Beiträge von Erbsprinzessin

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    Ihr Lieben,


    so langsam werde ich gepflegt wahnsinnig. Jedenfalls kann ich vor lauter Kopfkino gerade nicht schlafen.
    Das Tochterkind hat jetzt seit März immer wieder schlimme Verstopfung.
    Ihr Darm war schon immer eher träge. In Vollstillzeiten gab's auch mal zehn Tage gar keinen Stuhlgang. Sie hatte dabei aber nie Schmerzen. Und das ist eigentlich ja nicht schlimm. Bei Vollstillkindern.
    Aber nu isst das Kind, ist ja immerhin zwei, schon ein Weilchen. Sie war eine späte und ist eine wählerische Esserin. Und so einen richtigen Durchbruch im Essen haben mein Mann und ich erst im März feststellen können. Eben seitdem ist das Kind aber immer wieder schlimm verstopft. Wirklich schlimm. Mit untröstlichem Weinen und offensichtlich großen Schmerzen. Und ich fürchte, das letzte Verstopfungsdrama hat dazu geführt, dass sie jetzt gar keinen Haufen mehr machen möchte, weil sie so Angst vor den Schmerzen hat.
    Oh Mann.


    Wir sind immer wieder beim Kinderarzt gewesen. Da haben wir von der einen Ärztin nur die üblichen Tipps zur Ernährung bekommen. Und Backpflaumen, Milchzucker, Leinsamen. Hat das Tochterkind alles verschmäht. Dazu gab es Globuli (Silicea als Konstitutionsmittel und irgendwas mit A, das direkt für die Verstopfung war).
    Der Kinderarzt (ist eine Gemeinschaftspraxis) ging mit uns auch nochmal die Ernährung durch. Alles tutti. Er riet zur Geduld und, dass wir darauf achten sollten die Verdauung nicht zum riesigen Familienthema zu machen. Zudem überwies er uns zu einem Abdomen-Ultraschall. Bei dem kam nichts auffälliges raus. Und abgesehen von dem Verstopfungsthema ist meine Tochter ziemlich gesund, um nicht zu sagen mit einer robusten Konstitution gesegnet. *aufholzklopf*
    Der Kinderarzt ist also zurückhaltend mit der Gabe von Abführmitteln o.ä. darüber bin ich froh. Andererseits fühle ich mich unglaublich ratlos und hilflos inzwischen. Wenn gar nichts mehr geht, hat der Kia uns Babylax-Klistiere aufgeschrieben. Und die mussten wir leider schon ein paar Mal anwenden. Ich finde das die Hölle.
    Klistiere oder Zäpfchen, da geht bei mir irgendwie eine Sperre hoch. Und echten Horror habe ich vor der Vorstellung, zum Einlauf in die Kia-Praxis zu müssen. Davon hat unser Arzt zwar nichts gesagt, aber ich hab ja leider gegoogelt. ;(
    Meine Tochter ist sehr sensibel und wenn sie sowas erleben müsste. Oh Mann.


    In zwei Wochen haben wir einen Termin bei unserem Kinderarzt, der auch klassischer Homöopath ist, um eine ausführliche Erstanamnese zu machen. Mal sehen, ob so eine Konstitutionstherapie was bringt.


    Wir haben inzwischen durch: Lactulosesirup (nimmt sie manchmal), Manna-Feigensirup (wird verschmäht), alle möglichen Arten von Trockenobst, in allen erdenklichen Darreichungsformen von Müsli, Riegel oder Snack. Birne, Ananas, Papaya, Mango, Kiwi, Melone... Isst sie manchmal gerne, manchmal gar nicht. Ich achte sehr darauf, dass sie trinkt. Inzwischen bin ich auch hemmungslos in der Gabe von Säften geworden. #schäm Aber wenn sie keinen Bock hat, trinkt sie nichts. Da kriege ich auch nicht mehr ins Kind. Wir stillen noch. Ich nehme an, darüber kriegt sie noch viel Flüssigkeit. Die Pipi-Menge finde ich jedenfalls nicht wenig. Auf der anderen Seite, vielleicht kann doch die Trinkmenge der Knackpunkt sein. Aber selbst wenn, wie könnte ich da was dran drehen?
    Spielerische Turnübungen und Massagen zur Darmanregung versuche ich so oft es geht in unseren Alltag einzubauen. Aber, auch dazu muss sie ja Lust haben.


    Und deswegen, ihr lieben Raben-Damen, weil ihr doch immer so viel wisst. Und weil es mir gut tut diese Last mal von meiner Seele zu schreiben: Habt ihr Tipps, Erfahrungsberichte, Kopftätschler?

    Wir waren im Freundes- und Bekanntenkreis ziemlich die ersten mit Kind. Bei mir hat sich der (hmm ja, wie nenn ich das?) Alltagsfreundeskreis total geändert. Ich fand das recht undramatisch. Mein Alltag unterschied sich auf einmal so vollkommen, da fand sich wenig gemeinsame Zeit. Aber: Mit Kind lernt man ja so unglaublich leicht neue Leute kennen. Ob's dann passt, ist die andere Frage. Mein jetziger enger Freundeskreis aus anderen Müttern hat sich gefestigt, als meine Tochter ca. 10 Monate alt war.
    Geblieben sind mir einige alte Schon-fast-immer Freunde, die aber zu einem Großteil auch wüst verstreut in der Welt leben und von denen bisher noch sonst keiner Kinder hat. Die Themen sind mitunter andere und die Zeit für ausgiebige Telefonate und ewig lange Mails ist rar. Das ist schade, aber dafür ist's umso intensiver und herzlicher, wenn wir Zeit für einander finden.

