Ich sortier mich auch mal wieder hier dazu. Die Panik ist inzwischen abgeflaut. Mittlerweile kann ich mir mein kleines Fräulein O sehr gut als Schulkind vorstellen. Selbst wenn sie alleine in eine Klasse kommen sollte. Es ist auch unglaublich, was für eine emotional-soziale Entwicklung da im letzten Jahr stattgefunden hat. Das hätte ich bei Starten dieses Threads nicht für möglich gehalten.
Und nun: Außer Ranzenkauf und Schultütenauswahl nebst Befüllung bleibt uns nicht mehr viel zu tun.
Hortantrag ist abgegeben. Wechselantrag mit Begründung für die gewünschteste Wunschgrundschule (auch eine staatliche) ist längst eingereicht. Ein Motivationsschreiben an die Rektorin haben wir auch abgegeben. Ob es was bringt? Vermutlich nicht. Aber es wurde als kurze Anlage empfohlen. Also dann, bliebt die Hoffnung.
Bescheid, ob wir an die Schule kommen, bekommen wir frühestens Ende April, eher im Mai, spätestens Juni. Im Falle einer Ablehnung, riet uns die Schulleiterin sollten wir sofort Widerspruch einlegen.
Aber einklagen, denken mein Mann und ich, würden wir uns wohl eher nicht. Sollten wir an unsere zugeordnete Grundschule kommen, wäre das auch okay. Die ist auch recht gut. Die andere aber wäre eben wirklich ein Träumchen und wie auf unsere Tochter zugeschnitten. Zumal hoffentlich auch ihr bester Freund auf die Schule käme.
Tochter hatte am Mittwoch ihre Einschulungsuntersuchung. Weil ich selber bis heute mit Scham an meine eigene denke, habe ich lieber meinen Mann mit ihr hingeschickt, das schien mir unbelasteter.
Da Töchterchen in der Vergangenheit mit selektivem Mutismus zu tun hatte und ich nicht wusste, was da für ein Schularzt bzw. was für ne Schulärztin auf uns zukommt, war ich nervös, ob sie überhaupt mitmachen würde. Aber, auch wenn Töchterchen die meisten Antworten mehr hauchte, als sprach, beantwortete sie jede, der an sie gestellten Fragen. Am Anfang gab es das obligate Wiegen, Messen, den Hör- und Sehtest. Dann wurde kurz gewartet und der zweite Untersuchungsblock begann.
Der Gatte resumierte im Anschluss, der Einschulungstest des Lands Berlin sei wohl mehr dafür gedacht, die wirklich ganz harten Fälle rauszufiltern und ansonsten vor allen Dingen das Sitzfleisch und den Durchhaltewillen bei dusseligen Fragen zu überprüfen.
Die Tochter war unglücklich, dass sie nicht genug Zeit bekam ihr Bild in allen Details fertig zu malen. Als klar war, dass die Fingeranzahl und menschlichen Proportionen stimmten, sagte die Schulärztin "Sehr schön!" und beendete das Malen.
Ansonten musste sie ein Kreuz, einen Drachen und noch irgendwas nachmalen. Irgendwelche Mengen zuordnen, ein paar Logikfragen... Auf einem Bein hüpfen und sowas wohl auch. So genau weiß ich das gar nicht. Jedenfalls alles kein Hexenwerk. Die Schulärztin empfahl noch einen Tanzkurs, weil sie die Tochter sehr beweglich und harmonisch in ihren Bewegungen fand. Und war erfreut zu hören, dass das Kind seit einem Jahr mit großer Begeisterung zum Ballett geht.
Etwas empört berichtete die Tochter, dass sie nichtmal ihren Namen schreiben musste oder was ausrechnen.
Der Umgang bei der Untersuchung war insgesamt aber echt nett und zum Schluss bekam sie einen Stempel auf den Handrücken. Als Belohnung zur Schulreife. Da war sie stolz wie Bolle.
Gedauert hat das Ganze insgesamt nicht mal 40 Minuten.
Als nächstes dräut der Ranzenkauf. Wir haben zufällig das Glück einen sehr gut sortierten Ranzenladen um die Ecke zu haben, mir graut allerdings auch vor der Diskussion, warum Anna und Elsa oder ein mega-rosa Monstrum vielleicht nicht die beste Wahl sind. Das Kind ist doch so stur.
Aber immerhin bin ich dank der Raben-Threads zum Thema schon ein bisschen im Bilde, welche Ranzen bei zierlichen Kindlein sinnvoll sind.