßen, Suppen oder bspw. Pesto gerührt.
    Ganz zur Not, wenn es sonst gar nicht geht, bekommt sie es mit einer kleinen Portion geschmolzenem Eis. :wacko:
    Aber zur Zeit hat es sich auf einen umwerfend leckeren Apfel-Mango-Saft von Al*natura eingependelt.
    Sie hat übrigens recht früh meine Erklärung akzeptiert, dass sie zum Essen immer was trinken soll. Weil Mumi ist ja Essen und Trinken zusammen und sie daher, wenn sie isst aber immer noch was extra trinken soll. Das fordert sie inzwischen auch vehement.


    Du schreibst du warst bei drei verschiedenen Ärzten - das war ich auch. Keiner der drei Ärzte half uns. Es wurde immer schlimmer und ich immer verzweifelter und hilfloser. Weil, ich war ja schon bei DREI Ärzten und keiner konnte helfen. Von den um Rat gefragten Apothekern ganz zu schweigen... Erst als wir den vierten (!) Arzt konsultierten (dem Rabenforum sei dank! #super), trat Besserung ein. Aber der vierte ist eben ein Gastroenterologe.
    Von daher mein Rat, wenn ihr noch bei keinem ward, geht zu einem! (Falls du aus Berlin bist, meld dich bei mir!) Und wenn ihr schon bei einem gewesen seid, nerv' den so lange, bis behandlungstechnisch was passiert!


    Ich war mit meiner Tochter ja sogar zum Abdomen-Ultraschall bei einer von Kia empfohlene Ärztin und nahm also an, dass die schallende Ärztin sich mit chronischer Verstopfung auskennen würde. Tatsächlich hat sie uns - nach meinem Gefühl und vom Spezialisten bestätigt - die denkbar grausamste und ineffizienteste Therapie verordnet. Nämlich alle drei Tage ein Mini-Klistier verabreichen. Bei meiner Tochter, die ebenso empfindlich auf Manipulationen am Po reagiert wie deine, der absolute Horror. Zumal bei dieser Behandlung jedes selbstständige Gefühl für Stuhlgang verloren geht. Ich habe mich geweigert diese Behandlung anzuwenden.


    Ihr seid mMn weit über das Maß hinaus, in dem man noch mit den üblichen Hausmitteln a la Ernährung und Bewegung was rumreißen könnte. Wir haben das ja auch fast ein halbes Jahr versucht. Und es wurde zeitweise auch immer mal besser. Aber das Problem ist eben irgendwann nicht mehr unbedingt die eigentliche Stuhlkonsistenz, sondern die Angst der Kinder vor den Schmerzen. Die halten dann so lange ein, bis die Stuhlkonsistenz doch wieder das Problem wird und dann gar nichts mehr geht.
    Von daher halte ich jede weitere Manipulation am Kinderpo für fatal. Das triggert das wahrscheinlich schon entstandene Trauma deiner Kleinen immer wieder aufs Neue und sie bekommt nur noch mehr Angst, verkrampft usw. Zumindest war das der Leidensweg meiner Tochter. Und wenn das Kind mehrere Tage nicht mehr groß gemacht hat, bildet sich eben so ein verdammter Kotstein und da helfen dann auch keine Mini-Klistiere mehr.
    Unser jetziger Arzt hat uns als Therapiebeginn ein normales Klistier verordnet, mit den Worten: "Das ist dann das letzte Mal, danach müssen Sie nie wieder auf sowas zurückgreifen."
    Und in dem Fall fand ich es wirklich gerechtfertigt. Der bisherige Behandlungserfolg gibt dem Mann Recht.


    Nach den Erfahrungen, die ich inzwischen persönlich mit Kinderärzten gemacht habe, aber auch was ich von anderen Müttern mit chronisch verstopften Kindern gehört habe, scheint es unter Kinderärzten weit verbreitet, nicht angemessen auf chronische Verstopfung zu reagieren. Sei es aus Unwissenheit oder Nicht-Ernstnehmen des Leides, dass das für die Kinder und ihre Eltern bedeutet.