    Lemony und Kaline, danke euch!
    Ich hab tatsächlich gehadert, ob ich so offen schreiben kann, wie schön es für uns war. Aus der Sorge heraus, anderen Frauen unwillentlich weh zu tun. Ich hoffe, das ist nicht passiert.
    Aber ja, Lemony, ein guter Geburtsvorbereitungskurs ist wirklich wichtig. Und gute Kurse sind mitunter rar. Wir hatten das große Glück, einen tollen Kurs hier in einem Geburtshaus zu machen. (Von daher würde ich immer eher zu einem GH-Kurs tendieren.) Das war echt Zufall, tatsächlich hatte ich mich während der Schwangerschaft gefragt, ob es denn notwendig ist überhaupt so einen Kurs zu machen. Meine Trägheit hätte mir fast einen Strich durch die Rechnung gemacht.
    In dem Kurs bekamen die Männer ganz gezielt einiges an die Hand. U.a. haben wir zum Schluss einen kleinen Hefter bekommen, in dem die Hebamme aufgeschrieben hatte, was wann wichtig ist, welche Phasen es gibt usw. - wir haben bei Geburtsbeginn echt den Hefter zur Hand genommen und nachgeschlagen. :D


    Die Frage ob Männer überhaupt bei einer Geburt dabei sein sollen, finde ich spannend. Odent ist ja (inzwischen?) dafür, dass nur Frauen unter der Geburt anwesend sind. Ich finde die Position nachvollziehbar, aber für mich passt es nicht. Für mich ist der Vertrautheitsgrad entscheidender, weniger das Geschlecht.
    Allerdings ist es ja wirklich so, wer auch immer zur Geburt mitgenommen wird, muss damit rechnen, dass er oder sie eventuell vom medizinischen Fachpersonal überrumpelt wird oder aber völlig übergangen. Das sollte man sich mE schon bewusst machen. Nicht, um eine Angst mehr mit in die Geburt zu nehmen - und Geburt ist, so positiv man eingestellt ist, alleine schon wegen der völligen Unplanbarkeit, eine beängstigende Situation. Das ist normal und gehört dazu! Aber weil man leichter mit Ängsten umgehen kann, die man präsent hat und die nicht diffus im Unbewussten wirken. Ihr könnt im Vorfeld Strategien überlegen, jeder kann in Ruhe sagen, was für ihn wichtig ist. Von daher auch hier: Redet, redet, redet!
    Ein Geburtsplan ist sicher nicht verkehrt. Wobei ich vor der Geburt so dermaßen überhaupt keine Vorstellung davon hatte, wie ich die Geburt erleben würde, dass ich mich nicht imstande fühlte einen Geburtsplan zu schreiben. Mich hätte das überfordert.
    Und natürlich sollte man so einen Plan nicht mit der Absicht schreiben, dass alles dann genau so 1 zu 1 laufen wird. Aber es ist eine Möglichkeit, um ein Gefühl für die eigenen Prioritäten zu bekommen und diese zu vermitteln.


    MissT, wenn du dir eine Doula wünscht, nimm das doch einfach in Angriff! Vielleicht reicht auch schon ein Gespräch mit einer, um deine Gedanken zu klären. Und grundsätzlich bin ich überzeugt, die Frau weiß und muss entscheiden dürfen, wo sie gebären will und mit wem. Wenn du unsicher bist, ob dein Mann so eine Geburt wirklich verpackt kriegt, kau das mit ihm jetzt durch, wo noch Zeit ist. Für manche Paare passt es wirklich nicht (vermutlich für mehr, als man so denkt) - und das ist vollkommen in Ordnung so. Einerseits finde ich es großartig, dass es heute normal ist, Männer mit zur Geburt zu nehmen. Aber nichtsdestotrotz ist dieser damit einhergehende Quasi-Zwang auch falsch.
    Es muss doch auch gar nicht dieses entweder "Wir als Paar" oder "Nur mit Doula" sein. Es könnte doch "Wir als Paar mit Doula" sein. Die Doula könnte schließlich auch eine Stütze für deinen Mann sein. Im Zweifelsfalls ist er nicht alleine und hat eine kompetente Frau an seiner Seite, die - wenn es zum Äußersten kommen sollte - gemeinsam mit ihm deine Interessen vertreten kann.


    Frau Dechse: Gut, dass du diese Ängste jetzt so klar wahrnehmen kannst. Ängste sind überhaupt ein wesentlicher Teil der Geburtsvorbereitung. Es ist durchaus normal, kurz vor Schluss nochmal einen regelrechten Angst-Boost zu erleben - damit die Frau dann, wenn sie ihren Ängsten bewusst begegnen konnte, gelassen in die Geburt gehen kann. Mir ging es exakt so. Also keine Angst vor der Angst!
    Die Sorge, dass euer Baby irgendwie blöd behandelt werden könnte, ist z.B. was, was du deinem Mann überantworten kannst. Denn auch wenn die von der Klinik doof sein sollten, kann er ja aktiv dagegen halten. Was genau meinst du denn mit "Böses wollen"? Hast du da konkrete Vorstellungen im Kopf, irgendwelche Geschichten, die du gehört/gelesen hast?
    Denn bei allen möglichen Horrorstorys, es gibt wirklich richtig richtig tolle Kliniken und liebevolle Hebammen, Ärzte, Schwestern. :)

    Ich glaube auch, dass ihr das gut hinkriegen werdet. Du schilderst euch wie ein Paar, das gut kommuniziert und das ist so viel wert!
    Und wenn ihr einen guten, auf Paare ausgerichteten Geburtsvorbereitungskurs gemacht habt, dann habt ihr gute Ansätze, was wichtig werden könnte.


    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, es war sehr hilfreich, dass mein Mann mitgetönt hat. Tönen ist ja so ne Sache, vor der Geburt denken viele (ich auch #schäm #pfeif): "Was für ein alberner und peinlicher Quatsch..." Unter der Geburt war das einfach nur großartig. Als Schmerzmittel, zum Erden und gleichzeitigen Eintauchen. Und noch viel großartiger war das gemeinsame Tönen! Das war auch wichtig, wenn ich mal meinen Rhythmus verloren hatte und ins Japsen kam, dann haben mich Mann und Hebamme tönenderweise wieder eingefangen.
    Just hab ich meinen Mann nochmal gefragt, wie er das seinerzeit empfunden hat und er findet es bis heute super. Dadurch konnte er aktiv mithelfen, war Teil des Ganzen ohne zu stören oder überfordert zu sein.
    Wir haben übrigens während der gesamten Geburt einen guten Draht zueinander gehabt. Ich war im Vorfeld sicher, es käme zu diesem klischeehaften Moment, in dem ich ihn anschreien würde und wüst beschimpfen - mein Lieblingsmann kann im Alltag mitunter etwas ...ähm umständlich sein. Und ich nahm an, unter der Geburt könnte diese Seite von ihm eventuell zum Tragen kommen. Tatsächlich verbrachte ich die Geburt in einem Verliebtheitsrausch und war dankbar und froh, wie toll er war. Er brachte mir immer im richtigen Moment was zu Trinken, wusch mein verschwitztes Gesicht, machte mir Komplimente, wie toll ich das machte, kam mit mir ins Bad, als ich mir aber auf jeden Fall und jetzt sofort die Zähne putzen MUSSTE. #zaehne Und er war schließlich in der Austreibungsphase meine wortwörtliche Stütze und hielt mich, als ich unsere Tochter in der tiefen Hocke gebar. (und hatte am nächsten Tag schlimmen Muskelkater, eine Gebärende hat schon Wahnsinnskräfte! :D)
    Wir haben die Geburt beide als wichtigen Initiationsakt für unsere Familienwerdung erlebt. Und es ist eine unserer schönsten gemeinsamen Erinnerungen.
    Gesehen, was er nicht sehen wollte, da gab's nix. Wir hatten ja auch das Glück einer unkomplizierten Hausgeburt und er kennt seine Grenzen. Und meine kannte er auch.


    Den Fokus in Puncto Geburtsvorbereitung auch auf deinen Mann zu legen, finde ich sehr wichtig.
    Und da würde ich auch nochmal gucken, was er denn so für Ängste hat. Wenn ihr noch ein Klinikgespräch führt, würde ich konkret nachfragen, was auf ihn im Falle von Komplikationen zukommt. Also, wird er automatisch ausgeschlossen, bis wann darf er bei dir bleiben, ab wann zum Baby und so weiter.
    Ich würde gerne noch mehr schreiben, aber merke gerade, wie ich beim Schreiben einschlafe. #schnarch
    Ich wünsche euch jedenfalls eine wunderbare, gemeinsam erlebte Geburt!


    Ach so, aber eine ganz wichtige Sache noch, weiß nicht, ob das schon wer geschrieben habt oder ihr das eh so handhabt: Es ist sinnvoll, wenn ihr euch beide im Vorfeld die Erlaubnis gebt, dass jeder von euch zu jeder Zeit sagen kann, dass dein Partner rausgehen soll/will.

    Das mit den älteren Kindern kann ich auch nicht bestätigen. Gerade kleinere Kinderläden und Tagesgroßpflegestellen suchen mitunter gezielt ältere. Daher hier auch eine Stimme für den DAKS! Hast du deren Seite mal abgeklappert? Da sind auch sämtliche Kinderläden online verzeichnet. http://www.daks-berlin.de/


    In unserem Kinderladen ist es z.B. so gewesen, dass jetzt zum Sommer sechs Kinder weggehen (fünf Schulkinder, ein Umzug) und die haben ganz bewusst nach unterschiedlich alten Kindern gesucht, gefunden haben sie aber nur zweijährige. Aber die Plätze sind natürlich jetzt auch schon alle weg und wären auch nicht in eurem Suchgebiet. :(


    Was passiert denn, wenn ihr nicht bis spätestens September Kinderbetreuung habt? Habt ihr beide schon feste Arbeitsplätze ab da?
    Ich drück jedenfalls die Daumen, dass ihr eine gute Lösung findet. Viel Glück!!!

    Ich finde, das wirft die Diskussion weiter zurück als nötig. Jede Frau hat das Recht, über ihren Körper und ihr Leben zu entscheiden. Auch dann, wenn sie das leichtfertig und ohne Not tut und hinterher kein schlechtes Gewissen hat und nicht ihr Leben lang unter dieser Entscheidung leidet. Ich finde, man kann sich auch frei machen von dieser Pflicht zum Leid und sich schlicht auf die elementaren Rechte von Frauen berufen. Rechte, die sich Frauen hart erkämpft haben, Rechte, die Frauen jahrhundertelang vorenthalten wurden und Rechte, die Frauen in vielen Ländern immer noch vorenthalten werden.


    Das finde ich sehr mutig und klar.
    Ich habe hier auch damit argumentiert, dass Frauen, die abtreiben aus einer großen Verzweiflung heraus handeln. Tatsächlich habe ich auch bisher noch keine Frau kennengelernt, die eine Abtreibung leichtfertig entschieden hat. Und ich kann mir wirklich nur schwer vorstellen, dass eine Frau sich ohne Not für eine Abtreibung entscheidet. Ich habe allerdings Frauen kennenlernen dürfen, die mit der Entscheidung zur Abtreibung sehr im Reinen waren, weil sie reflektiert mit sich und der Situation umgegangen sind und die auch im Rückblick betrachtet nie anders handeln würden.
    Aber ich verstehe deinen Punkt, Matilda, du formulierst da was, was ich bisher gedanklich nie fassen konnte. Sehr spannend! Denn tatsächlich trifft man im Gespräch mit Frauen, die eine Abtreibung erwägen bzw. abgetrieben haben, sehr oft die Angst, sie würden nach einer Abtreibung zu lebenslangen Schuldgefühlen und quasi einer psychischen Störung verpflichtet sein.
    Jedenfalls, danke für deine Gedanken!


    @Rabeneltern-Mods
    Danke euch für die Infos!

    Gini, ich bezieh dein Posting mal auf mich und fühle den Drang zur Rechtfertigung. ;) Ich bin für gewöhnlich eher defensiv und ruhig und meide Threads, in denen sich auf einen unpassend scheinende Userin eingeschossen wird, aber bei dem Thema war es mir ein Herzensanliegen, richtig deutlich zu werden.

    8I  
    Ich bin echt fassungslos. Ich schleiche hier von Anfang an um die Diskussion rum, wollte was schreiben, dann wieder nicht. Weil andere so gut und pointiert ausgedrückt haben, was auch meine Meinung ist. Deswegen danke an alle Frauen, die hier so klar und argumentativ für das Recht zur Abtreibung eingetreten sind (selbst, wenn das für sie persönlich keine Option ist) und gegen christlichen Fundamentalismus ausgesprochen haben!