    Hinzu kommt bei deiner Tochter (bei meiner ist es ja ähnlich gewesen), dass sie noch so wenig isst, dass du da kaum was an der Ernährung drehen kannst. Stattdessen bekommt sie aber volle Breitseite deine verkrampfte Haltung zum Essen serviert. Und glaub mir, das kenne ich. Ich muss jetzt erst wieder lernen, dass meine Tochter auch Sachen essen darf, die als stopfend verschrien sind. Und du glaubst gar nicht, mit was für einer Freude das Kind mittlerweise essen kann! Und trotzdem geht das mit dem Stuhlgang ganz von alleine. Sie war selber völlig überrascht, dass es überhaupt weh tun muss, wenn sie ein großes Geschäft macht.


    Ach Malin, ich wünsche dir und deiner Tochter, dass ihr ganz ganz schnell und ein für alle Mal einen Weg aus diesem Teufelskreis findet! Es ist wirklich die Hölle. #knuddel

    Die Klistieranwendung war tatsächlich nicht so höllisch, wie befürchtet. Uns hat der kleine Maulwurf aus der Patsche geholfen. Und das Bewusstsein, dass dieser blöde Mist jetzt leider wirklich sein muss.
    Ich war danach echt fassungslos, wie viel Kot aus so einem zierlichen, kleinen Kind, nach fünf Tagen ohne großes Geschäft, rauskommt. War eine wirkliche Erleichterung fürs Töchterchen.


    Das Movicol im Kakao hat leider nicht so funktioniert. Ich hatte beim ersten Versuch den ganzen Beutel mit eingerührt und mich durch das Attribut "aromafrei" zu der irrigen Annahme verleiten lassen, das Zeug sei geschmacksneutral. Aber das schmeckte man zu dolle raus. #stirn Jetzt mag sie den von mir angebotenen Kakao nicht mehr. Mein stures, nachtragendes, kluges Kind.
    Ich eiertanze noch. Mische überall ein bisschen rein und hoffe, dass es klappt. Gestern hat sie keinen ganzen Beutel genommen, eher nur 3/4. Heute aber war's ein ganzer. (Mit zur Hilfenahme von Multi-Saft und Vanillepudding #schäm)
    Ich hoffe, das spielt sich schnell ein. Habt ihr Movicol-Erfahrenen da noch irgendwelche Tipps?


    Ansonsten hat sie nach dem Riesen-Haufen Donnerstagabend, bisher keinen Stuhlgang gehabt. Ich hoffe jetzt einfach, dass das Movicol noch seine Wirkung zeigt. Ach ja.
    Und mit der Kinderarztfrage bin ich gerade mal wieder ratlos. Eigentlich mag ich unsere bisherige Praxis. Aber ich weiß nicht, ob ich weiter Vertrauen in die haben kann. Mit Kinderärzten - oder eigentlich Ärzten allgemein - bin ich eh schwierig. Und wir haben schon mehrmals die Praxis gewechselt. Leider haben viele gute Kinderärzte hier in Berlin ja Aufnahmestopps. Schwierig!


    -edit-
    Malin, gibst du denn jetzt auch Movicol?
    Von vermehrten Trinken bei der Movicol-Einnahme hat unser Arzt jetzt nichts gesagt. Ich habe aber auch nicht explizit im Zusammenhang mit Movicol danach gefragt. Hätte ich mal lieber! Er meinte aber generell sei der diätische Aspekt bei so kleinen Kindern zu vernachlässigen. Und in der Movicol-Beipackzettel habe ich auch keine Hinweise auf die Trinkmenge gefunden.

    Wir achten da drauf. Aber nicht sklavisch. Und mit zunehmenden Alter des Kindes wird's laxer. Glas oder Flasche werden hier inzwischen durchaus geteilt. Genauso wie Stullen, Obst oder so.
    Mundküsschen gibt's hier zwar kaum, aber das liegt nicht an der Kariesprophylaxe-Idee, sondern daran, dass Tochterkind nicht gerne küsst. Auf den Mund gleich gar nicht.
    Eine Freundin von mir ist Zahnärztin und hat mir erklärt, dass es besonders ungünstig ist, wenn sich in einem quasi sterilen Säuglingsmund Karies-Keime durch abgeschleckte Schnuller, Löffel etc. ansiedeln können. Aber wenn sich im Laufe des ersten Lebensjahres bei den Kindern eine eigene Mundflora entwickelt hat (und dafür gibt's ja die Alles-in-den-Mund-stopf-Phase ^^), ist das nicht mehr so wild. Trotzdem mag ich es nicht, wenn wir das Besteck teilen bzw. machen das nur ausnahmsweise. Schnuller oder Flasche gab's hier nie, von daher waren auch das keine Ansteckungsquellen.