    Polarwölfchen, keines deiner vorgebrachten pseudo-wissenschaftlichen Argumente hält einer Überprüfung stand. Alles, was du hast, ist dein Glauben. Nur musst du dann natürlich auch aushalten lernen, wenn andere mit Befremden und Abneigung auf deine Radikalität reagieren. Trotzdem: Dein Glauben steht dir unbenommen zu. Glaube, was du willst. Allerdings, meinst du nicht, du solltest dieses Recht auch anderen zugestehen? Jeder hat seine eigene Wahrheit. Um mal die Bergpredigt zu bemühen: "Warum siehst du den Splitter im Auge deines Brudes, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht?"
    Ich weiß nicht seit wann oder woher du derartige Ansichten hast, aber ich hoffe für dich - und besonders deine Kinder!, dass dein nicht-christlicher Mann, dich da (wieder?) rausholt.
    Deine Auftreten in dieser Diskussion befremdet mich. Eine Mischung aus Aggressivität und Opferhaltung, was nicht zusammenpasst. Dir wurden hier immer wieder Brücken gebaut und Verständnis gezeigt!
    Frühschwangerschaft und andere Baustellen im Privaten, ja, das sind Gründe, die manches nachvollziehbar machen. Aber das entschuldigt eben nichts. Menschliches Verhalten ist immer erklärlich und nachvollziehbar, das macht aber z.B. deine Hetze gegen Frauen, die sich für eine Abtreibung entscheiden mussten, deinen menschenverachtenden Fundamentalismus und deine Überheblichkeit nicht angenehmer.
    Und ganz ehrlich, ich habe auch schon mit Evangelikalen Diskussionen von Angesicht zu Angesicht geführt, da gab es dann trotzdem keinen Konsens. Nur entgleiste Gesichtszüge meinerseits.


    Das Recht eine Schwangerschaft abzubrechen ist mE ein elementares Frauenrecht. Ich finde Abtreibungsgegner extrem frauenfeindlich. Und ich finde es unerträglich, wenn du Frauen, die du als Mörderinnen beschimpfst auf einmal für deine sektiererische Argumentation missbrauchst. Tatsächlich sind Menschen wie du, Schuld daran, dass manche Frauen, die abtreiben mussten, sich ihr Leben lang quälen. Das solltest du schon aushalten lernen, wenn du dich mit radikalen Abtreibungsgegnern, die widerwärtigste Propaganda auffahren, gemein machst.
    Aber traurig ist's, so verblendet, wie du scheinst, wirst du noch jedes Argument so drehen, dass du das arme, bedauernswerte Opfer bist.


    Ich möchte nochmal deutlich schreiben, dass KEINE Frau sich leichten Herzens für eine Abtreibung entscheidet. Jede Frau, die diesen Weg auf sich nimmt, tut das aus einer großen inneren Not und Perspektivlosigkeit. Abtreibungsgegner beschimpfen also Frauen, die verzweifelter nicht sein könnten! Finde ich widerwärtig. Echt.
    Und ich konnte mich noch nie des Eindrucks erwehren, dass es Abtreibungsgegnern gar nicht um die abgetriebenen Kinder geht, sondern ihnen viel mehr daran liegt sich ein bequemes Feindbild zu zimmern.
    Wollte man wirklich erreichen, dass es keine Abtreibungen mehr gibt, sind Härte, Empathielosigkeit und Schuldzuweisungen der falsche Weg. Da hülfe es nur eine Welt zu gestalten, die verständnisvoll ist und Perspektiven bietet. Fundamentalismus bewirkt allerdings genau das Gegenteil!

    Für mein spirituelles Empfinden ist die Seele nicht zwangsläufig an einen Embryo gekoppelt, sondern an ein Elternpaar, und zwar möglicherweise schon vor einer Befruchtung in der Warteschleife auf eine passende Ei-Sperma-Kombination, oder eben ein bisschen später, aber auch dann noch mit "Rückgaberecht", so zumindest habe ich mir meine FG damals erklärt.


    Danke für diese Sichtweise, Bioschnitte. Da kann ich gut mitgehen. Das gefällt mir. Und das, wo ich eher so nullkommagarnicht spirituell bin. Höchstens ratlos bis zweifelnd. #yoga

    Schade Aomame.
    Du hast ein Zitat von Wilhelm Busch in deiner Signatur. Wusstest Du das er Pfarrer war...er hätte es bedenkenlos unterschrieben...


      8I  
    Ich finde es immer wieder unfassbar, mit was für einer bornierten Abschätzigkeit Menschen agieren, die sich selber wahrscheinlich für unglaublich gütig halten. Aber schön zu sehen, dass dieser derartig plumpe Manipulationsversuch volle Lotte vor die Wand gefahren ist. #super
    Also, nope, von mir gibt's für diesen unseriösen Quark auch keine Stimme. (Sondern mal ordentlich Gepolter, auch wenn ich sonst eher zurückhaltend bin.)

    Leanida, ja, ich versteh schon. Kreislauf, Zucker, Koffein. Aber so allgemein, Cola als Geburtsgetränk und dann noch gleich noch zwei Flaschen einpacken. Huuu! #huepf Wäre auch nicht meins - und ich habe bisher noch keine Frau kennengelernt, die während ihrer Geburt Unmengen Cola gestürzt hätte. Und in der Liste klingt es so, als sei das DAS Standardgeburtsgetränk. Da wollte ich meiner Irritation Ausdruck verleihen und zugleich ENDLICH mal den Prost-Smiley einbauen. #schäm :D


    Aber, MissT, um Missverständnissen vorzubeugen: Ich finde deinen Planungsdrang total verständlich - und, egal, was es ist, alles, was dir Sicherheit für die Geburt verschafft, tu das!

    #angst
    Wahnsinn, was ne Akribie!


    Ich liebe ja Listen. So generell, Listen zu erstellen erhöht irgendwie die Vorfreude. Nur was die Planung unserer Hausgeburt anbelangte, fand ich Listen eher öde. Und es hat mich unsinnig gestresst, wenn andere Damen mich mit derart detaillierten Listen konfrontierten. Irgendwie weckte das Schuldgefühle, ich sei nicht gut genug präpariert. Aber wenn man sich sicherer mit solchen Listen fühlt und eh im Nestbautrieb steckt und hingebungsvoll Klumpatsch zusammenträgt, kann das super sein. Trotzdem für die anderen: Setzt euch nicht unter Druck, dass ihr sowas auch bräuchtet. Ein paar Favorites von euch und naheliegende Dinge wie Kleidung reichen aus!


    Wenn mir unter der Geburt jemand ne Bifi vor die Nase gehalten hätte, hätte ich dem vor die Füße gekotzt. Oh, Moment, das habe ich auch ohne Bifi während der Geburt mal gemacht. #banane
    Also Liste erweitern um Kotztüte, -Eimer. :D Und einen Strohhalm! Eine Weile habe ich es genossen auf der Seite zu dösen (also zwischen den Wehen) und stilles Wasser aus einem Strohhalm zu zuzeln. Also Strohhalm - Must-Have!
    Und wofür eigentlich dauernd die Cola? #prost

    Hier waren es sechs/sieben Monate nach der Entbindung, also noch in der Vollstillzeit. Der Zyklus hatte sich recht bald wieder regelmäßig eingependelt. Stillen tun wir auch heute noch.


    Kurze Edit: Das ist aber wirklich ganz individuell verschieden! Falls du dir Sorgen machen solltest, dass du deine Periode noch nicht wieder hast: Musste nicht! :)

    Sauerei gab's bei uns auch keine. Wir hatten noch Malerfolie unterm Bettlaken. Fürs sichere Gefühl. #freu Das würde ich beim nächsten Mal vermutlich nicht mehr machen. Bei uns hätten Einmal-Wickelunterlagen oder Inkontinenzdinger vollkommen gereicht.
    Aber ja, ich hatte im Vorfeld die Vorstellung einer riesigen Sauerei und hab mich gefragt: "Wer räumt das wieder auf?" Das blutige, verfruchtwasserte Bettlaken haben die Hebammen in die Badewanne verfrachtet und mein Mann dann in die Waschmaschine, das war's an Aufwand. Ist alles wieder sauber geworden.


    Kiwi, auch von mir danke für deine knackigen Ausführungen! Ich sehe es genauso. Leider verschwafel ich mich bei dem Thema immer. #schäm Aber im Grunde wollte ich nichts anderes sagen.#zaehne


    Bei mir ist es wohl so, dass ichmit dem schlimmsten rechnen muss, dann wird es gut, und wenn ich mir zu viel erwarte, dann geht es nach hinten los. #weissnicht


    Hm. Die Befürchtung habe ich auch immer, nicht nur in Hinblick auf die Geburt. #pfeif Bei mir war's, Gott sei Dank, zumindest da nicht so. Ich denke, es gibt in jedem Geburtsvorlauf einfach Unbekannte und deswegen ist es das Wichtigste so unvoreingenommen wie möglich da rein zu gehen. Aber nichtsdestotrotz: Der Körper hat generell schon wunderbare Möglichkeiten, um die Frauen in einen Hormonrausch zu stürzen, der sie im Idealfall die Geburtsschmerzen ertragen lässt.


    Ich habe mich während meiner Schwangerschaft auch oft gefragt, ob ich nicht zu naiv bin, wenn ich positiv in die Geburt reingehe. Aber - so ein Quatsch! Auch wenn das positive Grundgefühl kein Garant für eine komplikationslose Geburt ist. Es ist trotzdem völlig in Ordnung und berechtigt davon auszugehen, dass der eigene Körper in der Lage ist spontan zu gebären.
    Und naja, auch trotz eines positiven Grundgefühls geht man bzw. frau ja auch immer mit einem ordentlichen Packen Mulmigkeit, um nicht zu sagen Angst in die Geburt. Aber auch das ist vollkommen normal.


    Und eine Sache fand ich hilfreich zu wissen: (Fast) Jede Frau kommt während der Geburt an den Punkt, wo sie denkt, sie kann nicht mehr. Wirklich nicht. Und genau das ist oft der Punkt, über den man hinausgehen muss - und dann geht alles! Also, ihr lieben Erstgebärenden, habt keine Angst vor diesem Gefühl, sondern denkt euch dann: Jo, jetzt geht's los. :D

    Ja, das wird sicher so sein, Trüffel.
    Seinerzeit haben hier auch einige Geburtshäuser aufgehört. So dass es für mich wiederum leichter war eine Hausgeburtshebamme zu finden, der ursprüngliche Plan war nämlich GH gewesen. Aber auch die Hebammensuche war nicht ganz einfach. Die Haftpflichtversicherungserhöhung fiel nämlich genau in meine Schwangerschaft. Da war der Cut in der aktiven Geburtshilfe schon merklich.
    Ich hoffe so sehr, dass es sich alles wieder entspannt! Auch wenn es grad ja leider nicht danach aussieht.

    Ich hatte große Bedenken, wie mein Vater und meine Großmutter reagieren würden - und von beiden kam unabhängig, die für mich VÖLLIG unverhersehbare Reaktion: "Ja, Gott sei Dank bleibt ihr daheim!" :D 8o
    Ansonsten gab es aber auch öfter die Bemerkung, wie "mutig" das sei. Wobei ich da nicht bei jedem eine böse Absicht unterstelle, bei manchen klang es allerdings schon durch. Ein paar Mal kam aber auch, dass es "fahrlässig" wäre für meine Entspannung das Leben meines Kindes zu riskieren. #augen
    Mich hat vor allem überrascht, wie sich nur ganz entfernt Bekannte meinten dazu äußern zu müssen. Bei meinem Mann z.B. war es eine Arbeitskollegin, die er im Grunde nicht kannte, die aber zufällig mithörte, wie er einer anderen Kollegin auf die Frage nach welcher Klinik, antwortete, dass wir eine Hausgeburt anstrebten. Da schoss die eigentlich unbekannte Kollegin aus dem Nichts vor und warf ihm die wildesten Vorwürfe an den Kopf. Bei mir versuchte sie das kurze Zeit später bei einer Firmenfeier ebenfalls, ich konnte sie allerdings ein bisschen runterholen, als ich auf meine Krankenhauspanik verwies und erklärte, dass ich mich in einem Krankenhaus nicht genug entspannen würde. Dazu noch die ganzen Keime! ;) In der Zeit wusste ich die QUAG-Statistiken auswendig. Die haben auch oft geholfen. #freu
    Viele waren ehrlich erstaunt, dass außerklinische Geburten nicht riskanter sind. Mir war dabei aber auch wichtig, nicht missionarisch oder überheblich rüberzukommen, sondern auf die jeweiligen Vor- und Nachteile der verschiedenen Geburtsorte hinzuweisen. Und dabei aber auch klar zu sagen, dass es nicht DEN einen Geburtsort gibt, der für alle Frauen passt. Hauptsache die Frau fühlt sich gut aufgehoben, ob das nun daheim, im Geburtshaus, einem kleinen Wald- und Wiesen-KH oder in einer High-End-Geburtsklinik ist, das ist so individuell, wie es jede einzelne Frau ist.


    Ich habe unsere Geburtsortwahl nicht jedem auf die Nase gebunden, aber wenn gefragt wurde, in welche Klinik es geht, habe ich ehrlich geantwortet. Meine Hinweis darauf, dass ich viel mehr Angst vor einer KH-Hausgeburt habe, weil ich als Kind viel Schlimmes in Krankenhäusern erleben musste und es eben die Gefahr einer Interventionskaskade gibt, hat eigentlich immer für Verständnis gesorgt. Oder zumindest in ein konstruktives Gespräch geführt.