    Auf Zahnhygiene achte ich auch sehr. Bei meiner Tochter und bei mir. Ich putze mir selber eher zu oft, als zu wenig die Zähne. Zähneputzen hat irgendwie eine entspannende Wirkung auf mich... Allerdings, stimmt, nach dem Essen sollte man idealerweise 30 Minuten warten. Das war für mich eine Umgewöhnung, als ich das erfahren habe.
    Allerdings werden im Kinderladen meiner Tochter nach Frühstück und Mittagessen Zähne geputzt. Das ist da fest im Alltag integriert und gehört zu den Ritualen. Ich habe überlegt, ob ich das problematisch finde, bin aber zu dem Schluss gelangt, dass das bisschen Zahnbürstenabkauen ja eigentlich kein echtes Putzen ist und also vernachlässigbar.#zaehne


    Ich selber habe keinen Karies und hatte auch nie welchen, aber mein Mann schleppt da so einiges an Zahngerümpel mit sich rum, wenn auch nix Akutes mehr. Aber auch in einem Mund mit kariesfreien Zähnen können durchaus Kariesbakterien existieren.
    Ich selber habe als Kind und Jugendliche wüst Bonbons, Lutscher, Kaugummis und auch Zahnbürsten geteilt, hatte auch mal eine eher putzfaule Phase, das haben meine Beisserchen alles gut mitgemacht. Hoffentlich hat unsere Tochter meine Zahnsubstanz geerbt, dann wäre das Tamtam also wurscht. Letztlich ist die Frage, ob Karies oder nicht, mMn vor allem eine Frage der Veranlagung.


    Ich kann den Ansatz nachvollziehen, da kein großes, umständliches, angstmachendes Drama draus machen zu wollen. Das mag ich nämlich auch nicht. Und wenn ich merke, ich verkrampfe zu arg, lasse ich halt locker. Dann teilen wir auch mal das Gäbelchen. Das geht also auch. (Außer mein Vater provoziert mich mit seinem überaus freigiebigen Löffel/Gabel-Teil-Aktionen mit unserer Tochter. #motz Ich glaube, das macht der immer nur um mich zu ärgern und mir übertriebene Gluckigkeit vorzuwerfen. Da bin ich dann aus Prinzip starrsinnig. #taetschel )

    Danke euch noch für die weiteren Antworten! Ihr habt mir alle sehr geholfen. Bin ich froh, den Thread gestern Nacht noch ins Internet gehackt zu haben.


    Und nochmal, Temple Bar, besonders dir ganz ganz lieben Dank! Wir waren gleich heute noch in der Praxis - und Mann, mir sind 1000 Steine vom Herzen gefallen. Endlich jemand mit Kompetenz und Einfühlungsvermögen. Und obwohl die Praxis brechend voll war, hat sich Dr. da Palma richtig Zeit genommen! Endlich, endlich, endlich kam ich mir mal nicht vor, wie eine überdramatisierende Hysterie-Tante.
    Wir machen jetzt die gleiche Behandlung, wie ihr sie mit dem Großmuld auch macht. (Wobei uns die Klistier-Sache noch bevorsteht. Mir graut davor. Wir werden es aber gleich noch in Angriff nehmen, wenn mein Mann da ist.) Sollte sich in zwei Wochen keine Besserung einstellen, müssen wir weitere Diagnostik machen. Aber das glaubt Dr. da Palma nicht. So Verstopfungsgeschichten sind in dem Alter ja (leider) durchaus nicht unüblich.