    Ich habe aber auch den Eindruck, dass 2010/2011 Hausgeburten hier bei den Raben irgendwie hm... normaler waren als jetzt. Oder kommt mir das nur so vor? Ich hatte zumindest hier nie das Gefühl, etwas "Außergewöhnliches" zu tun, wenn ich mein erstes Kind daheim zur Welt bringen möchte. Aber aktuell ist das hier ja immer wieder Thema.
    Mein Umfeld war in Puncto Hausgeburt nicht festgelegt, da wir die ersten mit Kind im Freundeskreis waren und sich kaum jemand zuvor über die Geburtsortwahl Gedanken gemacht hat, waren sie für Argumente recht offen.
    Es gab aber damals auch keinen spektakulär ausgeschlachteten Fall einer tragischen Hausgeburt. Zumindest erinnere ich mich an nichts derartiges.


    Meine alte Gyn war auch ganz entspannt, den Termin zur Schwangerschaftsbestätigung hatte ich noch bei ihr, danach die Vorsorge bei der Hebamme und auch das war normal für sie. Meine jetzige Frauenärztin hatte sogar selber ihre dritte Geburt daheim - und bedauert es, dass sie nicht schon vorher daheim entbunden hat. Sie hatte sich zuvor nicht getraut, weil sie nicht schlecht vor den Kollegen dastehen wollte und die viel Angst verbreitet hatten. Es war ganz zufällig, dass ich bei ihr Patientin wurde, da sie die Praxis meiner alten Gyn übernommen hat. Was ein Glücksfall! ^^


    Zu den medizinischen Fachleuten: die haben jetzt bei mir nicht speziell gegen die HG gewettert, sondern es eben so begründet, dass die Zahl der plötzlich einsetzenden Notfälle auch bei normalem Geburtsverlauf so hoch wäre. Also quasi, Frau hat Wehen im KH und von jetzt auf gleich liegt ein Notfall vor und muss operiert werden. Da kenne ich jetzt keine Zahlen oder so, aber gefühlsmäßig würde ich sagen, dass das oft mit anderen Faktoren zu tun hat, wie eben vorangegangene Einleitung, lückenhafte Betreuung o.ä.


    Kennen die die QUAG-Zahlen? Dass ist eben genau NICHT der Fall. In der 5-Jahres-Studie 2000 - 2004 sind 91.3% der Verlegungen "in Ruhe", also ohne Krankenwagen, durchgeführt worden. Der Hauptverlegungsgrund war ein Stillstand in der Eröffnungsphase. Nur 1% musste eilig verlegt werden.
    Neuere Zahlen und Publikationen gibt's sonst noch hier: http://www.quag.de/

    Liebe Leanida, ich möchte dir Mut machen!


    Du musst nicht davon ausgehen, dass Erstgeburten automatisch schwieriger oder problematischer sind. Ich hatte eine gänzlich unproblematische 6 1/2stündige Erstgeburt bei uns daheim, im Team mit meinem Mann und zwei Hebammen. Es war eine wirklich tolle Erfahrung, ein richtiges Initiationserlebnis für uns als Familie.
    Meine Hebamme hat über 20 Jahre Erfahrung mit außerklinischen Geburten, hat zwei Geburtshäuser hier in Berlin aufgebaut und war mitnichten der Ansicht, dass Erstgeburten von den Frauen automatisch als schlimmer empfunden würden. Ich weiß allerdings keine statistischen Werte über die Verlegung von Erstgebärenden, glaube aber nicht, dass sie sehr hoch waren. Sie hatten insgesamt eine niedrige Verlegungsquote, aber genaue Zahlen weiß ich nicht mehr.
    Allerdings dauern Erstgeburten im Schnitt wohl länger, wie es hier ja auch oft zu lesen ist. Und mir erscheint es schlüssig, dass sowohl Körper wie Psyche der Frau, Gebären einfach besser draufhaben, wenn sie einmal schon erfahren haben, wie es geht. Was aber im Umkehrschluss nicht bedeutet, dass die erste Geburt deswegen risikobehafteter wäre. Es dauert nur eben ein bisschen länger.
    Und obwohl ich eine ziemlich selbstbestimmte erste Geburt hatte (für die ich unglaublich dankbar bin!), freue ich mich ganz anders auf die zweite. Weil mein Mann und ich inzwischen einfach so viel besser wissen, was für mich wichtig ist, welche Gebärpositionen, wie Tönen, welche Umgebung...
    Ich habe mich während der Schwangerschaft - wie so viele Frauen - unheimlich viel informiert, aber bei aller Theorie von Odent über May-Gaskin, Leboyer usw. und dem vielen Input von den Raben und anderen alternativen Foren, es war mir unmöglich einzuschätzen, wie ich mich im Ernstfall verhalten würde, was mir gut tun würde. Diese absolute Ahnungslosigkeit, gepaart mit diversen Horrorstories (vor allem von Frauen mit abgebrochenen Hausgeburten oder GH-Geburten) empfand ich als unheimlich beängstigend.
    Ja, genau, versuche dich vor allem an den positiven Geburtsberichten zu bestärken. Die allerallerallermeisten Frauen können spontan gebären. Ohne diese Fähigkeit wäre die Menschheit lange ausgestorben. Und auch das Baby arbeitet aktiv an der Geburt mit. Und im Allgemeinen wissen die Zwerge wo's lang geht und unser Körper ist so ein Wunderwerk, der macht es möglich, dank Becken und Beckenboden und Fötus-Ausscheide-Reflex und all den Dingen, die auszuführen hier jetzt aber mal so völlig den Rahmen sprengen würde. #pfeif

    Ja, jedenfalls, mE ist es ganz wichtig für die erste Geburt, einerseits so offen wie möglich an die Sache ranzugehen und andererseits mit dem Liebsten und den bevorzugten Geburtshelfern darüber zu sprechen, wie wichtig es ist, dass du als Gebärende immer unterstützt wirst!
    Du selbst wirst unter der Geburt spüren, was du brauchst. Das kann, wie Odent es so stark propagiert und auch hier einige Frauen schildern, dein totaler Rückzug sein. Es kann aber genauso gut sein, dass du vertraute Menschen um dich wünscht, die Nähe und Kompetenz deiner Hebamme suchst oder am liebsten mit deinem Mann kuschelst. Wahrscheinlich wird es ganz unterschiedlich sein, je nach Geburtsphase, umso wichtiger, dass dein Umfeld feinfühlig und aufmerksam ist.
    Und versuche dich nicht auf eine bestimmte Sache, ein absolutes Must-Have zu versteifen. Ein Beispiel, ich hab von vielen Frauen gehört/gelesen, die überzeugt waren im Wasser gebären zu wollen, unter der Geburt konnten sie Wasser aber nicht ertragen. Je mehr sich eine Frau auf ihr Geburtsideal versteifte, umso schlechter ertrug sie ein Abrücken von diesem Ideal. Was eben auch unter der Geburt Stress, Versagensgefühle und Angst verursachen kann. Oder Frauen, die als Ideal hatten, bloß keine PDA. Im Endeffekt war es dann aber doch genau das richtige für sie. Versuch einfach möglichst offen zu sein.

    Ich habe mich bemüht, die Geburt als einen Prozess für mich anzunehmen. Und im Laufe dieses Prozesses können Komplikationen auftreten, weswegen ich womöglich verlegt werden muss. Diese Vorstellung hat mir natürlich Angst gemacht, ich hoffe, das kommt jetzt nicht so nüchtern rüber. Aber im (seltenen) Notfall ist das Krankenhaus genau das Richtige! Genau dafür ist die moderne Geburtsmedizin gedacht und in dem Moment ist sie wertvoll.
    Ich finde es immer wieder traurig, wenn ich von Frauen lese, die Versagensgefühle empfinden, nach einer verlegten außerklinischen Geburt oder weil sie einer PDA zugestimmt haben oder wegen anderen Dingen in die Richtung. Jede Geburt ist eine unglaubliche, bewunderungswürdige Leistung von Mutter und Kind!


    Einigen Frauen berichten ja davon, dass sie sich unter der Geburt gar nicht mehr artikulieren konnten. Das war etwas, was mir furchtbare Angst gemacht hat. Und das ist wirklich schrecklich! Aber dem gegenüber gibt es ebenso Frauen, die GERADE unter der Geburt in die Lage versetzt sind so gut für sich zu Sorgen, wie sonst nicht.


    Und eine Sache, die du mit deinem Liebsten vorher durchsprechen und dir auch bewusst machen solltest: Im Falle einer Verlegung ist es ganz, ganz wichtig, dass er zu dir steht. Dir den Rücken stärkt. Und das erfordert unheimlich viel Kraft und Mut. Dass muss euch klar sein. In einer Notsituation, in der er selber Angst hat und dann noch womöglich vom medizinischen Fachpersonal bedrängt oder übergangen wird, da ist es für viele Männer extrem schwer, ihren Frauen beizustehen. Und es kommt sogar vor, dass die Männer dann - ohne böse Absicht und idR unbewusst - aus Hilflosigkeit und Angst, Koalitionen mit den Hebammen und Ärzten gegen die Frau eingehen. Das muss nicht sein und ist auch nicht die Regel, aber sprecht vorher drüber, damit ihr vorbereitet seid.


    Und was mir jetzt im Nachhinein erst richtig bewusst geworden ist, wie wichtig das ist: Sucht euch einen guten Geburtsvorbereitungskurs für Paare. Am besten in einem guten Geburtshaus! Wir hatten einen richtig tollen, in dem wirklich der Grundstein gelegt wurde, dass wir als Paar positiv in die Geburt (und auch ins Wochenbett) reingegangen sind und mein Mann sich mitnichten hilflos oder überfordert fühlte.


    Ach so - und was mir zum Schluss noch einfällt: Ich mache gerade eine Weiterbildung u.a. als Geburtsvorbereiterin und meine Ausbilderin berichtete neulich von einer Frau, die ihre erste Geburt als fast schmerzfrei und sehr leicht empfunden hatte, nach der zweiten aber regelrecht wütend war, weil's weh getan hatte. Gibt's also auch so rum. :D


    Aber wie dem auch sei, alles, alles Gute für die Geburt. Oskar und du, ihr werdet dat Ding schon schaukeln. :D #herzen

    Ich weiß nicht so recht, was ich ankreuzen soll. Mir fehlt die vergessene Option! :D


    Ohne jetzt alles gelesen zu haben, aber weil das Thema hier gerade sehr aktuell ist:
    Ich persönlich mag mein Kind frühestens mit zwei betreuen lassen. Wir haben die für uns ideale Lösung in Form eines altersheterogenen Kinderladens gefunden. Es sind 12 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren auf einen Erzieher und eine Erzieherin, plus PraktikantIn und für größere Unternehmungen bzw. im Krankheitsfall kommt ne vertraute Honorarkraft dazu. Und natürlich, ein Kinderladen erfordert viel Elternengagement. Aber das ist mir sehr lieb so, da bin ich nie außen vor als Elter, sondern bin an allen Entscheidungen beteiligt und habe Einblick. Den Begriff "familienergänzende Betreuung" finde ich für die Art unseres Kinderladens absolut zutreffend.

    Wir wohnen hier in der Großstadt ohne weitere Familienanbindung, aber auch in der weiteren Verwandtschaft gibt es (bisher) keine anderen Kinder. Da finde ich das Konzept der Altersdurchmischung sehr wertvoll. Zumindest in unserem Kinderladen geht die Idee dahinter super auf: Die Großen kümmern sich toll um die Kleinen, die Kleinen gucken sich vieles ab und insgesamt ist es eine tolle Gruppe.
    Obwohl ich dazu sagen muss, die offizielle Eingewöhnung fängt erst in 1 1/2 Wochen an - aber wir sind jetzt schon seit drei Monaten regelmäßig mehrmals die Woche mit dem Kinderladen draußen und ich finde es beeindruckend, wie liebevoll meine tendenziell schüchterne Tochter in die Gruppe aufgenommen wurde. Und auch, was sie in Hinblick auf ihr Sozialverhalten für eine Entwicklung in der Zeit mitgemacht hat!