    Fassungslos und wütend macht mich hingegen, wie sich unsere bisherige Kinderarzt-Praxis und die Ärztin aus der Ultraschall-Praxis zur Verstopfung geäußert haben. Wenn wir deren Empfehlung weiter gefolgt wären, wären wir ja immer tiefer in diesen Teufelskreis reingerutscht. Unterschwellig hatte ich immer das Gefühl, ich sei Schuld, weil ich meine Tochter nicht gesund genug ernähren tät. Es war eine große Erleichterung zu hören, dass ich jetzt nicht länger versuchen muss meine wählerische Tochter mit Obst vollzustopfen und ihr aber die geliebten Nudeln zu verweigern.
    Und ich bin auch wütend auf mich, dass ich nicht früher schon nach jemand wirklich Fähigem gesucht habe. Es hätte uns allen viel Leid erspart.
    So, jetzt brauchen wir noch gedrückte Daumen, dass die Klistier-Anwendung gut geht und unsere Tochter nicht allzu schwer daran zu knabbern hat. Und dass das Kind sein Movicol trinkt. Ich plane es auch in Kakao zu mischen. Den gab es hier bisher nicht, aber sie liebt Kakao sehr. Das wird hoffentlich ein Fest für sie.

    Puh! Das tut allein schon gut zu lesen, nicht alleine zu sein. Vielen, vielen Dank für eure Antworten. #herzen


    Ich werde mich gleich mal über Movicol informieren!
    Haben eure Kinder das denn verlässlich genommen bzw. nehmen sie es problemlos?
    Das Problem bei all den Ernährungstipps ist halt leider, dass eine Zweijährige da nur bedingt einsichtig ist. #kreischen

    Temple Bar, das mit dem Gastroenterologe wälze ich nu auch schon in meinem Kopf. Es ist ja wirklich eine unglaubliche Qual. Und ich bin mir unsicher, ob unser Kinderarzt das wirklich so ernst nimmt, wie es für uns ist. Selbst wenn Verstopfung nicht gefährlich ist, sie kann höllische Schmerzen verursachen. Und genau, meine Sorge ist, seit das anfing, dass meine Tochter da in einen ganz blöden Kreislauf reinkommt, an dem wir Jahre rumdoktern müssen. Und weil es nicht besser wird, scheinen wir ja genau dahin auf dem Weg zu sein.
    Zweitmeinung hatten wir ja eigentlich durch die Ultraschallärztin. Aber die riet dazu alle 3 Tage Stuhlgang durch Klistiere herbeizuführen. #sauer #stumm Das kann ich nicht.
    Deswegen danke besonders für deinen Beitrag, Temple Bar! Warst du zufrieden mit der Gastroenterologie-Praxis? Wenn ja, könntest du mir die Adresse pnen? Das wäre echt lieb. Ich fühl mich gerade so anlaufstellenlos.


    Er erklärte mir, dass die übliche Verstopfungsprävention bei Kindern zweitrangig sei und wir da konsequent handeln müssten, sonst hätte er über Jahre Probleme.


    Ich stehe in diesem Fall zu 100 Prozent hinter dem schulmedizinischen Weg, denn alles andere bedeutet einen zu großen Leidensdruck fürs Großmuld.


    Danke für diese klaren Sätze!


    Inzwischen ist das Ganze auch echter Stress für uns. Ich merke richtig, wie meine Nervosität anzieht, wenn meine Tochter ein paar Tage nicht groß auf dem Klo war.
    Ach so, Töpfchen oder großes Klo mit Kindersitz mag sie leider zur Zeit gar nicht mehr. Sie ist vor ein paar Wochen mal ins große Klo geplumpst. (Hat sich einen Hocker ans Klo geschoben, Deckel auf, rauf geklettert und - plumps. #augen Ich war im Nebenzimmer...) Das nimmt sie den Klos bis heute übel.
    Und leider reagiert sie eher mit Entsetzen, wenn sie windellos anfängt einen Haufen zu machen. Zur Zeit ist sie ziemlich viel ohne Windel, aber wenn sie merkt, sie muss mal, verlangt sie eine Windel.
    Und, ja, die Youtube-Verlockung zur Klogang-Untermalung haben wir auch schon angewandt. Hilft nur zur Zeit auch nicht wirklich. #heul


    Danke für die Rabenmagie, Morgenmuffel!