    Eine Tagesmutter oder richtige Krippe käme für mich nicht in Frage, zum Einen weil ich nicht nach einem Jahr wieder so einen großen Wechsel wollen würde. Und ich habe hier in meinem Umfeld bisher auch noch keine Krippe erlebt, der ich mein Kind gerne anvertraut hätte. Bei Tagesmüttern sieht es so ähnlich aus, bis auf eine Ausnahme, finde ich die Erlebnisse meiner Freundinnen und Bekannten mit ihren Tagesmüttern nicht sehr vertrauenerweckend.
    Von diversen Tagesgroßpflegestellen hier in Berlin habe ich allerdings schon oft Gutes gehört. Das könnte ich mir für meine Tochter im Zweifel eher vorstellen, als Krippe oder Tamu.
    Und Kindergarten generell kann ich mir nur vorstellen, wenn es kleine Gruppen sind. 18 - 25 Kinder in einer Gruppe finde ich persönlich einfach viel zu viel. Selbst wenn es einen guten Betreuungsschlüssel gibt. Auf der anderen Seite, ich habe hier den Luxus der Wahlmöglichkeiten gehabt, ich weiß nicht, was ich gemacht hätte, wenn dem nicht so gewesen wäre.

    Die Brustkompressen von Multi-Mam unbedingt ausprobieren! Die haben bei mir viel viel viel besser geholfen als das Lanolin-Geschmodder, Heilwolle, Frischluft und Rotlicht. Das ist echt ein Wunderzeugs. Als ich die im Einsatz hatte, sind die wunden Stellen ganz schnell abgeheilt. Ich hab die bis heute im Haus, in diversen Zahnungs- und Dauerstillzeiten haben die Kompressen mir immer wieder schnell geholfen.


    Ich möchte ebenfalls bekräftigen (auch, wenn du es sicher mutmachend meinst, Brina), die Brustwarzen können auch bei gutem Anlegen in Mitleidenschaft gezogen werden! Sooo selten kann das nicht sein, zumindest in meinem Umfeld habe ich das von mehreren Frauen gehört. Und bei mir war es auch so. Hebamme, Stillberaterin und stillerfahrene Freundin haben mir bestätigt, dass vom reinen Anlegen her alles super aussieht. Trotzdem war das Stillen die ersten paar Wochen besonders beim Andocken ganz schön unangenehm und vor allem die linke Brustwarze arg wund.
    Weil ich ja - belesen wie ich dank LLL-Stillbuch war #augen - wusste, dass wunde Brustwarzen aber nur bei falschem Anlegen rauskämen, hat mich das ganz schön verunsichert zurückgelassen. Ich dachte lange, ich würde doch irgendwas falsch machen. Und diese Unsicherheit war echt Gift für's entspannte Stillen. Viel schlimmer, als das Wissen gewesen wäre, dass es beim Stillstart ein Weilchen weh tun kann, aber, dass das eben auch normal ist und es gute Mittel dagegen gibt.


    Überhaupt habe ich für mich gelernt: Stillen theoretisch nachvollziehen wollen, ist verdammt schwierig. Ich würde dir daher auch raten, Wilma, am besten noch schwanger zu einem Stilltreffen zu gehen. Die Stillbücher (Lothrop und das von der LLL) haben mich persönlich eher verunsichert bis verärgert, Sicherheit gab mir vor allem die allmähliche Erfahrung und der direkte Austausch mit anderen Stillenden bzw. Stillberaterinnen.
    Die IBCLC-Stillberaterin, die zu mir nach Hause kam, war gleichzeitig Hebamme und hat das als Wochenbettnachsorge abgerechnet. Mit einer Dame von der LLL habe ich zwei sehr nette, sehr lange Gespräche telefonisch geführt. Zu der Zeit gab es hier leider keine LLL-Beraterin, die Hausbesuche gemacht hat.


    Und ich bin sicher, du kannst frohen Mutes ans Stillen rangehen. Die beste Vorbereitung aufs Stillen machst du ja schon, z.B. durch den Thread hier. Und generell, du weißt jetzt, wo du Hilfe findest! :)
    Hier wird jetzt übrigens seit zwei Jahren gestillt. Auch wenn ich das am Anfang nicht gedacht habe, aber heute ist das Stillen so selbstverständlich, so entspannt und normal, ich kann mir kaum mehr vorstellen, wie es anders sein sollte. Und das ist nicht so, weil von Anfang an alles super war, sondern weil ich die Möglichkeit hatte, mir gute Hilfe zu holen. Das schaffst du auch. #herzen

    Wir hatten vor zwei Monaten das erste Mal Läuse und mir war ähnlich bange wie dir. Als Kind hatte ich einmal Läuse und mir ist das Sauberkeits- Haarkämm-Drama noch in alptraumhafter Erinnerung. :S Aber diesmal haben wir das Mistgetier ratzfatz und undramatisch losgekriegt. Inzwischen finde ich, Läuse sind, von allen Parasiten, die nettesten ungebtenen Mitbewohner, eben weil sie außerhalb des Menschenkopfes ziemlich lebensunfähig sind.
    Irgendwo hier hab ich gelesen, dass Läuse nervig sind, aber auch nicht schlimmer im Nervigkeitsgrad als ein Schnupfen. Dank der heutigen Mittel stimmt das!


    Was für Chemie hattet ihr? Wahrscheinlich ein Silikonöl wie Nyda L oder Etopril, wenn ihr's über Nacht drinnen hattet, wa? Jedenfalls, die Mittel wirken super. Hab Vertrauen! (Hatte ich nicht und dank Kopfkino hab ich mir das Zeug nochmal zwischendrin auf den Kopf geknallt. Nun ja.)
    Nissen fallen nicht einfach vom Kopf, der Klebstoff ist Bombe. Sollte ein benisstes Haar zufällig ausfallen, ist das Lausebaby aber trotzdem des Todes. Die brauchen nach dem Schlüpfen ganz schnell (genaue Zeit weiß ich nicht mehr) Menschenblut in direkter Nähe, da noch ziemlich bewegungsunfähig. Kriegen sie kein Blut, war's das. Eben wegen ihrer Bewegungsunfähigkeit sind Läusebabys auf dem Kopf auch keine wahrscheinliche Ansteckungsquelle.
    Läuse überleben übrigens schon ohne Kopfkontakt, zumindest für ca. drei Tage, aber sie werden dann wohl sehr schnell träge und stellen daher keine allzu große Ansteckungsgefahr dar. Allerdings, bis eine Laus vom Kopf fällt muss einiges passieren, das macht sie freiwillig nicht.


    Vermutlich kennst du die Seite schon, aber falls nicht: http://www.pediculosis-gesellschaft.de/


    Ich wünsch euch jedenfalls, dass ihr das Getier genauso flotti loswerdet, wie's bei uns war. Alles Gute! :)